Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Interessierter » 1. Oktober 2019, 10:18

Blickt man auf die DDR zurück, verklärt sich dieser vor allem bei der Generation 40 +. Die Jüngeren sind kritischer. Mit einem Ausreißer: Der soziale Zusammenhalt. 70 Prozent einstiger DDR-Bürger und ihre Nachkommen haben in einer Befragung der Bundeszentrale für politische Bildung angegeben, dass sich der soziale Zusammenhalt nach 1990 verschlechtert hat.

Frage: Ist das wirklich so?

Das Gefühl, dass sich der Zusammenhalt unter den Menschen seit 1990 verschlechtert hat, ist ein bundesweiter Trend. Tobias Jaeck (42), Diplom-Soziologe am Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH) an der Universität Halle-Wittenberg, erklärt: „Die Befragung hat ergeben, dass auch Westdeutsche seit 1990 eine Verschlechterung im menschlichen Miteinander erleben – allerdings sind es nur 33 Prozent.“

Im Osten spürt man den Verlust deutlich härter.

Denn: Ein soziales Netzwerk im Hintergrund zu haben, war im Osten viel wichtiger als im Westen, so der Wissenschaftler. Jaeck weiß: „Durch diesen Zusammenhalt war vieles möglich, was ohne Netzwerk nicht funktioniert hat.“

Bei der Erinnerung an den guten sozialen Zusammenhalt trübt selbst der Überwachungsapparat der Stasi den positiven Blick zurück nicht.

„In der DDR hat man klar zwischen politischem und privatem Raum getrennt“, so Jaeck. Das Bewusstsein, dass man in den eigenen vier Wänden überwacht werden konnte, erwachte laut des Wissenschaftlers auch erst kurz vor der Wende – und spielt generell in der Erinnerung der Menschen an den guten sozialen Zusammenhalt zu DDR-Zeiten kaum eine Rolle.

https://www.bild.de/regional/leipzig/le ... .bild.html

In der alten Bundesrepublik waren immer die Bauern aus ihrem Mercedes heraus am jammern, schon solange es sie gibt. Heute sind es eben in einer Minderheit die Ossis, welche dabei auch noch einfach alles Negative und selbst die Stasi ausblenden.
Sie jammern auch gerne auf hohem Niveau und fördern es, dass alternativlose rechte bis rechtsextreme Parteien, auch unter Verbreitung von Lügen, damit Ängste schüren können. Eigentlich sind sie zu bedauern, denn Zusammenhalt finden sie anscheinend nur noch dort.

Das der Zusammenhalt der Menschen immer dort am größten ist, wo Not, Mangel, Unfreiheit herrschen ( wie in der " DDR " ) und Menschenrechte permanent missachtet werden, haben und werden sie nie begreifen... [denken]
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Beethoven » 31. Dezember 2019, 07:59

Ohne den Beitrag vom sich "Interessierter" Nennenden gelesen zu haben bin ich der Meinung, dass der Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe zu Zeiten der DDR recht gut war.
Das mag durchaus auch dadurch entstanden sein, dass man selber nicht Alles und Jedes hatte, um bestimmte persönliche Ziele zu erreichen aber man kannte jemanden, der da aushelfen konnte. Und der half dann auch.

Aber nicht nur wenn Not am Mann war, hielt man zusammen. Ob nun in der Hausgemeinschaft oder im Betrieb.
Es wurde, m.M.n. eben nicht so viel an das eigenen Streben gedacht sondern auch an die Freunde und Menschen neben einem.

Ich muss allerdings auch sagen, wenn man heute höflich den Nachbarn fragt oder bittet, so hat man auch heute noch Erfolg. Nur hört das eben meistens an der Wohnungs- oder Haustür auf.

Ich erinnere mich gerne, gemeinsam mit meiner Frau, als wir mitten im Wald wohnten. In Lehnin standen zwei Blocks mit je drei Aufgängen und je Aufgang 6 Wohnungen, direkt gegenüber der Kaserne.
Wenn wir "ins Feld" zogen, waren unsere Frauen mit den Kindern allein. Die Frauen halfen sich so gut sie konnten. Da aß das Nachbarkind Frühstück mit und anschließend lieferte die andere Mutti dieses Kind im Kindergarten ab, wenn die eigene Mutti schon früher zur Arbeit musste.
Die MHO lieferte bestimmte Waren bis vor die Wohnungstür (entsprechend Absprache).
Fast jedes Wochenende saßen wir im großen Kreis beieinander, grillten und verbrachten angenehme Abende mit allen Familien.

