Neues aus Tschernobyl...

Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon steffen52 » 13. Oktober 2021, 22:06

augenzeuge hat geschrieben:In der Ukraine ist der frühere erste Direktor des 1986 havarierten Atomkraftwerks Tschernobyl gestorben. Der 1935 in der usbekischen Hauptstadt Taschkent geborene Wiktor Brjuchanow wurde 85 Jahre alt, teilte die Leitung des stillgelegten Kraftwerks mit. Brjuchanow wurde bei der Katastrophe nach eigenen Aussagen mit dem 50-Fachen der zulässigen Radioaktivität verstrahlt. Nach dem Atomunfall wurde er aus der Kommunistischen Partei der Sowjetunion ausgeschlossen und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Etwa fünf Jahre saß er davon ab. Zur Schuldfrage sagte der ausgebildete Kraftwerkstechniker später in einem Interview mit der Zeitung "Fakty": "Wenn das Reaktorschutzsystem normal konstruiert worden wäre, hätte es keinen Unfall gegeben."

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Na trotz Strahlen ist er ganz schön alt geworden, man staunt. [denken]
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Oktober 2021, 22:10

Ich sah kürzlich erst einen Bericht, dass Unverwegene nie aus dem Gebiet weggezogen sind. Vor allem ältere Bauern. Die leben dort trotz Verstrahlung weiter, essen gezüchtetes eigenes Vieh und Gemüse.

Gruß Volker
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon karnak » 14. Oktober 2021, 09:06

Immer eine Frage wie hoch die Strahlung ist, in Deutschland ist man bis zu 10 Millisievert an natürlicher Strahlung ausgesetzt. Ohne Radioaktivität gebe es nur beschränkt Mutation und damit auch eine sehr viel bescheidenere Evolution.
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Oktober 2021, 09:13

karnak hat geschrieben: Ohne Radioaktivität gebe es nur beschränkt Mutation


Die Beschränkten sind ganz schön mutiert.
Besonders verstrahlt kam mir das ZK der SED vor. [grins]

Gruß Volker
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon Interessierter » 14. Oktober 2021, 09:19

Nicht zu vergessen sind die " verkleideten " PKEler an den Güst, die durch die permanente Bestrahlung ja teiweise sogar zu Bonsai - Wissenschaftlern mutiert sind weil sie immer under den Durchleuchtungsstrahlen für Lkws standen.... [laugh] [blush]
Zuletzt geändert von Interessierter am 14. Oktober 2021, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon augenzeuge » 14. Oktober 2021, 09:20

Volker Zottmann hat geschrieben:
karnak hat geschrieben: Ohne Radioaktivität gebe es nur beschränkt Mutation


Die Beschränkten sind ganz schön mutiert.
Besonders verstrahlt kam mir das ZK der SED vor. [grins]

Gruß Volker


Jaja, und Karnak musste jede Woche einmal unter die Gammastrahlenanlage...... [flash]
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon Werner Thal » 14. Oktober 2021, 10:49

Siehe auch ==> Die Grenze ==> Technik und Objekte der GT ==> Gammastrahlen an der innerdeutschen Grenze -
die Zusammenfassung an Fakten

Der Spiegel 51/1994 - Strahlenbelastung - Es gibt kein Entrinnen

W. T.
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon karnak » 14. Oktober 2021, 11:20

Interessierter hat geschrieben:Nicht zu vergessen sind die " verkleideten " PKEler an den Güst, die durch die permanente Bestrahlung ja teiweise sogar zu Bonsai - Wissenschaftlern mutiert sind weil sie immer under den Durchleuchtungsstrahlen für Lkws standen....

[grin] Kann sein, deswegen kann man mir nicht mehr so leicht die Birne vernebeln. [hallo]
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon augenzeuge » 14. Oktober 2021, 15:38

karnak hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Nicht zu vergessen sind die " verkleideten " PKEler an den Güst, die durch die permanente Bestrahlung ja teiweise sogar zu Bonsai - Wissenschaftlern mutiert sind weil sie immer under den Durchleuchtungsstrahlen für Lkws standen....

