Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Besondere Vorkommnisse in der Zeit des kalten Krieges

Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon augenzeuge » 14. August 2012, 07:33

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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Edelknabe » 15. August 2012, 06:27

Habe mich gestern ganz kurz mit einem ehemaligen Flieger aus der DDR unterhalten und fragte ihn, ob Maschinen dieses Typ IL62 danach noch geflogen sind (bin ja ein absoluter Laie) und er meinte 1984 noch eine geflogen zu sein, von Kuba aus in die DDR wenn ich ihn richtig verstanden habe.Er nahm wohl anfangs unseres Gespräches an, ich wollte ihn wegen dem Konstruktionsfehler festnageln, dabei wollte ich nur Infos für unser Forum hier.

Ich konnte ihn also beruhigen und irgendwie fiel ihm gleich noch die F-104" Starfighter" ein und ich meinte,"war das nicht dieser sogenannte Witwenmacher der Bundeswehr? Aber wir wollen ja hier nicht gegenseitig aufrechnen, das Unglück damals in der DDR war schlimm genug.

Rainer-Maria und einen guten Tag allen ins Forum. Übrigens wäre die Lizenzproduktion der Lockheed F-104 "Starfighter" und ihre vielen Abstürze auch ein Extrathema wert, also wenn es hier Flugfans gibt immer rein mit dem Thema.
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon CASI » 15. August 2012, 17:01

Moin,

wenn ich mich recht erinnere, habe ich ca. 2005 noch eine IL62 in Frankfurt gesehen.
Daraufhin habe ich grade mal bei Wiki reingeluschert und siehe da, es fliegen immer noch ein paar von den wirklich schönen Vögeln durch die Gegend:
http://de.wikipedia.org/wiki/IL62

Viele Grüße
Carsten
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Alfred » 15. August 2012, 17:10

Die IL 62 war auch 1990 noch in der DDR im Einsatz.
3 Maschinen wurden dann von der Bundeswehr übernommen.
Schade das Nostalgiker gesperrt wurde ..... Meine Texte dürfen nur mit meiner schriftlichen Genehmigung weitere Verwendung finden
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Habicht-3 » 15. August 2012, 21:55

Leute, Leute

Warum soll denn die IL-62 nicht mehr fliegen? Wenn es nach Absturz ginge, flöge wohl kein Vogel mehr.....

Der Urtyp IL-62 mit NK-8-4 Triebwerken ist tatsächlich nicht mehr aktiv. Allerdings die IL-62M mit D-30KU Triebwerken. Unsere letzte DDR-Maschine fliegt heute als Frachter.

P.S. Sogar 3 ehemalige IL-18 der Interflug sind nach wie vor aktiv bei ALADA-Airlines und bei Aero-Caribian.

P.S. Der Konstruktionsfehler an der Heissluftleitung wurde indirekt eingestanden. Die Leitung wurde umkonsturiert und ein Guckloch ins hintere Schott eingebaut.

Das ist aber alles kein Problem nur der IL-62. Konstruktionsfehler und fehlende Instrumente, weil nicht gefordert sind immer noch ein Problem. man erinnere sich an den Absturz der A330 vor Brasilien. Die Fluglageanzeige war früher mal vorgesehen. Da nicht gefordert, ist diese bei A340/A330 auch nicht eingebaut.
Habicht-3
 

Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Mike59 » 15. August 2012, 22:02

Habicht-3 hat geschrieben:Leute, Leute

Warum soll denn die IL-62 nicht mehr fliegen? Wenn es nach Absturz ginge, flöge wohl kein Vogel mehr.....

Der Urtyp IL-62 mit NK-8-4 Triebwerken ist tatsächlich nicht mehr aktiv. Allerdings die IL-62M mit D-30KU Triebwerken. Unsere letzte DDR-Maschine fliegt heute als Frachter.

P.S. Sogar 3 ehemalige IL-18 der Interflug sind nach wie vor aktiv bei ALADA-Airlines und bei Aero-Caribian.

P.S. Der Konstruktionsfehler an der Heissluftleitung wurde indirekt eingestanden. Die Leitung wurde umkonsturiert und ein Guckloch ins hintere Schott eingebaut.

