E. Mielke

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 18. August 2021, 18:45

Minister für Staatssicherheit waren Zaisser (Minister von 1950-1953), Wollweber (Staatssekretär für Staatssicherheit von 1953-1955, Minister von 1955-1957) und Mielke (Minister von 1957-1989).
Der rücksichtslose Mielke kam erst 1957 an die Schalthabel.

Gruß Volker
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon zoll » 19. August 2021, 10:16

Mit der Ernennung Mielkes zum Minister hat die SED gezeigt, welchen Wert sie auf menschliche Qualitäten legt. Nämlich keine.
Zur Erinnerung, Mielke wurde 1993 vom Landgericht Berlin wegen Mordes an zwei Polizeioffizieren zu sechs Jahren Haft verurteilt. Bleibt die Frage, warum ist ein Mörder so billig davon gekommen? Hat es etwas damit zu tun, dass M. zu dieser Zeit Angehöriger des DDR Ministerkabinets war?
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon karnak » 19. August 2021, 10:27

Weil es schwierig war dieses Töten zweier Polizisten in den Wirren der Auseinandersetzungen zwischen Braunen und Roten in den Bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu Zeiten der Weimarer Republik als Mord zu definieren.
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2021, 14:39

karnak hat geschrieben:Weil es schwierig war dieses Töten zweier Polizisten in den Wirren der Auseinandersetzungen zwischen Braunen und Roten in den Bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu Zeiten der Weimarer Republik als Mord zu definieren.

So schwierig wäre es nicht gewesen, aber eben nicht gewollt.
Lies mal Walter Janka!
Man wusste im politischen Ostberlin, dass Mielke im Spanischen Bürgerkrieg hinter der Front zerstörerische Essay zu etlichen Kämpfern schrieb und auch eigene Leute an die Nazis auslieferte. Ein ganz hinterhältiges feiges Schwein war der Mielke.
@Zoll hat schon recht, dass damals eben auf menschliche Qualitäten nicht gesetzt wurde. Hauptsache war, eine perfiden machtbesessenen Menschen auf diesen Posten zu setzen, der keine Kompromisse einging. Erbärmlich war die ganze Clique um Ulbricht.

Gruß Volker
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon karnak » 19. August 2021, 14:49

Nun ist er aber 1993 verurteilt worden, was soll denn da nicht gewollt gewesen sein?
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2021, 14:57

karnak hat geschrieben:Nun ist er aber 1993 verurteilt worden, was soll denn da nicht gewollt gewesen sein?

Da hat Zoll die Zeiten etwas verwirbelt. Als Mielke vor Gericht stand, gab es keine DDR mehr. Und zu DDR-Zeiten hätte er selbst ja seine Akten rausgeben müssen....

Gruß Volker
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon augenzeuge » 19. August 2021, 15:14

karnak hat geschrieben:Weil es schwierig war dieses Töten zweier Polizisten in den Wirren der Auseinandersetzungen zwischen Braunen und Roten in den Bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu Zeiten der Weimarer Republik als Mord zu definieren.


[laugh] Du bist heute aber ein Schelm. Schwierig wars nie! Gewollt wars nicht!
AZ
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Beethoven » 19. August 2021, 15:22

karnak hat geschrieben:Weil es schwierig war dieses Töten zweier Polizisten in den Wirren der Auseinandersetzungen zwischen Braunen und Roten in den Bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu Zeiten der Weimarer Republik als Mord zu definieren.



Ich denke, dass das Töten dieser beiden Beamten für Mielke zu Zeiten der DDR kein negativer Punkt in seiner Vita war. Eher im Gegenteil. Dabei bewies er, dass er bereit war über Leichen zu gehen um
"seine Partei" und natürlich auch sich selber zu schützen. Für ihn und die Führung der SED waren diese beiden Polizisten Opfer des Klassenkampfes und zwar Opfer der Gegenseite.

Ich weiß, dass Vergleiche hinken und ich gleich Feuer dafür bekommen werde.
Ist denn jeder Polizist oder Schleuser, der einen Grenzsoldaten an der innerdeutschen Grenze erschoss, dafür verurteilt worden?

