Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Interessierter » 8. April 2020, 08:43

Die DDR-Volkspolizei und die Stasi
Von Volker Höffer - Dr. Volker Höffer arbeitet als Leiter der BStU Außenstelle Rostock

Sowohl die Stasi (eigentlich „Ministerium für Staatssicherheit“ = Geheimpolizei der DDR) als auch die DVP folgten einem gemeinsamen Auftrag. Sie sollten im Namen der alles beherrschenden Partei in der DDR, der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands), die kommunistische „Diktatur des Proletariats“ nach innen absichern, vor allem gegen die eigene Bevölkerung.

Die Volkspolizei als „Partner des operativen Zusammenwirkens“ (POZW) der Stasi


Die DDR-Volkspolizei war von Beginn an nicht nur für die Einhaltung der „öffentlichen Ordnung und Sicherheit“ allgemein und die Untersuchung krimineller Delikte verantwortlich. Sie fungierte immer auch als ideologisches Überwachungs- und Vollzugsorgan der SED. In dieser Hinsicht wies sie starke Parallelen zur Stasi auf.

Früher Beleg im Norden der DDR ist die „Aktion Rose“ im Februar 1953. Damals zog die Polizei im SED-Auftrag eine riesige Enteignungsaktion bisher privater Hotels und Pensionen an der DDR-Ostseeküste durch, während die Stasi sich im Verborgenen um die „Nachsorge“ kümmerte. Aber auch die Zwangsaussiedlungen politisch missliebiger Bürger*innen aus dem DDR-Grenzgebiet zur Bundesrepublik in den Jahren 1952 und 1961 sowie der Polizeieinsatz zur Niederschlagung des Aufstandes um den 17. Juni 1953 beweisen diese Einschätzung.

Überwachung und Verfolgung Andersdenkender bzw. „politischer Gegner*innen“; vornehmlich durch die Arbeitsrichtung K I der Kriminalpolizei (Kripo);

Verhinderung von Fluchtversuchen aus der DDR; insbesondere durch die K I, die Transportpolizei (Trapo), die Abschnittsbevollmächtigten (ABV) und die Verkehrspolizei;


Kriminalisierung Andersdenkender durch Anschuldigungen wie „Rowdytum“ oder „Asozialität“;


Die politischen Vor- bzw. Aufgaben setzte die DVP wie folgt um:

1. Vor allem die Abteilung Pass- und Meldewesen (PM) und die Abschnittsbevollmächtigten (ABV) überprüften im engen Zusammenwirken mit der Stasi sogenannte Reisekader, Seeleute und Bürger*innen, die eine Reise in den Westen beantragten. Jedoch übte die Stasi vor allem an der Qualität dieser Kontrollen häufig Kritik.[2]

2. Wiederum vornehmlich die Abteilung PM und die ABV registrierten und überprüften Besucher*innen aus dem „Westen“. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse über die ostdeutschen Gastgeber*innen und deren westdeutschen Gäste gingen umgehend an die Stasi, sowohl auf dem offiziellen Weg als auch durch inoffizielle Stasi-Mitarbeiter*innen (IM) innerhalb der DVP.

3. Insbesondere die Trapo kontrollierte und schikanierte Menschen im „Grenzgebiet“, auf grenznahen Bahnhöfen und in Zügen in „grenznahen Gebieten“.

4. Die Verkehrspolizei überprüfte bei Verkehrskontrollen Fahrzeuge immer auch auf eventuelle Fluchtmittel. So geriet zum Beispiel 1986 an der heutigen B 105, Nähe Wismar, ein junger Mann aus Sachsen-Anhalt bei einer Zufallskontrolle ins Schwitzen und Stottern. Er musste daraufhin seinen Kofferraum öffnen. Zum Vorschein kam ein selbstgebauter Aqua-Scooter. Die Verhaftung und Überstellung an die Stasi erfolgte umgehend.

5. Die DVP verhängte Ordnungsstrafen und Bußgelder aus politischen Gründen, zum Beispiel bei weißen Stoffbänden an Autoantennen als ein unter DDR-Oppositionellen bekanntes Zeichen für einen „Ausreiseantrag“ aus der DDR oder gegen Jugendliche, weil diese öffentlich „negativ-dekadente Musik“ wie den „Sonderzug nach Pankow“ von Udo Lindenberg oder westliche Beat- oder Punkmusik abspielten.[3]

6. Die DVP führte besonders scharfe Kontrolle und Bestrafungen von Westautofahrer*innen schon bei geringfügigeren Verkehrsdelikten wie Falschparken oder überhöhter Geschwindigkeit durch.