Das ist aber alles kein Problem nur der IL-62. Konstruktionsfehler und fehlende Instrumente, weil nicht gefordert sind immer noch ein Problem. man erinnere sich an den Absturz der A330 vor Brasilien. Die Fluglageanzeige war früher mal vorgesehen. Da nicht gefordert, ist diese bei A340/A330 auch nicht eingebaut.


Ja in der Luftfahrt ist einiges möglich - der AI 380 von Singepore Airlines hat wohl keine Kühlung für die Bremsen seines Laufwerkes. Nach jeder Landung rückt die Flughafenfeuerwehr an und Kühlt das Fahrwerk mit technischen Hilfsmitteln.

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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon martin » 16. August 2012, 21:21

Mike59 hat geschrieben:
Ja in der Luftfahrt ist einiges möglich - der AI 380 von Singepore Airlines hat wohl keine Kühlung für die Bremsen seines Laufwerkes. Nach jeder Landung rückt die Flughafenfeuerwehr an und Kühlt das Fahrwerk mit technischen Hilfsmitteln.

Mike59


Was soll das denn sein. Das Kürzel AI steht für Air India. Wie der Name sagt, die indische Fluggesellschaft. Du schreibst was von Singapore Airline. Das Kürzel für diese Gesellschaft ist SIA. Oder meinst du mit AI etwa Airbus Industries. Dann ist das ein vollkommen ungebräuchliches Kürzel.
martin
 

Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon augenzeuge » 16. August 2012, 21:54

Mike59 hat geschrieben:... - der AI 380 von Singepore Airlines hat wohl keine Kühlung für die Bremsen seines Laufwerkes. Nach jeder Landung rückt die Flughafenfeuerwehr an und Kühlt das Fahrwerk mit technischen Hilfsmitteln.

Mike59


SIA ist eine der besten Airlines der Welt. Dementsprechend sind auch ihre Flugzeuge zu beurteilen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass SIA hier eine Gefährdung dauerhaft akzeptiert, die schwarz-afrikanischen Verhältnissen entspricht....
AZ
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Habicht-3 » 16. August 2012, 22:13

augenzeuge hat geschrieben:
Mike59 hat geschrieben:... - der AI 380 von Singepore Airlines hat wohl keine Kühlung für die Bremsen seines Laufwerkes. Nach jeder Landung rückt die Flughafenfeuerwehr an und Kühlt das Fahrwerk mit technischen Hilfsmitteln.

Mike59


SIA ist eine der besten Airlines der Welt. Dementsprechend sind auch ihre Flugzeuge zu beurteilen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass SIA hier eine Gefährdung dauerhaft akzeptiert, die schwarz-afrikanischen Verhältnissen entspricht....
AZ

DAs würde ich nicht so wirklich laut sagen.....
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Mike59 » 16. August 2012, 22:36

@AZ ich werde jedes mal wenn ich dran vorbei fahre ein Foto mit Datum für dich machen. *gr* Bei Bedarf auch mit der Bildzeitung des Tages - obwohl mir das widerstrebt, aber für dich würde ich das machen.

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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Mike59 » 16. August 2012, 22:56

martin hat geschrieben:
Mike59 hat geschrieben:
Ja in der Luftfahrt ist einiges möglich - der AI 380 von Singepore Airlines hat wohl keine Kühlung für die Bremsen seines Laufwerkes. Nach jeder Landung rückt die Flughafenfeuerwehr an und Kühlt das Fahrwerk mit technischen Hilfsmitteln.

Mike59


Was soll das denn sein. Das Kürzel AI steht für Air India. Wie der Name sagt, die indische Fluggesellschaft. Du schreibst was von Singapore Airline. Das Kürzel für diese Gesellschaft ist SIA. Oder meinst du mit AI etwa Airbus Industries. Dann ist das ein vollkommen ungebräuchliches Kürzel.



Stimmt - ist eigentlich nicht in gebrauch.
Allerdings sind die Flugzeugkennungen bei der Lufthansa (DLH) eine Sache für sich - kann ja sein das mich das inspiriert hat.
Kennung wie folgt:
D-AB_ _ steht für Boeing
D-AI-_ _ steht für Airbus

Wobei D immer für Deutschland steht und A steht wohl für über 20 Tonnen - verbürge mich aber nicht dafür. Mit dem >I< an 3.Stelle wird halt Airbus Industries draus. Ist nichts offizielles, aber ist so.

