Stolpe und das MfS

Alles zum Thema Kirche und Religion in beiden deutschen Staaten

Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon zonenhasser » 4. Januar 2020, 11:12

Hat aber einen schönen Tod gehabt:

Offenbar erlag Loewe einem Herzinfarkt. Er habe seiner Frau am Frühstückstisch noch aus der "Bild" vorgelesen, habe kurz gelacht und sei dann tot zusammengesackt, hieß es aus seinem Umfeld.
https://www.stern.de/kultur/tv/tod-am-f ... 09668.html
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nostalgiker » 4. Januar 2020, 11:14

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:"Gab es nicht" ist dann der entscheidende Punkt, " wurde nicht gefunden " ist eine Vermutung um nicht zu sagen Unterstellung. Damit ist das Gerichtsurteil, dass erlaubt Stolpe als IM zu bezeichnen gesprochenes Unrecht und darf als Ausdruck von Siegerjustitz bezeichnet werden. Für mich zumindest.

Dann erkläre mir bitte, wieso Stolpe Jahrzehnte nachweislich für das MfS gearbeitet hat. (Aussage BSTU)

AZ


Und der Prediger Gauck hat also "nachweislich" nicht für das MfS gearbeitet obwohl nachweislich bekannt ist das er private Vorsteilnahme für sich und seine Familie erhielt?
Und jetzt frag bitte nicht scheinheilig und Naiv; ja welche denn?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon zonenhasser » 4. Januar 2020, 11:24

Billiges Ablenkungsmanöver, @Nostalgiker.

Ist doch egal ob er sich als "glasharter Anti" gab, Kommunist bleibt Kommunist, egal wie er sich benennt oder betitelt wird.
Schon sehr eigenartige Auffassung. [flash]
Zuletzt geändert von zonenhasser am 4. Januar 2020, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 11:25

zonenhasser hat geschrieben:Hat aber einen schönen Tod gehabt:


Gönne ich ihm, ich bin nicht nachtragend was die Vergangenheit angeht, gerade mit diesen Dingen habe ich längst meinen Frieden gemacht. Wogegen ich etwas habe ist diese furchtbare Verdreherei, ganz besonders wenn ich Dinge aus der Vergangenheit sehr genau kenne und oder wenn man die Faktenlage der Vergangenheit ziemlich leicht erfahren kann und trotzdem auf irgendwelchen Mist beharrt.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2020, 11:50

Nostalgiker hat geschrieben:Und der Prediger Gauck hat also "nachweislich" nicht für das MfS gearbeitet obwohl nachweislich bekannt ist das er private Vorsteilnahme für sich und seine Familie erhielt?
Und jetzt frag bitte nicht scheinheilig und Naiv; ja welche denn?


Wie naiv ist denn dieses plumpe Ablenkungsmanöver? Nachweislich? Als ob man Gauck mit Stolpe vergleichen kann... [flash]
Hier gehts um Stolpe, es wurde eine Frage gestellt, der du natürlich ausweichst. Es war nichts anderes zu erwarten. Ein Oberst des MfS hätte ganz anders reagiert. [grins]

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nostalgiker » 4. Januar 2020, 12:13

Schön zu wissen das du, Augenzeuge, mit Ex-MfS Offizieren so eng verkehrst das du ihre Reaktionen auf bestimmte Dinge kennst.

Lass dir etwas Neues einfallen wenn du mich mal wieder versucht ich mit albernen Provokationen zu locken.


Klar doch das Stolpe in seiner Amtszeit mit Vertretern des MfS gesprochen hat, was ist daran so verdammungswürdig?
Edle Demokraten nennen so etwas wohl Kompromissfähigkeit; gilt aber nur in einer "Demokratie" und wenn der ausgehandelte Kompromiss für Einen der handelnden Parteien einen sichtbaren Vorteil bringt, in einer Diktatur muß mindestens einer den IM spielen ......