Die DVP musste häufig bei politisch motivierten Aktionen die undankbaren, offenen Aufgaben übernehmen. Die Stasi lenkte dann zwar im Hintergrund, wollte aber unerkannt bleiben, wie bei den oben genannten Beispielen oder bei den gewaltsamen Übergriffen Anfang Oktober in Berlin und Dresden während der Friedlichen Revolution 1989/90.

Häufig nutzten Stasi-Leute auch einfach nur Uniformen oder Dienstausweise der Polizei oder auch der Feuerwehr, um Observationen oder Wohnungsdurchsuchungen zu tarnen.

Den längeren, vollständigen Beitrag findet man hier:
http://lernen-aus-der-geschichte.de/Ler ... tent/14666

Wieder einmal bestätigt sich, dass diese Volkspolizei in großen Teilen überhaupt keine Polizei für das Volk, sondern gegen das eigene Volk und für diese menschenverachtende SED - Diktatur war. Auch wenn ehemalige Angehörige das immer wieder versuchen zu bestreiten.
Interessierter
 

Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon zoll » 17. Juni 2020, 10:09

Die Bezeichnung VOLKSpolizei, Nationale VOLKSARMEE empfand so mancher Bürger als Verhöhnung. Sicher, es waren Angehörige des eigenen Volkes die für bestimmte Ordnungsaufgaben zur Sicherung der inneren und äußeren Funktionalität eingesetzt waren. Aber genau so wären und wurden sie auch gegen das Volk eingesetzt.
Und das war das eigentliche Perverse. Nach außen Verbundenheit mit den Bürgern demonstrieren, aber gleichzeitig ein Auge auf die zu richten, die ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen.
Aber machen das nicht auch demokratisch regierte Staaten? Aber ja, mit dem Unterschied, diese Staaten werden von Parlamenten kontrolliert.
Demokratisch war die DDR aber nicht. Umgangssprachlich nennt man so etwas Polizeistaat!
zoll
 

Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Werner Thal » 6. Juli 2020, 10:41

DER SPIEGEL - 47 / 1976 - "Ich sollte Herren im Hotel aushorchen"

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterhält in der DDR (Stand November 1976) eine
Hotel-Organisation, die Gäste aus dem westlichen Ausland bespitzelt und zu Spionageaufträgen
preßt. Über die Praktiken dieser Organisation berichtet eine ehemalige MfS-Agentin, die unter
dem Decknamen "Britta Pasqual" im Magdeburger Interhotel arbeitete.


"Schon zu Beginn meiner zweijährigen Ausbildung als Hosteß im Interhotel "International" in
Magdeburg erkannte ich, was es heißt, als Lehrling in diesem Haus zu arbeiten. So mußten wir
Handlungen für unsere Lehrausbilder begehen, die in der DDR strafrechtlich verfolgt werden.
Ich wurde aufgefordert, zu Gästen des Hauses zu gehen, um mit ihnen DDR-Mark in D-Mark umzu-
tauschen. Das ist ein beliebtes Mittel des MfS (Ministerium für Staatssicherheit), um mißliebigen
Gästen in der DDR die Weiterreise zu verweigern oder eine zukünftige Einreise in die DDR zu
verhindern. Ebenfalls mußte ich ein Päckchen überbringen, in dem sich Rauschgift befand.
Nach Beendigung meines ersten Lehrjahres wurde ich zur FDJ-Sekretärin gewählt. Fortan hatte
ich ständig mit dem Partei-Sekretär des Interhotels, Herrn Zimmermann, zu tun. Er gab mir
Anleitung zur Einführung politischer Schulungen und arbeitete mit mir die dazugehörende Literatur
aus.
Mein Interesse an dieser Arbeit ließ bald nach, da ich zu Beginn des zweiten Lehrjahres während
meiner Arbeitszeit einen BRD-Bürger mit Namen Heinrich Rauch kennengelernt hatte*.
(* Die Namen aller Personen, die nicht in der DDR leben, wurden von der Redaktion geändert)

