"Zum Glück kam dann die Wende"

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon pentium » 30. November 2017, 14:22

karnak hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
Du musst ein wisschaftlich begründetes Interesse nachweisen. Einfach aus Neugierde nachsehen ist nicht.

Und wenn ich jetzt Akteneinsicht beantragen würde, darf ich meine Kaderakte sehen?


Nun bin ich zwar nicht der Merkur, aber sicher darfst du sie sehen, wenn vorhanden, kostet nur ein kleines Taschengeld, weil Täterakte (Sagen die so bei der BStU)

...
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon karnak » 30. November 2017, 14:26

Müsst ich wirklich mal überlegen, wäre schon interessant zu wissen wie man beurteilt wurde, wenn es peinlich ist kann man es ja für sich behalten. [flash]
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon augenzeuge » 30. November 2017, 19:43

pentium hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
Du musst ein wisschaftlich begründetes Interesse nachweisen. Einfach aus Neugierde nachsehen ist nicht.

Und wenn ich jetzt Akteneinsicht beantragen würde, darf ich meine Kaderakte sehen?


Nun bin ich zwar nicht der Merkur, aber sicher darfst du sie sehen, wenn vorhanden, kostet nur ein kleines Taschengeld, weil Täterakte (Sagen die so bei der BStU)

...


Und derjenige erfährt nicht, dass man ihm hinterher geschnüffelt hat? Ich könnte also die BSTU bitten zu prüfen, ob mein "Onkel" ein Täter war? [shocked]

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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Merkur » 30. November 2017, 20:15

karnak hat geschrieben:Müsst ich wirklich mal überlegen, wäre schon interessant zu wissen wie man beurteilt wurde, wenn es peinlich ist kann man es ja für sich behalten. [flash]


Na Du warst doch ein Guter. Da gab es in Drewitz ganz andere Kaliber. Vor Deiner Zeit, als der Oberstleutnant Knorr noch PKE-Leiter war, hatte Disziplinar dort ein erhebliches Betätigungsfeld. Aber mehr kann ich hier dazu nicht schreiben, sonst bekommst Du wieder Stress mit dem Interessierten.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Merkur » 30. November 2017, 20:41

Volker Zottmann hat geschrieben:
Die Naziaufarbeitung ging in der DDR reibungsloser als heute die der SED-Diktatur. Es fehlen klare Gesetze.
Als die abgehackten SED-Hände vom ZK-Gebäude entfernt wurden, glaubte auch ich noch, dass es nun Tätern an den Kragen geht. Da hat das geeinte Deutschland zu meinem Bedauern leider voll versagt.
Gruß Volker


Nach dem Krieg hat man ja teilweise auch die Mitläufer und kleineren PG zur Verantwortung gezogen bzw. mussten diese eine Entnazifizierung durchlaufen. Hattest Du da keine Bedenken, dass es auch Dir an den Kragen geht? Bei der Staatssicherheit gelten ja pauschal alle als Täter. Was wäre gewesen, wenn man mit den Genossen auch so verfahren wäre? Wie hättest Du reagiert bei Genosse=Täter?
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Volker Zottmann » 30. November 2017, 22:39

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:
Die Naziaufarbeitung ging in der DDR reibungsloser als heute die der SED-Diktatur. Es fehlen klare Gesetze.
Als die abgehackten SED-Hände vom ZK-Gebäude entfernt wurden, glaubte auch ich noch, dass es nun Tätern an den Kragen geht. Da hat das geeinte Deutschland zu meinem Bedauern leider voll versagt.
Gruß Volker


Nach dem Krieg hat man ja teilweise auch die Mitläufer und kleineren PG zur Verantwortung gezogen bzw. mussten diese eine Entnazifizierung durchlaufen. Hattest Du da keine Bedenken, dass es auch Dir an den Kragen geht? Bei der Staatssicherheit gelten ja pauschal alle als Täter. Was wäre gewesen, wenn man mit den Genossen auch so verfahren wäre? Wie hättest Du reagiert bei Genosse=Täter?