Damit hast du meine Antwort zu dem gegenwärtigen, hier stattfindenden, Kasperletheater um Stolpe.

Und Gauck spielt sehr wohl eine Rolle, im Gegensatz zu Stolpe hatte er gleich 1990 die Gelegenheit einige Zeit in stiller Andacht ganz alleine mit seiner MfS Akte zu verbringen .........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 4. Januar 2020, 12:13

karnak hat geschrieben:Das der Stolpe "Jahrzehnte nachweislich FÜR das MfS gearbeitet hat" ist eine vorsätzlich böswillige Unterstellung dieser BSTU , sie hat keinen Beleg dafür. Sie hat lediglich den Beleg dafür , dass er mit Vertretern des MfS Dinge ausgehandelt hat, dass ist etwas völlig anderes, in seinem damaligen Job in der DDR völlig normal, er hat das auch nie bestritten und erklärt. Weil dieses BSTU trotzdem nicht nachlässt anderes zu behaupten, allem voran ihre jeweiligen Führungskräfte, angefangen bei Birthler über Gauck bis zum heutigen Tag die Dinge zu verdrehen ist und sind sie, die benannten Personen und das BSTU, für mich Helfershelfer einer Siegerjustitz und ich würde deswegen von denen nicht ein Stück trockenes Brot nehmen. [hallo]


Na ja , du warst sicher nicht anwesend , um zu bewerten was M. Stolpe mit dem MfS so "verhandelt" hat und es ist nicht ausschlaggebend
ob M. Stolpe eine Erklärung zur Zusammenarbeit unterschrieben hatte wie jeder andere x beliebige Denunziant den man damit fest nageln wollte.
Interessanter wäre ob seine Vorgesetzten in der ev. Kirche durch ihn Kenntnis von seinen Kontakten zur Stasi hatten , denn das hätte er tun müssen.
Ansonsten spricht die Aussage von Stolpe zu Brüsewitz für sich, es sorgte sich wohl mehr um den Staat DDR als um christliche Interessen.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 12:16

Nun macht der Umgang mit einem Gauck und einem Stolpe eben den Unterschied, es gibt noch diverse andere Beispiele dafür. Das " Benutzen " und " Verwenden " der guten alten Stasiakte gegen " missliebige" Personen des öffentlichen Lebens wenn sie sich nicht bedingungslos an die Seite der neuen Herren und die der BRD stellen und auch nur erdreisten ein gutes Haar an der DDR lassen, dann holt man sehr schnell die Keule einer Akte raus und die BSTU hat sich immer wieder dazu mißbrauchen lassen, dass nervt und ruft Ablehnung dieser Behörde hervor, bei mir zumindest.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 12:27

Kumpel hat geschrieben:
Na ja , du warst sicher nicht anwesend , um zu bewerten was M. Stolpe mit dem MfS so "verhandelt" hat und es ist nicht ausschlaggebend
ob M. Stolpe eine Erklärung zur Zusammenarbeit unterschrieben hatte wie jeder andere x beliebige Denunziant den man damit fest nageln wollte.

Doch, dass ist ausschlaggebend, dass sind die Maßstäbe die man angelegt hat um zu beurteilen und das aus guten Grund.
Und der Brüsewitz, lassen wir das lieber, wie hätte denn seine Kirche und der Stolpe in der Zeit reagieren sollen? Der Mensch war wenigstens ein Chaot mit dem man die Konflikte mit dem herrschenden System nicht angehen konnte, ein Untergang des Selben war da noch nicht in Sicht und nicht vorhersehbar also war Realpolitik angesagt und nicht Parteinahme für einen Irren, so ist die Welt nun mal. Man muss auch heute mit einem Trump umgehen und weiß ganz genau, dass man es mit einem Idioten zu tun hat. Der Unterschied zum Brüsewitz, der ist für einige heute ein Held obwohl er einen Schuss weg hatte, dem Trump wird es wohl anders ergehen. [hallo]
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 4. Januar 2020, 12:29

