Stolpe und das MfS

Alles zum Thema Kirche und Religion in beiden deutschen Staaten

Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 15:11

Ohne irgendwelche Parallelen herstellen zu wollen , ist eine demokratische Wahl nicht per se ein Persilschein für was auch immer Nosti.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon HPA » 5. Januar 2020, 15:13

Kumpel hat geschrieben:Glück hatte Stolpe aufgrund der damaligen Verhältnisse in Brandenburg.
Er wurde als Galionsfigur gebraucht und gehalten.
Der strahlende Saubermann , der unbefleckt aus der DDR Diktatur hervorgegangen ist war er nicht.


Naja unter seiner Ägide blühten die alten Seilschaften auch prächtig. Deren justizielle Aufarbeitung dauert bis heute an
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 15:15

karnak hat geschrieben: Und mir ist völlig schleierhaft was auf dem Teil des ehemaligen Staatsgebiets der DDR , dass sich nun Brandenburg nannte so groß anders gewesen sein soll als im Rest der ehemaligen DDR.


Ich denke der Unterschied bestand darin , daß in Brandenburg die Dichte von stasibelasteten Personen und ehemaligen SED Leuten in öffentlichen Ämtern besonders hoch war.
Daher hatte es Stolpe vergleichsweise einfach sich zu halten.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 5. Januar 2020, 15:40

Die entscheiden aber keine Wahlen und machen es möglich einen Ministerpräsidenten zu stellen. Und selbst wenn, dass halbe Wahlvolk von SED Truppen bestimmt wäre, was natürlich Unsinn ist, wäre deren Wahlentscheidung aus einer demokratischen Wahl heraus zu akzeptieren, oder wolltest Du jemanden das Wahlrecht entziehen?
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 5. Januar 2020, 15:45

Kumpel hat geschrieben:Hitler war auch vom Volk gewollt.

Ja und nu, was soll deswegen praktiziert werden, Wahlen so organisieren, dass nur die Wählen können die richtig wählen? [flash]
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon pentium » 5. Januar 2020, 15:49

karnak hat geschrieben:Die entscheiden aber keine Wahlen und machen es möglich einen Ministerpräsidenten zu stellen. Und selbst wenn, dass halbe Wahlvolk von SED Truppen bestimmt wäre, was natürlich Unsinn ist, wäre deren Wahlentscheidung aus einer demokratischen Wahl heraus zu akzeptieren, oder wolltest Du jemanden das Wahlrecht entziehen?


Kleine Gedankenstütze:
Die erste Landtagswahl nach Wiedergründung des Landes Brandenburg einige Tage zuvor, fand am 14. Oktober 1990 statt. Dabei wurde die SPD stärkste Fraktion. Der SPD-Politiker Manfred Stolpe wurde zum Ministerpräsidenten gewählt und bildete gemeinsam mit der FDP und Bündnis 90 die erste Ampelkoalition auf Landesebene.


Was die SED-Truppe betrifft, wieso sollte diese Truppe die SPD wählen, wenn es die PDS gab...?
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 15:56

Ach Leutchens, es geht einzig um Stolpes Rolle in der DDR und seinem Agieren mit der Stasi und nicht ob der nun Ministerpräsident Brandenburgs wurde oder nicht.
Das spielt keine Rolle.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nov65 » 5. Januar 2020, 16:04

Kumpel hat geschrieben:Ach Leutchens, es geht einzig um Stolpes Rolle in der DDR und seinem Agieren mit der Stasi und nicht ob der nun Ministerpräsident Brandenburgs wurde oder nicht.
Das spielt keine Rolle.

Dann solltest du nicht solche Bemerkungen über belastete Leute in Ämtern Brandenburgs loslassen, die womöglich Stolpes Bleiben beförderten. Ich sage dir, so war das keinesfalls, und ich sollte es eigentlich aus meinen Dienstjahren in verschiedenen Wahlbeamtenstellen wissen. Bei den gewählten Leuten schon gar nicht. Anders bei Angestellen. Da wurde nicht alles sofort ausgewechselt, aber ziemlich regimefreundliche Leute hatten nichts mehr zu entscheiden oder wurden ausgesondert.
Grüße von Andreas
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 16:15

Nun ja , ganz so aus der Luft gegriffen sind die Skandale und Skandaelchen vornehmlich in den 90 ern sicher nicht.
Andererseits sind auch unbelastete Personen nicht davor gefeit die den Repressionsapparat Stasi aus welchen Gründen auch immer zu verharmlosen oder dessen Rolle in der DDR zu beschönigen versuchen.
Hier im Forum gibt es auch User , sogar als Beamte der BRD , die ihre Faszination über die Stasi kaum verbergen können und sie auf die tschekistischen Friedensstifter der HVA oder als klevere Kriminalisten reduziert sehen möchten, oder frei nach Fontane, es ist ein weites Feld und ehrlich gesagt , wollten es wahrscheinlich manche Leute gar nicht so genau wissen, der politischen Stabilität wegen.
Kumpel
 

Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nov65 » 5. Januar 2020, 20:07

Ja, solche Vorfälle gab es, aber in allen Neufünfländern. Symtomatisch für Verkrustungen und schwere Versäumnisse waren sie aber keineswegs.Es war ja nicht ganz einfach, das Leben am Laufen zu halten und das mit völlig neuen Leuten. Zumal diese Neuen auch keine verwaltungsrelevante Ausbildung hatten. Da durfte so mancher noch eine Weile auf seinem Stuhl verbleiben.
In den Parteien schaute man nicht kritisch genug seine Pferdchen an. Da blieb später dann so mancher auf dem Gaucksieb hängen. Auch bei Pädagogen gab es unterschiedliches Vorgehen, z.B. war Sachsen ziemlich rabiat, Brandenburg nicht so sehr. Dieses Sachte-Vorgehen war Stolpe-Art.
Aber: Die Hunde bellen, und die K..zieht...Alles verwächst sich..
Grüße von Andreas
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