Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Besondere Vorkommnisse in der Zeit des kalten Krieges

Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon pentium » 5. April 2021, 13:21

Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Die Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin gegen den Staatsbesuch von Schah Mohammad Reza Pahlavi war ein einschneidendes Ereignis in der bundesdeutschen Geschichte: Dabei kesselten Polizisten die Demonstranten ein, verprügelten sie, griffen Einzelne wahllos heraus, misshandelten sie und behaupteten einen Polizistenmord. Der Polizist Karl-Heinz Kurras erschoss den Demonstranten Benno Ohnesorg, während seine Kollegen diesen verprügelten.

Daraufhin verbreitete und radikalisierte sich die Westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre. Soziale und polizeiliche Reformen unter der SPD-FDP-Regierung seit 1969 wie auch der Terrorismus der Rote Armee Fraktion seit 1970 und der Bewegung 2. Juni seit 1972 gehen mit auf dieses historische Ereignis zurück.

Die Bereitschaftspolizei West-Berlins hatte bis 1970 auch paramilitärische Aufgaben und galt als Reserve der alliierten Truppen. Das Personal bestand zu über 50 Prozent aus ehemaligen Offizieren der Wehrmacht.[8] Die Ausbildung war damals noch stark militärisch geprägt. Ideologisch und organisatorisch war die Polizei vor allem auf die Abwehr einer vermuteten Gefahr aus Ost-Berlin und durch kommunistische Verbündete im Inneren ausgerichtet.[9] Rechtsmaßstäbe und Einsatzkonzepte stammten weitgehend aus der Zeit der Weimarer Republik. Bei der Definition und Behandlung von Notwehr-Situationen bestand ein großer Ermessensspielraum.

Die Polizei West-Berlins verschärfte ihr Vorgehen gegen Demonstranten seit 1966. Bei einer „Spaziergangsdemonstration“ am 17. Dezember 1966 setzte sie erstmals in Zivil gekleidete „Greiftrupps“ ein, die während eines Schlagstockeinsatzes einzelne vermutete Rädelsführer aus der Menge griffen und diese der uniformierten Polizei übergaben. 80 Personen wurden festgenommen, darunter auch Kinder. Mehr als 40 davon war keine Beteiligung nachzuweisen.[10]

In einem Brief an Innensenator Wolfgang Büsch sprach Polizeipräsident Erich Duensing am 13. April 1967 von einem „Studentenkrieg“, der nicht mit Polizei, sondern nur mit Staatsanwälten und Gerichten zu bewältigen sei. In seiner Antwort am 8. Mai erwartete Büsch dagegen verschärfte Konfrontation, die größere Polizeiaufgebote notwendig machen würde. Dazu schrieb er:[11]

„Diesen Anforderungen werden die eingesetzten Polizeibeamten nur dann genügen können, wenn sie stets die Gewissheit haben, dass ihre Vorgesetzten auch dann für sie eintreten, wenn sich bei der nachträglichen taktischen und rechtlichen Prüfung Fehler herausstellen sollten. Das setzt allerdings voraus, dass diese Fehler nicht als Dienstpflichtverletzungen angesehen werden müssen.“

Büsch lehnte Deeskalationsmaßnahmen also ab und wollte den studentischen Protesten durch verstärkten Gewalteinsatz begegnen, ohne dass die eingesetzten Polizeibeamten strafrechtliche Verfolgung befürchten müssten.[12]

Am 28. Mai 1967 warnte das Bundeskriminalamt den West-Berliner Senat vor einem möglichen Anschlag von Exiliranern auf den Schah. Springerzeitungen berichteten von angeblichen Anschlagsplänen der Studenten. Beim Schahbesuch in München (30. Mai) störten Studenten den reibungslosen Ablauf mit dem Verteilen von Flugblättern, die den Schah als korrupt darstellten. Daher überlegten Vertreter der Bundesregierung und des West-Berliner Senats noch am 1. Juni 1967, den geplanten Berlinbesuch des Schahs ausfallen zu lassen. Wolfgang Büsch entschied dagegen, weil eine kurzfristige Absage als Einknicken vor den Protesten gewirkt und ein verheerendes Presseecho ausgelöst hätte.[13]