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Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Werner Thal » 19. August 2021, 15:23

zoll hat geschrieben:Mit der Ernennung Mielkes zum Minister hat die SED gezeigt, welchen Wert sie auf menschliche Qualitäten legt. Nämlich keine.
Zur Erinnerung, Mielke wurde 1993 vom Landgericht Berlin wegen Mordes an zwei Polizeioffizieren zu sechs Jahren Haft verurteilt. Bleibt die Frage, warum ist ein Mörder so billig davon gekommen? Hat es etwas damit zu tun, dass M. zu dieser Zeit Angehöriger des DDR Ministerkabinets war?


Im Gerichtssaal in Moabit konnte er sein Talent als Schauspieler vollends zur Geltung bringen. Ob ihm die Gerichts-Psychologen dieses Schauspiel ernsthaft
abgenommen hatten, steht auf einem anderen Blatt.

"Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erließ die Staatsanwaltschaft der Viersektorenstadt Berlin erneut (...) Haftbefehl gegen
Mielke, doch beschlagnahmte die sowjetische Besatzungsmacht die Verfahrensakten.
Nach der Auflösung der DDR eröffnete das Landgericht Berlin im November 1991 das Hauptverfahren gegen
Mielke wegen der "Bülowplatzsache". Mielke wurde des Mordes angeklagt. Die vom 10. Februar 1992 bis zum 26. Oktober 1993
geführte Verhandlung endete mit seiner Verurteilung wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren. (Pro Mord also
drei Jahre !!). (...) Ende 1995 wurde Mielke, nachdem er insgesamt mehr als zwei Drittel der sechs Jahre verbüßt hatte,
im Alter von 88 Jahren auf Bewährung entlassen." Aus Wikipedia

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon karnak » 19. August 2021, 17:14

augenzeuge hat geschrieben:
[laugh] Du bist heute aber ein Schelm. Schwierig wars nie! Gewollt wars nicht!
AZ

Damit ist für mich die Frage immer noch offen warum eine Verurteilung wegen Mordes durch ein ordentliches bundesdeutsches Gericht nicht gewollt gewesen sein soll.
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon augenzeuge » 19. August 2021, 18:23

karnak hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
[laugh] Du bist heute aber ein Schelm. Schwierig wars nie! Gewollt wars nicht!
AZ

Damit ist für mich die Frage immer noch offen warum eine Verurteilung wegen Mordes durch ein ordentliches bundesdeutsches Gericht nicht gewollt gewesen sein soll.


Oh, ich hatte dich falsch verstanden, ich dachte du redest von der DDR Justiz.

Vielleicht spielen auch andere Faktoren ne Rolle. Bis damals war die Verfolgung von NS Tätern auch relativ schwach. Ob man Vergleiche fürchtete?

Ansonsten weißt du doch: Siegerjustiz. [angst]

AZ
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon karnak » 19. August 2021, 19:11

Warum sollte man den Mielke in der DDR verurteilen, da war er natürlich ein Held in einer Klassenazseinandersetzung.
Die große Frage, wenn Doppelmord feststeht, der nicht verjährt wieso nur 6 Jahre?
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon pentium » 19. August 2021, 19:47

karnak hat geschrieben:Warum sollte man den Mielke in der DDR verurteilen, da war er natürlich ein Held in einer Klassenazseinandersetzung.
Die große Frage, wenn Doppelmord feststeht, der nicht verjährt wieso nur 6 Jahre?


Die für einen Mord geringe Strafe erklärte sich aus der Besonderheit, dass zwischen Tat und Urteil mehr als 60 Jahre lagen.
https://www.hrr-strafrecht.de/hrr/5/94/5-434-94.php
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon augenzeuge » 19. August 2021, 21:06

Spannende Lektüre. Man staunt und wundert sich....


Am 9. August 1931 fand in Preußen eine von Kommunisten und Nationalsozialisten gemeinsam initiierte Volksabstimmung mit dem Ziel des Sturzes der sozialdemokratisch geführten preußischen Regierung statt. 