Ich denke man kann keinen Fall miteinander vergleichen dazu ist die Bandbreite zu groß , jeder sollte differenziert betrachtet werden , ausschlaggebend ist der eigene Umgang mit der Vergangenheit , ohne eine mögliche Schuldfrage unbeantwortet zu lassen.
Ob nun Gauck oder Stolpe, irgendwann wird es vielleicht objektiver betrachtet werden können. Ich denke da an die Aufarbeitung deutscher Konzerne mit ihrer Vergangenheit in der Nazizeit.
Da musste auch erst eine unbelastete Generation ran um das zu bewerkstelligen , bis dahin heißt es Vorsicht und Skepsis walten zu lassen.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 4. Januar 2020, 12:33

karnak hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:
Na ja , du warst sicher nicht anwesend , um zu bewerten was M. Stolpe mit dem MfS so "verhandelt" hat und es ist nicht ausschlaggebend
ob M. Stolpe eine Erklärung zur Zusammenarbeit unterschrieben hatte wie jeder andere x beliebige Denunziant den man damit fest nageln wollte.

Doch, dass ist ausschlaggebend, dass sind die Maßstäbe die man angelegt hat um zu beurteilen und das aus guten Grund.


Sehe ich nicht so , wieviele IM haben etwas unterschrieben und nie tatsächlich mit dem MfS kollaboriert?
Stolpe war für die Stasi eine ganz andere Nummer als irgend ein kleiner Zuträger und er hatte Verpflichtungen seiner Kirche gegenüber und machen wir uns mal nichts vor ,
das Ziel der Stasi war die Zerschlagung der Institution Kirche, das dürfte Stolpe auch bewusst gewesen sein.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 12:54

Es ist nicht die Frage ob er Verpflichtungen gegenüber seiner Kirche hatte, die sind doch völlig unstrittig, wie sollte denn das anders sein? Es ist die Frage ob er Verpflichtungen gegenüber dem MfS hatte die den Anstrich von Denunziation und Vertrauensmissbrauch hatte und ob er die erfüllt hat oder nicht und dafür bedarf es Maßstäbe nachdem man bewertet wenn man verurteilen oder freisprechen will. Wie soll man denn sonst die Sache angehen ohne spontan, emotional oder ideologisch begründet zu urteilen?
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 4. Januar 2020, 12:57

karnak hat geschrieben:Es ist nicht die Frage ob er Verpflichtungen gegenüber seiner Kirche hatte, die sind doch völlig unstrittig, wie sollte denn das anders sein?


Es gibt Meinungen Stolpe hätte gegen Kirchenrecht verstoßen und damit ist diese Frage schon von gewisser Relevanz zur Bewertung Stolpes wenn er sich darüber hinweg setzte.
Ach so und in Sachen Verdienstmedaille der DDR , da kannte ich auch jemanden sehr gut der die bekommen hatte und auch nicht von Mielke , wo sich wohl mancher gefragt hat wofür.
Nach 89 wusste ich es. Seit den 50 Jahren intensiv als IM tätig , diese Person landete dann nach fristloser Kündigung an einer Waschstrasse,
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 13:03

In solchen Fragen können niemals "Meinungen" zu einer Verurteilung führen, dafür bedarf es Beweise und zwar zweifelsfreie. Hat man die nicht ist freisprechen, man hat die Klappe zu halten und ist zu belangen wenn man das nicht tut. Rechtsstaat nennt sich sowas und es ist dort wie mit der Demokratie, sie kann nicht immer nur schön sein wenn sie in das eigene Weltbild passt.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 4. Januar 2020, 13:05

Nun ist der Stolpe ja gut aus der Nummer raus gekommen , die Zeit wird vielleicht zeigen wie er zu bewerten ist , sein herumlavieren in Sachen Stasi hat ja nun eigentlich
zu diesen Fragen geführt die sich heute manche Leute stellen.
Die DDR war eben ein Staat der solche Ambivalenzen erzeugt hat und nicht die BRD.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 13:08

