Eine Arbeitsmethode des MfS

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon augenzeuge » 29. Dezember 2021, 19:09

[shocked]

In keiner historischen und gegenwärtig bekannten Gesellschaftsordnung wurden - unter dem Postulat der Humanität und der Menschheitsbeglückung - so viele Menschen ermordet und
zu Tode gequält, körperlich und seelisch verkrüppelt, versklavt und um ihr Lebensglück betrogen wie in jenen Staaten, deren Maxime die kommunistische Ideologie war. Nirgendwo
wurden auch Natur und Umwelt so umfassend und rücksichtslos ausgebeutet, vergiftet und zerstört wie in den Ländern des real existierenden Sozialismus.
Die geistige Grundlage für diese Handlungen der Kommunisten - die in Rotchina, Nordkorea und Kuba unvermindert weitergehen - bildet die Ideologie des Marxismus-Leninismus (vgl.
Bukowski 1996, Löw 1996, Rüthers 1995). Die Vertreter dieses menschenfeindlichen Dogmas - im Verständnis der Kommunisten: „die einzig wahre und einzig wissenschaftliche
Weltanschauung“ - sind bewußte und kenntnisreiche Täter, letztendlich verantwortlich für das, was geschah, und das, was immer noch geschieht.

Schließlich gründet die „materielle Gewalt“ (Marx), mittels derer die Kommunisten im Namen des Fortschritts ihre Untaten begingen und unendliches Leid über die Menschen brachten,
auf dieser Irrlehre. Kommunistische Indoktrination, totale Überwachung, brutaler Zwang, Unfreiheit und Erziehung zum Haß auf den Klassenfeind, d.h. auf jeden Menschen, der die ei-
genen Ansichten nicht teilt, sollten Persönlichkeiten mit verinnerlichter kommunistischer Moral entstehen lassen, bedingungslose Befehlsempfänger der Parteiführer - Täter auf Abruf.
Die Erziehung zum Haß (sie schließt eine Erziehung zur strengen Parteilichkeit für die SED-Führer mit ein), die geistige Militarisierung begann in der DDR spätestens im Kindergarten
(vgl. Schirrmeister 1987). Zwar mißlang die von den SED-Führern verlangte „massenhafte Produktion sozialistischer Persönlichkeiten“ - und mehr als drei Millionen Menschen flohen
aus der DDR - indes, der Schaden für die, die blieben, ist unermeßlich.

Die schlimmste Folge aus vielen Jahrzehnten verbrecherischer Diktatur ist, daß sie die Menschen tief zeichnete, ihre Persönlichkeit verbog, verkrüppelte und zerstörte. Ganze Genera-
tionen wurden um Lebensglück und Freiheit betrogen, wurden der Arbeit entfremdet und jeder demokratischen Tradition und Erfahrung beraubt.


Haß auf den imperialistischen Feind ist nichts Häßliches. Er ist aus der Liebe zu unserem sozialistischen Vaterland geboren und gibt uns Kraft, alles für seinen Schutz und seine Ver-
teidigung zu tun“ (Karl Heinz Freitag: ,Ist Haß wirklich etwas Häßliches... ?“, Berlin Ost 1981; zit. bei Schirrmeister 1987, S. 229 f.).
Die Erziehung zum Haß ist notwendig, sie muß Bestandteil unserer Erziehung zu einem kämpferischen Humanismus und zum sozialistischen Patriotismus sein. [...]


Die Herausbildung von Feindbildern, die Erziehung zu strenger Parteilichkeit für die SED-Führer und die Erziehung zum Haß bildeten eine Einheit und waren oberster Parteiauftrag.
Diese fortgesetzte Indoktrination betrieb die SED, skrupellos an die Persönlichkeitsmerkmale der Betroffenen angepaßt, von den Kinderhotels bis zu den Alten- und Behindertenheimen,
von den Schulen bis zu den psychiatrischen Anstalten und den Zuchthäusern. In allen Sozialisationsinstanzen der DDR waren die Vermittlung von Feindbildern und die Erziehung zu
Haß vorrangiges Ziel - beide waren integrierter Bestandteil jeder Ausbildung und jeden Faches.


Mehr gibts im Anhang.