[grin] Kann sein, deswegen kann man mir nicht mehr so leicht die Birne vernebeln. [hallo]


Wenn die Droge des Marxismus-Leninismus einmal die "Birne" in Besitz genommen hat..... [angst]

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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon Edelknabe » 14. Oktober 2021, 17:17

Bei Volker muss die damalige Strahlung besondere Mutationen bewirkt haben. In der Birne. Eben vom strammen Genossen zum aufgeweichten Wendler(sinngemäß zum heute Namensgleichen) der dann später nur noch alles irgendwie irre formulierte. Als der alte Kerl ins Forum kam, da waren seine Messen doch schon gesungen....und Humor aus.

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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon Olaf Sch. » 14. Oktober 2021, 17:56

alles voller Asbest hier!
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 3

Beitragvon Gerd Böhmer » 6. Juli 2023, 11:03

Spartacus hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Stichwort Sandkasten. An dem Wochenende von Tschernobyl baute ich für unsere kleine Tochter(jetzt größer und 46 Jahre jung) einen Sandkasten in den damaligen Garten. Der wurde dann trotzdem genutzt denn die Radioaktivität machte wohl über Sachsen drüber nach damals Drüben.

Rainer Maria


Ja klar, träume mal schön weiter. Die meisten DDR Bürger wussten gar nicht was los war und aßen ihr Obst und Gemüse, als wäre nichts passiert.

Btw. wenn Saporischschja hoch geht und der Wind blöde steht, oder plötzlich dreht, könnten die Russen die ganze Ladung abbekommen. Steht der Wind noch
dämlicher, erwischt es die Krim und dann vielleicht so gar noch die Türken. Der Erdogan würde sich dann herzlich bedanken.

Sparta


Nunja, ich hatte es damals mitbekommen (ich lebte ja nicht im Tal der Ahnungslosen), habe aber auch weiter ganz normal meine Lebensmittel verbraucht und mich erst einmal nicht von dem Geschrei einiger Herrschaften bezüglich der verstrahlten Lebensmittel beeindrucken lassen.
Zu Deinem zweiten Absatz - wir sind dann hier in Mitteleuropa einmal von den sich ergebenden Folgen in der Ukraine abgesehen genauso betroffen und dann ist es eigentlich erst einmal vollkommen Latte, wer für was die Verantwortung hat. Die ersten Symptome von Tschernobyl wurden ja im Jahr 1986 meines Wissens nach im schwedischen Forsmark registriert ...
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 3

Beitragvon karnak » 6. Juli 2023, 13:49

Spartacus hat geschrieben:
Ja klar, träume mal schön weiter. Die meisten DDR Bürger wussten gar nicht was los war und aßen ihr Obst und Gemüse, als wäre nichts passiert.



Sparta

[grin] Vom Nichtwissen mal abgesehen, es gab auch nie einen wirklichen Grund in dieser Bundesrepublik auf irgendwelche Nahrungsmittel zu verzichten, man war weit entfernt von irgendwelchen bedenklichen Werten, wie bei Corona und den Chinesen ging es da erstmal um die Russen ,Schadenfreude und Belebung des Feindbildes durch den passenden Anlass. [hallo]
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 3

Beitragvon pentium » 6. Juli 2023, 13:55

karnak hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Ja klar, träume mal schön weiter. Die meisten DDR Bürger wussten gar nicht was los war und aßen ihr Obst und Gemüse, als wäre nichts passiert.



