Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon Interessierter » 24. Mai 2017, 12:30

Ihre Rolle in der ARD-Serie "Weissensee" hat alte Wunden aufgerissen. So erinnert sich Schauspielerin Katrin Sass an ihre Stasi-Spitzel.

Turnschuhe, ausgerechnet Turnschuhe! Mit einem Paar weißer Adidas und dem passenden Trainingsanzug versuchte die Stasi, mich zu ködern. Es muss Mitte der achtziger Jahre gewesen sein, ich war knapp 30. Eines Tages klingelte ein Mann an meiner Wohnungstür in Halle. Er stellte sich als Meier, Müller oder Schulze vor, ich weiß es nicht mehr – der Name war gewiss falsch – und sagte, er wolle sich bedanken. Für ein kleines Spontankonzert, das ich ein paar Tage zuvor in einer Kneipe gesungen hatte.

Unter den Zuhörern waren, neben Kollegen aus dem Theater Halle, auch die Spieler einer einheimischen Fußballmannschaft. Nun also übergab er mir, als Dankeschön, einen Fußball mit allen Unterschriften und die begehrten westlichen Sportklamotten. Ich habe mich damals nicht gefragt, woher die spendablen „Sportsfreunde“ wohl meine Kleidungs- und Schuhgröße genau kannten sowie meine Adresse.

Was die Stasi über Peter Sodann wissen wollte

Ich bat ihn hinein. Wir tranken Kaffee und redeten angeregt – bis er begann, mich sanft auszufragen. Und zwar ausgerechnet nach Peter Sodann, dem Intendanten des Neuen Theaters Halle. Ob er in die DDR zurückkommen würde, wenn man ihn in den Westen reisen lassen würde? Und was mit mir wäre? Würde ich „drüben“ bleiben? An dieser Stelle wurde mir das Gespräch unangenehm; ich wurde wohl etwas aggressiv und habe den Mann rasch aus meiner Wohnung komplimentiert. Ein paar Tage später begegnete ich genau diesem Mann auf einem Platz in Halle und wollte hinüberwinken. Aber er drehte sich weg, wollte mich nicht sehen müssen. Da war mir endgültig klar, dass der Herr von der Stasi war.

Ein Stasi-Treffen macht neugierig


Eigentlich wollte ich lange nicht mehr über meine Erfahrungen mit der Stasi reden. Das hat sich aber durch mehrere Erlebnisse während der Dreharbeiten geändert. In dieser Zeit habe ich an einer Führung mit ehemaligen Insassen des Stasi-Gefängnisses in Hohenschönhausen teilgenommen – das hat mich tief beeindruckt. Eines Tages rief mich einer der Zeitzeugen an, den ich dort kennen gelernt hatte, und fragte mich, ob ich abends Zeit hätte? „Dann erlebst du etwas, was dich sehr interessieren wird: ein Stasi-Treffen!“ Natürlich bin ich hingegangen, in die „Ladengalerie“ der Zeitung „Junge Welt“ in der Torstraße. Es wurde ein neues Buch vorgestellt, geschrieben von zwei früheren Stasi-Offizieren, die immer noch stolz auf ihre jahrzehntelange Arbeit für Erich Mielke sind.

Der Zeitzeuge hatte nicht übertrieben: Dieser Abend war wie eine Zeitreise zurück in die Zone – „DDR“ kann ich gar nicht sagen, es sträubt sich bei mir, in diesem Zusammenhang das Wort „demokratisch“ in den Mund zu nehmen. Zweieinhalb Stunden haben uns alte Herren erzählt, was der „böse“ Westen mit der „guten“ DDR alles getan habe und bis heute bei der Aufarbeitung tue. Sie behaupteten, nichts von dem stimme, was in der Gedenkstätte Hohenschönhausen berichtet werde – dabei saß mein Bekannter neben mir, der all das zwei Jahrzehnte zuvor am eigenen Leib erfahren hatte.

Umgang mit dem SED-Staat ist in Schieflage


Als ich mich irgendwann einmischte und fragte, was das denn hier alles solle, wurde ich beschimpft. Das Publikum im ganzen Saal brüllte mich nieder. Das waren alles ältere Semester, ehemalige Stasi-Leute und andere Stalinisten. Richtig gruselig wurde es, als sie meine Freunde und mich warnten, wir sollten nicht glauben, dass wir gewonnen hätten. So kommt es, dass ich heute wohl wieder bei der Stasi als „Feind“ registriert bin – jedenfalls bei denen, die von dem Verein noch übrig sind, und das sind offenkundig nicht wenige.