Wie dusslig waren die Kommunisten?
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon zoll » 20. August 2021, 12:35

Ich habe das Urteil und die Begründung fast vollständig gelesen. Aufgefallen ist mir, dass sich die Akten im Besitz Mielkes befanden:
Sie befanden sich neben weiteren Akten und Strafakten aus den Jahren 1933 und 1934 andere Beschuldigte betreffend im Keller seines Hauses in Wandlitz. Zu diesen Akten gehörten auch die Akten des Generalstaatsanwalts bei dem Kammergericht mit den Vorgängen aus den Jahren 1947 bis 1949 (Haftbefehl des Amtsgerichts Berlin vom 7. Februar 1947, Korrespondenz mit den sowjetischen Besatzungsbehörden und Schreiben des Generalstaatsanwalts vom 14. November 1949).
Dieser Staat, die DDR, nannte sich Rechtsstaat! Dieser Staat war ein Hohn für jeden der an Recht glaubte.
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 20. August 2021, 13:14

Da müsste sich eigentlich JEDER einstige Stasimann fragen, welchem Verbrecherverein er damals auf den Leim ging.
Ergänzend sei Maras heutiger Videobericht genannt, der sehr anschaulich den politischen Widerstand in den Gefängnissen der DDR, insbesondere in Brandenburg widerspiegelt.

Gruß Volker
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon zoll » 21. August 2021, 10:41

Bei den hier versammelten ehem. Stasioffizieren wirst das aber keine Reaktion hervorrufen, z. B. die Selbsterkenntnis, einem die Menschenrechte nicht achtenden Regime gedient zu haben, eine Entschuldigung an die Opfer von Terror.
Das soll nicht die moralische Sauberkeit der BRD hervor heben. Sicher sind auch hier manch unglaubliche Dinge geschehen, die erst viel später einmal bekannt werden. Dann können wir uns darüber auslassen und über Moral und Scheinmoral unterhalten.
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 21. August 2021, 11:31

Nun Zoll,
etwas haben das Forum und auch die gesamtgesellschaftlichen Umstände auch bei denen bewirkt.
Als positives Beispiel will ich mal den Karnak erwähnen. So offen wie heute seine Einsichten und die Beschau zu damals ist, wären die 2012 hier noch nicht geschrieben worden.
Der Kristian hat allerdings auch (zu seinem Glück) fast an keinen Repressionen teilgenommen. Ich meine die Erniedrigungen und Quälereien die in Gefängnissen der Stasihaft geschahen.
Er bewachte nur seine 3 m Grenzübergang, sicher genauso "freundlich" wie an allen DDR-Grenzübergängen. Mir reicht das heute vollkomen, wenn ein Mann wie er äußert, diesen Rattenfängern damals gläubig auf den Leim gegangen zu sein. Auch das Geld wird gelockt haben.

Gruß Volker
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon karnak » 21. August 2021, 11:50

[grin] Ist schon ein bisschen komplexer, mein " Irrtum " man könnte ein undemokratisches System über einen gewissen Zeitraum mittragen,durchsetzen und akzeptieren weil es keine andere Alternative gibt bis man die Kurve bekommen hat zu einer besseren Welt, die man EIGENTLICH anstrebt, die sich dann trägt und damit mitgetragen wird, ist das " Ärgernis " in meiner Biographie. [flash] Mein Elend, ich bin ein Haufen Leuten aus der " Nomenklatura" begegnet denen man dieses Bestreben durchaus abnehmen konnte, ich hatte einfach nicht den Eindruck von bewusst agierenden staatlichen Geiselnehmern umgeben zu sein. Aber wie will man das von einem Zwanzigjährigen, aus einem "fortschrittlichen Elernhaus " kommenden wirklich erwarten?
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 21. August 2021, 11:57

Ich fand auch Deine bisherigen Erläuterungen dazu glaubhaft und nachvollziehbar.

Gruß Volker
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon pentium » 21. August 2021, 12:00

karnak hat geschrieben:[grin] Ist schon ein bisschen komplexer, mein " Irrtum " man könnte ein undemokratisches System über einen gewissen Zeitraum mittragen,durchsetzen und akzeptieren weil es keine andere Alternative gibt bis man die Kurve bekommen hat zu einer besseren Welt, die man EIGENTLICH anstrebt, die sich dann trägt und damit mitgetragen wird, ist das " Ärgernis " in meiner Biographie. [flash] Mein Elend, ich bin ein Haufen Leuten aus der " Nomenklatura" begegnet denen man dieses Bestreben durchaus abnehmen konnte, ich hatte einfach nicht den Eindruck von bewusst agierenden staatlichen Geiselnehmern umgeben zu sein. Aber wie will man das von einem Zwanzigjährigen, aus einem "fortschrittlichen Elernhaus " kommenden wirklich erwarten?