Sparta

[grin] Vom Nichtwissen mal abgesehen, es gab auch nie einen wirklichen Grund in dieser Bundesrepublik auf irgendwelche Nahrungsmittel zu verzichten, man war weit entfernt von irgendwelchen bedenklichen Werten, wie bei Corona und den Chinesen ging es da erstmal um die Russen ,Schadenfreude und Belebung des Feindbildes durch den passenden Anlass. [hallo]


Ja das hat dir damals das ND und dein APO Sekretär erzählt....Ich wollte ja eigentlich keine Kiste dazu aufmachen, aber die Pilze in manchen Gegenden sind heute noch verstrahlt.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 3

Beitragvon steffen52 » 6. Juli 2023, 14:17

karnak hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Ja klar, träume mal schön weiter. Die meisten DDR Bürger wussten gar nicht was los war und aßen ihr Obst und Gemüse, als wäre nichts passiert.



Sparta

[grin] Vom Nichtwissen mal abgesehen, es gab auch nie einen wirklichen Grund in dieser Bundesrepublik auf irgendwelche Nahrungsmittel zu verzichten, man war weit entfernt von irgendwelchen bedenklichen Werten, wie bei Corona und den Chinesen ging es da erstmal um die Russen ,Schadenfreude und Belebung des Feindbildes durch den passenden Anlass. [hallo]

Oh, da bist Du aber auf dem Holzweg, nach dem der Reaktor in Tschernobyl hoch ging gab es auf einmal alle möglichen Arten von Obst und
Gemüse und der Grund war gewesen das die BRD von da nichts mehr nahm, die DDR-Bürger freunden sich über das Angebot ..... [sick]
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Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon karnak » 6. Juli 2023, 14:26

pentium hat geschrieben:
Ja das hat dir damals das ND und dein APO Sekretär erzählt....Ich wollte ja eigentlich keine Kiste dazu aufmachen, aber die Pilze in manchen Gegenden sind heute noch verstrahlt.

[grin] Bist auch verstrahlt. Auf diesen Planeten gibt es nichts und niemanden der nicht verstrahlt ist. Die Dosis macht es, dass wusste schon Paracelsus. Und nach der Reaktorschmelze bei den Russen waren in Westeuropa die Werte nie so hoch als das sie eine ernsthafte Gesundheitgefährdung für die Bevölkerung bedeutet hätten, außer man hätte jeden Tag drei Körbe Pilze gegessen. Der Rest war die übliche Panikmache, gepaart mit dem Kampf der Systeme.
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Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon karnak » 6. Juli 2023, 14:27

Ach so, und ich war selbst der Partrisekretär. [flash]
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon pentium » 6. Juli 2023, 14:54

karnak hat geschrieben:Ach so, und ich war selbst der Partrisekretär. [flash]


Dann war es eben ein anderer Agitator...
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon pentium » 6. Juli 2023, 15:10

karnak hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
Ja das hat dir damals das ND und dein APO Sekretär erzählt....Ich wollte ja eigentlich keine Kiste dazu aufmachen, aber die Pilze in manchen Gegenden sind heute noch verstrahlt.

[grin] Bist auch verstrahlt. Auf diesen Planeten gibt es nichts und niemanden der nicht verstrahlt ist. Die Dosis macht es, dass wusste schon Paracelsus. Und nach der Reaktorschmelze bei den Russen waren in Westeuropa die Werte nie so hoch als das sie eine ernsthafte Gesundheitgefährdung für die Bevölkerung bedeutet hätten, außer man hätte jeden Tag drei Körbe Pilze gegessen. Der Rest war die übliche Panikmache, gepaart mit dem Kampf der Systeme.



Interessant scheint mir in dem Zusammenhang auch, wie hoch die radioaktive Belastung im Vergleich zu anderen „nuklearen Ereignissen“ war.
In einer Publikation der IAEA von 1996 wird folgender Vergleich gezogen: 400 mal mehr radioaktive Substanzen als bei der (kleinen) Hiroshima-Bombe wurden in die Atmosphäre freigesetzt, und ein 1/100 – 1/1000 dessen, was insgesamt bei Atombombentests in den 50ern und 60er freigesetzt wurde.
http://www.iaea.org/inis/collection/NCL ... 058918.pdf

