Robert Hanssen tot

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Robert Hanssen tot

Beitragvon augenzeuge » 8. Juni 2023, 12:42

Der ehemals für die Russen tätige FBI Mitarbeiter ist im Gefängnis gestorben. 22 Jahre saß er schon darin.

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Re: Robert Hanssen tot

Beitragvon augenzeuge » 8. Juni 2023, 18:51

Hanssen handelte nicht aus ideologischen Gründen, sondern aus der Sehnsucht nach Nervenkitzel und der Gier nach Geld. Als Inspiration diente ihm angeblich die Biografie des Doppelagenten Kim Philby. Laut Anklage soll er etwa 1,4 Mio. US-Dollar für seine Spionageaktivitäten von sowjetischer und später russischer Seite erhalten haben.

Er verriet zahlreiche Doppelagenten, militärische Entwicklungen sowie taktische Pläne für einen potenziellen Nuklearkrieg. Außerdem enthüllte er eine der spektakulärsten Abhöraktionen des FBI: einen Spionagetunnel mitten in Washington zur sowjetischen Botschaft.

Im Gegensatz zu anderen Doppelagenten, die gegen Geld Geheimnisse preisgaben und diesen Reichtum so verprassten, dass ihr Lebensstil zu ihrer Enttarnung beitrug, war Hanssens Tarnung nach außen hin perfekt. Ein unauffälliger Beamter mit Familie, ideologisch erzkonservativ, christlich und ein glühender Antikommunist. Diese Lebensart hatte wohl entscheidenden Anteil daran, dass Hanssen viele Jahre unbehelligt mindestens 6000 FBI-Dokumente an den sowjetischen und später russischen Geheimdienst übergab.

Geheimkommunikation beim Gassi gehen
Ein weiteres wichtiges Element von Hanssens Geheimhaltung bestand darin, dass er seine Identität vor dem KGB geheim hielt und persönliche Treffen mit seinen Agentenführern verweigerte. Laut Einschätzung des FBI wusste das KGB bis zuletzt nicht, wie sein richtiger Name lautete. Zudem entwickelte Hanssen seine eigenen Toten Briefkästen, um mit dem KGB zu kommunizieren, anstatt die vom KGB vorgeschlagenen Systeme zu übernehmen. Die Toten Briefkästen befüllte er vor allem während der ausführlichen Spaziergänge mit seinem Hund.

Das FBI war sich seit Jahren bewusst, dass es einen Maulwurf geben musste, der zahlreiche Geheimnisse verriet, kam aber nicht auf Hansens‘ Spur. Erst die für 7 Mio. US-Dollar erkauften Informationen eines übergelaufenen russischen Spions sorgten schließlich dafür, dass sich die Hinweise auf Hanssen verdichteten. Um hieb- und stichfeste Beweise zu haben, überwachte das FBI Hanssen daraufhin rund um die Uhr. Als dieser am 18. Februar 2001 einen Toten Briefkasten in einem Park mit Informationen füllte, nahm man ihn umgehend fest.


https://www.deutsches-spionagemuseum.de ... verurteilt

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