Heute telefoniere er viel seltener, sagt der einstige DDR-Bürgerrechtler Wolfgang Templin. Doch damals seien Telefonate mit Gleichgesinnten lebenswichtig gewesen - obwohl die Stasi mitlauschte. „Ich war mir sicher, dass ich abgehört werde. Da hab ich bei jedem Gespräch auch Grüße an die Genossen ausgerichtet“, erinnert sich der heute 65-Jährige an den sarkastischen Schlenker von einst.
Forscher der Stasi-Unterlagen-Behörde werteten akribisch Zehntausende Abhörprotokolle des Ministeriums für Staatssicherheit aus den 1980er Jahren aus. Bislang waren diese Quellen nur im Ausnahmefall nutzbar. Nun gaben Betroffene ihre Zustimmung - obwohl dadurch auch Details und Schwächen aus ihrem Privatleben sichtbar werden.
Autor Ilko-Sascha Kowalczuk sagt, die Stasi habe nicht nur Oppositionelle ausgespäht. Auch eigene Mitarbeiter wurden per Telefon auf ihre Treue überprüft. Die meisten Abhöraktionen seien ungesetzlich gewesen. Etliche Andersdenkende hätten das über Jahre aushalten müssen.
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