Stolpe und das MfS

Alles zum Thema Kirche und Religion in beiden deutschen Staaten

Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Merkur » 4. Januar 2020, 19:15

pentium hat geschrieben:Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Landes Brandenburg kam 1994 zu dem Ergebnis, Stolpe sei kein Zuträger der Staatssicherheit gewesen, sondern von staatlicher Seite als gleichrangiger Verhandlungspartner angesehen worden. Er habe weder Menschen noch der Kirche geschadet.


So würde ich seine Rolle außerhalb der formellen Registrierung auch sehen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nov65 » 4. Januar 2020, 19:34

Merkur hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Landes Brandenburg kam 1994 zu dem Ergebnis, Stolpe sei kein Zuträger der Staatssicherheit gewesen, sondern von staatlicher Seite als gleichrangiger Verhandlungspartner angesehen worden. Er habe weder Menschen noch der Kirche geschadet.


So würde ich seine Rolle außerhalb der formellen Registrierung auch sehen.

Ich ebenfalls. Ab 1990 hatte ich viele Gespräche innerhalb kollektiver Treffen mit M. Stolpe. Er war in der DDR vonnöten, und eine seiner Aufgaben bestand darin, durch Gespräche mit der Staatsführung und des MfS Kirchenmitarbeiter/Innen und Christen zu schützen.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 4. Januar 2020, 19:36

Na sicher doch.
Weshalb musste denn Stolpe mit dem Knecht Stasi überhaupt reden wenn er angeblich ein Gesprächspartner auf Augenhöhe gewesen sein soll und hat nicht gleich mit dem Herren nämlich der SED direkt gesprochen.
Da gab es auch einen Funktionär für Kirchenfragen.
Mich würde tatsächlich interessieren ob seine Vorgesetzten davon wussten.
Zuletzt geändert von Kumpel am 4. Januar 2020, 19:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2020, 19:39

Und wofür bekam er ausgerechnet vom MfS diese Medaille? Wenn er kein Zuträger gewesen wäre, seine BSTU Akten zeigen da starke Zweifel an, warum ist das MfS so doof, und schürt nun damit diesen Verdacht, dass er IM war?

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Merkur » 4. Januar 2020, 19:48

Kumpel hat geschrieben:Mich würde tatsächlich interessieren ob seine Vorgesetzten davon wussten.


Na sicher doch, frühzeitig sogar.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 4. Januar 2020, 19:52

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2020, 22:08



Ja, willfähriges Werkzeug des MfS kann passen. Das würde erklären, warum er kein IM sein musste.

Folgendes halte ich für einen schlechten Witz :
Stolpe, heißt es im Bisky-Entwurf, habe "Einfluß auf das Verhalten der SED, des MfS und anderer Stellen gewinnen" wollen und darum sich mit ihnen in deren Sprache unterhalten - zum Beispiel abfällige Ausdrücke für Oppositionelle benutzt.


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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon zonenhasser » 4. Januar 2020, 22:24

Kumpel hat geschrieben:Da gab es auch einen Funktionär für Kirchenfragen.
Von 1979 bis 1988 war IM "Kurt" Staatssekretär für Kirchenfragen der DDR - Klaus Gysi.

Merkur hat geschrieben:OSL a. D. Klaus Roßberg


Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode Drucksache 12/5007 24.05.93 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruth Fuchs und der Gruppe der PDS/Linke Liste - Drucksache 12/4815 - Dienstgrade der Soldaten der ehemaligen Nationalen Volksarmee Im Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung vom 9. Februar 1993 an den Unterausschuß „Streitkräftefragen in den neuen Bundesländern" heißt es u. a.:

„Soldaten der ehemaligen Nationalen Volksarmee, die vor dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 aus der NVA ausgeschieden sind und nicht als Soldaten in der Bundeswehr gedient haben, sind keine Reservisten der Bundeswehr. Sie gelten als Gediente in fremden Streitkräften. Einen Dienstgrad der Bundeswehr besitzen sie nicht. Der in der ehemaligen NVA erworbene Dienstgrad darf nicht mit dem Zusatz
,der Reserve' oder ,außer Dienst'
geführt werden. "

http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/12/050/1205007.pdf


Ich würde das analog auch bei Stasioffizieren so sehen.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Januar 2020, 22:29

