Stolpe und das MfS

Alles zum Thema Kirche und Religion in beiden deutschen Staaten

Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 26. Januar 2011, 22:09

Fakten:
Stolpe war 20 Jahre als „ein wichtiger IM im Bereich der evangelischen Kirche der DDR" in den MS Akten geführt worden.

Nach BGH Urteil (Az.: VI ZR 205/97), darf der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident als langjähriger Stasi-Mitarbeiter bezeichnet werden . Diese Tatsachenbehauptung ist durch den als "IM Sekretär" enttarnten Manfred Stolpe nicht widerlegbar.

Stolpe charakterisierte Menschen, die politisch etwas verändern wollten als: "wirklichkeitsfremd und Phantasten, die wegen ihrer politischen Aktivitäten jedoch den Ruf der Kirche gefährden würden".

Andererseits bestätigte er oft und gern die Politikrichtung der DDR. Bürgerrechtler wie Bohley, Klier, Krawczyk bezeichnete er als: "radikale Kräfte, die man nicht so schnell ausreisen lassen dürfe, damit kein Beispiel gesetzt werde".

Stolpe nannte protestierende Ausreisewillige "als am Rande des Terrorismus Stehende". Er vermittelte die Notwendigkeit einer staatlichen Abschreckungsmethode gegenüber Ausreisewilligen".

Stolpe wurde vom MfS mehrfach ausgezeichnet. Er erhielt die Verdienstmedaille der DDR und weitere Geschenke direkt vom MfS.


Stolpe gibt bis heute nicht zu, für das MfS als Informant gearbeitet zu haben.

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Affi976 » 27. Januar 2011, 19:29

Stolpe gibt bis heute nicht zu, für das MfS als Informant gearbeitet zu haben.

@AZ,
hier kommen wir immer wieder zu der Frage, hat er mit seinem IM - dasein jemandem geschadet oder nicht.
Ich weiss aus etlichen Abhandlungen, z.b. die Zeitschrift "Horch und Guck", dass Stolpe ein echter "Verbindungsmann" zwischen Kirche und MfS war und sich dabei um etliche Erleichterungen gekümmert hat. Auch hat er erreicht, dass die Kirche z.b. in Berlin Marzahn einen Neubau tätigen konnte. Na klar stand im Vordergrund der Abriss der Versöhnungskirche, auch hier hatte er seine Hände mit im Spiel. Die Kirche war verloren und baulich in einem äußerst desolaten Zustand und keiner konnte wissen, dass die Mauer 4 Jahre später aufgeht und man die Kirche doch retten hätte können.
Ich weiss auch von Ausreisewilligen, wo er sich darum gekümmert hat, dass die Sache erträglicher wird.
Also, ich kann nicht sagen wie oder was. Ich sage aber für mich, im Falle eines meiner IM`s, die sich als Kripo in meinem Umfeld ausgegeben hat. Die Dame kannte ich nicht mal, sie wohnte nicht in meiner Gegend, geschweige hatte sie in meinem beruflichen Umfeld zu tun, also, die kann mich mal küssen, wo ich schön bin, wenn Du weisst was ich meine.
Keine Frage. Hat ein IM mir geschadet, so wie meine ehemalige Kaderleiterin oder sogar mein ehemaliger Intendant, die mir meine Zukunft blockieren wollten, hatten sie bei mir schlechte Karten. Der Intendant durfte noch zu DDR-Zeiten seinen Platz räumen, da hatte man nämlich noch einen Ansprechpartner im Min.f. Kultur und die Kadertante war noch im Dezember 1989 fällig. Um keinen dieser beiden Armleuchter war es schade!!
Naja, nun sind wir wieder vom Stolpe abgekommen, vielleicht kommen ja noch ein paar Beiträge von welchen, denen er geschadet hat!
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 27. Januar 2011, 21:52

Affi,

ich kann deine Einschätzung gut nachvollziehen. Ich bin mir aber sehr sicher, dass Mielke ihm die DDR-Verdienstmedaille im November 1978 nicht überreicht hat, weil er für mehr Verständnis zwischen Kirche und Staat geworben hat.

Hier müssen andere Verdienste ausschlaggebend gewesen sein. Denn diese Auszeichnung bekam man nicht mal einfach so. Überhaupt hatte ja Stolpe bis zuletzt gern bestritten, diese Medaille vom MfS erhalten zu haben. Nun ist dies aber von Mielke sogar dokumentiert.

