Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon augenzeuge » 7. Februar 2020, 15:07

Die Hintergründe seiner Mißhandlung durch stasihörige Ärzte, niedergelegt auf 2800 Seiten MfS-Unterlagen


Grausam!
Wie würde man das heute alles abstreiten, wenn diese Akten vernicht worden wären. Stimmt doch, oder?

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 9. Februar 2020, 11:59

Die DDR-Diktatur gespürt

Der 3. Oktober ist der wichtigste staatliche Feiertag Deutschlands. Am 22. Gedenktag der Einheit beider deutscher Staaten erinnert sich der Kerkener Friedensaktivist Hinrich Kley-Olsen an den Tag, als er in Ost-Berlin demonstrierte.

Demokratie, Freiheit, DDR, Revolution: Das sind Schlagworte, die auf den Rücken der unzähligen Bücher zu lesen sind, zwischen denen Hinrich Kley-Olsen in seiner Privatbibliothek sitzt. Wie an jedem Tag durchstöbert der 54-Jährige das Internet nach neuen Berichten rund um das Thema DDR. Gerade am 3. Oktober, am bedeutendsten staatlichen Feiertag, findet er besonders viele neue Einträge, die er auf seiner eigenen Internetseite verlinkt.

Schon während des Bestehens der beiden Staaten war der frühere Moerser, der heute in Kerken wohnt, ein Verfechter der Freiheit und setzte sich gegen das im Osten herrschende Unrecht ein.

Doch im Jahr 1985 sollte er mit vier Bekannten einen waghalsigen Ausflug nach Ost-Berlin unternehmen. Ganze drei Minuten streckten sie auf dem belebten Alexanderplatz — dem Zentrum Ost-Berlins — das Transparent "Gegen die Verfolgung der Friedensbewegung in Ost und West" in die Höhe. "Es war eine angespannte Situation", erinnert sich Olsen. Bis ein Mann mit Schirmmütze auf die Friedenskämpfer zustürmte, der sich als ziviler Stasi-Mitarbeiter entpuppte. "Er schrie uns an: ,Packt das weg!', und entriss uns das Transparent", berichtet der Zeitzeuge. "Dann haben wir die Flugblätter in die Luft geworfen" — der Wind verteilte sie über den gesamten Platz.

Angst, dass ihnen etwas zustoßen könnte, hatten die Demonstranten damals nicht. "Die werden uns West-Bürgern schon nichts tun", dachte der damals 27-Jährige. Der Stasi-Spitzel krallte sich in Olsens Lederjacke, trieb die Fünf durch eine Unterführung, Richtung Polizeiwache. Im Anschluss folgte ein vierstündiges Verhör. "Das sind alles West-Pässe", bemerkte ein Volkspolizist. Dann verschärfte sich der Ton. "Ihr stört den Sozialismus im Aufbau und den Frieden. Wir sind keine Imperialisten", wurden sie angebrüllt. "Da bekamen wir zum ersten Mal den Eindruck, was eine Diktatur bedeutet." Stunden später wurden sie in den Westen abgeschoben.

https://rp-online.de/nrw/staedte/gelder ... d-14046741
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon zonenhasser » 9. Februar 2020, 12:12

"Da bekamen wir zum ersten Mal den Eindruck, was eine Diktatur bedeutet."
Hätten sie mal besser im Gemeinschaftskundeunterricht ausgepasst! [peinlich]
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 12. Februar 2020, 09:19

MfS - Beobachtungsauftrag

Hier ein typisches Beispiel, wie das Ministerium für Staatssicherheit mich überwachte, und bespitzelte. Freunde wurden unter Druck gesetzt. ‘Wenn sie nicht mit uns zusammen arbeiten, dann müssen wir davon ausgehen, dass Sie der DDR feindlich gegenüber stehen, und dies könnte nachteilige Folgen für Ihre Arbeitsstelle haben .....’. So oder so ähnlich ist es im allgemeinen immer gelaufen.

Hinzu kommen eine Vielzahl von Berichten sogenannter IM’s (Abkürzung des MfS für Inoffizielle Mitarbeiter - wir können es einfach nennen: Spitzel des MfS), deren Namen bisher nicht feststellbar waren.

Die Dokumente findet man hier:
http://www.knobi-muc.de/Uta/MfS-Beobach ... ftrag.html
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Volker Zottmann » 12. Februar 2020, 10:47

Diese ganze Beobachtung hat den Weltfrieden gerettet, den 3. Weltkrieg verhindert und die DDR gestählt. [sick]
Wenn die Arschlöcher alle gearbeitet hätten, statt an jeder Ecke rumzulungern, wäre vielleicht sogar aus der DDR noch was geworden.