Polizeikommandeur Hans-Ulrich Werner erläuterte Büsch am 30. Mai die Raumzuteilung für die erwartete Protestdemonstration vor der Deutschen Oper: Man lasse den südlichen Gehweg frei, um „alle Störer auf einem Haufen“ haben. Werner war in der NS-Zeit als Polizist bei der Partisanenbekämpfung tätig gewesen und deshalb 1962 in die Kritik geraten. Der damalige Innensenator Heinrich Albertz hatte ihn im Amt gehalten. Als Regierender Bürgermeister vereinbarte Albertz mit Bundesinnenminister Paul Lücke und dem Bundespräsidialamt eine weiträumige Absperrung des gesamten Bereichs um die Deutsche Oper. Seine Sekretärin teilte dies der Senatsinnenverwaltung, die für die Aufsicht der Polizei zuständig war, telefonisch mit. Auch der stellvertretende Polizeipräsident Georg Moch, der Duensing während dessen Urlaubs vertrat, lehnte die Freigabe des südlichen Gehwegs vor der Oper ab.[14]


https://de.wikipedia.org/wiki/Demonstra ... est-Berlin

...
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon augenzeuge » 5. April 2021, 13:29

pentium hat geschrieben:Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Der Polizist Karl-Heinz Kurras erschoss den Demonstranten Benno Ohnesorg, während seine Kollegen diesen verprügelten.

...


Karl-Heinz Kurras, Pseudonym Otto Bohl (* 1. Dezember 1927 in Barten, Ostpreußen; † 16. Dezember 2014 in Berlin), war ein deutscher, in West-Berlin tätiger Polizeibeamter. Er war von 1955 bis mindestens 1967 auch Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Ab 1964 war er zudem gleichzeitig Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).

Bei einem Polizeieinsatz während der Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin tötete der damalige Kriminalobermeister Kurras den FU-Studenten Benno Ohnesorg mit seiner Dienstwaffe durch einen gezielten Schuss in den Hinterkopf. In den folgenden Strafprozessen wurde Kurras trotz Widerlegung der von ihm behaupteten Notwehrsituation vom Verdacht der fahrlässigen Tötung freigesprochen. Dies trug erheblich zur Radikalisierung der westdeutschen Studentenbewegung bei. Auch die später gegründeten Terrorgruppen Rote Armee Fraktion und Bewegung 2. Juni bezogen sich auf diese Tat.

Kurras’ im Mai 2009 bekannt gewordene IM-Tätigkeit löste neue staatsanwaltliche Ermittlungen zu seinem Todesschuss und eine neue Debatte über dessen Ursachen und Folgen aus. Es fanden sich keine Anhaltspunkte für einen Mordauftrag des MfS, aber neue Indizien dafür, dass Kurras Ohnesorg unbedrängt und gezielt aus kurzer Distanz erschossen hatte und dabei von umstehenden Polizisten und seinem Vorgesetzten beobachtet worden war. Die Beweislage wurde jedoch nicht als ausreichend zur Wiederaufnahme seines Prozesses angesehen.

In der Urteilsbegründung stellte Richter Friedrich Geus fest:

„Die Tötung war eindeutig rechtswidrig.“
Kurras habe objektiv falsch gehandelt. Die Bedingungen für Notwehr, Notstand oder Putativnotwehr, also die Annahme einer Lebensgefahr, hätten nicht vorgelegen.


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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon pentium » 5. April 2021, 13:31

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Der Polizist Karl-Heinz Kurras erschoss den Demonstranten Benno Ohnesorg, während seine Kollegen diesen verprügelten.

...


Karl-Heinz Kurras, Pseudonym Otto Bohl (* 1. Dezember 1927 in Barten, Ostpreußen; † 16. Dezember 2014 in Berlin), war ein deutscher, in West-Berlin tätiger Polizeibeamter. Er war von 1955 bis mindestens 1967 auch Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Ab 1964 war er zudem gleichzeitig Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).

Bei einem Polizeieinsatz während der Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin tötete der damalige Kriminalobermeister Kurras den FU-Studenten Benno Ohnesorg mit seiner Dienstwaffe durch einen gezielten Schuss in den Hinterkopf. In den folgenden Strafprozessen wurde Kurras trotz Widerlegung der von ihm behaupteten Notwehrsituation vom Verdacht der fahrlässigen Tötung freigesprochen. Dies trug erheblich zur Radikalisierung der westdeutschen Studentenbewegung bei. Auch die später gegründeten Terrorgruppen Rote Armee Fraktion und Bewegung 2. Juni bezogen sich auf diese Tat.

Kurras’ im Mai 2009 bekannt gewordene IM-Tätigkeit löste neue staatsanwaltliche Ermittlungen zu seinem Todesschuss und eine neue Debatte über dessen Ursachen und Folgen aus. Es fanden sich keine Anhaltspunkte für einen Mordauftrag des MfS, aber neue Indizien dafür, dass Kurras Ohnesorg unbedrängt und gezielt aus kurzer Distanz erschossen hatte und dabei von umstehenden Polizisten und seinem Vorgesetzten beobachtet worden war. Die Beweislage wurde jedoch nicht als ausreichend zur Wiederaufnahme seines Prozesses angesehen.

