Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Interessierter » 8. Juli 2019, 11:11

Während sie ihr Buch präsentierten, ließen sich drei MfS-Offiziere vom Publikum wie Helden feiern.

Mielkes alte Männer. Sie umarmten und küssten sich, feierten die Stasi. Sie trafen sich zur Präsentation des Buches „Konterspionage“. Und rechtfertigen dabei wieder einmal schamlos ihre Spitzelarbeit für das DDR-Regime.


Stickige Luft am Donnerstag Abend im Foyer der Redaktion der „Jungen Welt“ in der Torstraße. Die Atmosphäre ist angespannt. Skeptisch, fast ängstlich sehen sich die Buchautoren im Publikum um: Mielke-Vize und Spionage-Chef Werner Großmann (81) und die beiden hohen Stasi-Funktionäre Gotthold Schramm (78) und Klaus Eichner (71). Haben sie Angst, von DDR-Opfern zur Rede gestellt zu werden?

Nach einigen Minuten hellen sich die Mienen auf. Die Ewiggestrigen scheinen unter sich zu sein. Es hagelt immer Applaus, als sie die – wie sie sagen – Erfolgsbilanz der Stasi vorstellen.

Danach konnte das MfS 5000 Spionageangriffe des Westens abwehren und 50 Abhöranlagen in neun DDR-Botschaften entdecken, allein zwölf Mikrofone 1979 in Rom. Schramm unter Beifall: „Wir waren Weltklasse!“ Und dann ruft er: „Für Verräter haben wir nur Verachtung.“

Doch dann nimmt eine junge Zuhörerin allen Mut zusammen und bietet den greisen Herren Paroli. Sie fragt, warum man immer so zynisch von „ausgeschalteten Quellen“ spreche. Eichners Rechtfertigung: „Das ist eben Geheimdienstjargon“.

Weitere kritische Fragen kommen nicht. Und so können die Autoren ungestört Autogramme schreiben.

Zwei Fotos dazu findet man hier:
https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv ... autogramme

Diese Abläufe aus dem Jahre 2010 dürften ja hier schreibenden Usern, die immer gerne dort den Erzählungen ( oftmals von rechtskräftig verurteilten Totschlägern ) lauschen, nicht unbekannt sein.
Interessierter
 

Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon HPA » 8. Juli 2019, 11:19

Stasi Opas unter sich. Die Biologie schlägt auch da erbarmungslos zu. So wie Opa Bilan derzeit bei spucknapf in krampfhafter Art und Weise versucht ,die Geschichte der Wende umzuschreiben und dabei auch noch ein Eigentor nach dem anderen schießt. [flash]

Ein rundum vernagelter Politoffizier eben.

Link setzen erspare ich mir
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Olaf Sch. » 8. Juli 2019, 14:27

Also ich versteh euch da nicht! Das waren doch Kämpfer für den Frieden! Ohne diese Helden wären wir jetzt alle im Atomkrieg umgekommen! Echt jetzt, ganz bestimmt!
Olaf Sch.
 

Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon augenzeuge » 8. Juli 2019, 16:13

Abhöranlagen in neun DDR-Botschaften entdecken


Und in den anderen Botschaften gabs keine? Oder war die West-Wanzenabhörtechnik grad nicht vorhanden? [flash]

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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon augenzeuge » 8. Juli 2019, 16:18

HPA hat geschrieben:Stasi Opas unter sich. Die Biologie schlägt auch da erbarmungslos zu. So wie Opa Bilan derzeit bei spucknapf in krampfhafter Art und Weise versucht ,die Geschichte der Wende umzuschreiben und dabei auch noch ein Eigentor nach dem anderen schießt. [flash]

Ein rundum vernagelter Politoffizier eben.

Link setzen erspare ich mir


Ich lese grad....zum Thema Schabowskis Öffnung....:
Selbst Mielke sei überrascht worden von den Ereignissen, obwohl er an der vorherigen ZK-Beratung teilgenommen hatte. Niemand habe gewusst, was zu tun ist.


Besser kann man es nicht sagen. Der "beste Geheimdienst" wusste nicht was zu tun war, obwohl dessen oberster Minister bei der Besprechung dabei war? Zitat Werner Großmann [grins]
Ja was dachten die eigentlich, wie das ablaufen sollte?

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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon SkinnyTrucky » 8. Juli 2019, 17:04

Ist doch schön wenn se ein paar Dilettanten vom BND & Co. geschnappt haben.... [freu]

....nicht alles war eben schlecht....und weil se so alt sind, bekommen se von mir ein ehrlich gemeintes Schulterklopfen....gut gemacht ihr Friedensschnüffler.... [crazy]

Aber doch schade, das es nicht zu einer DDR gereicht hat in der man selbst entscheiden durfte ob man nun drin leben will oder eben nicht.... [denken]



groetjes

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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon pentium » 8. Juli 2019, 17:30

augenzeuge hat geschrieben:
Ich lese grad....zum Thema Schabowskis Öffnung....:
Selbst Mielke sei überrascht worden von den Ereignissen, obwohl er an der vorherigen ZK-Beratung teilgenommen hatte. Niemand habe gewusst, was zu tun ist.


Besser kann man es nicht sagen. Der "beste Geheimdienst" wusste nicht was zu tun war, obwohl dessen oberster Minister bei der Besprechung dabei war? Zitat Werner Großmann [grins]
Ja was dachten die eigentlich, wie das ablaufen sollte?

AZ


Was soll er den gewusst haben...das der Schabowski am Abend seinen Zettel hervor holt? Der Rest dürfte ja bekannt sein. Im übrigen kann ich mich erinnern hatten die Genossen in der Zeit schon andere Problem und ewig na ja....Amen!
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Merkur » 8. Juli 2019, 17:35

Interessierter hat geschrieben: Sie trafen sich zur Präsentation des Buches „Konterspionage“.


Ein lesenswertes Buch übrigens, um mal zum Thema zurückzukommen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon augenzeuge » 8. Juli 2019, 18:00

Merkur hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben: Sie trafen sich zur Präsentation des Buches „Konterspionage“.


Ein lesenswertes Buch übrigens, um mal zum Thema zurückzukommen.


Kommt vielleicht drauf an, wie man den Wahrheitsgehalt des Erzählers bewertet. [grins]

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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Juli 2019, 18:04

Schlecht ist auch, wenn man beim Kontern über die eigenen Füße fällt. [laugh]
Zumindest der Stasidienst zur inneren Überwachung war völlig überflüssig und obendrein Unrecht. Dazu muss ich kein Buch mehr lesen.

Gruß Volker
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon augenzeuge » 8. Juli 2019, 18:10

pentium hat geschrieben:Was soll er den gewusst haben...das der Schabowski am Abend seinen Zettel hervor holt?


Nein. Aber was passiert, wenn man allen eine Reisegenehmigung gibt, denen man sie 8 Wochen zuvor noch verweigerte. [flash]

Im folgenden Bericht vom 16. Oktober wird ab Blatt 97 über den Erfolg jener Maßnahmen berichtet, die Erich Mielke am 13. September veranlasst hate: Insgesamt wurden seither 15 125 Anträge auf ein Reisevisum nach Ungarn abgelehnt (von 48 167 Anträgen insgesamt), 737 bereits erteilte Visa wurden eingezogen und direkt an der Grenze wurden 1 167 Bürger zurückgewiesen, obwohl sie gültige Reisedokumente hatten.

https://www.bstu.de/geschichten/die-sta ... gust-1989/

Und die ja von den bekannten Stasioffizieren(Lauter und Co) mit erarbeitet wurde. Das war alles für einen Geheimdienst genau vorhersehbar, behaupte ich. Vor allem dann, wenn man wenige Wochen zuvor noch den Druck erlebt hatte.

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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Merkur » 8. Juli 2019, 19:14

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben: Sie trafen sich zur Präsentation des Buches „Konterspionage“.


Ein lesenswertes Buch übrigens, um mal zum Thema zurückzukommen.


Kommt vielleicht drauf an, wie man den Wahrheitsgehalt des Erzählers bewertet. [grins]

AZ


Bist Du dahingehend kompetent?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Merkur » 8. Juli 2019, 19:16

Volker Zottmann hat geschrieben:Zumindest der Stasidienst zur inneren Überwachung war völlig überflüssig und obendrein Unrecht. Dazu muss ich kein Buch mehr lesen.

Gruß Volker


Davon handelt das Buch aber nicht. [wink]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Merkur » 8. Juli 2019, 19:18

augenzeuge hat geschrieben:Und die ja von den bekannten Stasioffizieren(Lauter und Co) mit erarbeitet wurde.
AZ


Lauter war kein MfS-Offizier. Ich empfehle Dir sein Buch „Chefermittler: Der oberste Fahnder der K in der DDR berichtet“. [super]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon augenzeuge » 8. Juli 2019, 21:01

Ja, natürlich. Er war Volkspolizist.
Und dennoch hat das MfS an der Reiseregelung mit gearbeitet.

Merkur, wir haben eine unterschiedliche Kompetenz. Gibt es ein Buch von ungeschminkter Wahrheit aus diesem Kreis? Wir haben fast alles falsch gemacht, wäre mein Tipp dafür. Sonst geht es doch immer nur um die Rechtfertigung des Tuns....

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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Merkur » 8. Juli 2019, 21:12

augenzeuge hat geschrieben:Gibt es ein Buch von ungeschminkter Wahrheit aus diesem Kreis?
AZ


Darum geht es zunächst einmal gar nicht. Fangen wir mal simpel an. Was entspricht denn in dem Buch nicht der Wahrheit?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon augenzeuge » 8. Juli 2019, 21:15

Woher soll ich das wissen? [flash]

Das Resümee ganz sicher.
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon HPA » 8. Juli 2019, 21:29

Genau. Auch die systematische Unterwanderung westdeutscher Geheimdienste konnte nicht verhindern, dass der Stasinasenladen zusammen klappte wie ein nasser Pappkarton!

Und das war gut so! [grins]

Naja und dass so mancher Stasioberst dann gegen Bares gesungen hat wie eine Horde Singvögel in der Frühlingssonne und sämtliche Topquellen bei den Westdiensten hochgingen ,ist ein durchaus amüsanter Teil der Geschichte.

Sie waren eben auch nur käuflich. Nix mit moralisch überlegen und ähnlichem ideologischen Quark welchen man in Golm paukte.

[grin]

Achso, apropos Potsdam-Golm. Dazu gibt es jetzt auch ein interessantes Buch:

https://m.pnn.de/wissenschaft/wo-heute- ... 93742.html

Autorin Kayser hat den Lehrplan für das Hochschuldirektstudium – daneben gab es auch die Möglichkeit eines Fernstudiums – aus dem Jahre 1975 näher untersucht. Demnach waren nur 455 von insgesamt 2603 Unterrichtsstunden rechtswissenschaftlichen Themen vorbehalten – das sind nur rund 17 Prozent der gesamten Unterrichtszeit. Auch später war dies ähnlich: Im Jahre 1986 „umfassten rechtswissenschaftliche Themen einschließlich der sozialistischen Rechtstheorie lediglich 19 Prozent des Studienplans“, so Kayser.


Diese "Juristen" hatten noch nicht mal das Standing von Rechtsanwaltsfachangestellten!

https://www.kmk.org/fileadmin/pdf/Bildu ... 6-27-E.pdf
Zuletzt geändert von HPA am 8. Juli 2019, 21:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon augenzeuge » 8. Juli 2019, 21:37

Ein Buch für 4,47 EUR als Lobeshymne lese ich wirklich selten.

Ein Geheimdienst, der sich rühmt, alles aus den gegnerischen Hochburgen zu wissen, aber nichts gegen den hausgemachten Untergang tun konnte, kann nie der beste Geheimdienst der Welt gewesen sein. Was nützt es mir, wenn ich weiß, wie es im Schlafzimmer des Nachbarn aussieht, ich aber nicht mitbekomme, dass mein Haus ohne kompetente Regierung da steht?

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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Juli 2019, 21:39

HPA hat geschrieben:Genau. Auch die systematische Unterwanderung westdeutscher Geheimdienste konnte nicht verhindern, dass der Stasinasenladen zusammen klappte wie ein nasser Pappkarton!

Und das war gut so! [grins]

Naja und dass so mancher Stasioberst dann gegen Bares gesungen hat wie eine Horde Singvögel in der Frühlingssonne und sämtliche Topquellen bei den Westdiensten hochgingen ,ist ein durchaus amüsanter Teil der Geschichte.

Sie waren eben auch nur käuflich. Nix mit moralisch überlegen und ähnlichem ideologischen Quark welchen man in Golm paukte.

[grin]

Achso, apropos Potsdam-Golm. Dazu gibt es jetzt auch ein interessantes Buch:

https://m.pnn.de/wissenschaft/wo-heute- ... 93742.html

Autorin Kayser hat den Lehrplan für das Hochschuldirektstudium – daneben gab es auch die Möglichkeit eines Fernstudiums – aus dem Jahre 1975 näher untersucht. Demnach waren nur 455 von insgesamt 2603 Unterrichtsstunden rechtswissenschaftlichen Themen vorbehalten – das sind nur rund 17 Prozent der gesamten Unterrichtszeit. Auch später war dies ähnlich: Im Jahre 1986 „umfassten rechtswissenschaftliche Themen einschließlich der sozialistischen Rechtstheorie lediglich 19 Prozent des Studienplans“, so Kayser.

Sie brauchten aber keine Bücher schreiben! [super]

Gruß Volker
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon andr.k » 8. Juli 2019, 22:40

Interessant, maximal zwei Forenmitglieder haben das Buch gelesen und die die es nicht gelesen haben schreiben hier Quark am laufenden Band. Warum wird so ein Beitrag hier in das Forum kopiert?

Die Überschrift macht es .... [laugh]

[flash]
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon HPA » 8. Juli 2019, 23:15

Interessant. ich liebe diese nassforsch vorgetragenen Blicke in die Spekulationsglaskugel. [flash]
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Merkur » 9. Juli 2019, 03:36

HPA hat geschrieben:Interessant. ich liebe diese nassforsch vorgetragenen Blicke in die Spekulationsglaskugel. [flash]


Okay, mit Dir dann drei.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Juli 2019, 07:09

also 3 von 7 ist doch ein guter Schnitt und da ich mich nicht über das Buch ausgelassen habe, 3 von 6 - und ich werde mir den Schmus sicherlich nicht antun. [hallo]

am 9.11. war Mielke doch gar nicht mehr im Amt.
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Beethoven » 9. Juli 2019, 07:17

Ich habe das Buch nicht gelesen und werde es vermutlich auch nicht tun.

Jedoch, so wie ich es hier heraus lese, ging es wohl hauptsächlich um die Arbeit der HA II, also der Gegenspionage und Spionage. Also nicht auf Erkenntnisgewinn nach innen, sondern nur nach außen hin.

Und da könnt Ihr Euch auf den Kopf stellen und Euch über die heute, logischer Weise älteren Herren, lustig machen wie Ihr wollt, sie haben eine hervorragende Sacharbeit gemacht. Also ihren Aufgabe dermaßen gut erfüllt, dass man sie heute noch anfeindet, als ob sie diese Tätigkeit immer noch betrieben. Jeder Fluch auf diese klugen Männer, ist eigentlich ein kleiner Ritterschlag für ihre einst geleistete, erfolgreiche Tätigkeit.

Und dass es immer krumme Hunde gibt, die sich nachher für Informationen bezahlen lassen, ist traurig für diese älteren Herren, kommt aber leider immer wieder vor. Man kann dem Menschen eben nicht hinter die Stirn blicken. Wie viele Westpolitker haben für Geld Geheimnisse preis gegeben? Ich weiß es nicht aber es werden einige 100 gewesen sein.

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Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Juli 2019, 12:18

Beethoven hat geschrieben:Ich habe das Buch nicht gelesen und werde es vermutlich auch nicht tun.

Jedoch, so wie ich es hier heraus lese, ging es wohl hauptsächlich um die Arbeit der HA II, also der Gegenspionage und Spionage. Also nicht auf Erkenntnisgewinn nach innen, sondern nur nach außen hin.

Und da könnt Ihr Euch auf den Kopf stellen und Euch über die heute, logischer Weise älteren Herren, lustig machen wie Ihr wollt, sie haben eine hervorragende Sacharbeit gemacht. Also ihren Aufgabe dermaßen gut erfüllt, dass man sie heute noch anfeindet, als ob sie diese Tätigkeit immer noch betrieben. Jeder Fluch auf diese klugen Männer, ist eigentlich ein kleiner Ritterschlag für ihre einst geleistete, erfolgreiche Tätigkeit.

Und dass es immer krumme Hunde gibt, die sich nachher für Informationen bezahlen lassen, ist traurig für diese älteren Herren, kommt aber leider immer wieder vor. Man kann dem Menschen eben nicht hinter die Stirn blicken. Wie viele Westpolitker haben für Geld Geheimnisse preis gegeben? Ich weiß es nicht aber es werden einige 100 gewesen sein.

Freundlichst


nun wie siehst Du denn die Arbeit der Gestapo im Außenbereich? War die auch so hervorragend?
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon HPA » 9. Juli 2019, 12:42

Die Stasiopas und ihre Jünger vergessen nur zu gern in ihrer Erfolgssuhlerei, dass ihr "Erfolg" vor allem darauf beruhte , dass es erheblich einfacher war die freie westliche Gesellschaft und ihre Institutionen zu unterwandern als dies umgekehrt in der zugenagelten und zugesperrten ostzonalen Gesellschaft möglich war.

Bspw konnte man in der Zone noch so Kommunist sein ,es reichte oft, zu Nazizeiten im westlichen Exil gelebt zu haben um als "unsicherer Kantonist" rausgemobbt , eingesperrt oder sogar hingerichtet zu werden!
Siehe auch die Ereignisse um Noel Field in der auch Erich Mielke seine dreckigen Pfoten bis zum Anschlag drin hatte!
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Beethoven » 9. Juli 2019, 15:34

AkkuGK1 hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Ich habe das Buch nicht gelesen und werde es vermutlich auch nicht tun.

Jedoch, so wie ich es hier heraus lese, ging es wohl hauptsächlich um die Arbeit der HA II, also der Gegenspionage und Spionage. Also nicht auf Erkenntnisgewinn nach innen, sondern nur nach außen hin.

Und da könnt Ihr Euch auf den Kopf stellen und Euch über die heute, logischer Weise älteren Herren, lustig machen wie Ihr wollt, sie haben eine hervorragende Sacharbeit gemacht. Also ihren Aufgabe dermaßen gut erfüllt, dass man sie heute noch anfeindet, als ob sie diese Tätigkeit immer noch betrieben. Jeder Fluch auf diese klugen Männer, ist eigentlich ein kleiner Ritterschlag für ihre einst geleistete, erfolgreiche Tätigkeit.

Und dass es immer krumme Hunde gibt, die sich nachher für Informationen bezahlen lassen, ist traurig für diese älteren Herren, kommt aber leider immer wieder vor. Man kann dem Menschen eben nicht hinter die Stirn blicken. Wie viele Westpolitker haben für Geld Geheimnisse preis gegeben? Ich weiß es nicht aber es werden einige 100 gewesen sein.

Freundlichst


nun wie siehst Du denn die Arbeit der Gestapo im Außenbereich? War die auch so hervorragend?


Nein - war sie nicht. Hauptsächlich mit Folter und Mord, errang die GeStaPo ihre "Erfolge", wenn man das überhaupt so benennen darf.

Mal davon abgesehen, dass man die GeStaPo wohl nicht mit dem MfS vergleichen kann, ist mir nicht bekannt, dass die GeStaPo als Organ zur Spionageabwehr oder zur Führung von Agenten eingesetzt worden ist. Aber ich bin da nicht so sattelfest. Meiner Meinung nach war das eher die Aufgabe des SD und der Abwehr unter Canaris, so lange er Chef der Abwehr war. Wenn überhaupt, dann würde ich am ehesten die Abwehr unter Canaris mit der HA II des MfS vergleichen und selbst das ginge daneben.

Mir ist auch nicht bekannt, dass 100-e oder 1000-e in den Kellern durch Gummiknüppel, Stromschläge und andere Gräulichkeiten zu tode gefoltert wurden.

Und selbst wenn man den SD zum Vergleich heranziehen würde, was sich eigentlich ausschließt, da der SD sicher kluge Männer beschäftigte, da viele einst Kriminalisten waren, war es doch eine recht offene "Schlacht" im heißen Krieg und nicht eine Auseinandersetzung im kalten Krieg (also eigentlich in Friedenszeiten) welches fast nur durch Klugheit und Raffinesse ausgefochten wurde.

Freundlichst
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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon augenzeuge » 9. Juli 2019, 16:36

Beethoven hat geschrieben:Ich habe das Buch nicht gelesen und werde es vermutlich auch nicht tun.

Jedoch, so wie ich es hier heraus lese, ging es wohl hauptsächlich um die Arbeit der HA II, also der Gegenspionage und Spionage. Also nicht auf Erkenntnisgewinn nach innen, sondern nur nach außen hin.

Und da könnt Ihr Euch auf den Kopf stellen und Euch über die heute, logischer Weise älteren Herren, lustig machen wie Ihr wollt, sie haben eine hervorragende Sacharbeit gemacht.

Freundlichst


Wenn du das Buch nicht gelesen hast, wieso kannst du von einer "hervorragenden Sacharbeit" schreiben? Ich habe, im Gegensatz zu dir, wenigstens Rezensionen gelesen. Das Buch schreibt nur über ausgewählte Erfolge, die keiner abstreitet. Warum nicht auch über Misserfolge? Die gehören nunmal dazu.

Dass sich Schramm über seine Aktivitäten als Leiter der Abteilung A XVIII der "Hauptverwaltung Aufklärung" (HVA), die für die "Sabotagevorbereitung" an wichtigen Objekten der Bundesrepublik zuständig war, ausschweigt, wundert den Rezensenten nicht.

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Re: Und ewig schreibt die Stasi Autogramme

Beitragvon Merkur » 9. Juli 2019, 16:58

augenzeuge hat geschrieben:Das Buch schreibt nur über ausgewählte Erfolge, die keiner abstreitet. Warum nicht auch über Misserfolge? Die gehören nunmal dazu.
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Dann muss ich ein anderes Exemplar haben. Bei mir werden auch Misserfolge berichtet.
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