Gruß Volker
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Klaus B. » 12. Februar 2020, 19:37

Wer mich kennt, weiß, dass ich bei diesem Thema nicht stillhalten kann...Nicht, weil ich senil werde, wohl eher, weil vor mir auf dem Schreibtisch die Kopie "meiner Akte" seit fast 10 Jahren liegt...

Oft blättere ich darin und muss heute lächelnd die Berichte "meiner" IM´s lesen, deren Identität ich längst kenne, viele sind im Sumpf des Lebens versunken oder tot.

Wütend macht mich allerdings noch heute, mit welchen Mitteln man uns damals beschattet hat und welche Rückschlüsse diese Bande auf meinen Charakter oder berufliche Eignung gezogen hat. Welche Äußerungen wurden zweideutig oder doch staatsfeindlich bewertet und welche Lebensereignisse wurden bewusst falsch gedeutet und somit falsche Rückschlüsse gezogen.

Wäre dieses Treiben weiter gegangen, hätte man mich wohl auch eingesperrt...Keine Sorge, darauf wäre ich auch heute nicht stolz.

Heute, etwas abgeklärter, bleibe ich zwar selbst dabei, die Stasi war nach innen hin eine Verbrecherbande, aber wir wissen inzwischen, dass dabei nicht wenige Vollpfosten aktiv waren.
Ich will mich auch nicht mehr kappeln, jeder muss mit sich und seinem Gewissen klar kommen, muss mir aber nicht die alte Welt im Nachhinein erklären!

Mein Fazit: Jeder Stasi-Bonze hat sich freiwillig bei dieser Bande verpflichtet und hat maßgeblich an der Schande, mit der die DDR in der Historie untergegangen ist, seinen Anteil gehabt!

VG Klaus B. [hallo]
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Klaus B.
 
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 12. Februar 2020, 19:49

Hallo Klaus,
mit diesem Fazit bist du nicht allein.... [bravo]
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Volker Zottmann » 12. Februar 2020, 19:54

Bestens geschrieben Klaus!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Olaf Sch. » 12. Februar 2020, 22:56

Aber definiere mal Stasibonze...

Ich finde es viel beschämender, wie viele immer wieder versuchen, die Taten der Stasi zu verharmlosen, verklären, die Opfer zu verhöhnen, Unglaubwürdig abzustempeln und zu diskreditieren. Das sind was? Ach Stasimethoden? Damit es zum Thema passt? lest zwischen den Zeilen, also zwischen Zeige- und Ringfinger...Cabrones sagt der Spanier, Come Mierda der Cubaner.
Olaf Sch.
 

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Merkur » 13. Februar 2020, 04:54

Klaus B. hat geschrieben:Mein Fazit: Jeder Stasi-Bonze hat sich freiwillig bei dieser Bande verpflichtet und hat maßgeblich an der Schande, mit der die DDR in der Historie untergegangen ist, seinen Anteil gehabt!


Wie schrieb der allwissende Augenzeuge gestern:
„Also verallgemeinere nicht sofort alles.“
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon HPA » 13. Februar 2020, 10:08

Merkur hat geschrieben:
Klaus B. hat geschrieben:Mein Fazit: Jeder Stasi-Bonze hat sich freiwillig bei dieser Bande verpflichtet und hat maßgeblich an der Schande, mit der die DDR in der Historie untergegangen ist, seinen Anteil gehabt!


Wie schrieb der allwissende Augenzeuge gestern:
„Also verallgemeinere nicht sofort alles.“


Die Wahrheit kann schon schmerzen, gelle, @merkur?

Du solltest eben nicht immer den Gechichten der alten Genossen glauben welche sie so gern erzählen. [grin]

Danke , Klaus , für Dein Statement.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Kumpel » 13. Februar 2020, 10:18

Merkur hat geschrieben:Wie schrieb der allwissende Augenzeuge gestern:
„Also verallgemeinere nicht sofort alles.“


Nun ja , von einem Angehörigen eines stalinistischen Repressionsapparates in einer gehobenen Position und damit sind wohl Stasi-Bonzen gemeint , darf man wohl mit Fug und Recht behaupten , das er einem System gedient hatte ,
welche die Idee einer gerechteren Gesellschaft pervertierte und mit seinem Handeln zu deren unrühmlichen Untergang beigetragen hat.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon zonenhasser » 13. Februar 2020, 10:33