Kumpel hat geschrieben: diese Person landete dann nach fristloser Kündigung an einer Waschstrasse,

[grin] Davon mal abgesehen, dass die Arbeit an einer Waschstrasse eine ehrbare ist entsteht natürlich der Eindruck es besteht eine naserümpfende Arroganz gegenüber solchen Personen die diese verrichten und das ist nun was was was ich noch nie mochte, schon als Stasi nicht und im Westen hat es sich zu einer Art Schuppenflechte ausgewachsenen. [hallo]
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 4. Januar 2020, 13:10

Weist du Karnak , mit deiner These liegst du sowas von daneben, diese Person war mein Vater.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 13:13

Kumpel hat geschrieben:Nun ist der Stolpe ja gut aus der Nummer raus gekommen ,

Kann ja sein, dann ist es eben so, wegen mir soll er auch Schwein gehabt haben. Das ändert nichts an der Fakten und Beweislage nach der mit dem Mensch umzugehen ist. Wenn die sich ändern sollte kann sich auch die Bewertung ändern, aber erst dann.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 13:19

Kumpel hat geschrieben:Weist du Karnak , mit deiner These liegst du sowas von daneben, diese Person war mein Vater.

Wen meinst Du denn jetzt, den Verdammten an die Waschstrasse?
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Januar 2020, 13:33

Was Kumpel ausdrückt, ist doch eher, dass der IM wohl nie dachte, mal so "tief" zu sinken. War er doch als ausgezeichneter Zuträger zu "Höherem" berufen.

Ich habe gerade bis eben 3 Stunden canadische Nationalparks auf Arte bestaunt. Ist erholsamer, als hier stets präsent zu sein. Nun aber in Ruhe, fast 2 Seiten neu Hinzugekommenes am Stück zu lesen, lässt einen doch tiefer und intensiver blicken:

Nostalgikers "Kommunistenkäse" ist da noch die kleinste, schon vom Zonenhasser bearbeitete Unsinnsplattitüde.
Karnak aber versetzte uns (auch meine Frau) bereits in der Fahrzeuggarage in Marienborn in Erstaunen, eigentlich in Entsetzen. Dort sahen wir nach Eintauchen in die alte Rolle den Hauptmann Karnak der GÜST Drewitz, der gerade einen Flüchtling aus dem Kofferraum holte...
Hier aber und heute ist sein wahres Ich nochmals hervorgeplatzt! Nein Kristian, Du hast die Vergangenheit nicht hinter Dir gelassen, allenfalls verdrängt. Dein anerzogener ideologischer Hass ist heute zu lesen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Kumpel » 4. Januar 2020, 13:43

Volker Zottmann hat geschrieben:Was Kumpel ausdrückt, ist doch eher, dass der IM wohl nie dachte, mal so "tief" zu sinken. War er doch als ausgezeichneter Zuträger zu "Höherem" berufen.



Ich denke das ist differenzierter zu betrachten , wie schon geschrieben jede involvierte Person ist einzeln zu betrachten.
Pauschalurteile führen zu neuem Unrecht.
Die Stasi nutzte menschliche Schwächen rigoros aus , benutzte Menschen skrupellos, spielte Menschen gegeneinander aus und das wohlgemerkt gegen die eigene Bevölkerung.
Stiftete an zu Verrat von privatesten Dingen um Druckmittel in die Hände zu bekommen.
Das macht es wohl auch so schwierig diese Dinge einigermaßen sachlich aufzuarbeiten,weil damit oft persönliche Verletzungen , verbogene Lebensläufe verbunden waren unter denen
Beteiligte heute noch bewusst oder unbewusst leiden.
Kumpel
 

Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 14:57

Volker Zottmann hat geschrieben:Was Kumpel ausdrückt, ist doch eher, dass der IM wohl nie dachte, mal so "tief" zu sinken. War er doch als ausgezeichneter Zuträger zu "Höherem" berufen.