Frage: Worin liegt die Ursache, dass diese Zwänge der Vermittlung bestanden bzw. bestehen?
AZ
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon pentium » 29. Dezember 2021, 19:36

Und was genau soll jetzt diskutiert werden?
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon augenzeuge » 29. Dezember 2021, 19:43

pentium hat geschrieben:Und was genau soll jetzt diskutiert werden?


Da gibts viel. Angefangen mit meiner Frage oben, .... wer das verinnerlicht hatte, wie man selbst damit umging, was die Folge dieser Erziehung war....etc.

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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon pentium » 29. Dezember 2021, 19:48

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Und was genau soll jetzt diskutiert werden?


Da gibts viel. Angefangen mit meiner Frage oben, .... wer das verinnerlicht hatte, wie man selbst damit umging, was die Folge dieser Erziehung war....etc.

AZ


Hatten wir das Thema nicht schon....irgendwas mit Erziehung zum Hass und ein Thema zu den Arbeitsmethoden des MfS gibt es auch schon. So richtig ist das kein Stasi-Thema.
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon karnak » 29. Dezember 2021, 19:54

Also ich habe zur guten alten Firma einfach nichts mehr beizutragen. Als Wessi schon gar nicht mehr. [flash]
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon steffen52 » 29. Dezember 2021, 19:55

karnak hat geschrieben:Also ich habe zur guten alten Firma einfach nichts mehr beizutragen. Als Wessi schon gar nicht mehr. [flash]

Bist nur ein Zugezogener, mehr nicht. [laugh]
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon augenzeuge » 29. Dezember 2021, 22:35

karnak hat geschrieben:Also ich habe zur guten alten Firma einfach nichts mehr beizutragen. Als Wessi schon gar nicht mehr. [flash]


Aber im Gegensatz zu den vielen Wessis bist du doch eh enttarnt? Also red einfach frei von der Leber weg...[flash]

Mit über 50 kommt man doch nicht mehr in den Dienst...und wird auch kein Wessi. [grins]

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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon Merkur » 30. Dezember 2021, 10:34

Und, gibts schon Reaktionen auf das Dokument? [wink]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2021, 10:34

Wenn Du etwas von der Stasi weißt, wenn auch nur von der Stasi für Arme, dann von mir. Und wenigstens die Hälfte glaubst Du sowieso nicht, orientierst Dich lieber an anderen " Experten". [flash] Ich habe einfach nichts mehr zu berichten als das ich es schon 100 Mal getan habe. [hallo]
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2021, 10:44

Nein, das ist falsch. Du warst noch nicht hier, da hatte ich mir schon Anerkennung verdient. [grins]
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2021, 10:50

Von wem, von der Stasi oder von den " Experten" für Stasifragen?
Und alles hat nun mal seine Zeit, IRGENDWANN ist es auch mit der Aufarbeitung von Geschichte getan, um so mehr wenn es sich um bescheidene 40 Jahre handelt.
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon pentium » 30. Dezember 2021, 11:04

Merkur hat geschrieben:Und, gibts schon Reaktionen auf das Dokument? [wink]


Nein, erst müssen noch Zuständigkeiten geklärt werden....
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2021, 11:05

Von wem, von der Stasi oder von den " Experten" für Stasifragen?

Ich habe sehr viel darüber gelesen. Zeitweise sogar von deinem alten Chef Behrendt,was die Güst angeht.
Nebenbei aber auch von Merkur erfahren können. Seine Quellen waren schon top. [wink]

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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2021, 11:07

Merkur hat geschrieben:Und, gibts schon Reaktionen auf das Dokument? [wink]

Hast du dich mit diesem "Problem" früher jemals beschäftigt?
Also nach Gründen geforscht?
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon Merkur » 30. Dezember 2021, 11:11

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:Und, gibts schon Reaktionen auf das Dokument? [wink]

Hast du dich mit diesem "Problem" früher jemals beschäftigt?
Also nach Gründen geforscht?
AZ


Welches konkrete „Problem“ meinst Du denn ?
Zuletzt geändert von Merkur am 30. Dezember 2021, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2021, 11:14

Was soll auch groß zu diesem Postulat eines Soziologieprofessors gesagt werden dessen erster Abschnitt eine hasserfüllte Ansage über die "Irrlehre" ist.
Es folgt auch im dritten Absatz die steile These das diese Irrlehre auf der materiellen Gewalt die Marx erwähnte beruhe.
Herr Prof. hat es nicht nötig dieses Bruchstück und die damit völlig falsche Aussage eventuell mit einem Zitatverweis zu belegen.