Volker Zottmann hat geschrieben:Wenn die Arschlöcher alle gearbeitet hätten, statt an jeder Ecke rumzulungern, wäre vielleicht sogar aus der DDR noch was geworden.
Nein, dann wäre die DDR spätestens am 17. Juni 1953 untergegangen. Es brauchte die Stasi unbedingt, um die DDR bis 1990 aufrecht zu erhalten.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Februar 2020, 11:14

zonenhasser hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Wenn die Arschlöcher alle gearbeitet hätten, statt an jeder Ecke rumzulungern, wäre vielleicht sogar aus der DDR noch was geworden.
Nein, dann wäre die DDR spätestens am 17. Juni 1953 untergegangen. Es brauchte die Stasi unbedingt, um die DDR bis 1990 aufrecht zu erhalten.

[super] Deine Sicht ist genauer! (Ich hatte besonders die Honecker-Ära im Blick)

Gruß Volker
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 13. Februar 2020, 11:43

Merkur » 13. Feb 2020, 04:54

Klaus B. hat geschrieben:
Mein Fazit: Jeder Stasi-Bonze hat sich freiwillig bei dieser Bande verpflichtet und hat maßgeblich an der Schande, mit der die DDR in der Historie untergegangen ist, seinen Anteil gehabt!



Wie schrieb der allwissende Augenzeuge gestern:
„Also verallgemeinere nicht sofort alles.“


Das ist doch nur der Schreibstil unseres allwissenden Spielwiesenusers und Bonsai-Experten.... [grin]

Da fahren wir doch gleich mal mit den Fakten fort und widerlegen seinen hilflosen Versuch, das als Verallgemeinerung schönzureden.

Die Eröffnung des 2. Operativen Vorgangs “ZWIEBEL” durch das MfS in Dresden

Nach meiner Flucht im Juli 1971 erfuhr das MfS sehr schnell über IM’s in der Bundesrepublik, dass ich die DDR “illegal” verlassen hatte - so der offizielle Terminus der DDR.
Das Wort Flucht war verpönt und im DDR-Sprachgebrauch nicht zulässig, denn warum sollte jemand den ersten Arbeiter-und-Bauern-Staat auf deutschem Boden durch Flucht verlassen wollen?


Die Dokumente dazu findet man hier:
http://www.knobi-muc.de/Stasi-Akten/Ope ... gange.html
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Kumpel » 13. Februar 2020, 13:35

Interessierter hat geschrieben:
Das ist doch nur der Schreibstil unseres allwissenden Spielwiesenusers und Bonsai-Experten.... [grin]



Vorsicht! Schließlich ist er der Schöpfer von Standardwerken in der Geschichtsforschung.
Kumpel
 

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 13. Februar 2020, 13:59

Der war gut..... [laugh]
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Sperrbrecher » 13. Februar 2020, 15:00

Interessierter hat geschrieben:Nach meiner Flucht im Juli 1971 erfuhr das MfS sehr schnell über IM’s in der Bundesrepublik, dass ich die DDR “illegal” verlassen hatte - so der offizielle Terminus der DDR.
Das Wort Flucht war verpönt und im DDR-Sprachgebrauch nicht zulässig, denn warum sollte jemand den ersten Arbeiter-und-Bauern-Staat auf deutschem Boden durch Flucht verlassen wollen?

Meine Flucht wurde von dem Herrn Major Hinkel von der Abteilung XIX der
BV Dresden sogar als Sptzenmeldung deklariert und ein Maßnahmeplan zur
Aufklärung des Fluchtweges, des Tathergangs und der Beweggründe erstellt.
Ein IMS wurde ebenfalls aktiviert, um durch Aufnahme brieflicher Kontakte,
nähere Hinweise in Erfahrung zu bringen. Neben der Aufklärung von Kollegen,
Verwandten und Bekannten wurde auch eine Postkontrolle installiert.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon HPA » 13. Februar 2020, 15:11

Kumpel hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:
Das ist doch nur der Schreibstil unseres allwissenden Spielwiesenusers und Bonsai-Experten.... [grin]



Vorsicht! Schließlich ist er der Schöpfer von Standardwerken in der Geschichtsforschung.


"Wissenschaftlichen Standardwerken". Soviel Zeit muss sein! [flash]
HPA
 

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Olaf Sch. » 13. Februar 2020, 15:26

Pahh Postkontrolle, so etwas gab es in der DDR gar nicht, da gab es vielleicht eine Postenkontrolle!
Olaf Sch.
 

