Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon pentium » 27. April 2019, 11:19

augenzeuge hat geschrieben:
Zicke hat geschrieben:im Elster-Saale Kanal wurde geangelt und gebadet.


Das stimmt. Z.B. bei Kleinliebenau. Aber darum gings nicht.
AZ


Geht um Braunkohle...am besten wir lagern dieses bade-Thema aus. Im übrigen, wir haben auch bis in die 70ziger Jahre in der Elbe gebadet...
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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon Nostalgiker » 28. April 2019, 09:01

Was den Zustand der Pleiße betrifft, was bekanntlich auch eine unmittelbare Folge des Kohlebergbaus in der Region südlich von Leipzig war, habe ich einen interessanten Artikel gefunden:

DIE WASSERVERSCHMUTZUNG

Die katastrophale Verschmutzung der Pleiße war sprichwörtlich und belastet ihr Image bis heute. Wenige Wasserläufe sind in so hohem Maße durch die Industrialisierung geschädigt worden. Der Fluß galt neben der Emscher als eines der schmutzigsten Gewässer Deutschlands. Dabei hielten sich die Verunreinigungen über Jahrhunderte im Rahmen des Üblichen. Beeinträchtigungen der Wasserqualität durch das Textilgewerbe, die Gerbereien und den Abfall der Siedlungen gab es an vielen Flüssen. Auch im Einzugsbereich der Pleiße traten sie vorrangig im Umfeld der Städte auf. Die durch Altenburg fließende Blaue Flut erinnert bereits dem Namen nach an die frühere Nutzung des Wassers durch eine Färberei. Meist bezogen sich die Verschmutzungen auf bestimmte Flußabschnitte und stellten das ökologische Gesamtsystem nicht in Frage. Erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es durch Industrialisierung und wachsende Bevölkerungszahlen zu einer Verschärfung der Situation. Das Wasser wurde intensiver genutzt und stärker verunreinigt, was sich vor allem im oberen Pleißetal und in der Leipziger Gegend bemerkbar machte. Die Verunreinigungen bewirkten eine Erhöhung der Wassertemperatur, so daß der Fluß nur noch selten und später überhaupt nicht mehr zufror.

Nach dem ersten Weltkrieg veränderte sich das Ökosystem der Flußlandschaft in dramatischer Weise. Die Pleiße und ihre Nebenflüsse mußten nun zusätzlich zur Abwasserlast der Textilbetriebe große Mengen von Fettsäuren, Phenolen und anderen chemischen Verbindungen aufnehmen. Die 1916/17 errichteten Anlagen von Regis entstandenen Rückstände wurden 1921 folgendermaßen beschrieben: "Geruch stark teerig. Farbe braun. Trübe, auch nach Filtrieren nicht klar werdend." Zum vollständigen Kollaps und der Umwandlung des unteren Flußverlaufs in eine reine Abwasserkloake führte der Bau der chemischen Werke in Böhlen und Espenhain. Beide Komplexe dienten der Kriegsvorbereitung und besaßen somit auf allen Planungsebenen Priorität. Bereits 1939 produzierten in Böhlen 24 Schwelöfen jährlich etwa 300 000 Tonnen Teer und Öl. Auf die unübersehbaren Umweltschäden wurde kaum Rücksicht genommen. Ab Mitte der 30er Jahre gingen die Verantwortlichen davon aus, daß die traditionellen Wassernutzungen der Pleiße ohnehin nicht mehr gegeben seien. Eine weitere Verschärfung der ökologischen Situation erfolgte durch die rücksichtslose Steigerung der karbochemischen Produktion im zweiten Weltkrieg und die Luftangriffe der Alliierten. Zentrale Teile der Kläranlagen des Böhlener Werks sind durch Bombentreffer zerstört worden.

