Der Geheime Informator "Richard"
Verfasst: 11. Januar 2021, 10:00
Ein Spitzel im Dienst der Staatssicherheit
Richard Fiolka bespitzelte in 16 Jahren mehr als 5.000 Erfurter Bürger und gab Informationen über sie an das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) weiter. Aus den erhaltenen Unterlagen läßt sich seine inoffizielle Mitarbeit genau rekonstruieren.
Fiolka wurde 1908 in Schlesien geboren und trat im Alter von 20 Jahren der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er mit Unterbrechungen in der Landwirtschaft und für die Reichsbahn. Nach dem Krieg verpflichtete er sich bei der Deutschen Volkspolizei (DVP). Eingesetzt wurde Fiolka an der deutsch-tschechischen Grenze sowie bei der Deutschen Verwaltung des Innern, dem Vorgänger des Innenministeriums. 1950 übernahm ihn das neu gegründete MfS als Hauptamtlichen Mitarbeiter. Zuletzt führte er den Dienstgrad Oberleutnant und war in der Abteilung VIII tätig, die Bürger beschattete, festnahm und Wohnungen durchsuchte.
Im Mai 1953 floh Fiolkas Sohn nach West-Berlin. Für die Karriere des Hauptamtlichen Mitarbeiters bedeutete dies einen empfindlichen Einschnitt. Denn die Staatssicherheit erwartete auch von den Familien ihrer Mitarbeiter absolute Linientreue.
Nach einer Untersuchung des Falles sowie der Befragung des wieder zurückgekehrten Sohnes, wurde Richard Fiolka am 13.08.1953 entpflichtet. Da er als ehemaliger Mitarbeiter die Methoden und Arbeitsweisen des MfS kannte, wollte die Abteilung VIII den Faden nicht ganz abreißen lassen und führte ihn fortan als "Geheimen Informator". Die entsprechende Verpflichtungserklärung unterschrieb er einen Tag vor Weihnachten 1953 und wählte dabei lediglich seinen Vornamen als Decknamen.
https://www.stasi-mediathek.de/geschich ... ype/cover/
Die im vorstehenden Link befindlichen Dokumente machen das Wirken von Fiolka deutlich.
Richard Fiolka bespitzelte in 16 Jahren mehr als 5.000 Erfurter Bürger und gab Informationen über sie an das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) weiter. Aus den erhaltenen Unterlagen läßt sich seine inoffizielle Mitarbeit genau rekonstruieren.
Fiolka wurde 1908 in Schlesien geboren und trat im Alter von 20 Jahren der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er mit Unterbrechungen in der Landwirtschaft und für die Reichsbahn. Nach dem Krieg verpflichtete er sich bei der Deutschen Volkspolizei (DVP). Eingesetzt wurde Fiolka an der deutsch-tschechischen Grenze sowie bei der Deutschen Verwaltung des Innern, dem Vorgänger des Innenministeriums. 1950 übernahm ihn das neu gegründete MfS als Hauptamtlichen Mitarbeiter. Zuletzt führte er den Dienstgrad Oberleutnant und war in der Abteilung VIII tätig, die Bürger beschattete, festnahm und Wohnungen durchsuchte.
Im Mai 1953 floh Fiolkas Sohn nach West-Berlin. Für die Karriere des Hauptamtlichen Mitarbeiters bedeutete dies einen empfindlichen Einschnitt. Denn die Staatssicherheit erwartete auch von den Familien ihrer Mitarbeiter absolute Linientreue.
Nach einer Untersuchung des Falles sowie der Befragung des wieder zurückgekehrten Sohnes, wurde Richard Fiolka am 13.08.1953 entpflichtet. Da er als ehemaliger Mitarbeiter die Methoden und Arbeitsweisen des MfS kannte, wollte die Abteilung VIII den Faden nicht ganz abreißen lassen und führte ihn fortan als "Geheimen Informator". Die entsprechende Verpflichtungserklärung unterschrieb er einen Tag vor Weihnachten 1953 und wählte dabei lediglich seinen Vornamen als Decknamen.
https://www.stasi-mediathek.de/geschich ... ype/cover/
Die im vorstehenden Link befindlichen Dokumente machen das Wirken von Fiolka deutlich.