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Sperrbrecher » 14. Februar 2020, 16:59

AkkuGK1 hat geschrieben:Pahh Postkontrolle, so etwas gab es in der DDR gar nicht, da gab es vielleicht eine Postenkontrolle!

...und wie kommen dann die Kopien meiner Briefe, die ich an Freunde
und Verwandte in die DDR schrieb in meine Stasi-Akte?
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon augenzeuge » 14. Februar 2020, 18:08

Sperrbrecher hat geschrieben:
AkkuGK1 hat geschrieben:Pahh Postkontrolle, so etwas gab es in der DDR gar nicht, da gab es vielleicht eine Postenkontrolle!

...und wie kommen dann die Kopien meiner Briefe, die ich an Freunde
und Verwandte in die DDR schrieb in meine Stasi-Akte?


Kopien? Ich fand nur darin meine Originalbriefe....bzw. "Inhalte", wie Seiten aus der Bravo u.a., von Briefen an mich.

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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 16. Februar 2020, 09:27

IM - Berichte

Die Bespitzelung von DDR-Bürgern betraf praktisch alle Lebensbereiche. Post wurde fabrikmässig organisiert geöffnet und kontrolliert. Es wurden Erkundungen bei Nachbarn und über den ABV (Abschnittsbevollmächtigter der Volkspolizei - früher nannte man dies Blockwart) eingeholt, das Leben (der sozialistische Mensch) sollte sich am besten - nach den Vorstellungen der Partei - im Kollektiv (genauer: unter Kontrolle der Partei) abspielen, Durch Teilnahme an Parteilehrveranstaltungen wurde das sozialistische Rüstzeug indoktriniert.

Aber scheinbar hat dies alles nichts geholfen. 1989 brach das Regime zusammen. Es war bankrott (schon seit Jahren), man hatte von der Substanz gelebt und diese war nun verbraucht. Die Masse der DDR-Bürger hatte nichts mehr zu verlieren.


Bild

Die folgenden weiteren Dokumente findet man hier:
http://www.knobi-muc.de/Uta/IM-Berichte ... ichte.html

Einfach erschreckend wie viele miese und charakterlose Denunzianten sich in dieser SED - Diktatur tummelten... [raus]
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 20. Februar 2020, 12:21

IM Strukturen

Die beiden im Link dargestellten Dokumente sind einer Information des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Aussenstelle Dresden, entnommen.


Der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit in Dresden unterstanden 16 Kreisdienststellen (KD) und 1 Objektdienststelle (OD). In diesen Diensteinheiten waren 1989 insgesamt 3.580 hauptamtliche Mitarbeiter tätig.

Davon entfielen 2.605 auf die Bezirksverwaltung und 975 auf die Kreisdienststellen sowie die für die Technische Universität Dresden zuständige Objektdienststelle.

Zum gleichen Zeitpunkt gab es im Bezirk 11.424 Inoffizielle Mitarbeiter. Das bedeutet, dass sich jeder 93. Bürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren zur Zusammenarbeit mit dem MfS verpflichtet hatte.

Die interessanten Dokumente findet man hier:
http://www.knobi-muc.de/Stasi-Akten/IM- ... turen.html
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 22. Februar 2020, 09:51

Zum Schutz des Staats und nicht der Bürger

DDR-Bürger nahmen sie wahr, wie "ein kratzendes Unterhemd", andere als "Angsterzeuger". Doch welche Funktionen erfüllte die Stasi genau?

Im Laufe der Jahre hat das Ministerium für Staatssicherheit immer mehr Funktionen übernommen. Den Kern bildete die Rolle als politische Geheimpolizei, also ein Geheimdienst mit exekutiven Befugnissen, der missliebige Personen verhaftete, von ihnen in Verhören Geständnisse zu erzwingen versuchte und nach den "Gummi-Paragrafen" des politischen Strafrechts vor Gericht stellte. Dazu betrieb es eigene Untersuchungsgefängnisse in Berlin-Hohenschönhausen und den 15 Bezirksstädten.

Mehr über diesen in Teilen verbrecherischen Geheimdienst und dazugehörigen Fotos erfährt man hier:
https://www.bpb.de/geschichte/deutsche- ... funktionen
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 25. Februar 2020, 09:17

Verquickung von Staatsanwaltschaft und Mfs

Hier wird es einige Dokumente geben, die die Verquickung von Staatsanwaltschaft und Mfs dokumentieren sollen. Das Schreiben von Staatsanwalt Förster ging erwartungsgemäß auch an das Mfs und leitete dort die entsprechenden operativen Vorgänge ein. Das waren u.a. : Überwachung des gesamten Postverkehrs, versuchte Einschleusung von IM’s. Die Installation von Abhöreinrichtungen in der Wohnung schied aus, da das Mfs die erneute Dekonspiration befürchtete.