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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Dille » 17. August 2012, 17:08

Habicht-3 hat geschrieben:DAs würde ich nicht so wirklich laut sagen.....


Aus meiner Erfahrung mit der Telecom Singapore kann ich wirklich nur sagen -- die dortigen Ingenieure treiben jeden Lieferanten an den Rand des Wahnsinns mit ihren Acceptance Tests und Sonderwünschen und Nachbesserungen. Ich habe für die Telecom dort die Software für deren internationale Text- Datenvermittlungssysteme in Betrieb genommen und kann ein Lied davon singen, wir haben Jahre gebraucht, bis wir die "Final Acceptance" für unsere Systeme bekommen haben, die Systeme liefen all die Zeit im "heißen" Vermittlungsbetrieb eigentlich problemlos, aber immer wieder gab es irgendwas, was im Vertrag noch ein bißchen anders formuliert war oder was noch schöner sein sollte -- ich war in der Regel so um die 6 Wochen immer dort, aber danach war man "reif für die Insel", im wahrsten Sinne des Wortes, ich hab' mich dann immer nach Penang/ Malaysia abgesetzt und war für niemanden erreichbar.
Zum Ende meiner Tätigkeit in Singapore wurde gerade die U- Bahn ("MRT" = mass rapid transportation) dort gebaut, abends in der Hotelbar habe ich deutsche Ingenieure getroffen, die daran mitgearbeitet haben -- dasselbe Lied, die erste Strecke stand vor der Fertigstellung und auf dieser Strecke fuhr ein Zug, leer, für ein halbes Jahr, um alle möglichen Situationen auszutesten -- hin und her, her und hin !

Ein kleines Beispiel aus meinem eigenen Gebiet noch : ich saß in einem Meeting mit den Singaporianern, und man erklärte mir, daß man unser System einem Lasttest unterziehen wolle. An solchem System sind etwas 8000 - 10000 Leitungen (Teilnehmer und Fernleitungen) angeschlossen, und da wirklich sagen wir mal 80 % oder mehr in Betrieb zu halten und das System zur Leistungsgrenze zu treiben, ist mit Fernschreibmaschinen unmöglich, und auch soviele Simulatoren kann man kaum auftreiben. Mit diesem Wissen im Kopf hab' ich gegrinst und gesagt "..wie wollt ihr denn das schaffen...?", aber mir verging das Grinsen ganz schnell, sinngemäß sagten sie mir, "..ich solle mir mal nicht ihren Kopf zerbrechen...", sie würden in der "Straits Times" (der größten Zeitung dort) eine Anzeige schalten, daß an dem und dem Tag der ganze Text- Datenverkehr von Singapore (in alle Welt) gebührenfrei sei.
So geschah es dann auch, wir haben nicht mehr gegrinst, die Anlage "stand Kopf", und wir hatten Mühe, die Anlage am Torkeln zu halten und wir Entwickler hatten wieder was nachzudenken !

Und daß dies in einem solch Sicherheits- relevanten Bereich wie dem A380 anders sein sollte, ist absolut ausgeschlossen -- daß durch die Komplexität eines solchen Flugzeugs selbst die Singaporianer nicht alle Schwachstellen herauspopeln können, das verstehe ich als Ingenieur sehr gut.

Aber -- wer immer mal ein Produkt auf den Markt bringen will, soll es mal nach Singapore verkaufen, das Ding wird so durch den Wolf gedreht, daß da wirklich Qualität hinten raus kommt, und wenn man das in Singapore geschafft hat, ist das eine IA- Referenz, dann kann man das wie eine Ikone vor sich hertragen und hat es auf dem restlichen Markt leicht !

Gruß, Dille (ein Singapore- Fan)
Dille
 

Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon augenzeuge » 17. August 2012, 19:18

Dille, danke für den Beitrag. So sehe ich es auch.
Wer jemals in Singapore war, weiß, was man dort geleistet hat. Aus einer malariaverseuchten Gegend wurde die sauberste Südostasiens geschaffen. Und wer sich umschaut erkennt schnell, hier akzeptiert man keine 2. Wahl. Hier feiern die Religionen, welche sich woanders bekriegen, die Feiertage gemeinsam. Hier traut sich keiner einen Kaugummi einfach auszuspucken. Und die MRT, Dille, ist wie ein Beam in die Zukunft, wenn man grad aus Berlin und seiner U-Bahn kommt......

