Inoffizielle Mitarbeiter im Westen

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Inoffizielle Mitarbeiter im Westen

Beitragvon Interessierter » 28. Dezember 2018, 00:56

Mindestens 42 Stasi-Spitzel unter Neonazis

Die Stasi hatte die rechtsextreme Szene in der Bundesrepublik stärker unterwandert als bisher bekannt. Mindestens 42 Inoffizielle Mitarbeiter spitzelten laut einem Zeitungsbericht unter westdeutschen Neonazis.

Nach Erkenntnissen der Stasi-Unterlagenbehörde führte die DDR-Staatssicherheit mindestens 42 Inoffizielle Mitarbeiter (IM) unter westdeutschen Neonazis und in deren unmittelbarem Umfeld. Weitere fast 30 Rechtsextremisten seien als sogenannte IM-Vorläufe registriert, berichtet die "Berliner Zeitung". Das bedeutet, dass in diesen Fällen die Anwerbung als Spitzel vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) vorbereitet wurde. Hinzu seien noch vier weitere Informanten gekommen, die einen loseren Kontakt zum MfS unterhielten, berichtet das Blatt weiter.

Die Zahl der Stasi-Informanten in der westdeutschen Neonazi-Szene lässt sich nach Angaben der Zeitung anhand von sogenannten IM-Bestandsübersichten nachvollziehen, die in der Stasi-Hauptabteilung XXII/1 angelegt wurden. Diese Hauptabteilung war zuständig für die Terrorabwehr. Die Unterabteilung 1 analysierte das rechtsextreme und -terroristische Milieu in Westdeutschland.

Die Registriernummern der IM-Vorgänge weisen der "Berliner Zeitung" zufolge daraufhin, dass der Großteil der Stasi-Spitzel in den Achtzigerjahren angeworben wurde.

Ziel der Stasi-Aktivitäten in der westdeutschen Nazi-Szene war es, Anschläge gegen die innerdeutsche Grenze zu verhindern. Entsprechende Pläne waren in rechtsextremen Gruppen diskutiert und teilweise auch umgesetzt worden. So zeigen Stasi-Akten, dass der Dutschke-Attentäter Josef Bachmann nicht nur Kontakte zur radikalen Neonazi-Szene hatte, sondern auch Anschläge auf die innerdeutsche Grenze geplant und ausgeführt hat.

So riss Bachmann einmal mit einem Abschleppseil den Stacheldrahtzaun an der Grenze ein, um dann mit Steinwürfen Minen zur Explosion zu bringen. Ähnliche Anschläge hatten andere Neonazis aus Peine jahrelang organisiert. Deshalb hatte sich die Stasi um Zugang zur dortigen Szene bemüht


http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 46949.html
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Re: Inoffizielle Mitarbeiter im Westen

Beitragvon Sperrbrecher » 28. Dezember 2018, 01:01

Der West-Berliner Polizist, der im Verlauf der Unruhen beim Schah Besuch den Studenten Benno Ohnesorg erschoss, was doch auch ein IM der Stasi.

https://de.wikipedia.org/wiki/Benno_Ohnesorg
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Kurras
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Inoffizielle Mitarbeiter im Westen

Beitragvon Interessierter » 30. Dezember 2018, 09:54

Spitzeln für die Stasi - Der "Bond" von Gelsenkirchen

Ein Gabelstaplerfahrer spionierte unter dem Namen Günter Hecht einst für die Stasi. Er kam sich vor wie ein Geheimagent. Heute ist er ein einsamer Mann.

Gelsenkirchen.. Günter Hecht stinkt nach Schnaps und ist ein Vaterlandsverräter. Heute sagt er das mit einem schiefen Grinsen, aber damals, als die Sache mit der Stasi aufflog, haben ihn selbst alte Freunde beschimpft. „Dabei war ich doch nur ein kleiner Fisch“, sagt Hecht. Die Formulierung verharmlost, was er tat. Günter Hecht verpfiff unter anderem flüchtige DDR-Bürger an die Stasi. Dafür bespitzelte er sogar seine Freunde.


Hecht – so wollte er damals heißen, weil das in der heißen Zeit des Kalten Krieges schnell, schneidig und gefährlich klang. Nicht nach dem Gabelstaplerfahrer aus Gelsenkirchen, seiner bürgerlichen Existenz. Wie dutzende andere auch, rackerte Günter Hecht jahrzehntelang im Untergrund für die Stasi. Die einen wollten den sozialistischen Umsturz und brachen ins Wattenscheider Rathaus ein, um Pässe zu klauen.

Andere wie Hecht waren eher drauf aus, die schnelle Mark und ein Abenteuer zu machen. Heute ist der Deckname alles, was ihm geblieben ist, aus der dunklen Hälfte seines Doppellebens als Spion für die DDR. Günter Hecht lebt heute vorwiegend im Keller seines Hauses, zwischen Gerümpel und einem Sofa. Nebenher repariert er für ein paar Euro Motorräder.

Hier geht es weiter:
https://www.derwesten.de/region/rhein-u ... 58777.html
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