Der vollständige Beitrag hier:
https://www.welt.de/fernsehen/article96 ... ollte.html

Die Räume der JW in denen solche Buchlesungen stattfinden, sind das Mekka für " Ewiggestrige ", so wie das WC für Leute mit Durchfall.. [flash]
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon karnak » 24. Mai 2017, 14:35

Nee, Nee, liebe Katrin Sass, zu diesem Stasi-Treffen und Buchvorstellung gibt es einen Film von diesem komischen Stasi -Iniderverein. Schämen muss man sich, wenn man diesen Film sieht, vor dem wie sich die dort aufgeschlagen Opfer unter Führung der regelrecht hysterischen Vera Lengsfeld aufgeführt haben, einfach ohne Niveau und primitiv. Opfer war sie mit Sicherheit nicht, dafür hat sie aber ein Ding an der Tonne. [hallo]
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon karnak » 24. Mai 2017, 14:48

Und so gibt es eben so viele Geschichten die man mir im Verlaufe der Zeit erzählt hat, nicht nur hier, wo ich mich frage ob man mich für dumm verkaufen will.
Die Frau meines OSL, ansonsten wirklich ein nettes älteres Ehepaar, hat mir erzählt, als sie begleitende Ehefrau in dieser militärpolitischen Hochschule zu deren Auflösung war. Sie ist zum Einkaufen in den Nochkonsum, kommt der Schnitzler in den Laden, die Frau an der Kasse bekommt einen hysterischen Anfall, wirft sich zappelnd und weinend zu Boden bei dem Anblick, der ganze Laden brüllt RAUS,RAUS,RAUS und der Schnitzler verlässt fluchtartig den Konsum.Was soll ich zu solchem Mist dann sagen, ich habe Urlaub und lasse es über mich ergehen, stecke es weg und stänkere wenn es passt mal an anderer Stelle, irgendwie muss jeder mal seine Psyche ausmisten und wieder einen klaren Kopf bekommen. [grin]
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon Kumpel » 24. Mai 2017, 15:32

Also ich weiß nicht , wenn ich in Urlaub bin gibt es nie irgendwelche politischen Diskussionen.
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon karnak » 24. Mai 2017, 15:38

Bei mir schon, aktuell sind wir gerade beim Soli. [flash]
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon pentium » 24. Mai 2017, 15:42

karnak hat geschrieben:Bei mir schon, aktuell sind wir gerade beim Soli. [flash]


Mit oder ohne Turmschuhe?

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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon karnak » 24. Mai 2017, 15:46

So
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon augenzeuge » 24. Mai 2017, 16:15

karnak hat geschrieben:Bei mir schon, aktuell sind wir gerade beim Soli. [flash]

Dann mache ihnen mal klar, dass du nur wegen des Soli diese Reise machen konntest. [flash]
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon karnak » 24. Mai 2017, 16:31

Das ist einer meiner Standardsprüche mit dem ich immer wieder spontane Freude auslöse.
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon augenzeuge » 24. Mai 2017, 16:55

karnak hat geschrieben:Das ist einer meiner Standardsprüche mit dem ich immer wieder spontane Freude auslöse.


Wenn du mich nächstes Mal mitnimmst, dann werden das unterhaltsame Abende...ich nehme die Bälle dann auf....das wäre ne richtige Marktlücke.... [flash]
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon Interessierter » 24. Mai 2017, 18:54

@Karnak: Als ehemaliger Diener dieser Diktatur solltest eher Du Dich darüber schämen, wie Deine ehemaligen Genossen das Blaue vom Himmel herunterlügen. Als solche ehemaligen Genossen auf der Großkundgebung, damals in Berlin vom Volk teilweise daran gehindert wurden, den Bürgern erneut Versprechungen zu machen, hat das Volk ebenfalls lautstark protestiert. Das war genau so legitim, wie die Protestierer bei der besagten Buchlesung.

Die Videos von dieser Lesung zeigen einfach, dass es richtig ist, solche ehemaligen Diener dieser Diktatur am ungestörten und unwidersprochenen Vortrag der Verklärung/Schönrednerei zu hindern. So wie es in dieser Lesung abgelaufen ist, gehört das auch zur Meinungsfreiheit. Wenn Dir als ebenfalls ehemaligen Diener dieser Diktatur, das nicht gefällt, verwundert das doch niemanden. Ganz besonders nicht, wenn man sich Deine Einlassungen hier, vor Augen führt.

Auch wenn fast 30 Jahre vergangen sind, werden weder Du noch andere ehemalige Anhänger und Diener dieses SED - Regimes, hier unwidersprochen agieren können. Das war damals bei dem von Dir unterstützen Regime leider nicht möglich. Wenn doch, schritten Deine Kollegen der Stasi rigoros ein, was oft zu Gefängnisstrafen führte.