In der Urteilsbegründung stellte Richter Friedrich Geus fest:

„Die Tötung war eindeutig rechtswidrig.“
Kurras habe objektiv falsch gehandelt. Die Bedingungen für Notwehr, Notstand oder Putativnotwehr, also die Annahme einer Lebensgefahr, hätten nicht vorgelegen.


AZ


Ich wusste das jetzt der Kurras an geschleppt wird. Ist aber nicht das eigentliche Thema. Eher ein Nebenkriegsschauplatz.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Sperrbrecher » 5. April 2021, 13:37

pentium hat geschrieben:Der Polizist Karl-Heinz Kurras erschoss den Demonstranten Benno Ohnesorg, während seine
Kollegen diesen verprügelten...

Das es sich bei diesen Herrn Kurras um einen Mitarbeiter der Stasi handelte weisst Du aber schon?

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Kurras
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In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon pentium » 5. April 2021, 13:42

Sperrbrecher hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Der Polizist Karl-Heinz Kurras erschoss den Demonstranten Benno Ohnesorg, während seine
Kollegen diesen verprügelten...

Das es sich bei diesen Herrn Kurras um einen Mitarbeiter der Stasi handelte weisst Du aber schon?

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Kurras


Mitarbeiter? Ist aber hier nicht das Thema. Ja weiß ich steht ja oben im Text. Willst du mit deinem Einwurf vom Thema ablenken?
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Icke46 » 5. April 2021, 19:34

pentium hat geschrieben:
Sperrbrecher hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Der Polizist Karl-Heinz Kurras erschoss den Demonstranten Benno Ohnesorg, während seine
Kollegen diesen verprügelten...

Das es sich bei diesen Herrn Kurras um einen Mitarbeiter der Stasi handelte weisst Du aber schon?

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Kurras


Mitarbeiter? Ist aber hier nicht das Thema. Ja weiß ich steht ja oben im Text. Willst du mit deinem Einwurf vom Thema ablenken?


Das muss man fast annehmen. Dabei spielt dass für die Geschehnisse rund um den 02. Juni 1967 eigentlich eine untergeordnete Rolle. Es sei denn, man geht davon aus, dass die gesamte West-Berliner Polizeiführung gleichzeitig auf der Gehaltsliste der Stasi stand. Denn geschossen hat zwar der Oberdemokrat Kurras, aber gedeckt haben ihn die Oberoberdemokraten in der Polizeiführung. So ist dass Stück der Schädeldecke von Benno Ohnesorg mit dem Einschussloch klammheimlich ausgesägt und entsorgt worden, damit man nicht mehr nachweisen konnte, aus welchem Abstand der Schuß erfolgte. Aber vermutlich alles ganz korrekt, wie das im polizeilichen Alltag eben so abläuft.

Was ich übrigens gut finde: In Hannover gibt es eine Benno-Ohnesorg-Brücke, die auch über das Peter-Fechter-Ufer führt. So wird eigentlich ganz wertfrei zwei Opfern von zwei Systemen gedacht. Denn beide waren Opfer....
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Kumpel » 5. April 2021, 20:56

Kurras war ein Stasispion und SED Mitglied , von daher kannst du dir dein abfaelliges Oberdemokrat am Hintern verreiben.
Daran ändern auch die Vertuschungen nichts.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Icke46 » 5. April 2021, 22:17

Kumpel hat geschrieben:Kurras war ein Stasispion und SED Mitglied , von daher kannst du dir dein abfaelliges Oberdemokrat am Hintern verreiben.
Daran ändern auch die Vertuschungen nichts.


Das Du gewissen Einschränkungen unterliegst, ist ja bekannt. Ich würde sogar soweit gehen, Kurras als Mörder zu bezeichnen. Allerdings sind diejenigen in der West-Berliner Polizei und Innenverwaltung, die ihn gedeckt haben, keinen Deut besser.

Aber das übersteigt vermutlich Deinen Horizont....
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Volker Zottmann » 5. April 2021, 23:03

Wer sagt denn, dass Kurras nicht in der Berliner Polizei Deckung bekam? Nur können auch diese Beamten in Mielkes Diensten gestanden haben. Wie sonst ist zu erklären, dass Schädelteile verschwanden?
Das Spitzelsystem war doch in ganz Berlin gespannt.
Ist Dir das neu Icke46?
Ich finde Deine Antwort an Kumpel auch sehr gewöhnungsbedürftig. Bei mir wirft das aber keine Frage mehr auf.