Ich habe gerade bis eben 3 Stunden canadische Nationalparks auf Arte bestaunt. Ist erholsamer, als hier stets präsent zu sein. Nun aber in Ruhe, fast 2 Seiten neu Hinzugekommenes am Stück zu lesen, lässt einen doch tiefer und intensiver blicken:

Nostalgikers "Kommunistenkäse" ist da noch die kleinste, schon vom Zonenhasser bearbeitete Unsinnsplattitüde.
Karnak aber versetzte uns (auch meine Frau) bereits in der Fahrzeuggarage in Marienborn in Erstaunen, eigentlich in Entsetzen. Dort sahen wir nach Eintauchen in die alte Rolle den Hauptmann Karnak der GÜST Drewitz, der gerade einen Flüchtling aus dem Kofferraum holte...
Hier aber und heute ist sein wahres Ich nochmals hervorgeplatzt! Nein Kristian, Du hast die Vergangenheit nicht hinter Dir gelassen, allenfalls verdrängt. Dein anerzogener ideologischer Hass ist heute zu lesen.

Gruß Volker
[flash]
Wie soll ich denn so eine Garagenszene erläutern, mit Tränen in den Augen, was für ein Monster ich doch war? Ich habe solche Festnahmen und Verdachtskontrollen realisiert und dabei die Leute vernünftig behandelt, im Gegensatz zu dem was man in diversen Geschichten dazu liest. Was hätte ich denn tun sollen außer bei der Stasi zu kündigen, sie laufen lassen? Mein "schlechtes Gewissen" beschränkt sich da auf die Erkenntnis eine unhaltbare Grenzsituation für die eigenen Leute durchgesetzt und damit mitgetragen zu haben. Mit der " Panne" in der persönlichen Biografie was ein Mittragen von Unrecht angeht dürfte ich mich in ein Milliarden Heer von Menschen einreihen und so bewerte ich auch meine persönliche Schuld, sie reicht nicht für einen Dauergang nach Canossa. [hallo]
Ich versuche in Wort, und in dem Fall in Tat, begreifbar zu machen wie, warum und in welchen Zusammenhängen die Dinge abliefen, für die die es interessiert. Zumindest bei den Dingen in denen ich mich auskenne. In anderen Fällen habe ich eine Meinung nachdem ich sie mir gebildet habe und plappere nicht der Einfachheit halber einfach eine nach. Nicht weniger aber auch nicht mehr. Hinter mir gelassen heißt für mich, ich trauere nicht nach, ich bin nicht auf alles stolz, aber ich verleugne auch nicht allunfassend und drehe den Mantel in den aktuellen Wind.
Und was hast Du denn nun zu meinen Argumenten hin zum Stolpe zu sagen außer daraus eine Persönlichkeitsanalyse zu mir abzuleiten? [flash]
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2020, 15:27

Nostalgiker hat geschrieben:Klar doch das Stolpe in seiner Amtszeit mit Vertretern des MfS gesprochen hat, was ist daran so verdammungswürdig?


Nun ja, der eine spricht jahrzehntelang mit ihnen und bekommt dafür von einem Vertreter des MfS eine Medaille. Der andere spricht auch mit ihnen, verweigert sich der Mitarbeit, und wird verfolgt. Wie interpretierst du das, Nosti? Hast du etwa auch ne Medaille bekommen?
AZ
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2020, 15:28

karnak hat geschrieben:In solchen Fragen können niemals "Meinungen" zu einer Verurteilung führen, dafür bedarf es Beweise und zwar zweifelsfreie.


Nein, Indizien reichen auch.

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nostalgiker » 4. Januar 2020, 17:10

augenzeuge hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Klar doch das Stolpe in seiner Amtszeit mit Vertretern des MfS gesprochen hat, was ist daran so verdammungswürdig?


