Die Topspione der DDR und BRD

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon augenzeuge » 27. April 2010, 19:48

1. Teil
Werdegang, Günter Guillaume

1927
1. Februar: Günter Guillaume wird als Sohn eines Musikers in Berlin geboren.
1944/45
Eintritt in NSDAP, Flakhelfer im Zweiten Weltkrieg.
1945
Rückkehr nach Berlin, wo er zunächst als Fotograf arbeitet.
1950-1956
Mitarbeiter im Ost-Berliner Verlag "Volk und Wissen". In dieser Zeit läßt sich Guillaume vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) anwerben und ausbilden.
1951
Heirat mit der Sekretärin Christel Boom, die ebenfalls vom MfS als Agentin ausgebildet wird.
1952
Beitritt zur SED.
1956
Zusammen mit seiner Ehefrau siedelt Guillaume im Auftrag des MfS in die Bundesrepublik nach Frankfurt/Main über. Hier betreibt er zunächst einen Kaffee- und Tabakladen "Boom am Dom" und wird auch wieder als Fotograf tätig. Seine Frau arbeitet weiter als Sekretärin.
1957
Auf Weisung des MfS tritt das Ehepaar Guillaume in die SPD ein.
1959
Christel Guillaume wird Sekretärin im Parteibüro Hessen-Süd.
1963-1968
Sekretär des SPD-Unterbezirks Frankfurt/Main.
ab 1968
Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Stadtrat und Stadtverordneter in Frankfurt/Main.
1968/1969
Wahlkampfbeauftragter des Bundesministers für Verkehr, Georg Leber. Nach dem gelungenen Wahlkampf wird Guillaume ins Bundeskanzleramt vermittelt. Die Sicherheitsüberprüfung verläuft ohne große Schwierigkeiten. Guillaume erweist sich als kontaktfreudig und vertrauenswürdig.
ab 1970
Referent in der Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik im Bundeskanzleramt.
ab 1972
Referent des Bundeskanzlers Willy Brandt. Guillaume wird Verbindungsmann zum Bundeskanzleramt, zum SPD-Parteibüro im Ollenhauerhaus und zur SPD-Bundestagsfraktion. Er begleitet Brandt auf Wahlkampf- und Informationsreisen, die er auch selbst organisiert. In dieser Zeit hat er Zugang zu geheimen Akten und den Gesprächsrunden im engeren Kreis um den Bundeskanzler. Aufgrund des guten persönlichen Verhältnisses zu Brandt hat Guillaume Einblick in dessen Privatsphäre.
1974
24. April: Das Ehepaar Guillaume wird verhaftet. Am 6. Mai übernimmt Brandt die politische Verantwortung für die Agenten-Affäre und tritt zurück. Guillaume behauptet stets, dies nicht im Auge gehabt zu haben.
1975
Dezember: Verurteilung durch das Oberlandesgericht Düsseldorf wegen Landesverrats zu dreizehn Jahren Gefängnis. Frau Guillaume wird zu acht Jahren Haft verurteilt.
1981
Unter Hinweis auf Guillaumes schlechte Gesundheit wird ein Agentenaustausch vereinbart und Guillaume aus der Haft entlassen. In der DDR wird er als "Kundschafter des Friedens" gefeiert und arbeitet als Ausbilder für Agenten.
1985
Verleihung des Dr. jur. h.c. der Juristischen Hochschule (JHS) des MfS Potsdam-Eiche.
1988
Veröffentlichung seines Lebensberichtes unter dem Titel "Die Aussage".
1995
10. April: Günter Guillaume stirbt in Berlin an Herzversagen.