Den ehemaligen Hauptmann Karnak wird das nicht stören. Der ist nur Hauptmmann und bald Hauptmann a.L. oder i.S. [laugh]

Gruß Volker
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 5. Januar 2020, 08:00

Das ist mir sowas von egal, mich hat schon irgendein bisschen goldenes Aluminium auf den Schultern nicht über die Maßen erregt. Der Laden war nun mal der Einfachheit halber militärisch organisiert, aber bei mir war der Drang nach dem militärischen nie sonderlich ausgeprägt. [flash]
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Januar 2020, 11:06

karnak hat geschrieben:Das ist mir sowas von egal, mich hat schon irgendein bisschen goldenes Aluminium auf den Schultern nicht über die Maßen erregt. Der Laden war nun mal der Einfachheit halber militärisch organisiert, aber bei mir war der Drang nach dem militärischen nie sonderlich ausgeprägt. [flash]


Das freut mein Herz.
Die Abkürzunge passen aber, oder?

Gruß Volker
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nov65 » 5. Januar 2020, 11:19

Für mich haben die Begegnungen mit Manfred Stolpe einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich war ab 1990 Kreisvorsitzender, später Unterbezirksvorsitzender der SPD eines Landkreises und stand mehrere Male auf Wahlkampftribünen zusammen mit M. Stolpe, R. Hildebrandt u.a. In etlichen Zusammentreffen der SPD-Funktionäre der Kreise und des Landesvorstandes mit dem MP M. Stolpe waren auch die Stasi-Vorwürfe ein Diskussionsthema. Ich hatte nie den Eindruck, dass er die Wahrheit leugnen wollte. Er war ein Mensch mit viel Verständnis für den Mitmenschen, insbesondere in deren schwierigen Lebenssituationen (Eine solche waren die Umbruchmonate und -jahre nach 19899). Die Vorwürfe einer eventuellen Verstrickung in die Machenschaften des MfS wurden in einem Untersuchungsausschuss überprüft und ausgeräumt. Den U-Ausschuss bildeten die damaligen Parteien des Brandenburger Landtags SPD, Bündnis 90, PDS, CDU, FDP.
Wer zurückblicken kann und auch will in die DDR-Zeit, weiß, wie schwierig ganz sicher ein Lavieren der Kirchenführung bei der Absicherung der Kirche im DDR-Staat war. Der Slogan "Kirche im Sozialismus" war nicht nur die Kurzbeschreibung der Situation, sondern auch Botschaft. Diese vermittelte doch auch, dass Kirche in diesem System möglich sein musste und konnte. Aber die Umsetzung war äußerst schwierig: Bekenntnis zur Kirche hieß doch auch, kein Bekenntnis zu allem was gegen die Kirche stand. Und da zu vermitteln, einzufordern, christliches Leben und Lebensläufe zu beschützen, war Aufgabe von Manfred Stolpe. Dass er dabei mit den staatlichen Instanzen wie auch mit dem MfS sprechen und verhandeln musste, versteht sich von selbst. Nur so am Rande zur Erklärung der Situation Kirche-Staat: Einem Lehrer war es untersagt, mit einem Pastor/Pfarrer dienstliche Kontakte zu halten.Ich habe es selbst erfahren.
Dass M. Stolpe die Verdienstmedaille der DDR bekam, war doch nur folgerichtig. Egal wer ihm diese aushändigte oder die Urkunde unterschrieb. Er müsste heute den größten Orden für sein Lebenswerk bekommen.
Grüße von Andreas
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2020, 11:34

Nov65 hat geschrieben:Dass M. Stolpe die Verdienstmedaille der DDR bekam, war doch nur folgerichtig. Egal wer ihm diese aushändigte oder die Urkunde unterschrieb. Er müsste heute den größten Orden für sein Lebenswerk bekommen.
Grüße von Andreas


Lieber Andreas, das sehe ich nicht so. Diese Verleihung ist eine klare Aussage gegen jede Opposition der DDR. Bitte stell dir mal die Frage, wo der Unterschied zwischen Gauck und Stolpe war.

Ich persönlich würde mich heute fragen, was habe ich falsch gemacht, wenn mir das MfS diese Medaille überreicht hätte. War es notwendig, dass ich dem schäbigen Vokabular des MfS gegen jede Opposition, gegen Ausreisende öffentlich folgte? War die wirklich notwendig? Ganz klare Antwort: Nein. Es ging auch anders. Das weißt du auch. Für mich zählt es mehr, was Stolpe vor der Wende tat, nicht danach. Danach war jeder MfS Offizier ein frommes Lamm, fast jeder. Was man aber vorher, unter der Gefahr tat, dass hat für mich einen weitaus höheren Stellenwert. [wink]

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nov65 » 5. Januar 2020, 12:11

Hi @Augenzeuge, lieber Jörg, kann es sein, dass die DDR-Vorderen sehr zufrieden waren, mit Stolpe jemandem zu haben, der die Christen in der DDR nicht komplett, geschlossen als Gegnerschaft des Regimes organisierte? Das wäre für die DDR fatal. Und dabei handelte Stolpe einmütig mit der Kirchenführung. Und wollten denn alle Christen eine solche Gegnerschaft? Ich glaube das nämlich nicht. Sie wollten gedankliche und religiöse Freiheit für Ihre Familien, wollten keine beruflichen Barrieren für Christen, wollten reisen und West- Kontakte pflegen. Da gab es für den Kontaktmann Stolpe viel zu tun.
Grüße von Andreas
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2020, 12:13

Andreas, volle Zustimmung. Es bleibt für mich allerdings die Frage, ging er dabei nicht zu weit?

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 12:19

Nov65 hat geschrieben:Und dabei handelte Stolpe einmütig mit der Kirchenführung.
Grüße von Andreas


Diese Aussage darf getrost angezweifelt werden.
Die wussten nichts von seiner Art der Verhandlungsführung.
Stolpe hat die Kirche verraten, er hat Interna preis gegeben mit der die Stasi massiv in kirchliche Angelegenheiten eingreifen konnte.
Die SED hatte vor den Kirchenoberen und Pfarrern nur so lange Respekt so lange die Gemeinden hinter ihnen standen, die Stasi hatte immer wieder massiv versucht diesen Rückhalt zu zerstören.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 12:51

Es gab haufenweise kleine Stolpes die glaubten etwas erreichen zu können um die Staatsmacht besänftigen zu können.
Letztlich machten sie sich zu ihrem Werkzeug.
https://m.spiegel.de/spiegel/print/d-13688002.html
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nov65 » 5. Januar 2020, 12:58

Hi @Kumpel, weißt du definitiv, dass Stolpe im Alleingang handelte? Beweise dafür? Grüße von Andreas
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 5. Januar 2020, 13:06

Nochmal, wie kommt man zu der Behauptung der Stolpe hat die Auszeichnung vom MfS verliehen bekommen? Es ist doch leicht durchschaubar was man damit untermauern will.
Ansonsten, gerne kann man festhalten in einer Diktatur werden diese Bestrebungen maßlos überzogen, aber in modernen Gesellschaften gilt die Trennung zwischen Staat und Kirche, Religion hat Privatangelegenheit zu sein. Das hat die politische Diktatur in der DDR in soweit akzeptiert, dass sie Religion und ihre Riten nicht verboten oder unterbunden hat. Einige Vertreter der Kirchen haben allerdings vorsätzlich und über das Maß was ihnen zustand gegen das System opponiert und an den Säulen des Staates gesägt. Kein politisches System der Welt, ob demokratisch legitimiert oder nicht, nimmt sowas einfach hin. Unbestritten reagiert eine Diktatur unangemessen, aber man reagiert, und Aktivitäten irgendwelcher gesellschaftlicher Gruppierungen die nicht an der Macht sind löst Reaktionen derer aus die an der Macht sind. Ein Mann wie Stolpe hat versucht diesen Konflikt auf ein Maß zu bringen und zu halten, dass es gerade der Seite der Kirche mehr nützt als schadet. Ein Ende des Ostblocks und damit der DDR war nicht zu erkennen und damit ging es nur über den Weg des guten Willens und den Wandel durch Annäherung. Dass das den kalten Kriegern hier bis heute nicht gefällt ist mir schon klar. Aber tief sitzender Hass bringt nur selten wirklich gute Lösungen und ein Mann der Kirche sollte dem und dem Klassenkampf nun wirklich nicht anhängen und zu seinem Maßstab des Handelns machen.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2020, 13:09

Nochmal, wie kommt man zu der Behauptung der Stolpe hat die Auszeichnung vom MfS verliehen bekommen? 