Im Laufe der folgenden Wochen erfuhr ich einiges über Rauchs berufliche Laufbahn und sein
Privatleben. Er hielt sich im Auftrag einer westdeutschen Firma in Magdeburg auf, um eine
Datenverarbeitungsanlage "MECAL" betriebsfertig übergeben zu können.
Kurz vor seiner Abreise hatte ich eine Einladung zu einer Party der Interhotel-Angestellten
abgelehnt. Unser Partei-Sekretär, dem meine Absage nicht paßte, wurde mir gegenüber hand-
greiflich, weil er meinte, dass ich auch mal dran sein müßte. Nach diesem Erlebnis bat ich
Herrn Rauch, mich mit in die BRD zu nehmen.
Rauch versprach, mich Mitte Oktober 1972 mit Hilfe eines Passes in die BRD zu holen. Ich ließ
mir sogleich Paßbilder machen, die ich ihm dann noch übergab; Rauch verließ am selben Tag
die DDR. Aufgeregt ging ich dann nach Hause und berichtete einer Nachbarin, mit der ich
gut befreundet war, von meinem Vorhaben.
Als ich nachts von meiner Arbeit kam, wurde ich von zwei Herren des MfS an der Wohnungstür
empfangen. In der Wohnung selbst wurde meine Mutter von zwei anderen Herren des MfS befragt.
Nach einem vierstündigen Verhör mußten meine Mutter und ich eine Verpflichtung unterschreiben,
daß wir keinen Versuch machen würden, die DDR auf illegalem Wege zu verlassen.
Eine Woche später wurde ich während meiner Arbeitszeit zum Direktor des Hotels, Herrn Gregor,
gerufen. Bei ihm waren zwei Herren, die sich als Kripo-Beamte vorstellten. Man befragte mich
über mein Privatleben und über die Kontakte zu Gästen des Hauses - speziell war damit Herr Rauch
gemeint. Dann wünschte man ein zweites Gespräch mit mir."

.....und hier kann man weiterlesen:

https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery ... f/41069478

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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Interessierter » 6. Juli 2020, 11:13

Danke für das Verlinken dieses interessanten Berichtes.

[hallo]
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Edelknabe » 6. Juli 2020, 11:16

Der Link mit dem hier:

"(* Die Namen aller Personen, die nicht in der DDR leben, wurden von der Redaktion geändert)"Textauszug ende

Das ist ja ne starke Nummer? Der dumme Ossi wird namentlich genannt und Wessi bleibt fein raus? Na toll.

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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Werner Thal » 6. Juli 2020, 11:26

Edelknabe hat geschrieben:Der Link mit dem hier:

"(* Die Namen aller Personen, die nicht in der DDR leben, wurden von der Redaktion geändert)"Textauszug ende

Das ist ja ne starke Nummer? Der dumme Ossi wird namentlich genannt und Wessi bleibt fein raus? Na toll.

Rainer Maria


Dann beschwer dich im nachhinein bei der Spiegelredaktion. [grins]

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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon karnak » 6. Juli 2020, 12:17

Interessierter hat geschrieben:Danke für das Verlinken dieses interessanten Berichtes.

[hallo]

[flash] Solcher lächerliche Mist macht Dich noch mal richtig heiß für den Klassenkampf oder?
Die Frau hat ja eine richtig fette Karriere hingelegt bei der Stasi, also so wie sich der Michel das so vorstellt. [flash]
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Juli 2020, 12:59

Was ist daran lächerlich?
Tust Du so unwissend oder stellst Du Dich bewusst dumm?
Natürlich gab es solche erpressten Kontakte. Begünstigt durch das jugendliche Alter der Frau und ihre Unbekümmertheit, auch mit Dritten über ihre Fluchtabsichten zu reden.
In diesem Interhotel saß ichübrigens im März 1987, wenige Stunden vor Abfahrt des Mumienexpresses anlässlich meiner ersten genehmigten Reise nach Düsseldorf.
Da saß ich, trank ein, zwei Bier und hielt meinen blauen Pass wie ein Heiligtum verborgen und unterließ ganz unbewusst mit Fremden ins Gespräch/Kontakt zu treten. Ist heute wohl doch etwas entspannter, wenn ich nach Düsseldorf will...