Quelle: Haus der Geschichte

...wird fortgesetzt, AZ
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon augenzeuge » 27. April 2010, 20:10

1956 hatten Guillaume und seine Ehefrau Christel, beide HV A-Offiziere, sorgfältig geplante Flucht aus der DDR inszeniert. Sie gründeten kleine
Firmen in Frankfurt. die ihnen als Tarnung ihre Spionagetätigkeit dienen sollten und wurden aktive, anscheinend antikommunistisch eingestellte Mitglieder
der SPD. 1968 wurde Guillaume Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Frankfurt und Stadtverordneter von Frankfurt a. M. Im November 1969, drei
Wochen nach der Wahl Brandts zum Bundeskanzler erhielt Guillaume eine Anstellung im Kanzleramt zuerst als ein für Gewerkschaften und politische Organisationen zuständiger Referent. 1972 wurde er persönlicher Referent des Kanzlers für Parteiangelegenheiten. Guillaumes Berichte wurden in der KGB-Zentrale so hoch bewertet, dass Andropow sie persönlich an Außenminister Gromyko weiterleitete. Der Hauptauftrag Guillaumes betraf Brandts Ostpolitik… Guillaumes Erkenntnissen und Schlussfolgerungen konnten wir, schreibt Markus Wolf in seinen Erinnerungen, - zweifelsfrei entnehmen, dass es sich bei Brandts neuer Ostpolitik um einen nur widersprüchlichen, aber dennoch echten Kurswechsel in der bundesdeutschen Außenpolitik handelte.

Als Brandt die Wahlen im November 1972 gewann, und Guillaume an allen Beratungen der SPD und der Fraktionsführung im Bundestag teilnahm, hatte
er den Gipfel seiner Agentenkarriere erreicht. Am 29. Mai 1973 informierte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz den
Innenminister Hans-Dietrich Genscher, Guillaume sei der Spionage hinreichend verdächtig und werde überwacht. Am 24. April 1974 um 6.30 Uhr wurden die
Eheleute Guillaume in ihrer Bonner Wohnung verhaftet. Gegen alle Regeln der Geheimdiensttätigkeit gab Guillaume seine Schuld faktisch zu.

Markus Wolf äußert später, sein Erfolg bei der Infiltration der unmittelbaren Umgebung Brandts sei "ein politisches Eigentor für die DDR" gewesen. Der
politische Skandal, den die Verhaftung Guillaumes auslöste, war der unmittelbare Anlass für Brandts Rücktritt am 6. Mai 1974. Die HV A. so folgert Wolf, half leider dabei, die Kariere des weitsichtigen Staatsmannes Brandt zu zerstören.
(aus Die Zusammenarbeit des Ministeriums für Staatssicherheit ....v. Borchert)
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon karl143 » 27. April 2010, 20:45

Ja das war der Lauf der Geschichte. Willi Brandt, als Garant für die Ostpolitik wurde von einem Spion gestürzt,
der aus einem Land kam, welches gerade durch diese Politik provitierte. Aber mittlerweile ist ja auch bewiesen,
das Brandt auch durch tatkräftige Mithilfe von anderen wie Wehner und Genscher zum Rücktritt indirekt
gedrängt wurde. Nach der Enttarnung wurden da alte Rechnungen beglichen. Wehner war schon immer kein
Freund von Brandt gewesen (Seine Aussage in Moskau: Der Herr badet gerne lau). Wahrscheinlich war Brandt
in diesem Punkt zu weich, um den politischen Intrigen welche dort im Hintergrund liefen, widerstehen zu können.
Für mich brach damals am Tag des Rücktritts eine Welt zusammen. Ich hatte W. Brandt als 16 jähriger auf einer
Wahlveranstaltung in Nienburg gehört und war daraufhin ganz spontan wie viele tausende junger Menschen in die
SPD eingetreten. Schlimm das er so gehen mußte.
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon Zermatt » 28. April 2010, 19:57

Brandt konnte auch naiv und blauäugig sein.Er glaubte an das gute im Menschen,Zweifel schob er beiseite.
Wie dem auch sei,meine Stimme hätte er sofort.Politiker von diesem Schlag gibts nicht mehr.
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon karl143 » 28. April 2010, 20:20

@ Zermatt,
und er hatte Charisma. Ich hatte ja geschrieben, das ich ihn auf einer Wahlveranstaltung gesehen hatte. Der zog bei seiner Rede
die Leute in seinen Bann. Was waren das für Zeiten?
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon karl143 » 3. Mai 2010, 21:06

Hallo Uwe,
ich kann mir selber auch nicht vorstellen, das Spione, oder Verräter, oder wie sie sich auch selber nennen, total glücklich in ihrer Haut sind.
Man muß ja irgendetwas in sich selber verraten, um so arbeiten zu können. Dazu kommt der Druck, praktisch zwei Leben zu leben, und man
darf in keinem von beiden versagen. Wenn das über einen längeren Zeitraum geht kann wird das einen ganz schön zusetzen. Und wenn dann
noch so Sachen dazukommen, das z. B. ein Ehepar keine Kinder bekommen darf, nur der Räson halber, dann weiß ich wirklich nicht.
Anders mag es aussehen, wenn zwei Spione nur als Ehepaar getarnt zusammenleben. Aber aus deinem Beispiel entnehme ich, das die sich
wohl auch geliebt haben. Dein Beispiel mit Polizei und Mafia trifft den Nagel auf den Kopf. Aber es wird wohl so sein, das es immer Menschen
geben wird, die dieses können.
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon augenzeuge » 4. Oktober 2012, 18:49

Pierre Boom ist der Sohn des Spions Günter Guillaume, des wohl prominentesten Spitzels, den die DDR je ins Ausland schickte.

Als Pierre Guillaume im April 1974 erleben muss, dass sein Vater Günter samt Ehefrau und Großmutter in Bonn vom Bundeskriminalamt verhaftet wird, da kann er es nicht glauben. Spionage für die Deutsche Demokratische Republik – das konnte nicht sein, dachte Guillaume Junior. Der Alte hatte daheim immer über die DDR abgelästert. Und jetzt das?


Warum musste G. G. vor seinem Sohn über die DDR lästern? Gehörte das dazu?

http://www.fr-online.de/politik/stasi-s ... 74034.html
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon Edelknabe » 4. Oktober 2012, 19:03

Ich habe das Buch von Pierre Bom einmal angefangen mit lesen"Der fremde Vater" und wo er beschreibt, wie er immer als Kind,Junge mit seinem Vater wohl am Wochenende zu einem Lotto/Zeitungsladen ging(war irgendwie der sinngemäß tote Briefkasten) wo ihm erst später darüber ein Licht aufging. Ich fand das so richtig schön, richtig aus dem Leben gegriffen, wie Kinder eben so völlig naiv ihre Welt auffassen während der Erwachsene...hier der Vater jede Sekunde mit einer Enttarnung rechnen musste.

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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon HPA » 4. Oktober 2012, 19:13

Sonderlich scheints den Sohnemann in der DDR jedenfalls nicht gefallen zu haben sonst wär er 1988 samt Familie nicht wieder Richtung BRD ausgereist.
HPA
 

Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon Edelknabe » 4. Oktober 2012, 19:32

Naja HPA, er war jung, impulsiv, die DDR nicht die BRD, ich finde das normal das er wohl eher wieder zurück wollte in seine Heimat. Er musste ja nun nicht die Ideale von seinem Vater leben, das macht/machte wohl selten ein Sohn, ich übrigens auch nicht.

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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon HPA » 4. Oktober 2012, 20:41

War zwar kein Spion aber auch ein DDR Promi _Dieter Noll...sein Sohn Hans(später Chaim) reiste ebenfalls in den 80igern aus.
Über seine Zeit vom Stellen des Antrags bis zur Ausreise hat er ein Buch geschrieben (Journal meiner Ausreise aus der DDR)
Da beschreibt er auch ,wie man mit ihm umging ,als er den Wehrdienst in der NVA verweigerte.
HPA
 

Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon Interessierter » 8. Oktober 2012, 08:43

Klaus Kuron - Meisterspion für zweimal A 13

Für den Ex-Verfassungsschutzchef Gerhard Boeden war es "die größte Spionage-Affäre" überhaupt - der Doppelagent Klaus Kuron wollte vor allem seine Familie finanziell absichern. Acht Jahre lang verriet er Kölner Interna und Spione an die Stasi in Ost-Berlin.
Regierungsamtsrat mit 4000 Mark netto - das sollte es gewesen sein? Wenn alles gutging, vielleicht noch Oberamtsrat in ein paar Jahren. Und dann, mit A 13, am Ende aller Träume?

