Nostalgiker hat geschrieben:Aus welcher "moralischer" und aus welcher "humanistischer" Sicht.
Sind die erwähnten "allgemeinen Grundsätze der Menschenrechte" irgendwo als eherne, für alle Staaten verbindlich geltende Gesetze verankert oder sind es doch eher Empfehlungen?
Soweit mir bekannt ist ist sie eine rechtlich nicht bindende Resolution der Vereinten Nationen. Sie ist also völkerrechtlich nicht verbindlich.
Nostalgiker hat geschrieben:Was haben die allgemeinen Grundsätze der Menschenrechte mit der oder einer Religion zu schaffen?
Grenzwolf62 hat geschrieben:Das schönste an Geboten ist sie zu brechen
augenzeuge hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:Was haben die allgemeinen Grundsätze der Menschenrechte mit der oder einer Religion zu schaffen?
Sehr viel.
AZ
Joas: Die anfängliche Ablehnung durch die katholische Kirche hängt wesentlich damit zusammen, dass die Idee der Menschenrechte durch Papst Pius VI. als Ausfluss des Geistes der Französischen Revolution aufgefasst wurde, als Ausdruck einer kirchenfeindlichen Politik und einer blutigen Verfolgung: Wir dürfen nicht vergessen, dass tatsächlich während dieser Revolution Tausende von Priestern und Ordensleuten um ihr Leben gebracht wurden. Damals hatten weder die Revolutionäre noch der Papst die Idee einer authentischen Religionsfreiheit. Die eine Seite hat die Kirche verfolgt und die andere Seite fasste deshalb das gesamte Gedankengut als Rechtfertigungsideologie der Kirchenverfolgung auf, was zwangsläufig zu einem tragischen Zusammenstoss führte.
augenzeuge hat geschrieben:Grenzwolf62 hat geschrieben:Das schönste an Geboten ist sie zu brechen
Wer erzählt so etwas?
AZ
Alan Posener hat geschrieben:Demzufolge war der NS-Staat weit beliebter als das DDR-Regime und konnte auf gewisse Weise liberaler sein. War man nicht Jude, „Zigeuner“, schwer behindert oder im aktiven Widerstand, hatte man vom Regime wenig zu fürchten, jedenfalls bis zum Krieg.
...
Worauf ich hinaus will: die relative Liberalität der Nazi-Diktatur in der Anfangsphase 1933 bis 1940 beruhte auf Stärke, die Härte der SED-Diktatur gerade in der Anfangsphase 1945 bis 1956 auf Schwäche
Beethoven hat geschrieben:Für den einen ist es ein Unrechtsstaat, für den Anderen nicht.
Die Bibel hier als Beweis oder Erläuterung anzuführen ist nicht zielführend. Mir ist eigentlich egal ob ein Mensch gläubig ist und was er glaubt oder eben ein Atheist ist.
Aber die Kirche und der Glauben hat, im Laufe der Jahrhunderte, soviel Unrecht begangen und begeht es heute noch, dass es einen wundert, wenn da von christlichen Werten gefaselt wird.
Ist es christlich Menschen zu foltern und zu verbrennen? Ist es christlich im Namen des Kreuzes Länder zu überfallen und die Bevölkerung zu ermorden? Ist es christlich im Namen Gottes in den Krieg zu ziehen und seinen Soldaten zu erklären, "Gott stehe auf ihrer Seite"? Ist es christlich Kinder zu schänden? Ist es christlich einen Ablasshandel zu führen? Ist es christlich gegen andere Religionen vor zu gehen? Und so könnte ich weiter machen.
Das Gerede um die christlichen Werte ist sowas von verlogen in meinen Augen und man kann damit jede Maßnahme gegen anders denkende Menschen entschuldigen.
Ich bitte mich nicht falsch zu verstehen. Jeder kann seinem Gott nachlaufen, seinen Glauben leben, wie er will solange er damit nicht gegen andere Menschen vorgeht.
Jeder christliche Staat, jeder Staat in welchem eine Religion gar Staatsdoktrin ist, kann kein demokratischer Staat sein. Und wenn es kein demokratischer Staat ist, was ist er dann?
Leben und leben lassen (mit Ausnahme von Nazis) ist da meine Einstellung.
Freundlichst
Zitat pentium:
Es kann allerdings auch nicht darum gehen, die "Lebensleistung" der ehemaligen DDR-Bürger zu schmälern. Selbst im 3.Reich lebten nicht nur Nazis, sondern auch gute Menschen.