Man war jung und brauchte....
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon karnak » 21. August 2021, 12:07

So ungefähr [flash] , und das " fortschrittliche Elternhaus " dass sollte man nicht vergessen, ich wurde nicht zum Hass auf das Land erzogen, es war mein Vaterland mit ein paar Ecken und Kanten die es zu glätten gilt. Dass war der Grundgedanke, nicht das Volk im vollen Bewußtsein zu unterjochen, kann ja naiv gewesen sein als kleines Würstchen im System, aber so war es nun mal. Und auf keinen Fall lasse ich mich nochmal für sowas einspannen, ich bin da ein gebranntes Kind und äußerst misstrauisch, auch bei der größten Katastrophe nach dem 2. Weltkrieg. [hallo]
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon augenzeuge » 22. August 2021, 18:56

fortschrittliche Elternhaus

Sorry, ich muss da lachen. Halte meins für fortschrittlicher. [grins]
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 22. August 2021, 21:34

augenzeuge hat geschrieben:
fortschrittliche Elternhaus

Sorry, ich muss da lachen. Halte meins für fortschrittlicher. [grins]
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Fortschrittliches Elternhaus war das Synonym für linientreu und angepasst. Ich stamme dann aus einem halb-fortschrittlichen Elternhaus und dafür danke ich meinem Vater jeden Tag, wenn ich darüber sinniere. Genau das brachte mich als Heranwachsenden zwar zum Zwiespalt, dadurch begann mein Denken aber früher. Für die Grundhaltung bin ich ihm unendlich dankbar.

Gruß Volker
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Olaf Sch. » 23. August 2021, 07:16

Mielke ist ein Erkennungsmarker für das Versagen der "Sozialistischen Gesellschaftsordnung". Er war ja nicht der Einzige. Im ganzen Ostblock gab es die Mielkes, auch im Kleinen.
Olaf Sch.
 

Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon zoll » 25. August 2021, 09:27

Es ist doch immerhin ein Fortschritt, wenn sich einer der betroffenen (Stasi)Offiziere zu den damals begangenen Irrtümern bekennt.

Ist Karnak eigentlich der einzige ehem. MfS-Mitarbeiter in diesem Forum?
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Interessierter » 25. August 2021, 09:58

Meines Wissens jedenfalls der einzige User der es zugibt. Wenn man IMs dazuzählt; wer gibt schon gerne zu, dass er Denunziant war. Davon gab es ja auch besonders in den bewaffneten Organen zahlreiche.

[denken]
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 25. August 2021, 10:37

zoll hat geschrieben:Es ist doch immerhin ein Fortschritt, wenn sich einer der betroffenen (Stasi)Offiziere zu den damals begangenen Irrtümern bekennt.

Ist Karnak eigentlich der einzige ehem. MfS-Mitarbeiter in diesem Forum?



Ich vermute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass er nicht allein hier ist. Zumindest tummeln sich auch noch alte IMs hier rum. So zwei bis drei ist mein Tpp! Das erlese ich mir schon aus so manchen stereotypischen Antworten. Ihr braucht jetzt nicht mit weißen Tüchern winken, ich denke, richtig zu vermuten.
In meiner verzweigten mütterlichen Familie sind ja alle Genre der Stasi vertreten gewesen. Und deren heutiges Getue, und besonders unmittelbar auch nach der Wende, ist in vielen Punkten deckungsgleich und charakteristisch.

Gruß Volker
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon augenzeuge » 25. August 2021, 15:44

Volker Zottmann hat geschrieben:Ich vermute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass er nicht allein hier ist.

Gruß Volker


Nicht? [shocked] Spürnase! Fass! [grins]
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Re: Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Olaf Sch. » 25. August 2021, 17:58

Ich oute mich mal, weder Hauptamtlich noch IM...
Olaf Sch.
 

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