Im Spätsommer des Jahres 1981 zog Klaus Kuron gemeinsam mit seiner Frau die Summe aller Frustrationen. Die beiden setzten sich in ihren angejahrten Mercedes 230 und fuhren aus ihrem Kölner Vorort hinüber nach Bonn.

In der Godesberger Allee, Hausnummer 18, wo die Ständige Vertretung der DDR logierte, fiel an diesem Abend ein brauner Umschlag in den Briefkasten. Es war die seltsame Bewerbung eines Verräters und der Anfang einer Doppelagentenkarriere, wie sie nur im geteilten Deutschland vorkommen konnte.

Der damalige Chef des Verfassungsschutzes, Gerhard Boeden, nannte sie am Ende pathetisch die "größte Spionage-Affäre in der Geschichte der Bundesrepublik".

Kurons Verrat an die "fremde Macht", wie die Ex-DDR im Gesetz nach wie vor heißt, war gewichtiger. Er hat in Köln acht Jahre lang die vom westdeutschen Verfassungsschutz enttarnten und umgedrehten Ost-Agenten betreut - und gleichzeitig an die DDR verraten. Der bundesdeutsche Verfassungsschutz war dank der doppelten Arbeit seines Regierungsamtsrates lahmgelegt.

Gut vergleichbar mit Kuron ist im deutschdeutschen Agentenspiel der Fall des 1979 aus Ost-Berlin übergelaufenen Stasi-Oberleutnants Werner Stiller. Sein Verrat traf den Generalobersten Markus Wolf ebenso hart wie Kurons Enttarnung den inzwischen pensionierten Gerhard Boeden.

Nur: Stiller lief zu den Siegern über und wurde mit einer Million Mark-West honoriert. Die Verfassungsschützer schickten ihn, mit neuem Namen und Lebenslauf, ins sonnige Kalifornien.

Im Gästehaus der Stasi, im Villenvorort Loschwitz, erwartet Wolf seinen Gast. In jenem stilvollen Altbau, den heute Kurt Biedenkopf bewohnt, besprechen die Herren das Kleingedruckte. Kuron bezieht fortan ein zweites Gehalt - rund 4000 Mark monatlich - in Höhe seines West-Salärs. Gewissermaßen als Ablösesumme sagt ihm Wolf 150 000 Mark zu, die der klamme DDR-Staat in Raten abstottert.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13679234.html
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon Edelknabe » 8. Oktober 2012, 18:31

Für Stiller die Million und für die eigenen Leutchen nur bis zur A13, bißchen schwach was? Man hätte vielleicht mal die eigenen Leutchen bissel besser entlöhnen müssen damit die nicht in Frustration verfallen und zum Gegner überlaufen.

Rainer-Maria einfach köstlich wenn ich das so lese, der Mann Kuron war frustriert mit 4000,00 DM am Monatsende und mit der angejahrten Schmette von MB. Der hätte vielleicht einmal seine liebe Frau Gattin arbeiten schicken sollen um noch bissel dazu zu verdienen zur Aufwertung ihrer Haushaltkasse.
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon turtle » 8. Oktober 2012, 22:10