Es passierte durchaus, dass am Sonntag, noch zu schlafender Zeit, die Wohnungstür auf ging und plötzlich stand ein Nachbarskind am Bett und fragte ob (in unserem Falle) "Robert zum Spielen raus kommt?" Die Türen schlossen wir über Nacht nämlich nicht ab. Heute gar nicht vorstellbar.

Ähnliches erlebte ich auf der Insel Rügen. Gerade in der Urlaubszeit legten die Verkäuferinnen für die Einheimischen, die man vom Sehen her kannte, bestimmte Produkte (meistens Fleisch und Wurst) für die einheimische Bevölkerung zurück, da die Urlauber sonst alles am Tage weg kauften und man als arbeitender Einheimischer nur noch Müll bekam.

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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Kumpel » 31. Dezember 2019, 08:11

Ja ja der Beethoven und seine Fresspakete.
Von der Rückseite der DDR und denjenigen an denen der rosige Zusammenhalt in der DDR nahezu vollständig vorbei ging hat er keine Ahnung.
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Beethoven » 31. Dezember 2019, 08:36

Tja lieber Kumpel. Wenn Du Dich zu Zeiten der DDR genauso gebärdet hast, wie Du dies hier in diesem Forum tust, kann ich mir gut vorstellen, dass die Verkäuferinnen für Dich nichts zurück gelegt haben / hätten. Wer will schon so einem Typen freiwillig helfen? [hallo]

Und wer keine Freunde hat, ist sowieso ein einsamen Mensch.

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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon augenzeuge » 31. Dezember 2019, 08:56

Logischerweise konnten die Verkäufer nur sehr begrenzt zurück legen.

Und was das Grillen betrifft, wenn man das mit heute vergleicht, muss man sagen, gegrillt wurde nicht mal ein Viertel so oft wie heute. Was mehrere Ursachen hatte.

AZ
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Kumpel » 31. Dezember 2019, 09:23

Beethoven, was du hier als Zusammenhalt deklarierst , nenne ich den normalen Umgang miteinander.
Du glaubst ein hilfst du mir , helfe ich dir wäre dann zusammen halten.
Durch dein auf Materielles ausgerichtetes Denken ist dir offensichtlich verborgen geblieben was Zusammenhalt tatsächlich ausmacht.
Dazu gehört zum Beispiel auch die eigenen Mitarbeiter anständig zu bezahlen , du
kleiner Klemmer .
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Beethoven » 31. Dezember 2019, 10:05

Hm, mein Denken ist materiell? Na ja, seit ich in dieser Gesellschaftsordnung lebe, ist es wohl nicht ganz unwahr.
Aber zu Zeiten der DDR waren die materiellen Wünsche lange nicht so ausgeprägt wie heute. Woran mag das liegen? Wahrscheinlich daran, dass die gesamte Gesellschaft viel mehr auf materiellen Besitz ausgelegt ist als zu Zeiten der DDR, wo ganz andere Werte im Vordergrund standen, jedenfalls für mich.

Allerdings, auch zu Zeiten der DDR hätte ich gerne ein Auto gehabt, was mir erst nach 14 Jahren gelang. Und natürlich wollte man eine ordentliche Wohnung.
Aber Sicherheit, Gesundheit, Kinder und satt zu essen für alle und natürlich der Beruf waren wichtiger.

Wenn das bei Dir anders war und gegenwärtig ist, so würde mich mal interessieren, was denn für Dich wichtig ist und war.
Komm mir aber bitte nicht mit irgendwelchen "Stasigeschmonze", Meinungsfreiheit und solchen Schlagworten. Damit hatte ich, wie Du ja weist, nie Probleme. [grins]

Was darf ich mir denn unter einem "kleinen Klemmer" vorstellen? Soll das eine Beleidigung sein? Erkläre mir das bitte mal. [hallo]

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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Nostalgiker » 31. Dezember 2019, 10:08

