von augenzeuge » 23. September 2018, 15:29
Vielleicht sind ja andere user eher an den Informationen zur Villa interessiert. Ich halte den Artikel für sehr interessant.
Während des Zweiten Weltkriegs beschäftigte Heike, obwohl kein überzeugter Nazi, sowjetische Zwangsarbeiter in seiner Fabrik. Vielleicht deshalb erschossen angetrunkene Soldaten der Roten Armee nach der Besetzung Hohenschönhausens den Witwer Richard Heike und seine Haushälterin vor der Villa.
Vorerst verschont blieb sein volljähriger Sohn, der Juniorchef der Firma. Jedoch kam er in einen sowjetischen Gulag und starb dort. Die Besatzer demontierten die Maschinen der im Krieg nahezu unbeschädigten Fabrik und brachten diese in die Sowjetunion.
Ab 1951 nutzte die Stasi die Heike-Villa. Kurze Zeit war dort die Hauptabteilung Personenschutz beheimatet, zuständig für die Begleitung hochrangiger Funktionäre der SED. Ab Mitte der 50er-Jahre diente das Gebäude dann über lange Zeit als Sitz der Hauptabteilung IX/11 der Stasi, verantwortlich für die Aufklärung und Verfolgung ehemaliger NS-Kriegsverbrecher.
Im stabil gebauten Gebäude Freienwalder Straße 17 lagerten nun fast sieben laufende Regalkilometer Akten aus den Archiven der zahlreichen staatlichen und nationalsozialistischen Organisationen des Dritten Reichs, die man nach dem Krieg sichergestellt hatte.
AZ
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