Ist ein sehr interessantes Thema Spione. Ob nun Top Spione aus Ost oder West.
Nennen wir sie Kundschafter oder Spion. Nein neu ist das nicht bereits in der Bibel 4 Mose 13 werden sie erwähnt. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Sende Männer aus, dass sie das Land Kanaan auskundschaften, das ich den Kindern Israel geben will. Spione haben und hatten immer eine gewisse Faszination, von Abenteuer, Mut und Heldenmut .Zumindest die James Bond und sonstigen Spionagethriller und Bücher wollen das vermitteln. Gibt es nun plötzlich die Guten und Schlechten? Die für die Kommunisten die schlechten ,und die Anderen die Guten? Spione wie wird man überhaupt einer? Aus Abhängigkeit ,aus Edelmut seinem Vaterland zu dienen? Für viel Geld ? Oder Abenteuerlust? So einfach ist das glaube ich nicht zu erklären. Zu leben mit der Gefahr entdeckt zu werden, sich im klaren zu sein andere Menschen etwas vor zu machen und zu täuschen um sie dann zu verraten. Immer Angst sich in einer unkontrollierbaren Situation zu verraten. Mit Verrat rückt man schnell in ein negatives Licht. Spionage ist auch nicht gleich Spionage. Militärspionage, Industriespionage ? oder die den politischen Gegner ausspionieren. Im Prinzip verraten tun sie alle .aber gesehen wird das nicht von allen so. Für die Einen leisten sie einen großen Beitrag für das Vaterland und für die Anderen sind sie eben nur Verräter. Mir fällt da noch das Sprichwort ein „ Der Feind liebt den Verrat, aber nicht den Verräter.“ Für mich persönlich haben Spione durch ihre Weitergabe von Informationen manches schlimmeres auf der Welt verhindert. Manche Fehleinschätzung konnte korrigiert werden. Hätte damals Stalin auf Sorge gehört, hätte das eventuell viele Leben gerettet. Fuchs, Rupp, etc. haben mit dazu beigetragen das Gleichgewicht der damaligen Militärblöcke zu erhalten. Verrat hin oder her unter dem Strich zählt für mich das ich seit 66 Jahre in Frieden leben kann. Daran haben eben auch die Kundschafter oder Spione ihren Anteil. Wer verurteilt was in der Bibel steht „Und der Herr sprach : sende Männer aus ,dass sie das Land Kanaan auskundschaften. Für mich ist allerdings Industriespionage sehr verwerflich. Ich finde dass nach der Wende Recht nicht gleich Recht war. Die aus dem Westen waren die Guten Spione und die aus dem Osten die Bösen. War das wirklich so?? Was ist mit den Israelis und Eichmann ? Aber ja das waren die Guten. Ist mir alles zu einfach es so zu sehen. Ich sehe auch das viele Spione und Kundschafter ihre Tätigkeit mit dem Leben bezahlen mussten. Pech hatten auch die aus dem Osten. Nach der Wende verraten, und zum Austauschen gab es auch nichts mehr, da es ihr Land nicht mehr gab. Ich sehe keinen Unterschied bei Spionen egal für wem sie spionieren. Es gibt nicht die Guten und die Schlechten. Es gibt nur Spione. Warum nun jemand diesen Job machte mag verschieden gewesen sein, aber mit Sicherheit waren da Überzeugte dabei ihrem Land zu dienen.
Und wie schon geschrieben sie gab es praktisch schon immer.
turtle
 

Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon seaman » 9. Oktober 2012, 00:52

So sehe ich das auch,turtle!
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon Alfred » 9. Oktober 2012, 05:01

Hallo,

zu Herrn Kuron gibt es eine Doku: " Klaus Kuron - Spion in eigener Sache"
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon karnak » 9. Oktober 2012, 09:05

Ob Spione oder Kundschafter oder IM oder V-Leute.Wenn manche zu ihnen auch Täter sagen,sind sie doch immer auch Opfer,denn sie werden benutzt und zwar immer.Wenn vieleicht auch der Eine mehr, der Andere weniger,benutzt werden sie in jedem Fall.Und wenn ihnen das klar wird ist das bitter für die Leute.Ich habe das erlebt und weiß von was ich rede.Wenn da vieleicht auch große Heldenopern erzählt wurden und vieleicht auch immer noch werden,glaubt mir Leute,daß ist alles nur eine riesen Laberei.
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon seaman » 9. Oktober 2012, 10:25

karnak hat geschrieben:Ob Spione oder Kundschafter oder IM oder V-Leute.Wenn manche zu ihnen auch Täter sagen,sind sie doch immer auch Opfer,denn sie werden benutzt und zwar immer.Wenn vieleicht auch der Eine mehr, der Andere weniger,benutzt werden sie in jedem Fall.Und wenn ihnen das klar wird ist das bitter für die Leute.Ich habe das erlebt und weiß von was ich rede.Wenn da vieleicht auch große Heldenopern erzählt wurden und vieleicht auch immer noch werden,glaubt mir Leute,daß ist alles nur eine riesen Laberei.