Was mir nicht gefallen hat, die zu kalten Hotels oder Shoppingcenter. Immerhin hat man dort ja meist um die 30 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit.
AZ
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Habicht-3 » 17. August 2012, 19:33

Ihr seit ja fast Gläubig!
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon augenzeuge » 17. August 2012, 20:49

Habicht-3 hat geschrieben:Ihr seit ja fast Gläubig!

Ich beneide denjenigen nicht, der mit dieser Bemerkung etwas anfangen kann
AZ
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Habicht-3 » 17. August 2012, 20:59

Kann Deinem Beitrag leider nicht folgen.

Ich hatte eben den Eindruck, das ihr irgendwie Singapur mit Wolke-7 verwchselt....


Jedenfalls hat der A380 tatsächlich einige Probleme, ebenso die A400M. Das geht nun mal auch nicht Singapur vorbei.

Zudem: irgendwann so um das Jahr 2000 herum sind die in Taipeh auch mal auf die Rwy gefahren, blos das es die falsche war. Die war nämlich wegen Bauarbeiten gesperrt.
Nach der Kollision mit einigem Baugerät wurde das Flugzeug zu Sondermüll und einige Menschen über die Klinge.

Also, auch in Singapur kocht man blos mit Wasser.
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Dille » 17. August 2012, 21:05

Nix "gläubig" @Habicht, Erfahrungen, Erfahrungen !

Man mußte nur auf dem Changi- Airport Singapore ankommen, da klappte das erste Mal die Kinnlade herunter ! Und während sich heute noch die Touristen in München mit dem unverständlichen Tarifsystem des MVV und den Streifenkarten herumplagen, ging das in Singapore schon vor 25 Jahren im MRT mit einem Magnetkartensystem, ganz schnell dann auch mit Chipkarte und berührungsloser Abbuchung beim Passieren der Sperre.
Während in D lange am LKW- Mautsystem herumgebastelt wurde, funktionierte der Zugang für Fahrzeuge in den Innenstadtbereich in Singapore sehr schnell drahtlos über Sensoren -- sehr zu meinem Leidwesen, denn solange standen immer hübsche Polizistinnen an den Zufahrten für die Sichtkontrolle der Vignetten, ein echter Rückschritt wie ich damals fand (also, daß die verschwanden).
Aus eigener Erfahrung weiß ich auch noch gut, daß es praktisch keinerlei Korruption gab/ gibt in Singapore, alles funktioniert ohne Trink-/ Schmiergelder, alles bekommt man problemlos aus dem Zoll, als Dienstreiseland einfach ideal.

Nicht umsonst hat sich seinerzeit Singapore ja wieder aus der Union "Malaysia" gelöst -- wenn ich jetzt meine Meinung dazu schreiben würde, könnte diese leicht als rassistisch mis- interpretiert werden, aber Singapore hat eben eine chinesische Bevölkerungsmehrheit, und da funktioniert "es".

Aber @Habicht, wenn Du gegenteilige Erfahrungen gemacht hast, würde mich das schon interessieren.

@AZ hat Recht, ich hatte immer einen dünnen Pullover im Gepäck, den ich aber nur abends in der Hotelbar brauchte -- saukalt überall, und man hat sehr schnell eine Grippe weg dort, ständige extreme Temperaturwechsel.

Gruß, Dille
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon augenzeuge » 17. August 2012, 21:08

Richtig, Habicht. Das Unglück in Taipeh war der erste und bis heute einzige tödliche Zwischenfall der Singapore Airlines. Zum Zeitpunkt tobte auch ein Taifun. Trotzdem zählt sie weiterhin zu den besten und sichersten Airlines der Welt.

AZ
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Habicht-3 » 17. August 2012, 22:52

augenzeuge hat geschrieben:Richtig, Habicht. Das Unglück in Taipeh war der erste und bis heute einzige tödliche Zwischenfall der Singapore Airlines. Zum Zeitpunkt tobte auch ein Taifun. Trotzdem zählt sie weiterhin zu den besten und sichersten Airlines der Welt.