Das Argument zieht keineswegs Merkur!
Ich hätte mich jederzeit einer Untersuchung stellen können. I
Ich besitze heute noch gut verwahrt die vorgefertigten Ormigabzüge, die ich beim Kadergespräch unterschreiben musste, um eine Meisterstelle besetzen zu können.
Die entlarven auf einfachste Weise die Nötigung durch den Staat. Erst "darfst" Du über 2,5 jahre den Lehrgang absolvieren, Großteils in deiner Freizeit... Und dann Erpressung.
Mach deine Hausaufgaben das nächste mal besser!

Gruß Volker
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Merkur » 1. Dezember 2017, 04:44

Volker Zottmann hat geschrieben:Ich besitze heute noch gut verwahrt die vorgefertigten Ormigabzüge, die ich beim Kadergespräch unterschreiben musste, um eine Meisterstelle besetzen zu können.
Gruß Volker


Insofern hast Du ja dann sicher Verständnis für diejenigen Täter, die der Karriere wegen beim MfS unterschreiben mussten.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon HPA » 1. Dezember 2017, 08:26

Es ist schon ein Unterschied, ob jemand der Karriere wegen in die SED eintrat oder der Karriere wegen zum Stasischnüffler wurde, sprich, Freunde, Bekannte ,Verwandte ,Kollegen usw an die Stasi mit allen erdenklichen Folgen für die Betroffenen denunzierte
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Merkur » 1. Dezember 2017, 08:35

HPA hat geschrieben:Es ist schon ein Unterschied, ob jemand der Karriere wegen in die SED eintrat oder der Karriere wegen zum Stasischnüffler wurde, sprich, Freunde, Bekannte ,Verwandte ,Kollegen usw an die Stasi mit allen erdenklichen Folgen für die Betroffenen denunzierte


Wir beide wissen doch, dass das MfS das Sicherheitsorgan der Partei war und das umzusetzen hatte, was die Partei als Marschrichtung vorgab. Insofern stand die Partei über dem MfS. Und wir beide wissen auch, dass eine Tätigkeit für das MfS nicht zwangsläufig das beinhaltete, was Du da schreibst.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon HPA » 1. Dezember 2017, 08:52

Welchen Einfluß ein kleiner SED PG auf die LInie,welche die Zentrale vorgab ,hatte, wissen wir beide zur Genüge.

Und das diese Schnüffelei eher negativ für die Betroffenen war, sollte nun hinlänglich bekannt sein.

Aber für Dich scheint es ja bspw logisch und nachvollziehbar zu sein, das man einem jungen Menschen nur deswegen die Karriere als Pilot in der DDR verwehrte, weil er einen Verwandten 1.Grades in der einstigen BRD vulgo OG hatte .

Sprich, man diesem 15 jährigem Jugendlichen von vornherein Fluchtabsichten unterstellte.

Das ist nicht logisch ,sondern ein Indiz, wie krank und pervertiert dieser SED Staat samt seinem „Sicherheitsorgan“ agierte.

In dem Zusammenhang bezeichne ich es als glatte Lüge z.B.des Streletzschen Aktentaschenträgers, das man keine Jugendlichen als Informanten anwarb.

Der leider im letzten Jahr verstorbene Vater meiner Lebensgefährtin war sein ganzes Leben immer stellvertretender Direktor eines großen wissenschaftlichen Betriebes im Bereich der Landwirtschaft der DDR weil er sich dem SED-Beitritt verweigerte und flugs der Bauernpartei beigetreten ist. Das ist schriftlich dokumentiert. Die entsprechenden Stasiakten liegen in Kopie vor. Außerdem führte er ein Tagebuch. Sehr interessant zu lesen. Nur seine wirklich guten Leistungen retteten ihn vor dem endgültigen Karrierknick und Abstellgleis.