Bild

http://www.knobi-muc.de/Stasi-Akten/Sta ... esden.html
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 13. November 2020, 18:35

The ones who didn't get away: New book reveals the haunting pictures of people caught by the Stasi trying to flee East Germany across the Berlin Wall

Damals entdeckte ein Fotograf in den Stasiarchiven Bilder die zeigten, wie Menschen deren Flucht misslang, gezwungen wurden ihre Flucht zu rekonstruieren. Wie das ging, soll unser Forumsfreund und ehemaliges Mitglied der PKE " karnak " ja angeblich schon beim Treffen in Marienborn demonstriert haben.

Bild

Den Bericht und weitere Fotos findet man hier:
https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... rmany.html
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon karnak » 13. November 2020, 19:10

[grin] Ja nun, entweder man will wissen wie das so war oder man will es nicht wissen, ist eher an irgendwelchen Zeugs interessiert von Leuten die Null Ahnung von der Sache haben.
Und was heißt nachstellen, man muß doch nach 30 Jahren einfach mal in der Lage sein sich in die Situation von damals zu versetzen. Bei aller Fragwürdigkeit des Grenzregimes und der Verweigerung der Freizügigkeit in Fragen der Reisetätigkeit für DDR Bürger die ich überhaupt nicht mehr bestreiten würde, ein Mensch wie ich der solch einen illegalen Grenzübertritt abzuhandeln hatte musste das natürlich zweifelsfrei nachweisen und dokumentieren. Wie soll denn das anders gehen, irgendwann geht das vor Gericht, auch Vertreter der Bundesrepublik interessierten sich dafür und forderten Belege dafür ein. Mit der Aufnahme von Personen auf der Transitstrecke und dem Transport in den Kofferraum zum Zwecke des Verbringens in die Bundesrepublik hat der Betreffende NATÜRLICH ERSTMAL gegen das von beiden Seiten ratifizierte Transitabkommen verstoßen. Und NATÜRLICH wollte die Administration der DDR das der Gegenseite nachweisen, und die hat erwartet, dass das stichhaltig passiert . Also kam ich zum Zug wegen der Stichhaltigkeit und habe " Nachgestellt ". [flash]
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Kumpel » 14. November 2020, 10:24

Nun ja , nun ist das '' stichhaltige'' Nachweisen dieser in der DDR als Verbrechen deklarierten Handlungen eben nur eine Facette dieser ganzen Maschinerie um den Klassenfeind für das Handeln seiner Bürger als Fluchthelfer in die Verantwortung zu nehmen.
Das Andere ist das Martyrium das sich daran anschloss in dem diese Menschen im Bild der DDR noch unter die Würde von Mördern und Vergewaltigern sanken und Müttern ins Gesicht geschleudert wurde , es wäre besser gewesen sie hätte ihr Kind nicht geboren.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Dr. 213 » 14. November 2020, 15:02

Da die ganze Kausalkette aus Mauerbau, Schießbefehl, Freizügigkeit unter Todesdrohung verweigern, Einsperrdiktatur,
Verweigerung der Menschenrechte, staatlich beförderter Menschenhandel und so weiter und sofort höchst illegal und verwerflich war,
habe ich Null Verständnis für diese Abläufe in der Kontrollgarage und kann in diesem "Nachweisen" keinerlei rechtstaatliches Handeln erkennen.

Natürlich begann meine oben angeführte Kausalkette nicht exakt mit dem Mauerbau.
Aber der Bau dieser Schandmauer ist ein wichtiges Ereignis und stellt den Zeitpunkt fest,
ab dem solche unkonventionellen Reisen im Kofferraum notwendig wurden und legitim waren sie sowieso.

Solche nachgewiesenen Ordnungswidrigeiten wurden in der SED- Diktatur zu "Straftaten" oder sogar zu "Verbrechen" aufgeblasenen.
Die dafür verhängten Strafen wurden nach der Wende in der Mehrheit wieder aufgehoben und das erlittene Unrecht der Opfer entschädigt.

Herzlichst
Dr. 213
Das größte Landraubtier der Neuzeit ist DER Bär.
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