Das mach doch gerne für dieses ideologischen Kämpfer.

Die Waffe der Kritik kann allerdings die Kritik der Waffen nicht ersetzen, die materielle Gewalt muss gestürzt werden durch materielle Gewalt, allein auch die Theorie wird zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergreift.
Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW 1, S. 385, 1844


Nun ist bedauerlicherweise kein theoretischer Gedanke von Marx überliefert in der er zum Töten aufruft.

Auch das der "Klassenfeind" welcher zu bekämpfen sei ein jeder Mensch ist der nicht die Meinung der Kommunisten hat ist wohl mehr der wirren Logik des Prof. entsprungen und nicht dem was der Marxismus-Leninismus darunter verstand.
Welch ein Witz, erschafft doch der Soziologieprof. so nebenbei die Klasse der anders denkenden Menschen.
Klassen oder soziale Gruppen werden beileibe nicht über ihr denken definiert.

Fazit für mich dieses Stück Papier ist es nicht wert es gründlich zu lesen und um sich tiefergehend damit zu beschäftigen.
Es hat so etwas Schnitzlerisches ........... (nur war er weitaus besser)
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon Kumpel » 30. Dezember 2021, 11:40

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:Und, gibts schon Reaktionen auf das Dokument? [wink]

Hast du dich mit diesem "Problem" früher jemals beschäftigt?
Also nach Gründen geforscht?
AZ


Ich fürchte das Handeln des MfS zu hinterfragen gehört definitiv nicht zu Merkurs Fachgebiet.
Die Darstellung des MfS wie ein Schweizer Uhrwerk im Kampf gegen den Klassenfeind macht sich da erheblich unverfänglicher.
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2021, 11:59

Auch das der "Klassenfeind" welcher zu bekämpfen sei ein jeder Mensch ist der nicht die Meinung der Kommunisten hat ist wohl mehr der wirren Logik des Prof. entsprungen und nicht dem was der Marxismus-Leninismus darunter verstand.


Du arbeitest dich an dem Prof ab, seinen "Fehlern" zur Marxschen Lehre, anstatt ein wenig darüber nachzudenken, wie denn die Praxis der Erziehung der "sozialistischen Menschen" staatlich geplant ablief. Wobei man sich heute fragen muss, was ein Marx wohl zu Mauer, Mienen, Stacheldraht, Erziehung gesagt hätte. Oder weitaus früher zur Ermordung der Zarenfamilie, zur Ermordung Tausender durch Stalin oder Pol Pot. Die hatten sich zumindest in ihrem Tun teilweise auf Marx bezogen. Also, der Prof hat einige historische Gründe für seine Einschätzung.

Man muss doch eigentlich nur mal zurückdenken, als Ex DDR Bürger, und etwas überlegen. Ob Kindergarten, Schule, Ausbildung oder ggf. NVA, dann weiß man, was passierte.

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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon Olaf Sch. » 30. Dezember 2021, 12:00

Kein theoretischer Aufruf zum Völkermord sondern ein ganz praktischer. Die Auslöschung niederer Völker wie Basken und schottischer Highlander. Von negriden Juden will ich gar nicht anfangen, sonst kommt noch heraus, das Herr Marx Rassist und Antisemit war... Ach war er?!
Zuletzt geändert von Olaf Sch. am 30. Dezember 2021, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2021, 12:01

Ich fürchte das Handeln des MfS zu hinterfragen gehört definitiv nicht zu Merkurs Fachgebiet.


Ich schätze ihn so ein, dass er das schaffen kann. [wink]
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2021, 12:08

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:Und, gibts schon Reaktionen auf das Dokument? [wink]

Hast du dich mit diesem "Problem" früher jemals beschäftigt?
Also nach Gründen geforscht?
AZ


Welches konkrete „Problem“ meinst Du denn ?


Z.B. ob die Erziehung zum Hass alternativlos war, warum jedes Abweichen verfolgt wurde?

Oder zur offensichtlichen Lüge Großmanns an Schäuble.

Da gibst einiges, Merkur.