Meiner Lebensgefährtin hat man klipp und klar gesagt ,dass es bei dem evangelisch aktiven Hintergrund ihres Elternhauses nur dann was mit EOS und Medizinstudium wird, wenn sie sich in der FDJ engagiert.

Von daher kannst Du Dir das nebelkerzenwerfen sparen.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Merkur » 1. Dezember 2017, 09:33

HPA hat geschrieben:Welchen Einfluß ein kleiner SED PG auf die LInie,welche die Zentrale vorgab ,hatte, wissen wir beide zur Genüge.

Das wissen wir bei kleinen MfS-Mitarbeitern aber auch beide. [hallo]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon HPA » 1. Dezember 2017, 09:35

Der Einfluß mittels Spitzelberichten dürfte weitaus größer gewesen sein.

Noch dazu die Stasi ja nur zu gern die niederen Instinkte dieser Zuträger bediente.
HPA
 

Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Merkur » 1. Dezember 2017, 09:43

HPA hat geschrieben:In dem Zusammenhang bezeichne ich es als glatte Lüge z.B.des Streletzschen Aktentaschenträgers, das man keine Jugendlichen als Informanten anwarb.


Zumindest als KP sind mir solche Verbindungen bekannt. Das scheint im entsprechenden Gewerbe aber Usus zu sein. Las ich doch neulich in einem Werk der Unabhängigen Historikerkommission, dass auch Pullach minderjährige Informanten in der DDR führte.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon HPA » 1. Dezember 2017, 09:45

Da ist es wieder, das Whataboutism.
HPA
 

Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Merkur » 1. Dezember 2017, 09:47

HPA hat geschrieben:Da ist es wieder, das Whataboutism.


Ist mir schon klar, dass das ganz was anderes ist. [wink]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Volker Zottmann » 1. Dezember 2017, 09:57

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Ich besitze heute noch gut verwahrt die vorgefertigten Ormigabzüge, die ich beim Kadergespräch unterschreiben musste, um eine Meisterstelle besetzen zu können.
Gruß Volker


Insofern hast Du ja dann sicher Verständnis für diejenigen Täter, die der Karriere wegen beim MfS unterschreiben mussten.



Verständnis ist der falsche Zungenschlag. Ich weiß aber bei Hauptamtlichen in der Familie, wie es dazu kam. Für meinen Opa ist mir das völlig nachvollziehbar. Das war seine Partei und er wollte erst in der Polizei was bewirken und wurde dann mit dem Aufbau der MFS-Bezirksstelle in MD betraut.
Was später draus wurde aus diesen Diensten ist was ganz Anderes, als das, für was der Opa einst antrat. Und sein Sohn folgte in den 1950ern seinen Fußtapsen.

Ich werde auch niemals einem reinen Grenzkontrolleur wie @Karnak Vorwürfe machen. Ich weiß, wie zu meiner NVA -Zeit massiv geworben wurde. Bei den Geldsummen wurde mancher schwach.
Verachten werde ich aber Spitzel, die jederzeit jeden anschwärzten. Und das geschah ,wie ich heute verlässlich weiß, schon 1966 an meiner POS durch Mitschüler.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 1. Dezember 2017, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon HPA » 1. Dezember 2017, 09:59

Ist mir schon klar, dass das ganz was anderes ist. [wink]


Ist es. Der BND warb mit Sicherheit keine Minderjährigen an um Klassenkameraden auszuhorchen und zu beschnüffeln um im Endeffekt deren beruflichen Karrieren zu verhindern.

Nur wird man so etwas nicht bei mfs-insider lesen.

Das ist der große Unterschied zur Unabhängigen Historikerkommission

[wink]
HPA
 

Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Merkur » 1. Dezember 2017, 10:16

HPA hat geschrieben:Ist es. Der BND warb mit Sicherheit keine Minderjährigen an um Klassenkameraden auszuhorchen und zu beschnüffeln um im Endeffekt deren beruflichen Karrieren zu verhindern.