In dem Zusammenhang ist das ein guter Artikel:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8649457.html

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Affi976 » 28. Januar 2011, 10:19

augenzeuge hat geschrieben:Affi,

ich kann deine Einschätzung gut nachvollziehen. Ich bin mir aber sehr sicher, dass Mielke ihm die DDR-Verdienstmedaille im November 1978 nicht überreicht hat, weil er für mehr Verständnis zwischen Kirche und Staat geworben hat.

Hier müssen andere Verdienste ausschlaggebend gewesen sein. Denn diese Auszeichnung bekam man nicht mal einfach so. Überhaupt hatte ja Stolpe bis zuletzt gern bestritten, diese Medaille vom MfS erhalten zu haben. Nun ist dies aber von Mielke sogar dokumentiert.

In dem Zusammenhang ist das ein guter Artikel:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8649457.html

AZ


Haste Recht @ AZ,
kommt einem alles sehr krumm vor, aaaaber, solange und überhaupt, sage ich erstmal....obiger Text.
Wenns anders kommt, auch ok.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 12. Juni 2011, 18:51

Untersuchung der Enquetekommission:

Im Fall von Manfred Stolpe teilen Rüdiger und Catenhusen die Einschätzung der Stasi-Unterlagenbehörde, dass der ehemalige Konsistorialpräsident der evangelischen Kirche ein wichtiger IM der Stasi gewesen sei.
http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/469424/

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 17. Juli 2011, 10:15

Stolpe referierte über die Beziehungen zwischen Kirche und DDR-Staat. Und er lies kein gutes Haar an der DDR, er spricht von Enteignungen, Verfolgungen und Benachteiligungen der Christen.

Seltsam, früher sah er einiges ganz anders..... [denken] Glaubt man den Akten, hatte Stolpe damals nach der Selbstverbrennung des Pfarrers Brüsewitz vor allem Sorge, die "Westpresse könne Brüsewitz’ Freitod auf ihre Weise ausnutzen", er empfahl "Solidarität mit dem Staat".
http://www.zeit.de/politik/2011-07/port ... red-stolpe
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon zonenhasser » 30. Dezember 2019, 14:52

Manfred Stolpe im Alter von 83 Jahren gestorben.

Bild © ZEIT
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2019, 15:09

Was auch immer, er war ein Ministerpräsident für den man sich nicht schämen musste und der vom Volk getragen wurde ob seines Tuns, dass zählt am Ende und von dem Tag an wo es keinen Bezirk Potsdam, dafür ein Land Brandenburg gab. Über die Vergangenheit kann man gerne reden, für das Leben im Jetzt ist es für eine Mehrheit einfach nicht relevant.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon zonenhasser » 30. Dezember 2019, 15:46

karnak hat geschrieben: Über die Vergangenheit kann man gerne reden, für das Leben im Jetzt ist es für eine Mehrheit einfach nicht relevant.


Stolpe ist Vergangenheit. Der SPIEGEL, früher oft scharfer Kritiker Stolpes, trifft es ganz gut:

Der Undurchschaubare

In der DDR half er als Kirchenjurist in Not geratenen Menschen, nach der Wende regierte er als SPD-Ministerpräsident Brandenburg. Doch Manfred Stolpe blieb in seinem Handeln für viele rätselhaft. Nun ist er gestorben.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Beethoven » 30. Dezember 2019, 16:41

Ja, Herr Stolpe ist verstorben. [frown]

Ob IM oder nicht (ist mir sowieso völlig egal), er war ein guter Ministerpräsident für das Land Brandenburg und hat das Land nach vorne gebracht.
Ich bin mir sicher, dass an seiner Beisetzung höchste Würdenträger aus der Wirtschaft, Kunst und Politik teilnehmen werden, woran man erkennen wird,
dass dieses ganze IM-Gehetze den Leuten meilenweit am Gesäß vorbei geht, natürlich mit Ausnahme der hier permanent Schreienden. [grins]

Möge ihm die Erde leicht sein.

Freundlichst
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2019, 17:23

Ein böser IM und ein guter MP schließen sich nicht aus, wie man an Stolpe sieht.

Wenn jemand verstorben ist, erinnert man sich an das Positive, vor allem dann, wenn er es bis zuletzt tat. Das andere kommt später wieder hoch. Wie so oft.
R.I.P.

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Interessierter » 30. Dezember 2019, 17:28

Beethoven » 30. Dez 2019, 16:41

Ich bin mir sicher, dass an seiner Beisetzung höchste Würdenträger aus der Wirtschaft, Kunst und Politik teilnehmen werden, woran man erkennen wird,
dass dieses ganze IM-Gehetze den Leuten meilenweit am Gesäß vorbei geht, natürlich mit Ausnahme der hier permanent Schreienden.