Karnak, wenn es so lächerlich war, frage ich mich, warum Deine Truppe tausendfach solche kranken Kontakte aufbaute.

Gruß Volker
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon karnak » 6. Juli 2020, 13:17

Der Punkt ist, natürlich gab es sicher solche Dinge im Einzelnen, aber nicht hinsichtlich der Karriere eines einzelnen kleinen IM der in alle möglichen Dinge eingeweiht wird, bis hin zu irgendwelchen Überwachungsdachböden auf irgendwelchen Raststätten. Völlig ohne Sinn und Notwendigkeit und mit dem Resultat, dass eine einzelne Person zu Zusammenhängen und Räumlichkeiten Bescheid weiß zu dem sie überhaupt nichts wissen muß, ein völlig unnötiger Risikofaktor wenn es schief gehen sollte mit dem IM. Es ist nichts weiter als eine der unzähligen Geschichten zusammengestoppelt aus allen möglichen Quellen, aufgepuscht mit reichlich Phantasie. Gemacht um die eigene Rolle in der Geschichte aufzuwerten und oder einen besseren Preis für Selbige rauszuschlagen. Die schmöde Spitzelgeschichte, wenn die denn wenigstens stimmen sollte, bringt nämlich nicht viel, wenn sich der Spiegel überhaupt dafür interessiert hätte.
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Interessierter » 6. Juli 2020, 14:23

Edelknabe » 6. Jul 2020, 12:16
Der Link mit dem hier:

"(* Die Namen aller Personen, die nicht in der DDR leben, wurden von der Redaktion geändert)"Textauszug ende

Das ist ja ne starke Nummer? Der dumme Ossi wird namentlich genannt und Wessi bleibt fein raus? Na toll.

Rainer Maria


Wieso, hat jemand deinen Namen genannt?
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Interessierter » 6. Juli 2020, 14:26

Zitat karnak:
[flash] Solcher lächerliche Mist macht Dich noch mal richtig heiß für den Klassenkampf oder?


Kann es sein, dass dein " Eternit Kabuff, die Stasi und die Rotlichtbestrahlung, dir doch mehr geschadet haben, als angenommen? [denken]
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Kumpel » 6. Juli 2020, 14:33

Na ja , ist schon eine etwas abstruse Geschichte.
Außerdem war das Mädel 1972 wahrscheinlich noch minderjährig und wenn diese Schleusung geklappt hätte , dann wäre sie eine Kandidatin für eine Rückführung in die DDR gewesen und nur ein westdeutscher Pass hat auch nicht ausgereicht um auszureisen.
Ich weiß gar nicht , ob Hostes überhaupt ein Ausbildungsberuf in der DDR war und ausgerechnet so junge Küken hat man dann auf westdeutsche Männer losgelassen?
Kumpel
 

Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon karnak » 6. Juli 2020, 14:39

Interessierter hat geschrieben:
Kann es sein, dass dein " Eternit Kabuff, die Stasi und die Rotlichtbestrahlung, dir doch mehr geschadet haben, als angenommen? [denken]

Es reicht schon, dass man, um sowas zu bewerten, seinen gesunden Menschenverstand nicht an der Garderobe abgibt. [hallo]
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Interessierter » 6. Juli 2020, 14:57

Dein gesunder Menschenverstand drückt sich aber einfach nur in Behauptungen, ohne jegliche Belege aus. Da verkommen bei dir dann weltweit selbst Historiker und Wissenschaftler zu " Dumpfbacken " Und das du gerne mit dem Bestreiten von Details, Zeitzeugen immer wieder versuchst insgesamt als unglaubwürdig erscheinen zu lassen, ist ja auch hinlänglich bekannt.... [wink]
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon augenzeuge » 6. Juli 2020, 18:36

Ich wurde aufgefordert, zu Gästen des Hauses zu gehen, um mit ihnen DDR-Mark in D-Mark umzu-
tauschen. Das ist ein beliebtes Mittel des MfS (Ministerium für Staatssicherheit), um mißliebigen
Gästen in der DDR die Weiterreise zu verweigern oder eine zukünftige Einreise in die DDR zu
verhindern.


Das hab ich noch nicht gehört. Klingt aber logisch.

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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon augenzeuge » 6. Juli 2020, 19:03

Kumpel hat geschrieben:Na ja , ist schon eine etwas abstruse Geschichte.


Ich halte sie dennoch für ziemlich real. Aufgrund einiger sehr detaillierter Schilderungen, die ein normaler DDR Bürger kaum wissen konnte, der nebenstehenden Urkunden und Ausweise bzw. Fotos wird es so gelaufen sein. Wenn nun noch einer sagt, die Namen der MfS Agenten gab es.....

AZ
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Juli 2020, 21:28

augenzeuge hat geschrieben:
Ich wurde aufgefordert, zu Gästen des Hauses zu gehen, um mit ihnen DDR-Mark in D-Mark umzu-
tauschen. Das ist ein beliebtes Mittel des MfS (Ministerium für Staatssicherheit), um mißliebigen
Gästen in der DDR die Weiterreise zu verweigern oder eine zukünftige Einreise in die DDR zu
verhindern.


Das hab ich noch nicht gehört. Klingt aber logisch.

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Der Führungsoffizier kann dem Lehrling, dem Mädel auch DDR-Geld unter falscher Legende aus eigener Tasche gegeben haben, damit sie für ihn privat das Geld umrubelt. Es gab ja auch unter den OibE genügend Halunken. Kriminell waren sie ohnehin meistens, denn für sie galten ja DDR-Gesetzte nur, wenn sie nutzten.

Gruß Volker
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon andr.k » 6. Juli 2020, 21:39

Märchenstunde ... [flash]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Juli 2020, 21:45

Ja, wer zu jung ist hat wenig zu erzählen oder zu spekulieren... [laugh]

Im VPKA QLB gab es auch mal eine Veruntreuung von Geldern.....
Hätte ja auch nie passieren dürfen. Der Verantwortliche wurde aber nicht aus der SED entfernt, bekam auch kein Verfahren. Er bekam aber im zivilen Sektor postwendend eine neue Arbeit verordnet.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon andr.k » 6. Juli 2020, 21:54

... trugen die Selbstständigen auch Ärmelstreifen vom MfS? [laugh] [flash]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Juli 2020, 22:12

andr.k hat geschrieben:... trugen die Selbstständigen auch Ärmelstreifen vom MfS? [laugh] [flash]

Zumindest hätte man mit Querulanten nicht lange gefackelt...
Da wären Deine Ärmel auf dem Rücken verknotet wurden. Und Ruhe wäre gewesen.
Gut war damals, dass man sich mit wirklichen Blödmännern nicht so lange abgeben musste.

Volker
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon andr.k » 7. Juli 2020, 06:08

Mit was sich der @VZ alles so auskennt, ist unglauberlich. [flash]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Kumpel » 7. Juli 2020, 07:30

augenzeuge hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Na ja , ist schon eine etwas abstruse Geschichte.


Ich halte sie dennoch für ziemlich real. Aufgrund einiger sehr detaillierter Schilderungen, die ein normaler DDR Bürger kaum wissen konnte, der nebenstehenden Urkunden und Ausweise bzw. Fotos wird es so gelaufen sein. Wenn nun noch einer sagt, die Namen der MfS Agenten gab es.....

AZ


Detailreich ist die Geschichte schon , aber glaubst du ernsthaft , dass dieses blutjunge Mädel jemals die realen Namen der Stasileute erfahren hätte?
Kumpel
 

Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Merkur » 7. Juli 2020, 07:52

Kumpel hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Na ja , ist schon eine etwas abstruse Geschichte.


Ich halte sie dennoch für ziemlich real. Aufgrund einiger sehr detaillierter Schilderungen, die ein normaler DDR Bürger kaum wissen konnte, der nebenstehenden Urkunden und Ausweise bzw. Fotos wird es so gelaufen sein. Wenn nun noch einer sagt, die Namen der MfS Agenten gab es.....

AZ


Detailreich ist die Geschichte schon , aber glaubst du ernsthaft , dass dieses blutjunge Mädel jemals die realen Namen der Stasileute erfahren hätte?