Hat der von Merkur oben erwähnte MfS OSL behauptet.

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 13:15

"In einem Schreiben Stolpes an das Mitglied des Politbüros der SED Joachim Herrmann, vom 29.06.1987, kommentierte er die Liebknecht- Luxemburg-Demo vom 17.01.1988. Hier bezeichnete er Bohley, Klier, Krawczyk als: "radikalen Kräfte, die man nicht so schnell ausreisen lassen dürfe, damit kein Beispiel gesetzt werde" Im Zusammenhang mit Ausreisewilligen und Anhängern der Friedensbewegung erklärt Stolpe, er befürwortete: "hartes staatliches Reagieren". Stolpe bezeichnete protestierende Ausreisewillige als: "am Rande des Terrorismus stehend". Er erklärte: "die Notwendigkeit einer staatlichen Abschreckungsmethode gegenüber Ausreisewilligen" "
http://www.stasiopfer.com/stolpe.html
Zuletzt geändert von Kumpel am 5. Januar 2020, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2020, 13:16

Genau das meinte ich auch.

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 5. Januar 2020, 13:22

Kumpel hat geschrieben:"In einem Schreiben Stolpes an das Mitglied des Politbüros der SED Joachim Herrmann, vom 29.06.1987, kommentierte er die Liebknecht- Luxemburg-Demo vom 17.01.1988. Hier bezeichnete er Bohley, Klier, Krawczyk als: "radikalen Kräfte, die man nicht so schnell ausreisen lassen dürfe, damit kein Beispiel gesetzt werde" Im Zusammenhang mit Ausreisewilligen und Anhängern der Friedensbewegung erklärt Stolpe, er befürwortete: "hartes staatliches Reagieren". Stolpe bezeichnete protestierende Ausreisewillige als: "am Rande des Terrorismus stehend". Er erklärte: "die Notwendigkeit einer staatlichen Abschreckungsmethode gegenüber Ausreisewilligen" "
http://www.stasiopfer.com/stolpe.html

Dieses Schreiben von Stolpe würde ich gerne im Original lesen wollen und mir nicht von weiß ich wem erzählen lassen, dass das irgendwo geschrieben steht. Und wenn man zitiert muß das Schreiben ja vorliegen und man hat einen Trumpf im Kampf gegen den Stolpe in der Hand. Warum spielt man den eigentlich nicht aus, bzw. hat ihn nicht irgendwann ausgespielt?
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 13:23

Das Ansinnen der SED war von Anbeginn an kirchliche Strukturen zu zerschlagen, nicht zuletzt weil sich ihre Mitglieder der Propaganda des Staates entzogen und die Kirche Grenzen die von der SED gezogen wurden nicht anerkannte , aus religiösen Gründen nicht anerkennen konnte.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 13:25

Im Brandenburg der 90 hatte Stolpe einfach Glück durchgekommen zu sein.
So eine Art brandenburger Staatsräson.
Kumpel
 

Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 5. Januar 2020, 13:31

Bei wem mit Glück durchgekommen? Doch wohl beim Wähler in diesem Bundesland über viele Jahre und damit hast auch Du das zu akzeptieren oder hast Du es nur mit der Demokratie wenn sie nach Deinen Wünschen entscheidet? Oder bist Du auch dem Wahn verfallenen Brandenburg war sowas wie eine Alpenfestung in der in Mehrheit eine Klientel lebt von der klar ist was und wen sie wählt ?
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 13:39

Glück hatte Stolpe aufgrund der damaligen Verhältnisse in Brandenburg.
Er wurde als Galionsfigur gebraucht und gehalten.
Der strahlende Saubermann , der unbefleckt aus der DDR Diktatur hervorgegangen ist war er nicht.
Kumpel
 

Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 5. Januar 2020, 14:16

Und gewollt vom Volk vergisst Du dabei einfach. Und mir ist völlig schleierhaft was auf dem Teil des ehemaligen Staatsgebiets der DDR , dass sich nun Brandenburg nannte so groß anders gewesen sein soll als im Rest der ehemaligen DDR.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 14:20

Hitler war auch vom Volk gewollt.
Kumpel
 

Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nostalgiker » 5. Januar 2020, 14:36

Aber sonst ist in deinem Oberstübchen noch alles in Ordnung nach Auffassung deines Arztes?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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