zoll hat geschrieben:Vergangenen Sonntag spielte bekanntlich Eintracht Frankfurt gegen Bayer München in München.
Wie kommt also E. F. nach München? Eine Strecke von gut 400 km, Fahrzeit 4 Std. Ich meine ganz gemütlich mit dem Bus. Weit gefehlt. Die Herren überbezahlter Fußballspieler flogen, wie selbstverständlich, mit dem Jet!
Also nicht nur die Grünen!
Ich höre schon den Aufschrei der Fußballbegeisterten, wegen Zeitersparnis usw. Umwelt - häh?
zoll
@Zoll, Peter, du hast eine Menge in deinem Leben erfahren. Ich glaube, dass das für dich eine Nummer zu groß ist, der Fußball.
Fußball war einmal Hobby-Sache, Freizeitgestaltung, Unterhaltung, Leidenschaft.
Was ist geblieben, die Leidenschaft, dazu gekommen ist ein knallhartes Geschäft. Wir nannten es früher Sport, heute ist es für die Ausführenden ganz einfach Arbeit und die muss gewissenhaft ausgeführt werden. Zu unserer Jugendzeit reichten 3 Stunden Training in der Woche vor dem Spiel völlig aus. Auch wir wurden Meister oder Vizemeister, wenn auch nur Kreisklasse, und freuten uns wie die Rohrspechte. Eine Bierdusche, die gab es nicht, war ja auch viel zu kostbar das edle Getränk.
Ja und nun zu deinem Problem. Eine Busfahrt könnte über 4 Stunden gemütlich sein. Nicht aber für die hartgesottenen arbeitenden Fußballspieler. Was du eventuell nicht beachtet hast, ist die Hin und Rückfahrt, zusammen 8 Stunden. In dieser Zeit erschlafft die Muskulatur, Aufputschmittel ist ja bekanntlich im Fußball auch verboten.
Frisch aussehend und gut durchtrainiert steigt man in das Flugzeug und als Strahlemann für die Fans, die den ganzen Budenzauber finanzieren, steigt man wieder aus. Die kurze Flugzeit ist eine kleine Verschnaufpause vom harten Training, ihre Arbeit.
Der Fußball selbst ist das Lebenselixier das Heiligtum auf dem Rasen, die Fans stehen auf gleicher Höhe. Kommen jetzt die hochdotierten Spieler als Schlappis im Station an, dann wird wieder gemeckert, wie auch du jetzt, dass sie dem Wert ihres Geldes nicht entsprechen. Der Bus mit seinen verdunkelten Scheiben hat aber auch noch einen Nachteil, die Fans auf der Autobahn können sie nicht sehen. Die Zeitdauer vom Sehen und Gesehen werden für die Fans ist weitaus größer und notwendiger.
Auf der Fahrt zum und vom Flughafen ist die Muskulatur immer leicht in Bewegung und halten sie auf Betriebstemperatur. In einer Flugstunde könnten sie zwar schlafen, lohnt sich aber nicht, nein hier wird der Teamgeist propagiert, einer für alle, alle für einen, so is dat Motto.
Dass nun die Eintracht in München dennoch so hoch verloren haben, hängt mit der Klasse von Bayern München zusammen. Sie hatten auch ganz einfach etwas mehr Zeit ihrer Arbeit, sprich Training, nachzugehen. Das Stadion war ausverkauft und voll mit Bayern-Fans, einige Frankfurter waren in geringer Anzahl vertreten. Die Macht in oder aus München ist einfach zu groß.
Das muss man ganz einfach alles bedenken in diesem Profigeschäft und entsprechend ist die Thread-Überschrift schlicht falsch, bezogen auf die Heiligtümer auf dem Rasen.
Nun aber bitte wieder zurück zum Thema Fliegen.