Verstrahlt ist völlig unwissenschaftlich...Dann wäre mein Elternhaus hoch in den Bergen des Erzgebirges auch verstrahlt....Rund 2,1 Millisievert pro Jahr (mSv/a) beträgt die Strahlendosis, der Menschen in Deutschland im Durchschnitt ausgesetzt sind. Die Forscher unterscheiden dabei grundsätzlich zwei Arten natürlich vorkommender Radioaktivität: Auf der einen Seite steht kosmische Strahlung aus dem Weltall, die auf ihrem Weg zum Boden von der Atmosphäre abgeschwächt wird und meist nur für Vielflieger ein Problem ist. Die zweite Quelle sind radioaktive Stoffe, die im Erdmantel vorkommen, hierzulande vor allem die Elemente Uran und Thorium.
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon augenzeuge » 6. Juli 2023, 16:46

karnak hat geschrieben:Vom Nichtwissen mal abgesehen, es gab auch nie einen wirklichen Grund in dieser Bundesrepublik auf irgendwelche Nahrungsmittel zu verzichten, man war weit entfernt von irgendwelchen bedenklichen Werten


Bis auf bestimmte Pilze ist das alles richtig. Aber, in der Regel ist dies unbedenklich. Wer in die Karibik fliegt, nimmt mehr Strahlung auf, als damals durch Tschernobyl. [shocked]

Der Verzehr von 200 Gramm Pilzen mit 2.000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm hat eine Belastung von 0,005 Millisievert zur Folge. Dies ist deutlich weniger als die Strahlenbelastung bei einem Flug von Frankfurt nach Gran Canaria. Erwachsene, die jedoch jede Woche eine solche Pilzmahlzeit verzehren, erfahren eine zusätzliche Strahlendosis wie bei rund zwanzig Flügen von Frankfurt nach Gran Canaria. In Zahlen ausgedrückt sind das 0,27 Millisievert.


In Deutschland wurden und werden voraussichtlich auch zukünftig keinerlei messbare gesundheitliche Auswirkungen beobachtet. Die mittlere Strahlenbelastung der Bevölkerung infolge der von Tschernobyl nach Deutschland verfrachteten Radioaktivität beträgt gegenwärtig weniger als 0,01 mSv (Millisievert) pro Jahr.

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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon pentium » 6. Juli 2023, 16:56

Manchmal ist die Strahlung sogar für das Messgerät zu viel. „Das Messgerät kann Werte bis zu 9999 Becquerel pro Kilogramm anzeigen“, sagt Jagdwirt Jörg Richter, der für seine Abschlussarbeit die Belastung von Schwarzwild im Landkreis Augsburg nach der Katastrophe von Tschernobyl untersucht hat. Dann aber ist einfach Schluss. Doch bei der hohen Strahlung ist das auch schon egal - das Fleisch des Wildschweins ist dann absolut ungenießbar.
https://weather.com/de-DE/wissen/umwelt ... ur-verzehr

„Entscheidend war der 30. April vormittags“, erzählt Richter. Dunkle Wolken zogen über Landstriche in Schwaben, über den Bayerischen Wald und den Süden Oberbayerns. „Es regnete, aber wie in Bayern üblich nur lokal.“ Das Wetter von damals prägt die Landschaft noch heute: In Meitingen zum Beispiel, einem Markt im nördlichen Landkreis Augsburg, sei es trocken geblieben, berichtet der 53-Jährige. „Strahlung ist dort kaum mehr ein Thema.“ Doch nur wenige Kilometer weiter südlich regnete es - und die Messgeräte schlagen noch immer aus.

Denn mit dem Regen drangen damals radioaktive Stoffe in den Boden. Die meisten sind längst kein Problem mehr, nur Caesium 137 hält sich hartnäckig. Der Stoff hat eine Halbwertzeit von 30 Jahren, gut die Hälfte davon ist also erst zerfallen.