AZ

Taifun? Egal, falsche Bahn. Da steht nicht mal eben so ein Schild, das wird sehr lange vorher bekanntgegeben und ist zwingend in der Flugvorbereitung.

Es war auch nicht der einzige Zwischenfall. Entführng in Pakistan, ein Tailstrike (Während des Startlaufs berührt das Heck den Boden) in Auckland usw...

Singapur mag für manche das Wunderlsnd sein. Aber die kochen trotzdem mit Wasser.

P.S. Die Maut hätte man hier schneller einführen koennen, das war aber politisch nicht möglich. Und berührungslose Karten (RF-ID) sind hierzulande auch nicht von der Masse wirklich gewollt.
Habicht-3
 

Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon augenzeuge » 18. August 2012, 09:12

Habicht-3 hat geschrieben: Singapur mag für manche das Wunderlsnd sein. Aber die kochen trotzdem mit Wasser.


Klar, tun die, das dauert aber nicht so lange..... [grins]

Bist du schon mal in Singapur gewesen? Man muss auch mal akzeptieren können, wenn es andere besser machen.

Und was die Flugunfälle betrifft, auch die LH hatte diese.....
AZ
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Habicht-3 » 18. August 2012, 09:24

augenzeuge hat geschrieben:
Habicht-3 hat geschrieben: Singapur mag für manche das Wunderlsnd sein. Aber die kochen trotzdem mit Wasser.


Klar, tun die, das dauert aber nicht so lange..... [grins]

Bist du schon mal in Singapur gewesen? Man muss auch mal akzeptieren können, wenn es andere besser machen.

Und was die Flugunfälle betrifft, auch die LH hatte diese.....
AZ


Ach...na klar hatte LH Unfälle. Ist zum einen ein bisschen Größer und existiert wesentlich länger als die SIA.
Darum gehts nicht. Ich hatte beim Eindruck Eurer beiträge eher den Eindruck, das dort alles gerade läuft. Alles gut und schön, nichts schlechtes.

Das ist es aber nicht.
Wenngleich ich hier vielles mist finde, hat man als Bürger wesentlich mehr Rechte. In Singapur wird eben mal eine Mautsystem aufgestellt.
Das geht hier technisch ohne weiteres. Aber demokratisch unmöglich.
Die Strafen sind vergleichsweise dramatisch für aus unserer Sicht Kleinigkeiten.
Aber , nach meinen Dünken würden dann auch bei uns weniger Bierflaschen, Zigarettenreste und Hunbdescheisse herumliegen.
Habicht-3
 

Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Dille » 18. August 2012, 11:45

Also @Habicht, ich will ja nun nicht behaupten, daß ich Singapore nun sehr gut kennen würde -- aber ein bißchen schon, und vor allem nicht als Tourist, sondern als Ingenieur der täglich mit Singaporianern zusammengearbeitet hat, über Monate, und auch sonst recht wach durch die Welt läuft.

Ich gebe Dir Recht, daß aus deutscher Sicht manches in Singapore einen Aufschrei gegeben hätte, beispielsweise hat die SIA mal Einstellungs- Kriterien für ihre Stewardessen erlassen, das war schon heftig, Größe, Gewicht, Aussehen, Maße....etc., hat zwar auch in Singapore einen Aufschrei gegeben, fühlte mich aber bei SIA trotzdem wohler als beispielsweise bei der Pan Am mit ihren Matronen an Bord (um mal vorsichtshalber eine Gesellschaft zu nehmen, die nicht mehr existiert). Anderes ist eindeutig der begrenzten Fläche geschuldet, beispielsweise die "Restricted Zone" für den Autoverkehr, das könnte man unter diesen Bedingungen auch in Deutschland nicht "demokratisch" wegdiskutieren. Die Details für eine Pkw- Zulassung sind mir entfallen, aber es ist abenteuerlich, überhaupt an eine Lizenz dort zu kommen.
Anderes -- und da will ich mich auch gern "outen" -- ist mir eindeutig sympathisc h, wenn ich mir in Berlin oder (noch) nicht ganz so schlimm in München die beschmierten Häuser und Bahnen anschaue, da hat das System in Singapore klare Vorteile : "Five strokes with the cane" (Fünf Schläge mit dem Rohrstock), das zeigt offensichtlich Wirkung, während hier erstmal ein Sozialpädagoge dem Schmierer eine schlimme Kindheit und daraus einen Zwang zum befreienden Schmieren bescheinigt und ein RichterIn verständnisvoll nickt........, ja, und auch 'ne australische Oma wird schon mal gehenkt, wenn sie ihre Rente mit Drogenschmuggel aufbessern will......