Was genau hast Du dazu erlebt,um zu diesen Schlussfolgerungen zu kommen?
seaman
 

Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon Alfred » 9. Oktober 2012, 10:59

karnak hat geschrieben:Ob Spione oder Kundschafter oder IM oder V-Leute.Wenn manche zu ihnen auch Täter sagen,sind sie doch immer auch Opfer,denn sie werden benutzt und zwar immer.Wenn vieleicht auch der Eine mehr, der Andere weniger,benutzt werden sie in jedem Fall.Und wenn ihnen das klar wird ist das bitter für die Leute.Ich habe das erlebt und weiß von was ich rede.Wenn da vieleicht auch große Heldenopern erzählt wurden und vieleicht auch immer noch werden,glaubt mir Leute,daß ist alles nur eine riesen Laberei.



"Ist alles nur eine riesen Laberei ".

Mal eine Frage. Hast du denn auch mal mit Personen wie Frau Dr. Gast, einen R.Rupp, Kuron gesprochen ?
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon Interessierter » 9. Oktober 2012, 12:58

Alfred hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Ob Spione oder Kundschafter oder IM oder V-Leute.Wenn manche zu ihnen auch Täter sagen,sind sie doch immer auch Opfer,denn sie werden benutzt und zwar immer.Wenn vieleicht auch der Eine mehr, der Andere weniger,benutzt werden sie in jedem Fall.Und wenn ihnen das klar wird ist das bitter für die Leute.Ich habe das erlebt und weiß von was ich rede.Wenn da vieleicht auch große Heldenopern erzählt wurden und vieleicht auch immer noch werden,glaubt mir Leute,daß ist alles nur eine riesen Laberei.



"Ist alles nur eine riesen Laberei ".

Mal eine Frage. Hast du denn auch mal mit Personen wie Frau Dr. Gast, einen R.Rupp, Kuron gesprochen ?



Wieder so ein typischer " Alfredbeitrag ". Was heißt überhaupt Beitrag, denn beigetragen hat er ja wiedermal nichts.

Alfred seit wann muß man denn, um sich eine persönliche Meinung zu bilden über Personen oder Akteure eines Vorganges, mit denen auch persönlich gesprochen haben?
Du schreibst ja nicht viel, aber gelegentlich doch auch mal Deine Meinung, ohne mit den jeweiligen Akteuren gesprochen zu haben !

Und stell Dir bloß vor, ich habe eine Meinung über Diktatoren wie Hitler, Stalin und Honecker und andere und ich habe mit keinem einzigen gesprochen.

[grins]
Interessierter
 

Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon Alfred » 9. Oktober 2012, 14:06

Interessierter,

dann habe ich aber von den Pesonen z.B. einiges gelesen.

2. Ging die Frage an Karnak.
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon karnak » 9. Oktober 2012, 14:29

Alfred!
Als ich meinen Beitrag geschrieben habe, wusste ich das die Frage kommt. [grin]
Natürlich hab ich mit den,von Dir genannten, nicht gesprochen.Ich vermute mal, Du hast das auch nicht,persönlich gesprochen.Es ist nämlich ein Unterschied,ob man persönlich spricht,im Rahmen eines aufgebauten Vertrauensverhältnisses, oder ob man im Rahmen einer mehr oder weniger öffentlichen Veranstaltung miteinander spricht.
Ich weiß jedenfalls,und zwar aus sehr persönlichen Gesprächen,wie sich Leute fühlen wenn sie das für sich erkannt haben.Gerade und speziell zu Wendezeiten wurde das sehr offenbar.Und Du weißt das auch,zumindest wenn Du der bist für den Dich viele hier halten.Ich drücke mich bei dem Thema bei Dir immer diplomatisch aus,damit Du nicht mit mir schimpfen kannst.
Und als Letztes dazu.Für die,die nicht zu dieser Erkenntnis kommen mussten,für die freue ich mich.Wenn sie auch einer Illusion anhängen und zwar die Vertreter beider Seiten,damit da keine Missverständnisse aufkommen,was ich meine und wie ich denke.
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon Alfred » 9. Oktober 2012, 14:33

Karnak,

dann sollte man die eine oder andere Aussage vielleicht ein wenig vorsichtiger formulieren.