„Caesium 137 kann man sich vorstellen wie ein Salz“, erklärt Jagdwirt Richter. Im Waldboden setzt es sich an organische Stoffe in den oberen 10 bis 15 Zentimetern des Bodens. Über ihre Wurzeln nehmen Bäume Mineralien wie Calcium und eben auch Caesium auf, im Herbst fallen die belasteten Blätter wieder auf den Boden und zersetzen sich - ein ewiger Kreislauf, wodurch der Stoff im Boden bleibt.
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon augenzeuge » 6. Juli 2023, 18:12

Manchmal ist die Strahlung sogar für das Messgerät zu viel.

Dann taugt es nichts. [angst]

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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 3

Beitragvon Ari@D187 » 6. Juli 2023, 18:18

pentium hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Ja klar, träume mal schön weiter. Die meisten DDR Bürger wussten gar nicht was los war und aßen ihr Obst und Gemüse, als wäre nichts passiert.



Sparta

[grin] Vom Nichtwissen mal abgesehen, es gab auch nie einen wirklichen Grund in dieser Bundesrepublik auf irgendwelche Nahrungsmittel zu verzichten, man war weit entfernt von irgendwelchen bedenklichen Werten, wie bei Corona und den Chinesen ging es da erstmal um die Russen ,Schadenfreude und Belebung des Feindbildes durch den passenden Anlass. [hallo]


Ja das hat dir damals das ND und dein APO Sekretär erzählt....Ich wollte ja eigentlich keine Kiste dazu aufmachen, aber die Pilze in manchen Gegenden sind heute noch verstrahlt.

Das ist wohl definitiv so und wurde bereits kurz nach dem Unglück so statuiert. Es betrifft, wenn ich mich richtig erinnere vor allem Gebiete in Süddeutschland.

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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon Spartacus » 6. Juli 2023, 18:27

karnak hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
Ja das hat dir damals das ND und dein APO Sekretär erzählt....Ich wollte ja eigentlich keine Kiste dazu aufmachen, aber die Pilze in manchen Gegenden sind heute noch verstrahlt.

[grin] Bist auch verstrahlt. Auf diesen Planeten gibt es nichts und niemanden der nicht verstrahlt ist. Die Dosis macht es, dass wusste schon Paracelsus. Und nach der Reaktorschmelze bei den Russen waren in Westeuropa die Werte nie so hoch als das sie eine ernsthafte Gesundheitgefährdung für die Bevölkerung bedeutet hätten, außer man hätte jeden Tag drei Körbe Pilze gegessen. Der Rest war die übliche Panikmache, gepaart mit dem Kampf der Systeme.


Panik, ja klar.

Miesbach/Bad Tölz - Ein Jäger aus dem südlichen Oberbayern staunte nicht schlecht, als er seine Beute genauer untersuchte. Das Wildschwein, das er erlegt hatte, war radioaktiv belastet. Und zwar nicht gerade ein wenig. Mehr als 1200 Bequerel pro Kilogramm habe das Wildtier aufgewiesen, verkündete Grünen-Bundestagsabgeordneter Karl Bär auf Twitter und postete ein Bild von dem toten Wildschwein.


Laut Bundesamt für Strahlenschutz konnte im Zeitraum 2017 bis 2020 im Bayerischen Wald* sogar Spitzenwerte von rund 17.000 Bequerel pro Kilogramm Schwarzwild gemessen werden. Die traurigen Spitzenreiter sind Wildschweine, gefolgt von Rehwild und Hirschen. Besonders stark betroffen sind die Tiere auch in den Wäldern Schwabens, im Osten und im südlichen Oberbayern.


https://www.merkur.de/bayern/bayern-wil ... 49733.html

Das Problem ist hier schon lange bekannt und es gibt schon ewig kein regionales Wild mehr zu kaufen, oder in den Gaststätten auf den Teller. Leider. [shocked]

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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon Edelknabe » 6. Juli 2023, 19:05

Dieser "Fremdenlegionärsschauspieler," wo war der gleich um das Reaktorunglück herum? Richtig, irgendwo im Arabischen oder wars doch eher in Afrika? Spätestens Montag nach dem WE wusste DDR Bürger das da was bei die Sowjets passiert ist, und zwar etwas mit Radioaktivität. Und logisch, das Leben ging einfach nur weiter, wie sonst alles in dieser DDR. So herrlich blöd um in Bautzen einzufahren waren eben nur wenige.