Mir liegt es fern Verdienste von Stolpe kleinzureden.
Aber bevor du in deine Verliebtheit verfällst hier alte, lächerliche Parolen abzusondern, solltest du dir besser einmal die Würdenträger anschauen, die sich weltweit selbst bei Beerdigungen von Diktatoren einfanden, die sehr viele Menschen ermorden ließen, eingefunden haben.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon zonenhasser » 30. Dezember 2019, 23:29

Interessierter hat geschrieben: solltest du dir besser einmal die Würdenträger anschauen, die sich weltweit selbst bei Beerdigungen von Diktatoren einfanden, die sehr viele Menschen ermorden ließen, eingefunden haben.


Dieser Herr in Diensten des "lupenreinen Demokraten" Putin ist in solchen Angelegenheiten erfahren:

Altbundeskanzler Gerhard Schröder wird Deutschland bei der Trauerfeier für Fidel Castro vertreten. Das sei zwischen Bundespräsidialamt und Bundesregierung abgestimmt worden, sagte eine Regierungssprecherin SPIEGEL ONLINE. https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 23489.html
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon zonenhasser » 3. Januar 2020, 23:33

Der Tod des Sekretärs

von Hubertus Knabe 3. Januar 2020


Bild
Konspirative Treffen mit der Stasi - SPD-Politiker Manfred Stolpe (r.) und Oskar Lafontaine im Landtagswahlkampf 1990

Bild
Deckname “Sekretär” – Manfred Stolpe (M.) mit Kirchenvertretern bei SED-Chef Erich Honecker (2.v.r.) 1978

Bild
In der “Kleinen DDR” – Manfred Stolpe (M.) und Oskar Lafontaine (r.) 1990 im Stahl- und Walzwerk Brandenburg

...
Erfolgreich war dieser Kurs nicht. Im Gegenteil: Bei vielen wirtschaftlichen Kennziffern trug Brandenburg lange Zeit die rote Laterne. Mehrere hoch subventionierte Investitionsprojekte gingen bankrott. Denn anders als der CDU-Politiker Kurt Biedenkopf in Sachsen hatte Stolpe für den Wiederaufbau Brandenburgs kein Konzept. Auch in seiner kurzen Zeit als Bundesverkehrsminister hat er wenig Spuren hinterlassen.

So bleibt mit dem Namen Stolpe vor allem eins verbunden – die eisern durchgehaltene Leugnung seiner geheimen Beziehung zum Staatssicherheitsdienst. Für viele Spitzel wurde sie zum Vorbild, für den Umgang mit der DDR-Vergangenheit zur Zäsur. Trotz seiner langen Krebserkrankung hat er die Chance nicht genutzt, vor seinem Tod noch reinen Tisch zu machen.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 08:11

Was denn für konspirative Treffen auf dem ersten Bild? Wo erkennt man denn da das Konspirative? Und Treffen mit dem MfS waren immer geheim und nicht hoch offiziell, dass lag doch in der Natur der Sache. Und zu seinem Verhältnis zum MfS hat er sich entsprechend geäußert, er hat halt nicht gesagt was man hören wollte, was als Meinung längst feststeht, dass ist doch der Punkt an der Sache. Man muß doch nun langsam mal realisieren, dass man einen Decknamen für die Akte haben konnte ohne IM gewesen zu sein. Aus selbst ernannten Kriterien der " Aufklärer " zählt die Unterschrift auf einer Verpflichtungserklärung als Beweis für einen Vorwurf zum IM . Die gibt es nicht, wie bei vielen anderen auch, also ist Schicht im Schacht und man hat jede Verdächtigung zu unterlassen. Das bringt man aber in seiner dümmlichen Eiferei und Bedürfnis nach Inquisition natürlich nicht über sich, also treibt einem die eigene Vollmeise weiter zu Verdächtigungen, Unterstellungen und Verleumdungen, was anderes ist es nämlich bei der vorliegenden Faktenlage einfach nicht.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2020, 09:01

Ähm, Karnak, dem Link bist du gefolgt? [denken]

Der erste Beitrag des Threads ist und bleibt eindeutig.