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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon Merkur » 30. Dezember 2021, 12:19

augenzeuge hat geschrieben:Oder zur offensichtlichen Lüge Großmanns an Schäuble.
Da gibst einiges, Merkur.

AZ


Lass mal hören [ich auch]
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon zoll » 30. Dezember 2021, 12:41

karnak hat geschrieben:Von wem, von der Stasi oder von den " Experten" für Stasifragen?
Und alles hat nun mal seine Zeit, IRGENDWANN ist es auch mit der Aufarbeitung von Geschichte getan, um so mehr wenn es sich um bescheidene 40 Jahre handelt.

Für alle ehem. Angehörigen des MfS ist die Geschichte noch lange nicht vorbei. Genau so wenig wie es für die ehem. Nazis nicht vorbei ist und deren Herrschaft hat nur 12 Jahre gedauert.
Unrecht darf niemals vergessen werden!
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2021, 13:02

Augenzeuge, der Prof. unternimmt/unternahm den gefühlten zehntausendsten Versuch Marx als die Wurzel und Ursache allen Übels zu "entlarven" in der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
Alles was du aufführst zur Praxis der Erziehung der "sozialistischen Menschen" ist beileibe nicht Marx zuzuordnen. Selbst der Begriff sozialistischer Mensch war ihm unbekannt.
Ebenso ist es nicht relevant was Marx eventuell zur Mauer etc gesagt haben könnte.
Auch gab es zu Lebzeiten von Marx keinen "Marxismus" den haben erst seine "geistigen" Erben ins Spiel gebracht und der umtriebigste von Allen schuf den Begriff 'Marxismus-Leninismus'.
Alle deine historische Gründe welche den Prof. aus deiner Sicht zu seiner Einschätzung veranlassen sind nicht Marx anzulasten.
Aber dir geht es doch darum das der Prof deine festzementiert Meinung bestätigt und das mal wieder deine Erwartungshaltung mit dem Schriebs erfüllt.
Wenn es dich glücklich macht, sei es drum aber erzähl mir nicht das der Prof. recht hat.

Wenn du schon Fragen stellst dann wäre es interessanter was Marx zu der Aushebelung ökonomischer Gesetze im sogenannten Sozialismus, dem Primat der Politik(Ideologie) über die Wirtschaft zu sagen hätte.
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2021, 13:05

zoll hat geschrieben:Für alle ehem. Angehörigen des MfS ist die Geschichte noch lange nicht vorbei.

[flash] Für mich schon, meine persönlichen Aktivitäten zur Gängelei der eigenen Bevölkerung hielt sich in überschaubaren Grenzen. Ich weiß aber heute was am Ende des Versuches der Gleichschaltung des Lebens ganzer Völkerschaften mit was für einem Szenario der Bedrohung von wem oder was auch immer rauskommt. Deswegen bin ich auch bei jeder Covididioten Ansage so hellhörig. Hoffe mich zu täuschen, das Misstrauen ist aber Teil meiner persönlichen Geschichtserfahrung und Lehre aus der Vergangenheit.
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon zoll » 30. Dezember 2021, 13:06

augenzeuge hat geschrieben:
Von wem, von der Stasi oder von den " Experten" für Stasifragen?

Ich habe sehr viel darüber gelesen. Zeitweise sogar von deinem alten Chef Behrendt,was die Güst angeht.
Nebenbei aber auch von Merkur erfahren können. Seine Quellen waren schon top. [wink]

AZ

Meinst du diesen Behrendt: PKZ 210830406149 Behrendt Hans-Dieter männlich 21.08.1930 33750,00 M ?
War er Kommandant GÜSt Glienicker Brücke?
Hat auch Bücher geschrieben. Fazit seiner Aussagen: Wenn wir, die PKE nicht gewesen wären, dann hätte es nach dem Mauerfall ein Chaos gegeben.
War auch im Forum DDR Grenze aktiv und hat dort seine Thesen verbreitet. Ein Mann der von sich und seiner Tätigkeit für das Verbrecherregime der Stasi vollkommen überzeugt war oder immer noch ist.
Konnte mir in einigen Briefen von ihm von seiner Überzeugung ein Bild machen.
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon pentium » 30. Dezember 2021, 13:07

Nostalgiker hat geschrieben:Wenn du schon Fragen stellst dann wäre es interessanter was Marx zu der Aushebelung ökonomischer Gesetze im sogenannten Sozialismus, dem Primat der Politik(Ideologie) über die Wirtschaft zu sagen hätte.