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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon karnak » 6. Juli 2023, 19:13

Spartacus hat geschrieben:
Panik, ja klar.

Miesbach/Bad Tölz - Ein Jäger aus dem südlichen Oberbayern staunte nicht schlecht, als er seine Beute genauer untersuchte. Das Wildschwein, das er erlegt hatte, war radioaktiv belastet. Und zwar nicht gerade ein wenig. Mehr als 1200 Bequerel pro Kilogramm habe das Wildtier aufgewiesen, verkündete Grünen-Bundestagsabgeordneter Karl Bär auf Twitter und postete ein Bild von dem toten Wildschwein.


Laut Bundesamt für Strahlenschutz konnte im Zeitraum 2017 bis 2020 im Bayerischen Wald* sogar Spitzenwerte von rund 17.000 Bequerel pro Kilogramm Schwarzwild gemessen werden. Die traurigen Spitzenreiter sind Wildschweine, gefolgt von Rehwild und Hirschen. Besonders stark betroffen sind die Tiere auch in den Wäldern Schwabens, im Osten und im südlichen Oberbayern.


https://www.merkur.de/bayern/bayern-wil ... 49733.html

Das Problem ist hier schon lange bekannt und es gibt schon ewig kein regionales Wild mehr zu kaufen, oder in den Gaststätten auf den Teller. Leider.

Sparta

Natürlich Panik und sinnlose Hysterie, mit etwas Mühe ergoogelst Du Dir auch die Bestätigung aus den Ergebnissen der Aufarbeitung der Auswirkungen auf Deutschland und Westeuropa. [hallo]
Wenn Du nicht jede Woche 2 Wildschweine verzehrst hättest Du das Fleisch immer essen können. Und der Jäger wird auch nicht eine Woche neben dem erlegten Schwein geschlafen haben. [flash] Aber das ist schon ewig das Prinzip in diesem Land die Bevölkerung zu informieren, irgendwas nach dem Zeitgeist labern, oberflächlich recherchieren, von den Dingen keine Ahnung davon aber eine ganze Menge. [flash]
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 3

Beitragvon Gerd Böhmer » 6. Juli 2023, 20:24

steffen52 hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Ja klar, träume mal schön weiter. Die meisten DDR Bürger wussten gar nicht was los war und aßen ihr Obst und Gemüse, als wäre nichts passiert.

Sparta


[grin] Vom Nichtwissen mal abgesehen, es gab auch nie einen wirklichen Grund in dieser Bundesrepublik auf irgendwelche Nahrungsmittel zu verzichten, man war weit entfernt von irgendwelchen bedenklichen Werten, wie bei Corona und den Chinesen ging es da erstmal um die Russen, Schadenfreude und Belebung des Feindbildes durch den passenden Anlass. [hallo]


Oh, da bist Du aber auf dem Holzweg, nach dem der Reaktor in Tschernobyl hoch ging gab es auf einmal alle möglichen Arten von Obst und
Gemüse und der Grund war gewesen das die BRD von da nichts mehr nahm, die DDR-Bürger freuten sich über das Angebot ... [sick]

Gruß steffen52


Genau, es gab in der DDR auf einmal viele vor Tschernobyl nicht verfügbare Lebensmittel. Gewürzt mit dem arroganten und schadenfrohen medialen Geschrei in der westlichen Welt, wie es Dein Vorschreiber erwähnt - "unsere Technik ist sicher, bei uns wird so etwas nicht passieren ..." - ähmm-ja.