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 09:55

Ich möchte wissen ob es eine Verpflichtungserklärung von Stolpe gibt in dem er den Namen " Sekretär " wählt.Ob es Berichte für das MfS mit der Unterschrift Sekretär zu Personen und oder Sachverhalten gibt und zwar mit der gleichzeitigen Existenz der oben genannten Verpflichtungserklärung. Das wäre das entscheidende und EINZIGE Kriterium das zu gelten hat. Gäbe es das wäre Stolpe niemals Ministerpräsident geworden oder geblieben.
Und die Verdienstmedaille der DDR ist keine Auszeichnung des MfS wenn die dazu gehörige Urkunde nicht von Erich Mielke unterschrieben ist. Und was für " weitere Geschenke " gibt es die zweifelsfrei vom MfS verschenkt wurden und zwar an Stolpe.Und was hat das mit einem " konspirativen" Treffen zu tun?
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2020, 09:56

Nein, gab es nicht...bzw. wurde nicht gefunden.
Die Stasi-Unterlagenbehörde verwies darauf, dass sich das Urteil auf „eine Äußerung im politischen Meinungsstreit“ beziehe. Deshalb betreffe es das Handeln der Behörde nicht. Die Behörde habe 1992 in einem Gutachten festgestellt, IM „Sekretär“ sei über 20 Jahre hinweg „ein wichtiger IM im Bereich der evangelischen Kirche der DDR“ gewesen. Spätere Aktenfunde, zuletzt 2003, hätten diese Bewertung weiter untermauert.

https://www.tagesspiegel.de/politik/sto ... 60154.html

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2020, 10:07

Bestimmte Stasimitarbeiter haben sich auch geäußert. Haben die gelogen?

Stolpe hatte sich bereits unzählige Male gegen Stasi-Vorwürfe gerichtlich zur Wehr gesetzt. Dabei ging es auch um die Frage, wer 1978 dem damaligen Konsistorialrat der evangelischen Kirche die DDR-Verdienstmedaille überreicht hatte.
Stolpe betonte stets, er habe die Auszeichnung vom damaligen DDR-Staatssekretär für Kirchenfragen, Hans Seigewasser, bekommen. Er zeigte den ehemaligen Stasi-Offizier Klaus Roßberg wegen Meineides an, nachdem dieser vor Gericht erklärt hatte, er habe Stolpe den Orden verliehen.


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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 10:09

"Gab es nicht" ist dann der entscheidende Punkt, " wurde nicht gefunden " ist eine Vermutung um nicht zu sagen Unterstellung. Damit ist das Gerichtsurteil, dass erlaubt Stolpe als IM zu bezeichnen gesprochenes Unrecht und darf als Ausdruck von Siegerjustitz bezeichnet werden. Für mich zumindest.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2020, 10:11

karnak hat geschrieben:"Gab es nicht" ist dann der entscheidende Punkt, " wurde nicht gefunden " ist eine Vermutung um nicht zu sagen Unterstellung. Damit ist das Gerichtsurteil, dass erlaubt Stolpe als IM zu bezeichnen gesprochenes Unrecht und darf als Ausdruck von Siegerjustitz bezeichnet werden. Für mich zumindest.

Dann erkläre mir bitte, wieso Stolpe Jahrzehnte nachweislich für das MfS gearbeitet hat. (Aussage BSTU)

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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 10:18

Und ein Klaus Roßmann verleiht keine Verdienstmedaille, der übergibt die höchstens. Wer die Auszeichnung verleiht steht auf der Urkunde.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 10:27

augenzeuge hat geschrieben:Dann erkläre mir bitte, wieso Stolpe Jahrzehnte nachweislich für das MfS gearbeitet hat. (Aussage BSTU)

AZ

Das der Stolpe "Jahrzehnte nachweislich FÜR das MfS gearbeitet hat" ist eine vorsätzlich böswillige Unterstellung dieser BSTU , sie hat keinen Beleg dafür. Sie hat lediglich den Beleg dafür , dass er mit Vertretern des MfS Dinge ausgehandelt hat, dass ist etwas völlig anderes, in seinem damaligen Job in der DDR völlig normal, er hat das auch nie bestritten und erklärt. Weil dieses BSTU trotzdem nicht nachlässt anderes zu behaupten, allem voran ihre jeweiligen Führungskräfte, angefangen bei Birthler über Gauck bis zum heutigen Tag die Dinge zu verdrehen ist und sind sie, die benannten Personen und das BSTU, für mich Helfershelfer einer Siegerjustitz und ich würde deswegen von denen nicht ein Stück trockenes Brot nehmen. [hallo]
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon pentium » 4. Januar 2020, 10:34

Und was hat das mit einem " konspirativen" Treffen zu tun?