Übrigens, ich habe mit allen drei genannten schon länger gesprochen.
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon karnak » 9. Oktober 2012, 14:50

Ok,Alfred.
Die 3 waren natürlich eine andere Liga.Davon war ich weit entfernt.Ich glaube aber nicht,daß das Problem deswegen vom Prinzip groß anders ist.Denn soweit ich das weiß,hatten auch von den Top Leuten einige ihre Probleme,nachdem die Arbeit getan war.
Ansonsten,wir wollen uns ja hier über die,durchaus menschlich komplizierte Geschichte, unterhalten.Wer irrt, oder in seinen Auffassungen falsch liegt,wird das aufgrund der Argumente anderer erkennen und sich berichtigen.Zumindest wenn die Argumente einleuchtend sind und wenn er es ehrlich meint,mit der Aufarbeitung.Das macht für mich den eigentlichen Sinn eines solchen Forums aus und auf keinen Fall die regelmäßige Auf-und Abrechnung die ab und an stattfindet,und die auch von beiden Seiten.
Habe mich jetzt so vorsichtig und so ausgefeilt wie es mir möglich ist ausgedrückt,damit keine Mißverständnisse aufkommen.
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon seaman » 9. Oktober 2012, 15:07

seaman hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Ob Spione oder Kundschafter oder IM oder V-Leute.Wenn manche zu ihnen auch Täter sagen,sind sie doch immer auch Opfer,denn sie werden benutzt und zwar immer.Wenn vieleicht auch der Eine mehr, der Andere weniger,benutzt werden sie in jedem Fall.Und wenn ihnen das klar wird ist das bitter für die Leute.Ich habe das erlebt und weiß von was ich rede.Wenn da vieleicht auch große Heldenopern erzählt wurden und vieleicht auch immer noch werden,glaubt mir Leute,daß ist alles nur eine riesen Laberei.


Was genau hast Du dazu erlebt um zu diesen Schlussfolgerungen zu kommen?


Meine Frage steht auch noch.

Warum soll ich Dir glauben....
seaman
 

Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon karnak » 9. Oktober 2012, 17:18

karnak hat geschrieben:Ich weiß jedenfalls,und zwar aus sehr persönlichen Gesprächen,wie sich Leute fühlen wenn sie das für sich erkannt haben.Gerade und speziell zu Wendezeiten wurde das sehr offenbar.

Das sollte und muß Dir als Antwort genügen.Oder erwartest Du ernsthaft Namen und Adressen um den Wahrheitsgehalt zu überprüfen?
Glauben mußt Du mir sowieso nichts.Hier erzählt jeder seiner Geschichten und sagt seine Meinung und gut.Die Leser denken sich dann halt ihr Teil.
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon Interessierter » 9. Oktober 2012, 17:25

Hallo Karnak,
Du hast noch die vergessen, die weder ihre Geschichte hier erzählen, noch ihre Meinung schreiben, sondern nur Beiträge positiv oder negativ bewerten und nur Fragen stellen !

[grins]
Interessierter
 

Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon seaman » 9. Oktober 2012, 17:44

Viel Spass noch....
seaman
 

Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon karnak » 9. Oktober 2012, 17:54

seaman hat geschrieben:Viel Spass noch....

Tut mir leid,aber das verstehe ich nicht.
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Re: Die Topspione der DDR und BRD

Beitragvon augenzeuge » 9. Oktober 2012, 20:05

turtle hat geschrieben: Für mich persönlich haben Spione durch ihre Weitergabe von Informationen manches schlimmeres auf der Welt verhindert. ... Ich sehe keinen Unterschied bei Spionen egal für wem sie spionieren.


Ich sehe den Unterschied schon. Mancheiner war überzeugt, andere nur gekauft. Und warum gilt das dann deiner Meinung nach nicht für Industriespionage? Wird hier nicht auch für ein Gleichgewicht gesorgt?

Waren es nicht auch Spione, die das Gleichgewicht der Militärblöcke gestört haben, die sogar für den Ausbruch von Kriegen früher verantwortlich waren? Nein,Turtle,so pauschal gehe ich da nicht mit.
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