Gruß Volker
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Kumpel » 6. April 2021, 07:42

icke46 hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Kurras war ein Stasispion und SED Mitglied , von daher kannst du dir dein abfaelliges Oberdemokrat am Hintern verreiben.
Daran ändern auch die Vertuschungen nichts.


Das Du gewissen Einschränkungen unterliegst, ist ja bekannt. Ich würde sogar soweit gehen, Kurras als Mörder zu bezeichnen. Allerdings sind diejenigen in der West-Berliner Polizei und Innenverwaltung, die ihn gedeckt haben, keinen Deut besser.

Aber das übersteigt vermutlich Deinen Horizont....


Ich mag ja Leute ganz besonders , die stets glauben über den Dingen zu stehen.
Ob Kurras als Mörder zu bezeichnen ist , ist hier eigentlich nicht die Frage , die Frage ist , aus welcher Motivation heraus der Stasispion Kurras in Funktion als Westberliner Polizist handelte und ob somit deine denkwürdige Auslegung Kurras als Oberdemokraten und Benno Ohnesorg somit als Opfer des Systems zu bezeichnen zutreffend sein kann.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon karnak » 6. April 2021, 07:54

Die entscheidende Frage ist eigentlich, dass der Mensch freigesprochen wurde. Damit bleiben nur 2 Möglichkeiten, entweder der Mensch ist unschuldig oder man vermutet auch die Gerichtsbarkeit war stasiunterwandert, der Rest ist pure Spekulation.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Nostalgiker » 6. April 2021, 08:00

Bereits die Vermutung ist Spekulation.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Kumpel » 6. April 2021, 08:01

Nun ja , das Urteil war ohne Zweifel politisch motiviert. Allerdings bleibt die Frage weshalb ausgerechnet ein Stasispion auf dieser Demo derartig tätig wurde und einen Menschen erschoss.
Die juristische Aufarbeitung wäre somit Kapitel 2 in dieser Geschichte. Eine Bewertung nach icke Manier in ''besser'' oder schlechter erspare ich mir an dieser Stelle.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon karnak » 6. April 2021, 08:39

Politisch motiviert, kann sein, besser wohl vom Korpsgeist, was alles erstmal nichts mit der DDR oder der Stasi zu tun haben dürfte. Ansonsten, wenn ich die Biografie von diesem Kurras lese, der typische Charakter an dem Geheimdienste, völlig egal ob aus Ost oder West, interessiert sind. Was seine Affinität zu Waffen aller Art angeht, dass Unterbewusstsein dürfte nur darauf warten die Knarre endlich mal im Einsatz einsetzen zu können. Da kann man schon mal überreagieren wenn man meint jetzt ist die große Gelegenheit gekommen. Ob das nun Stasi initiiert war, kann natürlich sein, eine Gelegenheit wäre es gewesen um Unruhen zu provozieren. Wie das aber so ist, ob KGB, CIA, VS oder Stasi, Aktionen bei denen jemand sagen könnte die sind "Unschön" werden so angelegt, dass man sie nie abschließend nachweisen kann. Und da dahinter immer ganze Staaten stehen idt das auch ziemlich problemlos möglich.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Kumpel » 6. April 2021, 09:01

Nun ja , wie dem auch sei.
Auf was ich eigentlich hinaus wollte ist , dass ein Kurras als Denunziant und Spitzel ausgestattet mit einem Fetisch für Waffen ideologisch dem SED Staat DDR zu zuordnen ist.
Somit löst sich die ominöse Bewertung ickes vom ''Oberdemokraten Kurras'' ganz einfach in laue ideologisch geschwängerte Luft auf.
Kurras war alles andere als ein Demokrat.
Interessanterweise schätzte wohl selbst die Stasi diesen Fall gegenüber Kurras als ''Unglücksfall'' ein.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Nostalgiker » 6. April 2021, 09:23

kumpel, deine ideologisch geschwängerte Luft entpuppt sich als ziemlicher Mief aus der Mottenkiste de kalten Krieger.
Nach deiner abenteuerlichen Argumentation müßte das Land der Waffenfetischisten Nr. 1 die kommunistische Hochburg in der Welt sein.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Kumpel » 6. April 2021, 09:30

Auf gewisse Charaktereigenschaften von Kurras hat Karnak bereits verwiesen und die Mottenkiste auf die du hier verweist befindet sich eher in deinen Denkmustern.