Natürlich ist es moralisch wesentlich ehrenvoller als unerfahrener Minderjähriger im Einsatzland Militärtransporte und Kasernen zu beobachten. Da ist man sich der Tragweite seines Handelns natürlich voll bewusst.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Merkur » 1. Dezember 2017, 11:01

HPA hat geschrieben:Aber für Dich scheint es ja bspw logisch und nachvollziehbar zu sein, das man einem jungen Menschen nur deswegen die Karriere als Pilot in der DDR verwehrte, weil er einen Verwandten 1.Grades in der einstigen BRD vulgo OG hatte .
Sprich, man diesem 15 jährigem Jugendlichen von vornherein Fluchtabsichten unterstellt.


Seit dem Vorgang um Günther Laudahn war man sich dessen bewusst, dass nur kaderpolitisch einwandfreie Personen als Militärflieger zugelassen werden konnten.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Kumpel » 1. Dezember 2017, 11:06

Merkur hat geschrieben:Natürlich ist es moralisch wesentlich ehrenvoller als unerfahrener Minderjähriger im Einsatzland Militärtransporte und Kasernen zu beobachten. Da ist man sich der Tragweite seines Handelns natürlich voll bewusst.



Irgend wann mußt du es doch endlich realisieren , dass der Kern nicht die Spionageabwehr war welche man der Stasi vorwirft , sondern das Ausforschen der eigenen Bevölkerung aus ideologischen Gründen um die betreffenden vermeintlichen Feinde des Staates DDR kalt zu stellen oder zu zerstören.
Die Gründe für deine einseitige Betrachtung kennst du selbst am besten.
Selbst ich als kleiner Bergarbeiter wurde wegen eines Familienmitglieds das in den Westen frei gekauft wurde in Sippenhaft genommen und es wurde meine berufliche Entwicklung behindert.
Kumpel
 

Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Merkur » 1. Dezember 2017, 13:17

Kumpel hat geschrieben:Irgend wann mußt du es doch endlich realisieren , dass der Kern nicht die Spionageabwehr war welche man der Stasi vorwirft , sondern das Ausforschen der eigenen Bevölkerung aus ideologischen Gründen


Nun ja Kumpel, dass kann man ihr ja auch ruhig vorwerfen. Allerdings kann man dabei andere wichtige und wesentliche Säulen der Tätigkeit nicht ausblenden.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon karnak » 1. Dezember 2017, 14:18

Also mir war zu DDR Zeiten der IM Wahnsinn im Inneren wie er denn nun schwer bestreitbar gewesen sein soll absolut nicht bewusst. Ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, dass man sich für allen möglichen und unmöglichen Privatkram interessiert. Aus dem Grund habe ich in diesen Jahren viele Dinge auch irgendwie locker gesehen, ganz schlimme Dinge gedreht [flash] , ich habe einen Junost Fernseher in die Kaserne geschmuggelt und dort im "Kollektiv "Westfernsehen geschaut,einen IM überhaupt nicht im Kalkül gehabt, ich habe über die Poststelle in der Kaserne so eine Rakete zur Gefechtsfeldbeleuchtung nach Hause geschickt, ich hatte durch meine Schwiegermutter privaten Kontakt zu ihrer Kirchengemeinde in Neustrelitz, der wirklich nicht DDR-freundliche Pfarrer hat nur zu gerne mit mir zum Thema Pazifismus diskutiert, zumindest wissend, dass ich einen Dienstgrad habe, ich habe aus purer Neugierde mit einem"Stasi Telefon " in Westberlin bei einer Prostituierten angerufen, ich habe mit diesem Telefon Erpressungsanrufe von diesem Kaufhaus Erpresser Dagobert, von der Polizei eingestellt, abgehört. Hatte im Plattenbau Kontakt zu abenteuerlichen Figuren aus der Künstkerszene, konkret der DEFA, NIE hat mich jemand dazu angesprochen oder etwas von mir wissen wollen. Bei dieser ganzen Überwachungsdichte wie sie gewesen sein soll, auf mich scheint man nicht gestoßen zu sein. [flash] Ich weiß es einfach nicht.
Wie auch immer, dieser ganze IM-Zirkus nach Innen zu allem Möglichen und Unmöglichen den es ja offensichtlich gegeben hat, man muß wirklich nicht stolz darauf sein. Man hat wohl ganz offensichtlich jegliches Gefühl für Sinnhaftigkeit und Maß verloren, die Gründe dafür dürften vielfältig sein, einer davon war ein regelrecht lächerlicher und unpassender "soz. Wettbewerb " bei der Geschichte. Und zu dem Rest, EIGENTLICH habe nur eine Meinung dazu, resultierend aus dem Wissen zum"Standardverhalten" und Vorgehensweisen im MfS, mit Ausnahme der Dinge die an den Güsten abliefen, dass nur damit nicht gleich wieder jemand Morgenluft wittert. [grin]
Was meine Person angeht, ich bin jedenfalls durch die DDR gegangen ohne ein ständiges Bewußtsein im Kopf in einem furchtbaren Unglück zu leben, ich vermute einfach mal, dass hat mich weniger bitter gemacht. UND ich bin in dieser Zeit wesentlich weniger A...Löchern begegnet als in den folgenden 27 Jahren. Was wohl mein Glück war, denn im gesetzteren Alter konnte ich mit denen besser fertig werden, auch auf Grundlage dessen was man mir bei der Stasi beigebracht hat.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon steffen52 » 1. Dezember 2017, 15:59