Jeder kann hier den Forenregeln entsprechend seine Meinung schreiben. Wenn Dir das nicht gefällt, ist das Dein Problem. Wie der Wahrheitsgehalt Deiner Behauptungen einzuordnen ist, hast Du erst kürzlich überdeutlich bei der " Roten Grütze " gezeigt. [denken]
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon andr.k » 24. Mai 2017, 20:51

Interessierter hat geschrieben:@Karnak: Als ehemaliger Diener dieser Diktatur solltest eher Du Dich darüber schämen, wie Deine ehemaligen Genossen das Blaue vom Himmel herunterlügen. Als solche ehemaligen Genossen auf der Großkundgebung, damals in Berlin vom Volk teilweise daran gehindert wurden, den Bürgern erneut Versprechungen zu machen, hat das Volk ebenfalls lautstark protestiert. Das war genau so legitim, wie die Protestierer bei der besagten Buchlesung.

Die Videos von dieser Lesung zeigen einfach, dass es richtig ist, solche ehemaligen Diener dieser Diktatur am ungestörten und unwidersprochenen Vortrag der Verklärung/Schönrednerei zu hindern. So wie es in dieser Lesung abgelaufen ist, gehört das auch zur Meinungsfreiheit. Wenn Dir als ebenfalls ehemaligen Diener dieser Diktatur, das nicht gefällt, verwundert das doch niemanden. Ganz besonders nicht, wenn man sich Deine Einlassungen hier, vor Augen führt.

Auch wenn fast 30 Jahre vergangen sind, werden weder Du noch andere ehemalige Anhänger und Diener dieses SED - Regimes, hier unwidersprochen agieren können. Das war damals bei dem von Dir unterstützen Regime leider nicht möglich. Wenn doch, schritten Deine Kollegen der Stasi rigoros ein, was oft zu Gefängnisstrafen führte.

Jeder kann hier den Forenregeln entsprechend seine Meinung schreiben. Wenn Dir das nicht gefällt, ist das Dein Problem. Wie der Wahrheitsgehalt Deiner Behauptungen einzuordnen ist, hast Du erst kürzlich überdeutlich bei der " Roten Grütze " gezeigt.


Unglauberlich, diese permanenten Wiederholungen. [heart] @Interessierter, gerade Du schnackst hier von Meinungen und Wahrheiten? Warum muss man bei Dir jeden kopierten Artikel korrigieren? [ich auch]

P.S.: Das ist jetzt meine Meinung. [hallo]
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon karnak » 25. Mai 2017, 05:40

Interessierter hat geschrieben:
Jeder kann hier den Forenregeln entsprechend seine Meinung schreiben. Wenn Dir das nicht gefällt, ist das Dein Problem.

[flash] Und Du hast wirklich den Eindruck ich gehöre zu denen denen das nicht gefällt? Aber wenn schon, ich muß das dann aber auch dürfen. Und ich habe keinesfalls was gegen Missfallensäußerungen bei irgendeiner Veranstaltung, aber doch nicht auf diese primitive Weise. Wo man letztlich seinen ausgemachten Gegnern auch noch in die Karten spielt, so blöd ist, dass man das noch nicht mal merkt. Man hat da allen Anschein ein ganz anderes Problem als die Stasi.
Und jetzt muss ich zum Frühstück, auf Wunsch der Heidrun musste ich gestern zum Galaabend, furchtbarer Zinnober und die Teller nur halb voll. [flash] Jetzt habe ich Hunger.
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon Kumpel » 25. Mai 2017, 06:24

karnak hat geschrieben:Bei mir schon, aktuell sind wir gerade beim Soli. [flash]



Da kann ich auch zuhause bleiben.
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon Beethoven » 25. Mai 2017, 06:32

Diese "Damen" haben wir doch schon vor ein paar Jahren hier "abgehandelt".

Frau L. und Frau S., sind beides Frauen in meinen Augen, denen ich sehr viel Hass aber auch sehr viel Unverstand unterstelle.

Zumindestens der Frau S. ging es in der DDR bestimmt nicht schlecht und es wäre ihr bis zum Ende der DDR gut gegangen, wenn sie sich nicht das Gehirn weggesoffen hätte, denke ich.

Der Auftritt bei der Buchvorstellung der beiden Frauen, ist einfach nur lächerlich in meinen Augen.
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Wie mich die Stasi mit Turnschuhen ködern wollte

Beitragvon karnak » 25. Mai 2017, 06:40

Kumpel hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Bei mir schon, aktuell sind wir gerade beim Soli. [flash]



Da kann ich auch zuhause bleiben.

Wenn man gerne alleine ist, lieber aus der Deckung der Anonymität operiert, sicher. Und wenn nicht, was sind denn so Deine Themen, das englische Königshaus, Let 's Dance, die Schnäppchen bei Aldi?
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