Wunderbar das mit dem fünften Beitrag das geschafft wurde was dieses Forum so wertvoll macht, die persönliche Anpöbelei.
Ohne dies geht es einfach nicht.
Wie langweilig ist es doch sich zu den verschiedensten Themen sachlich auszutauschen, unterschiedliche Erfahrungen zu gleichen oder ähnlichen Sachverhalten kennenzulernen um darüber zu reden/schreiben. Geht überhaupt nicht, viel wichtiger ist doch dem virtuellen "Gegner" mit der "falschen" Ideologie und/oder Standpunkt so richtig herzlich ans Bein zu pissen, ihn zu beleidigen und ihn bei Bedarf als rechten Nazi zu entlarven.
----------------------------------------------------------------------------------

Was Beethoven über Rügen und die Verkäufer*innen berichtete welche die eingeborenen Bevölkerung mit Lebensmitteln bevorzugte kenne ich auch so als sich selbstversorgender Urlauber auf der Insel. Allerdings aus der Sicht des Urlaubers.
Zum Glück für uns besorgten die Quartiereltern für uns alles was nötig war.

Augenzeuge, du irrst ein wenig, in der DDR wurde in den 80er Jahren pro Kopf der Bevölkerung mehr Fleisch verzehrt als in der damaligen BRD. Der Verbrauch lag 1989 bei rund 100kg pro Einwohner.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Interessierter » 31. Dezember 2019, 10:26

Beethoven » 31. Dez 2019, 07:59
Ohne den Beitrag vom sich "Interessierter" Nennenden gelesen zu haben


Da es aber nur meinen threaderöffnenden Beitrag gibt, ist das der absolute Brüller für Sylvester 2019.... [laugh]
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Ari@D187 » 31. Dezember 2019, 10:27

Nostalgiker hat geschrieben:Wunderbar das mit dem fünften Beitrag das geschafft wurde was dieses Forum so wertvoll macht, die persönliche Anpöbelei.
Ohne dies geht es einfach nicht.
Wie langweilig ist es doch sich zu den verschiedensten Themen sachlich auszutauschen, unterschiedliche Erfahrungen zu gleichen oder ähnlichen Sachverhalten kennenzulernen um darüber zu reden/schreiben. Geht überhaupt nicht, viel wichtiger ist doch dem virtuellen "Gegner" mit der "falschen" Ideologie und/oder Standpunkt so richtig herzlich ans Bein zu pissen, ihn zu beleidigen und ihn bei Bedarf als rechten Nazi zu entlarven.
[...]

Manche halten das für völlig normal, da es ein "politisches Forum" sei. Da kann man Netiquette und sachlichen Umgang miteinander also nicht erwarten und soll sich fragen, ob man mit einem solchen "politischen Forum" die richtige Plattform gewählt hätte. Die Pöbelei wird dann wahlweise als das was es ist ausgelegt oder halt als Satire. Es ist also weniger ein politisches als viel mehr ein satirisches Forum.

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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Ari@D187 » 31. Dezember 2019, 10:40

Beethoven hat geschrieben:Ohne den Beitrag vom sich "Interessierter" Nennenden gelesen zu haben [...]

Die Überschrift klang bereits nach einem in die Manege geworfenen Knochen, um den sich dann die Satiriker versammeln würden. Und tatsächlich traf es so ein.

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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon zonenhasser » 31. Dezember 2019, 11:05

Nostalgiker hat geschrieben:Augenzeuge, du irrst ein wenig, in der DDR wurde in den 80er Jahren pro Kopf der Bevölkerung mehr Fleisch verzehrt als in der damaligen BRD. Der Verbrauch lag 1989 bei rund 100kg pro Einwohner.


Über das Essen haben sich BK Schmidt und Gen.sekr. Honecker in einem Telefonat am 17. Oktober 1978 ausgetauscht:

Schmidt: Bei uns müssen die Leute alle aufgefordert werden, weniger zu essen.

Honecker: Ja, wir möchten das auch machen, nur sie essen nicht weniger. Das schadet sogar der Gesundheit, nur essen sie trotzdem nicht weniger. Wir haben den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Butter in der Welt - 14 Kilogramm.

Schmidt: Ja, das ist zu viel, die sollen lieber Margarine essen, da werden sie nicht so fett davon.
...
Honecker: Ja, das ist so. Ich trinke auch Kaffee, obwohl er teuer ist. Wir geben allein 400 Millionen Mark in Devisen aus für den Kaffee, unwahrscheinlich. Früher hatte man kaum, mit Ausnahme der Sachsen, Kaffee getrunken.