Frage ich mich auch! Oder sind die langen Kerls rechts im Bild vom MfS? Wobei, wenn es ein Foto gibt, kann es auch nicht konspirativ sein, dieses Treffen im Wahlkampf 1990...? Nebenbei, kann man die Fotos noch größer machen, so für die Wand als Tapete?
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon zonenhasser » 4. Januar 2020, 10:39

Die Unterschrift zu dem ersten Bild passt natürlich nicht. Fakt ist, dass Stolpe auch im Sinn des Staates gewirkt hat, z. B. im Fall des Pfarrers Oskar Brüsewitz, der sich am 18. August 1976 selbst verbrannte:

"Ich habe wegen der Bedeutung dieses Vorfalls alle im Bund anwesenden Referenten informiert. Es geht in diesem Gespräch nicht um die menschlichen Beweggründe, sondern vielmehr darum, daß die Auswirkungen berücksichtigt werden müssen. Wenn das bekannt wird, wird das die Westpresse in der ihr eigenen Weise ausschlachten. Es muß von uns eine Solidarität mit dem Staat bekundet werden. Wir müssen uns vor allem überlegen, um solchen Journalisten wie Herrn Loewe in richtiger und durchdachter Weise begegnen zu können." Stolpe bat das ZK der SED am 10.12.1976 ausdrücklich: "Die Tätigkeit des akkreditierten ARD- Korrespondenten Lothar Loewe bei der Organisation dieser Kampagne zu unterbinden."
http://www.stasiopfer.com/stolpe.html
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 10:41

[grin] Ich kann es nur nicht kleiner machen, könnte es auch nicht größer machen, drehen oder sonst irgendwas. Habe gerade einen neuen Sky Receiver bekommen, den angeschlossen und auch dabei Blut und Wasser geschwitzt. [flash]
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon zonenhasser » 4. Januar 2020, 10:42

pentium hat geschrieben: Nebenbei, kann man die Fotos noch größer machen, so für die Wand als Tapete?
Ich habe nur den Originallink eingestellt. Traffic wird ja dort verbraucht.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon karnak » 4. Januar 2020, 10:49

zonenhasser hat geschrieben:Die Unterschrift zu dem ersten Bild passt natürlich nicht. Fakt ist, dass Stolpe auch im Sinn des Staates gewirkt hat, z. B. im Fall des Pfarrers Oskar Brüsewitz, der sich am 18. August 1976 selbst verbrannte:

"Ich habe wegen der Bedeutung dieses Vorfalls alle im Bund anwesenden Referenten informiert. Es geht in diesem Gespräch nicht um die menschlichen Beweggründe, sondern vielmehr darum, daß die Auswirkungen berücksichtigt werden müssen. Wenn das bekannt wird, wird das die Westpresse in der ihr eigenen Weise ausschlachten. Es muß von uns eine Solidarität mit dem Staat bekundet werden. Wir müssen uns vor allem überlegen, um solchen Journalisten wie Herrn Loewe in richtiger und durchdachter Weise begegnen zu können." Stolpe bat das ZK der SED am 10.12.1976 ausdrücklich: "Die Tätigkeit des akkreditierten ARD- Korrespondenten Lothar Loewe bei der Organisation dieser Kampagne zu unterbinden."
http://www.stasiopfer.com/stolpe.html

Nun habe ich diesen Lothar Loewe, wenn der schon als Beispiel herangezogen wird, mehrmals persönlich erlebt und mit ihm ein paar " Kämpfe " ausgetragen. Dieser Mann war in Wahrheit ein über alle Maßen unverschämter, arroganter, hasserfüllter und provozierender Mensch der Extraklasse. Das was der geneigte Fernsehzuschauer von ihm gesehen hat war nicht sein wahres Gesicht, der Kerl war einfach eine Zumutung. Der Umgang mit ihm war für mich nicht einfach und ein Stolpe in seiner herausgehobenen Funktion wird es da noch mit ganz anderen Figuren und Problemen zu tun bekommen haben.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon zonenhasser » 4. Januar 2020, 10:54

karnak hat geschrieben:Das was der geneigte Fernsehzuschauer von ihm gesehen hat war nicht sein wahres Gesicht
Ich habe in Lothar Loewe immer einen glasharten Antikommunisten gesehen, der dem Zonenregime mit größtmöglicher Härte entgegentrat.
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Re: Stolpe und das MfS

Beitragvon Nostalgiker » 4. Januar 2020, 11:09

zonenhasser hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Das was der geneigte Fernsehzuschauer von ihm gesehen hat war nicht sein wahres Gesicht
Ich habe in Lothar Loewe immer einen glasharten Antikommunisten gesehen, der dem Zonenregime mit größtmöglicher Härte entgegentrat.


Ist doch egal ob er sich als "glasharter Anti" gab, Kommunist bleibt Kommunist, egal wie er sich benennt oder betitelt wird.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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