Karnak Deinen Beitrag kann man eigentlich nur mit Humor ertragen, stellst Du Dich dumm oder willst Du einfach die Stimmung zu diesen Thema anheizen?
Du konntest natürlich tun und lassen was Du wolltest, bist ja auch ein treuer Genosse der DDR gewesen, sonst hätte man Dich ja nicht so weit vorgelassen. (GÜST)
In jeder GK oder im GR lag ein IM-Genosse mit auf der Bude und berichtete wie sich die Grenzer zur Grenze oder zur BRD äußerten. Alles schön nachlesbar
in meiner Stasi-Akte. Dann ging es weiter nach meinen Wehrdienst, schön säuberlich alles notiert und festgehalten, mit wem gefeiert, was wurde gesprochen,
wie steht der Bürger S. zum DDR-Staat, welchen Kontakt zu Bürgern aus der BRD, wer kam zu Besuch, wo traf man sich(CSSR, Ungarn,Bulgarien) u.s.w.
Wer das nun noch heute bestreitet dem ist nicht zu helfen. [frown]
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon karnak » 1. Dezember 2017, 16:10

Ich bestreite gar nichts, ich schildere nur konkret Erlebtes, dass kann man nun glauben oder nicht. Dass es nun nicht in Dein Weltbild passt, dass ist mir schon klar, kann es aber nicht ändern. Merkwürdig ist in jedem Fall, dass Du hinter meinem Zeitzeugenbericht ein geplantes "Aufheizen" vermutest während besser ins Bild passende Berichte als in jedem Fall zweifelsfrei angesehen werden.
Sollte ich mich mal entschließen meine Akte zu beantragen, wie so vieles Andere was Du von mir hier schon gesehen hast, ich werde es Dir zeigen. Und bis dahin ist Dir die unglaubliche Chance gegeben in Vorhand zu kommen mit dem was da alles über Dich geschrieben wurde.Denn BIS JETZT hast Du viel erzählt was die Stasi gegen Dich für Attacken geritten hat und, dass Du das alles belegen kannst, NUR , obwohl Du damit wirklich mal punkten könntest, wenn es darum geht Butter bei die Fische zu geben windest Du Dich wie ein Aal. Wenn es Dir aber ein Trost ist, Du liegst da in der Norm [hallo]
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon SCORN » 1. Dezember 2017, 16:11