Wir neigen aber dazu (und Du ganz klar auch), die deutsche Sichtweise als Maß aller Dinge zu nehmen -- die Welt "da draußen" funktioniert aber ein bißchen anders, und die ist nicht erst dann "in Ordnung", wenn "unsere" Maßstäbe gelten. So ist jedenfalls meine Erfahrung von vielen Reisen und Dienstreisen.

Und ja, Singapore ist nach hiesiger Definition keine lupenreine Demokratie, es gibt Restriktionen --- die aber in der Bevölkerung weitestgehend akzeptiert werden, die Restriktionen beziehen sich großteils auf (eigentlich) Selbstverständlichkeiten.
Ich habe z.B. miterlebt eine Kampagne "uuugh, what an ugly habit" (welch eine widerliche Angewohnheit), womit man den Chinesen das unkontrollierte Spucken auf der Straße abgewöhnen wollte. Dazu muß man wissen, daß Chinesen zwanghaft ausspucken (müssen), wenn sie gerade einen "schlechten Gedanken" haben, und so kann's einem passieren, daß einem da auf der Straße der Rotz um die Ohren fliegt. Da gab es erst eine Zeitungskampagne, und dann natürlich auch die Bußgeldandrohung, und es hat geholfen, und die Bußgelder sind heftig, ja --- aber das Ergebnis ist eine blitzsaubere Stadt !

Und @Habicht, ein System, das nach meiner Erfahrung hervorragend funktioniert, nun mit dem Versagen eines Einzelnen "aushebeln" zu wollen, ist doch kleinkariert, wie schon oben angedeutet, gibt es natürlich außer der australischen Oma auch Singaporianer, die mit Drogen handeln, und auch ich hab' schon in Singapore auf die Straße gespuckt !

Aber wir sind hier --- Selbstkritik --- weit ab vom eigentlichen Thema, vielleicht sollte ein Admin das abtrennen ?? Aber eigentlich ist auch alles gesagt, selbstverständlich kochen die Singaporianer auch nur mit Wasser, aber eben mit "Perrier" !!

Gruß, Dille
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Icke46 » 18. August 2012, 12:10

Also - ich finds ja schon erstaunlich, wie man von einem Flugzeugabsturz in der DDR zu Demokratie, Klima und so weiter in
Singapur kommt [laugh] .

Wenn mans jetz noch irgendwie hinbekäme, in die Antarktis weiterzureisen, würde es vielleicht für etwas Kühlung am heutigen Tag sorgen [grins] .

Nu - ich werd jedenfalls gleich zum Maschseefest nach Hannover aufbrechen - mal sehen, ob ich da ein bisschen Kühlung finde - und wenns auch nur ein kühles Bier im Schatten ist.

Gruss

icke
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Dille » 18. August 2012, 14:20

Nichts leichter als das @Icke, wir hatten doch oben schon angefangen, von den saukalten Klimaanlagen in Singapore zu schreiben, stell' Dir einfach vor, Du müßtest jetzt einen Pullover überziehen um Dein Bier in einer Hotelbar zu trinken --- statt ein schlecht eingeschenktes, lauwarmes bei 30 Grad am Maschsee !

Armer Kerl, aber laß' es Dir trotzdem schmecken ! Und ich hab' ja oben schon Selbstkritik geübt und geh' auch bald in'n Biergarten, Gruß Dille
Dille
 

Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Mike59 » 18. August 2012, 15:20

augenzeuge hat geschrieben:
Mike59 hat geschrieben:... - der AI 380 von Singepore Airlines hat wohl keine Kühlung für die Bremsen seines Laufwerkes. Nach jeder Landung rückt die Flughafenfeuerwehr an und Kühlt das Fahrwerk mit technischen Hilfsmitteln.

