Kein Schutz für Insekten

Kein Schutz für Insekten

Beitragvon Zicke » 3. Juni 2021, 16:12

Union kippt Bienen-Schutz-Gesetz
Der Bundesrat hat Angst vor den Protesten der Landwirte. Deswegen hat er die Anwendungsverordnung zum Pflanzenschutz von der Tagesordnung geworfen.

BERLIN taz | Der umstrittene Unkrautvernichter Glyphosat wird vorerst nicht verboten. Am Freitag sollte der Bundesrat über die Verordnung zum Pflanzenschutz abstimmen, die das Ende von Glyphosat Ende 2023 besiegeln und weitere Beschränkungen von Herbiziden und Insektiziden bringen soll. Es ist eines der zentralen Vorhaben der Bundesregierung. Die Insekten sollen damit besser geschützt werden. Doch die Beschlussfassung wurde kurzfristig von der Tagesordnung gestrichen – auf Drängen der Union.
https://taz.de/Kein-Schutz-fuer-Insekten/!5775520/
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Kein Schutz für Insekten

Beitragvon augenzeuge » 3. Juni 2021, 16:44

Und da wundert man sich über den Erfolg der Grünen?
Die weitere Zulassung als auch Anwendung von Glyphosat ist ein Skandal und Dummheit zugleich.

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Re: Kein Schutz für Insekten

Beitragvon pentium » 3. Juni 2021, 17:55

Hier mal ein älterer Beitrag aus Schrot&Korn vom Mai 2020

Warum Glyphosat nicht verboten wird

Eine Landwirtschaft ohne synthetische Ackergifte ist machbar. Warum gibt es sie dann immer noch?

Misstrauen ist auch auf europäischer Ebene angebracht. EFSA und EU-Kommission haben dem Wirkstoff Glyphosat bisher die Treue gehalten. Die Kommission wird vermutlich auch dieses Mal versuchen, einen Kompromiss zu finden. Der könnte so aussehen: Glyphosat bleibt weiter zugelassen und jene Staaten, die den Wirkstoff ablehnen, können für ihr Land Anwendungsverbote erlassen. Die Hersteller würden diese Verbote respektieren und nicht dagegen klagen. Mit einem ähnlichen Kompromiss erlaubte die EU 2015 ihren Mitgliedern nationale Anbauverbote für Gentechnikpflanzen. Der grüne Bundestagsabgeordnete Harald Ebner warnt deshalb vor einem „Kuhhandel wie bei der Gentechnik“. Glyphosat müsse aus Gründen des Gesundheits- und Umweltschutzes vom Markt – in der ganzen EU.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Kein Schutz für Insekten

Beitragvon Ari@D187 » 3. Juni 2021, 21:39

"EU-Kommission", alles wird gut!

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Re: Kein Schutz für Insekten

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Juni 2021, 10:16

Sobald es regnet, erholen sich auch etliche Insektenpopulationen.
Voriges Jahr 1000 km mit weißem Auto gefahrenund das sah danach genauso aus.
Heute einma um den Block, und die Kühlerschürze ist pechschwarz. Es gibt sie also wieder, die ekeligen Fliegen.
Dass viele Insekten, wie Bienen, aber vorerst stark dezimiert bleiben, ist unstrittig.

Gruß Volker
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Re: Kein Schutz für Insekten

Beitragvon Interessierter » 4. Oktober 2021, 10:42

„Massenaussterben“: Wie sehr bedroht der Rückgang der Artenvielfalt unsere Lebensgrundlage?

Wissenschaftler:innen warnen vor dem Aussterben vieler Pflanzen- und Tierarten. Sie sprechen gar von einem „Massenaussterben“. Die ersten Folgen sind schon längst sichtbar und drohen sich zu verschlimmern.

Wie ein Damoklesschwert schwebt der Rückgang der Artenvielfalt nach Ansicht einiger Wissenschaftler:innen über unserer Gesellschaft. „Da braut sich was zusammen“, sagt Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Frankfurt am Main. Die Wissenschaftlerin untersucht seit langem den Rückgang der Biodiversität in Deutschland und Mitteleuropa. Anlässlich der sich zuspitzenden Problematik widmet sich auch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina zur Jahresversammlung 2021 am Freitag diesem Thema.

Pflanzenschutzmittel und schwindender Lebensraum fordern Opfer


Die Abnahme der Biodiversität lasse sich gut an Langzeitbestandstrends nachvollziehen, sagt Böhning-Gaese, die Mitglied der Leopoldina ist. Insbesondere bei den Vögeln gebe es eine vergleichsweise gute Datengrundlage. Neben vielen weiteren Arten sehe sie besonders starke Rückgänge bei den Vögeln der agrargeprägten Landschaft.

„Bei uns in Deutschland und in Mitteleuropa liegt das Problem in der Agrarlandschaft, also Wiesen, Weiden und Äcker“, erklärt die Wissenschaftlerin. Die Gründe dafür seien komplex. Die übergeordnete Ursache sei, dass die Landwirtschaft auf reine Produktivität ausgerichtet ist. „So viel produzieren, wie irgendwie möglich.“

Begleiterscheinungen seien Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat, hohe Düngeraten und eine Veränderung der Anbaukultur hin zu Monokulturen, die zum Verlust von Hecken, Bäumen und Brachflächen führten. Die geringe pflanzliche Vielfalt wirke sich schließlich auch auf die Tiere aus, beispielsweise auf Vögel denen die Brutstätten und Verstecke fehlten.

Insekten besonders stark betroffen vom Artenschwund


Eines der „dramatischsten Ergebnisse“ von Langzeituntersuchungen sei bereits 2017 veröffentlicht worden. Bürgerwissenschaftler:innen hatten zusammen mit Statistikern innerhalb von 27 Jahren „einen Rückgang um mehr als 75 Prozent der Biomasse an Fluginsekten“ beobachtet. „Das hat damals eingeschlagen und gezeigt, dass wir ein massives Problem in Deutschland und in Mitteleuropa mit dem Insektensterben haben.“

Die Folgen der fehlenden Biodiversität seien schon jetzt sichtbar, sagt Böhning-Gaese. Es fehlten in der Fläche Bestäuber wie Bienen. Dies zeige sich mitunter am Ertrag der Obstbäume, deren Fruchtbildung geringer ausfalle. Zwar könnten Landwirt:innen dann mit Bienenstöcken nachhelfen, doch der Rückgang der Wildbienen sei dennoch sichtbar und mit Folgen für den Bestäubungserfolg verschiedener Pflanzen behaftet.

https://utopia.de/news/massenaussterben ... -266117785
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