Volker Zottmann hat geschrieben:....... Alles dreht sich im Kreis....
Gruß Volker
...Dass die DDR ein Unrechtsstaat war, also im Sinne von: keine unabhängige Justiz, Repression durch den Staat, politisch motivierte Urteile etc., das kann - bei aller Liebe - doch niemand ernsthaft bestreiten!
Es kann allerdings auch nicht darum gehen, die "Lebensleistung" der ehemaligen DDR-Bürger zu schmälern. Selbst im 3.Reich lebten nicht nur Nazis, sondern auch gute Menschen.
Kumpel hat geschrieben:Wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann , daß die Begrifflichkeit der Nichtanerkennung irgendwelcher Lebensleistungen in der DDR lediglich als eine Art Totschlagargument verwendet wird.
Lebensleistung ist eine ganz individuelle persönliche Angelegenheit, ich würde nicht auf die Idee kommen meine Lebensleistung mit der Existenz eines Staates in Verbindung zu bringen.
Das alles hat nichts damit zu tun, dass die DDR ein Unrechtsstaat war, in dem die Menschenrechte mißachtet wurden, Terrorurteile ausgesprochen wurden etc.. Auch in dem wohl von allen anerkannten NS-Unrechtsstaat gab es für staatskonforme Arier eine gewisse Rechtssicherheit, und nur ein westdeutscher Linker kann sich über diesen Begriff in Bezug auf die DDR lustig machen.pentium hat geschrieben:Na ja, sagen wir es so...Der Studienabschluss (FH) meiner jüngeren Schwester wurde erst 2004 im vereinten Deutschland anerkannt. Mangelnde Anerkennung der Lebensleistung ist das mit Sicherheit. Was ist mit der "Rente"? Sie sollte nicht nur das Existenzminimum sichern, sondern auch die Lebensleistung (Jahre der Erwerbstätigkeit, Erreichte Schul- und Berufsabschlüsse, Kindererziehung, ...) honorieren. Ohne Staat keine Rente oder liege ich da falsch?
zonenhasser hat geschrieben:Das alles hat nichts damit zu tun, dass die DDR ein Unrechtsstaat war, in dem die Menschenrechte mißachtet wurden, Terrorurteile ausgesprochen wurden etc.. Auch in dem wohl von allen anerkannten NS-Unrechtsstaat gab es für staatskonforme Arier eine gewisse Rechtssicherheit, und nur ein westdeutscher Linker kann sich über diesen Begriff in Bezug auf die DDR lustig machen.pentium hat geschrieben:Na ja, sagen wir es so...Der Studienabschluss (FH) meiner jüngeren Schwester wurde erst 2004 im vereinten Deutschland anerkannt. Mangelnde Anerkennung der Lebensleistung ist das mit Sicherheit. Was ist mit der "Rente"? Sie sollte nicht nur das Existenzminimum sichern, sondern auch die Lebensleistung (Jahre der Erwerbstätigkeit, Erreichte Schul- und Berufsabschlüsse, Kindererziehung, ...) honorieren. Ohne Staat keine Rente oder liege ich da falsch?
Bodo Ramelow mit dem von mir oben verlinkten Tweet. Wenn Frau AKK bei einer Karnevalsveranstaltung ("Kabarett von rechts") einen etwas verunglückten Scherz (sind 98 % auf diesen Veranstaltungen) über den Gender-Mainstream macht, erregt sich die halbe Republik. Aber ein Herr Ramelow verhöhnt völlig unbeachtet SED-Opfer!pentium hat geschrieben: weiter zum Unrechtsstaat. Welcher Linker hat sich lustig gemacht?
Danny_1000 hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben:....... Alles dreht sich im Kreis....
Gruß Volker
Richtig erkannt. Einer Erklärung könnte ich mich trotzdem anschließen:
Pentium schrieb weiter oben:...Dass die DDR ein Unrechtsstaat war, also im Sinne von: keine unabhängige Justiz, Repression durch den Staat, politisch motivierte Urteile etc., das kann - bei aller Liebe - doch niemand ernsthaft bestreiten!
Es kann allerdings auch nicht darum gehen, die "Lebensleistung" der ehemaligen DDR-Bürger zu schmälern. Selbst im 3.Reich lebten nicht nur Nazis, sondern auch gute Menschen.
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