Dann müsste man allerdings die Überschrift ändern...
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2021, 13:30

AkkuGK1 hat geschrieben:Kein theoretischer Aufruf zum Völkermord sondern ein ganz praktischer. Die Auslöschung niederer Völker wie Basken und schottischer Highlander. Von negriden Juden will ich gar nicht anfangen, sonst kommt noch heraus, das Herr Marx Rassist und Antisemit war... Ach war er?!

Wie will man denn nun wirklich vergangenen Generationen solche Denk und Verhaltensweisen ankreiden die in ihrer Zeit das gesellschaftlich normale Denken umfasste?
Vor Kurzem wurde der Hans Joachim Kuhlenkampf in einer Sendung bewertet, gegenüber Frauen war er übergriffig in seinem Verhalten meinte man dort. Aus heutiger Sicht, wo die Meise in der Gesellschaft neue Höhen erreicht hat, die Flintenweiberei die sich einen Macho wünscht, nur gebrochen muß er sein, mag das Usus sein, nur in der damaligen Zeit war das nun mal Normalität. Man muß sie sich ja nicht zurückwünschen, aber aus heutiger Sicht zu bewerten und Abzuurteilen ist einfach sinnlos
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2021, 13:42

Nostalgiker hat geschrieben:Aber dir geht es doch darum das der Prof deine festzementiert Meinung bestätigt und das mal wieder deine Erwartungshaltung mit dem Schriebs erfüllt.

Wenn du schon Fragen stellst dann wäre es interessanter was Marx zu der Aushebelung ökonomischer Gesetze im sogenannten Sozialismus, dem Primat der Politik(Ideologie) über die Wirtschaft zu sagen hätte.


Ich will gar nichts zementiert haben. Mir geht es nur um die von allen erlebte Praxis der vom Prof genannten Dinge. Letztlich müssen wir diese auch Marx gar nicht zuordnen.
Für mich ist das zumindest zweitrangig.
Deine letzte Frage ist wirklich interessant.


@Merkur
bitte lies dazu Seite 9 des Dokumentes.

In einem offenen Brief schrieb 1993 der Generaloberst des MfS, Werner Großmann, - zuletzt Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit und Chef der für Spionage und aktive Maßnahmen zuständigen Hauptverwaltung A (Fricke 1994, S. 258) - an Wolfgang Schäuble: „Es ist einfach unwahr, daß es in unserer Tätigkeit `Entführungen, Anschläge und Morde' gegeben hat. ... Sie gehörten weder zu theoretischen Szenarien noch zum praktischen Instrumentarium“ (Hervorhebung D.V.). --1-- (--1-- entspricht Fußnote 1 am Ende des Dokumentes)
MfS Generaloberst Werner Großmann lügt.


AZ
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Re: Eine Arbeitsmethode des MfS

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2021, 13:48

zoll hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Von wem, von der Stasi oder von den " Experten" für Stasifragen?

Ich habe sehr viel darüber gelesen. Zeitweise sogar von deinem alten Chef Behrendt,was die Güst angeht.
Nebenbei aber auch von Merkur erfahren können. Seine Quellen waren schon top. [wink]

AZ

Meinst du diesen Behrendt: PKZ 210830406149 Behrendt Hans-Dieter männlich 21.08.1930 33750,00 M ?
War er Kommandant GÜSt Glienicker Brücke?
Hat auch Bücher geschrieben. Fazit seiner Aussagen: Wenn wir, die PKE nicht gewesen wären, dann hätte es nach dem Mauerfall ein Chaos gegeben.
War auch im Forum DDR Grenze aktiv und hat dort seine Thesen verbreitet. Ein Mann der von sich und seiner Tätigkeit für das Verbrecherregime der Stasi vollkommen überzeugt war oder immer noch ist.
Konnte mir in einigen Briefen von ihm von seiner Überzeugung ein Bild machen.


Ja, den meine ich. Er ist 2018 verstorben mit 88 Jahren. Ich hatte mit ihm hier Kontakt. Da ging es um Agenten-Austausch und Gammastrahlanlage. Der Oberstleutnant war mal Karnaks Chef.
AZ
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Flucht und Ausreise
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