Mike59


SIA ist eine der besten Airlines der Welt. Dementsprechend sind auch ihre Flugzeuge zu beurteilen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass SIA hier eine Gefährdung dauerhaft akzeptiert, die schwarz-afrikanischen Verhältnissen entspricht....
AZ



Hat ja heute gut gepasst.

Frankfurt Airport: Position B 45, Flug SQ 026 aus SIN, ONB 06:20 Uhr

Man beachte die Gebläse neben dem Fahrwerk.

Nebenbei der 3-Letter-Code wird mehr für Flughäfen benutz und der 2-Letter-Code für Fluggesellschaften.

Mike59
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon augenzeuge » 18. August 2012, 16:52

Mike59 hat geschrieben: Man beachte die Gebläse neben dem Fahrwerk.
Mike59


Die Frage ist, warum macht man das? Was sollen die kleine Dinger ausrichten? Welche Temperatur an den Bremsscheiben wurde wirklich gemessen?
Haben alle A380 das Problem?
AZ
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Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Habicht-3 » 18. August 2012, 18:12

augenzeuge hat geschrieben:
Mike59 hat geschrieben: Man beachte die Gebläse neben dem Fahrwerk.
Mike59


Die Frage ist, warum macht man das? Was sollen die kleine Dinger ausrichten? Welche Temperatur an den Bremsscheiben wurde wirklich gemessen?
Haben alle A380 das Problem?
AZ

Nunja, die kleinen Dinger sind wirksam und größer, wie eine Bremsscheibe. Und normalerweise reichen ja kleinere Gebläse. Eine innenbelüftete Scheibenbremse ist ja so etwas ähnliches, und die reichen nunmal nicht aus bei dem Vogel. Vielleicht zuwenig Räder? Oder schlechte Luftführung zu den bremsen. Was auch immer.
Habicht-3
 

Re: Flugzeugabsturz einer DDR-Maschine: Die vergessene Katastrophe

Beitragvon Dille » 19. August 2012, 00:29

@Habicht, wenn das ein Sicherheitsproblem WÄRE, würde das Ding bei SIA sicherlich nicht fliegen (und Airbus Industries würde Schadenersatz löhnen), so aber ist da -- wie ich die Singaporianer kenne -- irgendwas (Temperatur) über einem Wert im Vertrag, also ordern sie einen Truck mit Gebläse zum Kühlen an den Flughafen. Zahlen wird das Airbus Industries. Bis das Problem (Temperatur) nicht gelöst wird, behalten die Singaporianer 5 % der Kaufsumme ein, bis zur "Final Acceptance". So funktioniert das dort. Knallhart -- jeder Popel im Vertrag muß erfüllt werden, sonst gibt es keine "Final Acceptance" (und nicht den "Rest" vom Kaufpreis).
(wir haben in Singapore ein japanisches Vermittlungssystem abgelöst, die haben NIE eine "Final Acceptance" bekommen, wir zumindest nach Jahren !)

Ich bin gerade zurück von einem Grill-/ Biergartenabend und habe mit einem Bekannten gesprochen, der bereits mehrmals mir der A380 nach Australien geflogen ist, dem ist solch ein Kühl- Truck nirgendwo begegnet -- aber er ist mit Quantas geflogen, jener Gesellschaft, der da mal ein A380- Triebwerk um die Ohren geflogen ist.

Glaub' mir, die Singaporianer sind Perfektionisten, die sind knallhart wenn es um die Einhaltung von Spezifikationen (ihren Spezifikationen) geht -- aber ich habe sie auch immer als fair kennengelernt, wenn man sie fachlich überzeugen kann, dann akzetieren sie das auch, anders als z.B. Inder, meine speziellen Freunde !

Und Du darfst sicher sein, wenn SIA die "Final Acceptance" für den A380 erteilt, dann kannst Du Dir auch ganz beruhigt einen kaufen -- das Ding fliegt dann auch, bleibt nur der "subjektive Faktior", daß Dir das Ding einer (wie in Taipeh) gegen den Baum fährt.

Gruß, Dille
Dille
 


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