HPA hat geschrieben:
Aber für Dich scheint es ja bspw logisch und nachvollziehbar zu sein, das man einem jungen Menschen nur deswegen die Karriere als Pilot in der DDR verwehrte, weil er einen Verwandten 1.Grades in der einstigen BRD vulgo OG hatte .
.


vollkommen egal ob logisch oder unlogisch, fakt ist dass auch heute keiner pilot in us airforce oder us navy wird der verwandschaft ersten grades in russland, china, nordkorea oder iran hat und auch noch in kontakt mit ihnen steht. das ist fuer mich logisch, auch wenn es fuer die evtl. betroffenen schmerzlich ist! die us sicherheitsdienste sind da sehr "ruehrig".

aber ich weis ja, kann man nicht vergleichen......... [shocked]

es ist halt fuer keine nation erbauend ein millionen teures fluggeraet beim "gegner" landen zu sehen!

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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon Kumpel » 1. Dezember 2017, 16:40

Lachhaft dieser Vergleich!
In der Zone musste man nicht einmal Pilot eines millionenschweren Fluggerätes werden wollen um mit Verwandschaft im Westen
bei Berufswünschen aus genau diesem Grund aussortiert zu werden.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon steffen52 » 1. Dezember 2017, 16:56

karnak hat geschrieben:Ich bestreite gar nichts, ich schildere nur konkret Erlebtes, dass kann man nun glauben oder nicht. Dass es nun nicht in Dein Weltbild passt, dass ist mir schon klar, kann es aber nicht ändern.
Sollte ich mich mal entschließen meine Akte zu beantragen, wie so vieles Andere was Du von mir hier schon gesehen hast, ich werde es Dir zeigen.

Erzähle doch nicht so einen Müll, Karnak mit Weltbild, es sind einfach Fakten, welche Du nun mal nicht glauben willst. [frown] Nun frage erst mal bei der BSTU an ob Du überhaupt eine
Akte hast! Sie suchen erst einmal nach einer Karteikarte, sollte eine vorhanden sein, danach suchen sie nach einer Akte von Dir. Da Du Diener(Stasi) dieser DDR gewesen warst, musst Du
natürlich dafür bezahlen( EUR), für Verfolgte ist es kostenlos. Na dann lege mal los! [wink]
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon karnak » 1. Dezember 2017, 16:59

[grin] Bevor ich meine Täterakte gekauft habe können wir uns ja erstmal mit Deiner kostenlosen Opferakte befassen. Du eierst schon wieder rum. [flash] Und ich glaube nicht, dass ich eine von diesen Akten habe für die man eine Karteikarte braucht, ich habe eine Kaderakte.
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon steffen52 » 1. Dezember 2017, 17:29

karnak hat geschrieben:[grin] Bevor ich meine Täterakte gekauft habe können wir uns ja erstmal mit Deiner kostenlosen Opferakte befassen. Du eierst schon wieder rum. Und ich glaube nicht, dass ich eine von diesen Akten habe für die man eine Karteikarte braucht, ich habe eine Kaderakte.

Kaderakte, hat ja jeder EX-DDR-Bürger! Was ist daran besonders, Karnak? Was willst Du von mir lesen? Soll ich sie(Akte) hier einstellen, das sie jeder, nicht nur die User hier im Forum, sondern
auch die angemeldeten Leser aus dem anderen Forum lesen können. [ich auch] Das ist wohl nicht Sinn und Zweck der Sache. [denken] Man kann es ja nicht mal im Mitgliederbereich einstellen, da sie
ja angemeldet sind und alles lesen können. Usernamen brauch ich Dir ja nicht aufzählen, kennst Du ja alle selbst. Bist ja auch hier und dort. [shocked] Auch wenn nicht mehr der große Schreiber, aber halt auch der Leser!!!!!!
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Re: "Zum Glück kam dann die Wende"

Beitragvon karnak » 1. Dezember 2017, 17:36

Du bist doch Opfer, für was musst Du Dich schämen?
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