Schmidt: Haben Blümchenkaffee getrunken.

Honecker: Kathreiners Malzkaffee.

Schmidt: Das ist vorbei. Da sind sie heute nicht mehr damit zufrieden.

https://www.mdr.de/zeitreise/schmidt-ho ... t-100.html

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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon HPA » 31. Dezember 2019, 11:10

"Beziehungen schaden nur dem der keine hat."

Das war das Hauptcredo in der Ostzone.

Das hat weder etwas mit Solidarität noch mit Zusammenhalt zu tun.
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon pentium » 31. Dezember 2019, 11:13

Ari@D187 hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Ohne den Beitrag vom sich "Interessierter" Nennenden gelesen zu haben [...]

Die Überschrift klang bereits nach einem in die Manege geworfenen Knochen, um den sich dann die Satiriker versammeln würden. Und tatsächlich traf es so ein.

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Kumpel » 31. Dezember 2019, 11:30

Ari@D187 hat geschrieben:Manche halten das für völlig normal, da es ein "politisches Forum" sei. Da kann man Netiquette und sachlichen Umgang miteinander also nicht erwarten und soll sich fragen, ob man mit einem solchen "politischen Forum" die richtige Plattform gewählt hätte. Die Pöbelei wird dann wahlweise als das was es ist ausgelegt oder halt als Satire. Es ist also weniger ein politisches als viel mehr ein satirisches Forum.

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Du kannst womöglich ganz froh sein nicht in der DDR gelebt zu haben.
Der Umgangston und die Umgangsformen waren da erheblich rauher als im Westen.
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Werner Thal » 31. Dezember 2019, 12:01

Es war halt die „Diktatur des Proletariats“ [laugh] [grins]

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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Kumpel » 31. Dezember 2019, 12:04

Nostalgiker hat geschrieben:

Augenzeuge, du irrst ein wenig, in der DDR wurde in den 80er Jahren pro Kopf der Bevölkerung mehr Fleisch verzehrt als in der damaligen BRD. Der Verbrauch lag 1989 bei rund 100kg pro Einwohner.


Grillen konnte man nur wenn man einen Grill hatte und da es in der DDR keine zu kaufen gab wurden die mit geklautem Material selbst gebaut, selbstverständlich während der Arbeitszeit.
Das konnte natürlich auch nicht jeder, aber für einen Trabbi Auspuff gab's vielleicht auch einen stabilen Grill aus VA Stahl.
Und wer beides nicht hatte musste eben auf den ersten Mai warten, da gab es dann vielleicht ne Bratwurst gegen den Gutschein fürs Mitmarschieren.
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Ari@D187 » 31. Dezember 2019, 12:10

Kumpel hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Manche halten das für völlig normal, da es ein "politisches Forum" sei. Da kann man Netiquette und sachlichen Umgang miteinander also nicht erwarten und soll sich fragen, ob man mit einem solchen "politischen Forum" die richtige Plattform gewählt hätte. Die Pöbelei wird dann wahlweise als das was es ist ausgelegt oder halt als Satire. Es ist also weniger ein politisches als viel mehr ein satirisches Forum.

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Du kannst womöglich ganz froh sein nicht in der DDR gelebt zu haben.
Der Umgangston und die Umgangsformen waren da erheblich rauher als im Westen.
Das zog sich durch von der Geburt bis zur Bahre.

Der Umgangston der Bürger untereinander?

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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon augenzeuge » 31. Dezember 2019, 12:10

Augenzeuge, du irrst ein wenig, in der DDR wurde in den 80er Jahren pro Kopf der Bevölkerung mehr Fleisch verzehrt als in der damaligen BRD. 


Ich irre nicht. Das würdest du auch selbst erkennen.
Ich schrieb nur vom Grillen, nicht vom Fleischkonsum. Der ist bei meinen Verwandten immer noch höher als im Westen. [flash]
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Kumpel » 31. Dezember 2019, 12:14

Das billige ( Fleisch) Fressen war für die DDR Bürger das Einzige mit dem sie sich den Westverwandten " überlegen" fühlen konnten.
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Dezember 2019, 12:49

Beethoven hat geschrieben:Ohne den Beitrag vom sich "Interessierter" Nennenden gelesen zu haben bin ich der Meinung, dass der Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe zu Zeiten der DDR recht gut war.


