" Ein Kessel Buntes "

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

" Ein Kessel Buntes "

Beitragvon Interessierter » 24. Januar 2022, 09:26

Als die DDR zu glitzern begann

Der Westen hatte die „ZDF-Hitparade“ oder „Einer wird gewinnen“, die DDR (außer Raum Dresden) guckte heimlich West-Fernsehen. Das fand die SED gar nicht dufte und erteilte im Sommer 1971 den Auftrag für eine eigene Familienshow im TV.

Es sollte eine Sendung mit Musik, Tanz und Akrobatik sein, so dass auch die DDR glitzern konnte. „Ein Kessel Buntes“ eben.
Die damalige TV-Redakteurin Evelin Matt (87) gilt zusammen mit Produzent Günther Steinbacher (84) als Erfinderin der Show und erinnert sich, dass es gegen den Sendungstitel anfangs erheblichen Widerstand gab. „Wir hatten damals nämlich noch gar kein Farbfernsehen, die ersten vier Folgen liefen in Schwarz-Weiß“, so Matt.

Trotzdem war Show Nummer 1 am 29. Januar 1972 „ein Straßenfeger“, erinnert sich Frank Schöbel (79). Der Sänger war damals Gast, acht weitere Auftritte „im Kessel“ folgten. 1980 durfte er die Sendung sogar moderieren. „Ein Ritterschlag“, findet Wolfgang Lippert (69). „Mit einem Auftritt hier konnte man nicht reich werden, aber berühmt.“

„Ein Kessel Buntes war für uns wie alle West-Shows zusammen“, findet Dagmar Frederic (76). „Jeder wollte dort auftreten, am Montag danach war die Sendung Kantinen-Gespräch im ganzen Land.“ Ein Highlight waren auch die Stars aus dem Westen. „Wer bei uns auftrat, bestimmten nicht wir vom Fernsehen, sondern die Künstleragentur der DDR“, verrät Produzent Steinbacher. „Die machten auch die Verträge und die Honorare.“

Mehr Details und Fotos findet man hier:
https://www.bild.de/unterhaltung/tv/leu ... .bild.html

Wie ich fand, auch eine unterhaltsame Sendung.
Interessierter
 

Re: " Ein Kessel Buntes "

Beitragvon Icke46 » 24. Januar 2022, 10:35

Interessierter hat geschrieben:
(….)

Wie ich fand, auch eine unterhaltsame Sendung.


Da stimme ich Dir zu, ich habe die Sendung auch immer gerne gesehen. Unvergesslich die Sendung vom 23.09.1989, in der Frank Schöbel sang „Wir brauchen keine Lügen mehr“……

In der Wiederholung wurde das Lied herausgeschnitten, was Gunter Emmerlich in seiner Show „Showkolade“ veranlasste, die Sendung mit dem Ende zu beginnen - am Anfang kamen alle Mitwirkenden auf die Bühne, um sicherzustellen, dass in der Wiederholung keiner fehlt…..
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5824
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

Re: " Ein Kessel Buntes "

Beitragvon Nostalgiker » 24. Januar 2022, 11:09

Farbfernsehen gab es in der DDR ab dem 03.10.1969 mit dem Beginn des zweiten Fernsehprogramms in der DDR.
Genau wie im Westen wurden zu Beginn der Farbfernsehzeit nur vereinzelte Sendungen in Farbe ausgestrahlt.

Und 1971 hatten nicht viele Haushalte in der DDR einen Farbfernseher, im Westen wird es ähnlich gewesen sein.

Der Kessel war damals eine Familiensendung und wurde genauso gerne wie die westlichen Unterhaltungssendungen am Sonnabendabend gesehen.

Wer in detaillierten Erinnerungen an diese Sendung schwelgen möchte kann sich hier in einer detaillierten Liste die Sendetermine, Orte an denen die Show aufgezeichnet wurde und die mitwirkenden Gäste ansehen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13686
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: " Ein Kessel Buntes "

Beitragvon Werner Thal » 24. Januar 2022, 13:26

Bekanntlich strahlte das DDR- Fernsehen im französischen SECAM-Farbsystem seine Sendungen aus,
Im Vergleich zum PAL-System fiel die Farbwiedergabe am heimischen TV-Set schlechter aus.
Ab 1980 hatten wir einen japanischen Fernseher mit wahlweise PAL/SECAM (West/Ost) Wiedergabe.
Dadurch ergab sich bei uns der direkte Vergleich. Übrigens, wir hatten ab 1980 das Fernsehsignal aus der
vorhandenen Antennensteckdose, also keine eigene Antennenversorgung mehr, sondern das Signal
wurde auf diese Art und Weise „ geliefert“. Stichwort: Kabelfernsehen.

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
Russian Military out of Ukraine
русские идут домой
Benutzeravatar
Werner Thal
 
Beiträge: 4145
Registriert: 20. Februar 2013, 13:21


Zurück zu Die DDR aus heutiger Sicht

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste