Kumpel hat geschrieben:
Du wirst jetzt vielleicht erstaunt sein Nosti , aber im Gegensatz zu wohl vielen anderen habe ich mir die Sendungen von Schnitzler jahrelang angesehen und das bereits im frühjugendlichen Alter , als meine kleine DDR Welt im Großen und Ganzen noch recht in Ordnung war und eigentlich bis zu meiner Abreise 89 in den Westen. Auch die AK und anschließend die Tagesschau war für mich tägliche Selbstverständlichkeit.
Übrigens habe ich auch regelmäßig Die Weltbühne und den Sputnik gelesen, noch bevor der zur Bückware mutierte und anschließend ganz verschwand.
Auch war ich während der Wendezeit 89 etwas erstaunt über die Wucht mit der sich der Zorn auf Schnitzler entlud. Meinungsfreiheit und Diskurs sollte man aushalten können.
Aber das ist ein anderes Thema.
Das erklärt jetzt so manches kumpel.
Zu DDR Zeiten im typischen Blueser Outfit am WE durch die DDR gezogen, schwarz gefahren, gesoffen und in Zwielichtigen Nahkampfdielen in der Provinz zum Blues halblegaler Bands abgehottet hast du dann am Montag Abend sozusagen Buße getan und dir den Schwarzen Kanal ganz freiwillig angesehen.
Wenn es denn so war dann bist du der Erste der zugibt diese Sendung freiwillig geschaut zu haben.
Das lesen der Weltbühne, nun ja und du fühltest dich nicht überfordert?
Denn Sputnik vor 1985 gelesen? Masochistische Ader?
Deine kleine DDR Welt war also bis zum Spätsommer '89 für dich in Ordnung, hast du die Einschläge nicht vernommen, die Risse im Haus DDR nicht bemerkt du kleiner, gläubiger Jungpionier?
Und jetzt giftest du herum weil du dir nicht eingestehen kannst das du, naiv wie du warst, auf ziemlich viel hereingefallen bist und es für bare Münze nahmst was dir durch die Propaganda im Licht der Zukunftsverheißung gepriesen hatte.
Nicht das Glück im Jenseits, sonders das Glück im Diesseits ; irgendwann mal ; als Heilversprechen für das Darben und die Mühen in der Gegenwart.
Ich bin echt erschüttert
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin
Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin
Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund