Die geheime Stasi-Akademie für „Operative Psychologie“

[Interessierter]

Wie schüchtere ich Menschen ein? Wie schikaniere ich Ausreisewillige? Das lernten Stasi-Offiziere bis zur Wende in einem geheim gehaltenen Lehr- und Forschungsinstitut für „Operative Psychologie“ in Potsdam. Es sollte dazu dienen, angehende Stasi-Offiziere psychologisch zu schulen – im marxistisch-leninistischen Sinne.

Im Archiv der Stasiunterlagenbehörde (BStU) befinden sich etwa 130 Stunden Tonaufnahmen von diesen Schulungen. Heute wirken sie bizarr. Für Erich Mielke war das Institut aus politischen Gründen wichtig; heute sehen es Historiker aber auch als Versuch, sich einen intellektuellen Anstrich zu verpassen.

Gábor Paál im Gespräch mit Maximilian Schönherr:
https://www.swr.de/swr2/wissen/die-gehe ... 1-100.html

[Volker Zottmann]

Wie Ausreisewillige schikaniert werden, haben wir im Urlaub und auf der Arbeitsstelle hautnah erlebt.
Auf dem C26 am Rätzsee klappte das unter Führung des "mithelfenden Ehemannes" der Platzwartin aus Nebrandenburg. Der ausgemusterte NVA-Offizier hat ein kleines Heer von Spitzeln etabliert, die sich Zeltplatzräte nannten. Ein abgehalfterter ABV aus Neustrelitz war der Verrufendste.
Jahre zuvor kamen wir dort noch prima ohne zurecht. Die waren überflüssiger als ein Kropf.
Dann aber kam das Misstrauen und die Hetze, eben gegen Ausreisewillige auf. Widerlich. Dafür hätte der Rechtsstaat ruhig Gefängnisstrafen, nur nicht zu kurz, ausgeben sollen.

Als sich 1996 der Zeltplatz auflöste und der Zeltverein am Mössensee C25 ein neues eigenständiges FKK-Areal schuf, bat das Platzwartsehepaar auch um Aufnahme.
Es war eine Genugtuung zu erleben, wie die beiden einstimmig als neue Mitglieder abgelehnt wurden.

Gruß Volker