Nostalgiker hat geschrieben:Nach deiner abenteuerlichen Argumentation müßte das Land der Waffenfetischisten Nr. 1 die kommunistische Hochburg in der Welt sein.


Na ja Nosti , auf diese verquere Auslegung muss man allerdings auch erst mal kommen.
Kumpel
 

Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Nostalgiker » 6. April 2021, 09:33

Außer Provokationen und albernes Gewäsch kommt von dir nichts.

Bleib mal schön bei deinen Denkmustern! Such dir jemand der genauso verquirlt "denkt" wir du und dann könnt ihr euch wunderbar austauschen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Kumpel » 6. April 2021, 09:35

Ich erinnere an Ursache und Wirkung, aber
danke für das Gespräch.
Eine Frage hätte ich allerdings noch Nosti. Würdest du mit der Bewertung ickes mit gehen und Kurras als Demokraten bezeichnen und somit Benno Ohnesorg als Opfer demokratischer Verhältnisse , gleichzusetzen mit Peter Fechter?
Zuletzt geändert von Kumpel am 6. April 2021, 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
Kumpel
 

Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Kumpel » 6. April 2021, 09:38

Nostalgiker hat geschrieben: Such dir jemand der genauso verquirlt "denkt" wir du und dann könnt ihr euch wunderbar austauschen.


Wer hat denn hier wen angequatscht Nosti?
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Nostalgiker » 6. April 2021, 09:43

Lass es einfach, du bist überfordert.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Kumpel » 6. April 2021, 09:44

Na sicher doch Nosti. [flash]
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Kumpel » 6. April 2021, 09:48

icke46 hat geschrieben:So wird eigentlich ganz wertfrei zwei Opfern von zwei Systemen gedacht. Denn beide waren Opfer....


Ich hänge das Zitat von icke noch mal an. Natürlich muss man dazu seine Einlassungen im Gesamtbeitrag einbeziehen.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon augenzeuge » 6. April 2021, 15:00

karnak hat geschrieben:Die entscheidende Frage ist eigentlich, dass der Mensch freigesprochen wurde. Damit bleiben nur 2 Möglichkeiten, entweder der Mensch ist unschuldig oder man vermutet auch die Gerichtsbarkeit war stasiunterwandert, der Rest ist pure Spekulation.


Wenn Kurras nur einen Helfer in der richtigen Position hatte, würde das reichen. Da muss das Gericht nicht stasiunterwandert gewesen sein. Obwohl, was war es in Westberlin nicht ...... [angst]
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon augenzeuge » 6. April 2021, 15:02

Nostalgiker hat geschrieben:Lass es einfach, du bist überfordert.


Dir wurde von Kumpel eine Frage gestellt. Die kannst du doch beantworten, oder?
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon augenzeuge » 6. April 2021, 15:03

Nostalgiker hat geschrieben:Bereits die Vermutung ist Spekulation.

[laugh]
Jede! Immer!
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Nostalgiker » 6. April 2021, 15:12

augenzeuge hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Lass es einfach, du bist überfordert.


Dir wurde von Kumpel eine Frage gestellt. Die kannst du doch beantworten, oder?
AZ


In diesem Fall verhalte ich mich so wie der Interessierte.
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon pentium » 6. April 2021, 15:17

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Die entscheidende Frage ist eigentlich, dass der Mensch freigesprochen wurde. Damit bleiben nur 2 Möglichkeiten, entweder der Mensch ist unschuldig oder man vermutet auch die Gerichtsbarkeit war stasiunterwandert, der Rest ist pure Spekulation.


Wenn Kurras nur einen Helfer in der richtigen Position hatte, würde das reichen. Da muss das Gericht nicht stasiunterwandert gewesen sein. Obwohl, was war es in Westberlin nicht ...... [angst]
AZ


Klar alles Stasi und die hatten dann in der Polizeikantine ihren Stammtisch und haben Pläne geschmiedet, den Schah nach Westberlin eingeladen und die Studenten zur Demo angestachelt....
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Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Kumpel » 6. April 2021, 15:20

Na ja , bekanntermaßen war West Berlin quasi die Spielwiese der Stasi mit Heimvorteil. Von daher........
Kumpel
 

Re: Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin

Beitragvon Werner Thal » 6. April 2021, 16:41

Checkp. B.-Benno Ohnesorg-8.6.1967.jpg


Der Leichnam von Benno Ohnesorg am 8. Juni 1967 am Checkpoint Bravo / Kontrollpunkt Dreilinden,
vor der Überführung nach Hannover.

W. T.
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