Natürlich mit Dienstgrad, Alter und Adresse. [wink]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Interessierter » 7. Juli 2020, 08:14

Ohne Co - Autoren reicht es eben lediglich zu derartigen Einzeilern.... [flash]
Interessierter
 

Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Kumpel » 7. Juli 2020, 08:57

Na ja , und dann dieser Abgang.Das Mädel war gerade mal 21 Jahre alt. Ausbürgerung mit Auftrag sich beim niederländischen Geheimdienst anzudienen.
Seltsam seltsam.
Meiner Meinung nach hätte man so eine eingebuchtet und später in die sozialistische Produktion entlassen.
Kumpel
 

Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Interessierter » 7. Juli 2020, 10:04

Also Kritik an Beiträgen und andere Auffassung finde ich immer nicht nur interessant, sondern auch erwünscht. Meiner Meinung nach sollte man aber bei Zeitzeugen nicht vergessen, dass der große Teil einfach das schreibt was er erlebt hat, was ihnen widerfahren ist und wie sie es damals und heute empfunden haben und empfinden.

Wenn dann aber besonders aus den Reihen ehemaliger Angehöriger der bewaffneten Organe der SED - Diktatur regelmäßig behauptet wird, das wäre Stuss, Quatsch oder der Zeitzeuge würde bewusst dramatisieren oder sich wichtig machen wollen, dann ist das mMn einfach nur besserwisserische Klugscheißerei!

Oder sind diese " Bonsai - Forenbestreiter " etwa bei den Erlebnissen der Zeitzeugen dabei gewesen? Natürlich nicht!

Wie auch in jedem anderen Land der Welt war das Leben auch in der DDR sehr vielschichtig und es passierten fortwährend Dinge, die angeblich nicht passieren konnten, durften und gerne vertuscht wurden. Wenn Zeitzeugen nach dem Ende der SED - Diktatur darüber berichten, gefällt das natürlich Menschen mit ewiggstriger Gesinnung überhaupt nicht und sie versuchen mit dem Bestreiten von Details den Zeitzeugen komplett unglaubwürdig zu machen. User, die dem Zeitzeugenbericht Verständnis entgegenbringen, werden häufig und gerne mit persönlichen Angriffen überzogen.

Warum reicht es manchen Usern eigentlich nicht zu erklären, dass es eigentlich hätte anders sein müssen und es Befehlen oder Anweisungen widerspricht, die einmal pauschal erlassen wurden? Warum versuchen diese User eigentlich permanent den Zeitzeugen zu diskreditieren?

Antwort: Weil sie immer noch nicht begriffen haben oder begreifen wollen, welcher menschenverachtenden Diktatur sie sich freiwillig angedient haben und daher meinen, entgegen aller Fakten, heute noch viele Dinge bestreiten oder schönreden zu müssen.
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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon augenzeuge » 7. Juli 2020, 10:54

Merkur hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Na ja , ist schon eine etwas abstruse Geschichte.


Ich halte sie dennoch für ziemlich real. Aufgrund einiger sehr detaillierter Schilderungen, die ein normaler DDR Bürger kaum wissen konnte, der nebenstehenden Urkunden und Ausweise bzw. Fotos wird es so gelaufen sein. Wenn nun noch einer sagt, die Namen der MfS Agenten gab es.....

AZ


Detailreich ist die Geschichte schon , aber glaubst du ernsthaft , dass dieses blutjunge Mädel jemals die realen Namen der Stasileute erfahren hätte?


Natürlich mit Dienstgrad, Alter und Adresse. [wink]


Du könntest auch etwas zu dem Artikel sagen.... [wink]

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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon augenzeuge » 7. Juli 2020, 10:56

Kumpel hat geschrieben:Na ja , und dann dieser Abgang.Das Mädel war gerade mal 21 Jahre alt. Ausbürgerung mit Auftrag sich beim niederländischen Geheimdienst anzudienen.
Seltsam seltsam.
Meiner Meinung nach hätte man so eine eingebuchtet und später in die sozialistische Produktion entlassen.


Mag sein. Dennoch, man beachte die Zeit und die heutigen Erkenntnisse.

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Re: Im Spannungsfeld von Kooperation und Überwachung.

Beitragvon Merkur » 7. Juli 2020, 17:50

augenzeuge hat geschrieben:Du könntest auch etwas zu dem Artikel sagen.... [wink]
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Ja sicher, zusammengefasst halte ich ihn zum Großteil für Quatsch.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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