@ spartacus - irgendetwas müssen die bajuwarischen Jäger sich ja einfallen lassen, wenn Obelixx die ganzen Wildschweinchen wegnascht ... feixend,
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 3

Beitragvon augenzeuge » 7. Juli 2023, 09:30

Gerd Böhmer hat geschrieben:Gewürzt mit dem arroganten und schadenfrohen medialen Geschrei in der westlichen Welt


Jetzt wirst du theatralisch. [flash]

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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon pentium » 7. Juli 2023, 10:33

Tschernobyl 1986: Berichterstattung in der DDR

Erst zwei Tage nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 wird in der DDR erstmals über das Ereignis berichtet. Die Meldung ist allerdings nur vier Zeilen lang.

28. April 1986 - Erste Meldung über "eine Havarie" in Tschernobyl

Zwei Tage nach dem Reaktorunfall im Atomkraftwerk in Tschernobyl in der Ukraine, wird in der DDR zum ersten Mal von dem Ereignis berichtet - in den Fernsehnachrichten der "Aktuellen Kamera", und zwar ganz am Ende der Sendung. Der Sprecher verliest auch nur eine aus insgesamt vier Sätzen bestehende Meldung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS, der zufolge sich im Kernkraftwerk in Tschernobyl eine "Havarie" ereignet habe und einer der Kernreaktoren "beschädigt" wurde.

29. April 1986 - Zwei Menschen in Tschernobyl sind gestorben

Der Moskau-Korrespondent des DDR-Fernsehens verliest am 29. April 1986 eine Erklärung des Ministerrats der UdSSR, wonach zwei Menschen in Tschernobyl gestorben und vier Dörfer in der Unglücksregion evakuiert worden sind. Der Chef des "Amtes für Atomenergie und Strahlenschutz der DDR" erklärt, dass es für die DDR-Kernkraftwerke strenge Vorschriften gibt. Das Überprüfen der Anlagen in der DDR sei demzufolge "nicht relevant".


30. April 1986
"Keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen notwendig"

Der Nachrichtensprecher der "Aktuellen Kamera" verliest am 30. April 1986 eine Erklärung des "Amtes für Atomenergie und Strahlenschutz der DDR", nach der "keinerlei gesundheitlichen Gefährdungen bestanden oder bestehen". Und auch die Weltgesundheitsorganisation soll Entwarnung gegeben haben: "Besondere Vorsichtsmaßregeln außerhalb der UdSSR sind nicht notwendig".
Alles nur "hochgespielt"

In einer halbstündigen Sondersendung des DDR-Fernsehens am 30. April 1986 kommen zwei hochrangige DDR-Wissenschaftler zu Wort: Prof. Dr. Karl Lanius, Direktor des Instituts für Hochenergiephysik, und Prof. Dr. Günter Flach, Direktor des Zentralinstituts für Kernforschung in Rossendorf bei Dresden. Flach sagt: "Auf dem Gebiet der Kernenergie" gebe es "die geringste Zwischenfallquote, wenn man es etwa mit dem Bergbau vergleicht". Karl Lanius meint: "Man muss aus dem Unfall lernen", ansonsten sei alles nur "hochgespielt".

1. Mai 1986 - Spezialtrupps mit modernster Technik in Tschernobyl

Die "Aktuelle Kamera" widmet in ihrer Sendung am 1. Mai 1986 anlässlich des "Kampftags der Arbeiterklasse" mehr als dreiviertel der Sendezeit den Demonstrationen. Ganz am Ende verliest der Moskau-Korrespondent des DDR-Fernsehens eine Erklärung des Ministerrats der UdSSR: "Spezialtrupps, die mit modernster Technik und wirksamsten Mitteln ausgerüstet sind, entaktivieren die Flächen in Tschernobyl", heißt es in der Erklärung. Bilder oder Filmaufnahmen aus dem Katastrophengebiet werden nicht gezeigt.