Nun ja, der eine spricht jahrzehntelang mit ihnen und bekommt dafür von einem Vertreter des MfS eine Medaille. Der andere spricht auch mit ihnen, verweigert sich der Mitarbeit, und wird verfolgt. Wie interpretierst du das, Nosti? Hast du etwa auch ne Medaille bekommen?
AZ


ich schrieb dir heute bereits einmal das deine primitiven Provokationsversuche bei mir nicht verfangen.
selber beklagst du dich das hier keine "sachlichen" Diskussionen/Auseinandersetzungen zu diversen Themen stattfinden sondern persönliche angriffe im Zentrum stehen. Kein wunder, bist doch selber Einer von denen die hier persönliche Angriffe initiieren, gutheißen und/oder befeuern.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2020, 17:11

Ok, das mit der Medaille nehm ich zurück. Ich denke jedes Mal, den Spaß muss er verstehen. Wird nix. [angst]
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nostalgiker » 4. Januar 2020, 17:13

Stimmt, wir haben sehr unterschiedliche Auffassung von dem was Spass oder Satire ist oder was ernst gemeint ist.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Merkur » 4. Januar 2020, 18:52

karnak hat geschrieben:Ich möchte wissen ob es eine Verpflichtungserklärung von Stolpe gibt in dem er den Namen " Sekretär " wählt.


OSL a. D. Klaus Roßberg schreibt dazu:
„Hans Buhl war es schließlich auch, der ihn als IM registrierte, den Decknamen hatte ich festgelegt. Stolpe hatte weder von dieser Registrierung noch vom Decknamen „Sekretär“ bis zur Wende etwas gewusst. Für uns war das damals - wie schon dargestellt - ein nicht ganz zulässiger Verwaltungsakt, der zum einen sicherte, dass andere Diensteinheiten des Ministeriums keinen Zugriff auf Stolpe mehr haben konnten, und der es uns andererseits ermöglichte, die bei unseren Kontakten gewonnenen Informationen zu systematisieren, während die Regeln einer normalen IM-Führung außer Betracht blieben. Die Registrierung war auf unsere dienstlichen Arbeitsbelange zugeschnitten; nach der Wende erhielt sie - im Lichte zentraler IM-Bestimmungen - eine ganz andere Interpretation.“
Roßberg/Richter: Das Kreuz mit dem Kreuz, S. 89.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2020, 18:57

Merkur hat geschrieben:OSL a. D. Klaus Roßberg schreibt dazu:


Und dieser Roßberg wurde von Stolpe verklagt? Warum bekam Stolpe denn diese Medaille mit Unterstützung des MfS? Für einen Mann der Kirche war das außergewöhnlich, oder nicht?
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon pentium » 4. Januar 2020, 19:08

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:OSL a. D. Klaus Roßberg schreibt dazu:


Und dieser Roßberg wurde von Stolpe verklagt? Warum bekam Stolpe denn diese Medaille mit Unterstützung des MfS? Für einen Mann der Kirche war das außergewöhnlich, oder nicht?
AZ


Stolpe war von 1959 bis 1969 bei der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg tätig, ab 1962 als Leiter der Geschäftsstelle der Evangelischen Kirchenleitungen in der DDR, von 1963 bis 1966 auch Referent des lausitz-neumärkischen General-Superintendenten Günter Jacob. Von 1969 bis 1981 war er Leiter des Sekretariats des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Ab Januar 1982 war er Konsistorialpräsident der Ostregion der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg. Von 1982 bis 1989 war er zusätzlich stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR.

Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Landes Brandenburg kam 1994 zu dem Ergebnis, Stolpe sei kein Zuträger der Staatssicherheit gewesen, sondern von staatlicher Seite als gleichrangiger Verhandlungspartner angesehen worden. Er habe weder Menschen noch der Kirche geschadet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_S ... _Werdegang

De mortuis nil nisi bene.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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