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Wer in den Westen ging: Berufsverbot für DDR-Pfarrer

BeitragVerfasst: 12. Dezember 2018, 10:06
von pentium
Wer in den Westen ging
Berufsverbot für DDR-Pfarrer

Es ist ein weitgehend unerforschtes Thema: Pfarrer der evangelischen Kirche in Ostdeutschland, die einst die DDR verlassen haben, bekamen damals eine Art Berufsverbot. Ihnen wurde die Ordination entzogen. Mitgeholfen haben westdeutsche Gliedkirchen.
https://www.deutschlandfunk.de/wer-in-d ... _id=435465

Dass ostdeutschen Pfarrern, die in den Westen übersiedeln, quasi ein Berufsverbot auferlegt wird, ist das Ergebnis eines Beschlusses der EKU von 1977. Die EKU, also die „Evangelische Kirche der Union“ war ein Bund ostdeutscher und westdeutscher Kirchen. Die EKU-Räte verabredeten gemeinsam, also über die innerdeutsche Grenze hinweg, dass Pfarrer nur im Westen weiter arbeiten dürften, wenn die Ostkirchen zustimmen. Das erledigen in den ostdeutschen Kirchenprovinzen damals sogenannte Freigabeausschüsse, die den Pfarrern in den meisten Fällen jedoch die Ordinationsurkunden abnehmen. Das bedeutet für die Pfarrer …

„… ein in der Regel befristetes Berufsverbot. Hieß, sie konnten zwei Jahre lang nicht mehr in ihr Pfarramt oder ihr Amt, in das sie ordiniert worden sind, ausüben.“


Bis heute geht ein tiefer Riss durch die ostdeutsche Mehrheitsgesellschaft, zwischen denen, die geblieben, und denen, die gegangen sind. Bis heute fühlen sich Kirchenmitarbeiter, die in den Westen übergesiedelt sind, gebrandmarkt als Verräter.

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