2. Mai 1986 - Stabilisierung auf niedrigem Niveau

Als einer der ersten europäischen Staaten veröffentlichte die DDR Messwerte über Radioaktivität in der Luft im Zeitraum vom 30. April bis zum 2. Mai 1986. Die Interpretation liefert die "Aktuelle Kamera" gleich mit: "Stabilisierung auf niedrigem Niveau." Eine Gefährdung der Bevölkerung habe zu keinem Zeitpunkt bestanden. Auch Experten aus den USA werden zur Beruhigung der Bürger zitiert: "Die meiste Radioaktivität ist bereits ausgetreten."

3. Mai 1986 - "Radioaktive Wolke war nie eine Gefährdung"

Nach einem langen Bericht über den Parteitag der DKP in Hamburg verliest der Moskau-Korrespondent in der "Aktuellen Kamera" vom 3. Mai 1986 erneut nur eine TASS-Meldung. Der Tenor der Meldung lautet: "Die Arbeiten rund um Tschernobyl sind gut organisiert." Ausführlich werden französische Atomexperten zitiert, die der Auffassung sind, dass "die radioaktive Wolke nie eine Gefährdung für Ost- und Westeuropa" darstellte. Außerhalb der Zehn-Kilometer-Sperrzone um den Unglücksreaktor, so die Experten, seien die Strahlen völlig unbedenklich. Auch in der Bundesrepublik würden "völlig normale Werte" gemessen.

6. Mai 1986 - Zahl der Reaktorunfälle in den USA steigt

Die "Aktuelle Kamera" vom 6. Mai 1986 beschränkt sich auch an diesem Tag auf das Verlesen einer Meldung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS: Das Gebiet rund um den Reaktor wird gesäubert und die evakuierten Menschen finden anderswo Arbeit ... Ausführlich widmet sich die Nachrichtensendung dagegen den amerikanischen Atomkraftwerken. "Die Zahl von Nuklearunfällen in den USA haben ständig zugenommen", heißt es. "1985 war das Jahr mit der größten Pannenserie."

14. Mai 1986: Gorbatschow zum Reaktorunfall

In einer Ansprache im sowjetischen Fernsehen am 14. Mai 1986 äußerte sich der Generalsekretär der KPdSU, Michail Gorbatschow, erstmals zum Reaktorunglück in Tschernobyl. Das DDR-Fernsehen zeigte keine Ausschnitte, nicht einmal ein Bild des sowjetischen KP-Chefs, der mit seiner Politik von "Glasnost" und "Perestroika" den Unmut der Ost-Berliner SED-Führung auf sich gezogen hatte. Stattdessen kommentierte Götz Förster, Redakteur der "Aktuellen Kamera", Gorbatschows Ansprache.

22. April 1987: "Wir sind alle gesund"

Das DDR-Fernsehen zeigt am 22. April 1987 eine Reportage des Magazins "Objektiv" mit dem Titel "1 Jahr nach Tschernobyl". Der Reporter des DDR-Fernsehens besuchte eines von insgesamt 52 neu entstandenen Dörfern "für Leute, die das Sperrgebiet rund um den Unglücksreaktor Tschernobyl verlassen mussten". "Wir sind alle gesund", sagt einer der Dorfbewohner, "es gab keinen einzigen Fall einer Strahlenkrankheit." "Es gefällt uns hier", meint eine Frau, "dennoch, wir würden gern wieder zurückgehen."

https://www.mdr.de/geschichte/ddr/kalte ... ml#sprung8
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Neues aus Tschernobyl...

Beitragvon Gerd Böhmer » 7. Juli 2023, 14:22

pentium hat geschrieben:Tschernobyl 1986: Berichterstattung in der DDR

Erst zwei Tage nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 wird in der DDR erstmals über das Ereignis berichtet. Die Meldung ist allerdings nur vier Zeilen lang.


Hmmm, das war doch aber mehr dem Verhalten in der UdSSR geschuldet, wurde doch wie es hier richtig geschrieben wurde erst zwei Tage nach dem GAU erstmalig umfassend berichtet.
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