Die Geschichte einer gescheiterten IM-Anwerbung. Ein Beispiel aus Chemnitz
Das Archiv der Stasi-Unterlagen-Behörde enthält auch zahlreiche Dokumente über Menschen, die sich couragiert der Stasi verweigert haben. Der Chemnitzer Diplomingenieur Karlheinz Reimann beschreibt, wie ihn die Stasi als inoffiziellen Mitarbeiter anwerben wollte und wie er der DDR-Geheimpolizei erfolgreich einen Korb gab. Trotz Angst und trotz erheblichem Druck.
Dies ist die Geschichte meiner versuchten Anwerbung als inoffizieller Mitarbeiter des MfS. Nicht als gewöhnlichen IM, sondern als IMV, also IM mit Feindberührung. Weil es meine eigene Geschichte ist, kann ich das Erlebte offen legen, über die methodische Vorgehensweise des MfS berichten und über meine Befindlichkeit während dieser Zeit sprechen, meine Stasi-Akte öffnen und zeigen, dass es auch möglich war, "nein" zu sagen. Weiter möchte ich auch zeigen, wie wichtig und hilfreich die Stasi-Akten sind, um sich gegen verleumderische Anschuldigungen zu wehren.
Im Herbst '89 legte der Chemnitzer Diplomingenieur Karlheinz Reimann seine Angst vor der Stasi ganz ab. Er beteiligte sich an Kirchenversammlungen und Demonstrationen in Karl-Marx-Stadt, so hieß Chemnitz in der DDR. Seine Motivation war der Ausreiseantrag der Familie seines Sohnes im Juni '89. Im Herbst '89 wurde er Chemnitzer Sprecher der neugegründeten Bürgerbewegung NEUES FORUM und organisierte Kirchenversammlungen in Kleinolbersdorf/Altenhain - die zweite just am 9.November, als die Mauer fiel. Quelle: BStU / Weiße
Diesen längeren und interessanten Bericht mit Dokumenten aus den Stasiakten findet man hier ;
http://www.bstu.bund.de/DE/InDerRegion/ ... rbung.html