Dieser erste einleitende Satz ist auch so ein Leuchtturm, der die hohe Bildung der Offiziere der NVA spiegelt.
Nichtgelesenes beantworten, hat was!
Alle Achtung.

Gruß Volker
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Merkur » 31. Dezember 2019, 12:57

Volker Zottmann hat geschrieben:Nichtgelesenes beantworten, hat was!
Alle Achtung.

Gruß Volker


Ja Volker, erinnert mich an die zahlreichen Bücherdiskussionen hier. [hallo]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Dezember 2019, 13:02

Kumpel hat geschrieben:
Grillen konnte man nur wenn man einen Grill hatte und da es in der DDR keine zu kaufen gab wurden die mit geklautem Material selbst gebaut, selbstverständlich während der Arbeitszeit.
Das konnte natürlich auch nicht jeder, aber für einen Trabbi Auspuff gab's vielleicht auch einen stabilen Grill aus VA Stahl.

Und wenn Du Grill und Fleisch hattest, war nicht immer Grillkohle vorrätig. Irgendwas fehlte ja immer.

Gruß Volker
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Dezember 2019, 13:07

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Nichtgelesenes beantworten, hat was!
Alle Achtung.

Gruß Volker


Ja Volker, erinnert mich an die zahlreichen Bücherdiskussionen hier. [hallo]

Unsinn! Warum soll ich genau die Bücher lesen, die empfohlen werden. Du würdest auch nie alle in meiner Bibliothek stehenden lesen wollen.
Wer hier zu Buchvorstellungen mitsprach, hatte zumindest die Buchkladde, die Rezension oder Eure Meinung vernommen.
Beethoven aber antwortet, angeblich ohne überhaupt zu wissen, was Wilfried einstellte.
Nicht mal ich glaube, dass der so doof ist. Er bindet uns einen Bären auf, versucht es zumindest.

Gruß Volker
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Merkur » 31. Dezember 2019, 13:13

Volker Zottmann hat geschrieben:Beethoven aber antwortet, angeblich ohne überhaupt zu wissen, was Wilfried einstellte.
Gruß Volker


Unsinn! Er sieht doch in der Überschrift um was es thematisch geht und beschreibt seine Sicht auf die Dinge. Dies setzt nicht voraus, den Beitrag des Wilfried zu lesen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Dezember 2019, 13:16

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Beethoven aber antwortet, angeblich ohne überhaupt zu wissen, was Wilfried einstellte.
Gruß Volker


Unsinn! Er sieht doch in der Überschrift um was es thematisch geht und beschreibt seine Sicht auf die Dinge. Dies setzt nicht voraus, den Beitrag des Wilfried zu lesen.

Wenn jede Überschrift den Inhalt spiegelt, ja warum wird dann überhaupt gelesen? [laugh]
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon zonenhasser » 31. Dezember 2019, 16:31

Kumpel hat geschrieben:Grillen konnte man nur wenn man einen Grill hatte und da es in der DDR keine zu kaufen gab wurden die mit geklautem Material selbst gebaut, selbstverständlich während der Arbeitszeit.


Es gab eine Aktion, da mussten große Kombinate auch Konsumgüter produzieren. So auch der VEB Metallwaren Aue. Der Grill war zwar etwas klapprig - aber immerhin:

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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon augenzeuge » 31. Dezember 2019, 16:34

Übrigens, wir hatten ganz früher damit immer gegrillt.....so ein Ding steht bei mir noch im Keller, seit über 20 Jahren nicht genutzt. [blush]

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Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon pentium » 31. Dezember 2019, 16:48

Du hast ein DDR Museum im Keller....? Gibt es übrig eine interessante Gruppe bei Facebook...über die DDR
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Re: Hielten DDR-Bürger wirklich mehr zusammen?

Beitragvon augenzeuge » 31. Dezember 2019, 17:21

pentium hat geschrieben:Du hast ein DDR Museum im Keller....? Gibt es übrig eine interessante Gruppe bei Facebook...über die DDR


Ja, da sitzt der ausgestopfte Mielke auch rum. [laugh]

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