Auch in der DDR war die Pleiße der Doppelbelastung durch die beiden Industriegebiete am oberen und unteren Flußverlauf ausgesetzt. Hinzu kamen nie bilanzierte Verunreinigungen durch die Landwirtschaft (Düngung, Gülleabfall aus Großtierhaltung) und kommunale Abwässer. Schon die Verschmutzung in und um Werdau bewirkte, daß sich der Fluß bei geringer Wasserführung in "einen stinkenden Pfuhl" verwandelte. Der durch Schadstoffeinleitungen geringer betroffene Pleißeabschnitt zwischen Gößnitz und dem Braunkohlegebiet reichte für eine Selbstreinigung nicht aus. Unterhalb der Einmündung des Gerstenbachs (Abwässer des Teerverarbeitungswerks Rositz und der Stadt Altenburg) begann das Kohlerevier, lagen die Betriebe von Regis-Breitingen, Deutzen, Lobstädt, Großzössen, Böhlen und Espenhain. Nach dem Zufluß der Gösel (Werk Espenhain) verbreitete der Fluß einen penetrant chemisch-medizinischen Geruch und war in der Nähe der Wehre oft über Hunderte von Metern mit kakaobraunem, rosarotem oder weißem Schaum bedeckt. Einzelne, durchaus aufwendige Maßnahmen wie der Bau neuer Abwasseranlagen in Espenhain änderten daran - angesichts der völlig verschlissenen Produktionsanlagen - nur wenig.

Weitere, interessante Informationen zum Thema findet man hier: http://www.neue-ufer.de/leipzig/pleisse.asp

Bis Ende der 60ger Jahre badeten wir noch bedenkenlos im Elsterflutgraben wenn uns der Weg zum Strandbad am Elsterstausee zu weit war ......

Und Augenzeuge, im Gegensatz zu dir habe ich weder was vom ständigen Lärm und dem Dreck der Tagebaue im Süden von Leipzig mitbekommen. Wahrscheinlich war die Zeit welche im Leipziger Süden wohnte dafür zu kurz ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon augenzeuge » 28. April 2019, 11:15

Nostalgiker hat geschrieben:....

Und Augenzeuge, im Gegensatz zu dir habe ich weder was vom ständigen Lärm und dem Dreck der Tagebaue im Süden von Leipzig mitbekommen. Wahrscheinlich war die Zeit welche im Leipziger Süden wohnte dafür zu kurz ......


Es gibt nirgends Kohletagebaue ohne Staub, Lärm.
Aus einem aktuellen Schreiben an den Minister (Bündnis aus Anwohnern aller drei deutschen Tagebaugebiete, verschiedene Bürgerinitiativen, Ortsvorsteher, Seelsorger und Ärzte beklagen in dem Brief, dass Bundes- und Landesregierungen die Interessen von Tagebaubetroffenen bislang nicht berücksichtigt haben.)

Auch weit über die Tagebaukante hinaus werden die AnwohnerInnen durch Bergschäden in Folge von Grundwasserabsenkung, gesundheitsschädigenden Luftschadstoffen sowie Lärm und Staub ihrer Lebensqualität beraubt.


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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon Nostalgiker » 28. April 2019, 11:31

Irgendwie waren damals die DDR Bürger härter im nehmen .......
Heutzutage fühlt sich der ruhebedürftige Bürger schon durch das brüllen der Vögel in der Morgendämmerung massiv belästigt und fordert die Einhaltung der Ruhezeiten .......

Leipzig war zu DDR Zeiten beileibe kein Luftkurort aber das in der Stadt der Lärm der Tagebaugroßgeräte als Lärmbelästigung wahrgenommen wurde halte ich für ein Gerücht.
Eine Großstadt ist keine ländliche Idylle weitgehend ohne Geräusche.
Und die Lebensqualität wurde auch nicht beeinträchtigt da dieser höchst subjektiver Begriff erst um 1973/74 "erfunden" wurde ........
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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon augenzeuge » 28. April 2019, 13:18

Nostalgiker hat geschrieben:Irgendwie waren damals die DDR Bürger härter im nehmen .......

Sie haben gekuscht, liefen nicht aufrecht...konnten nichts tun.
https://youtu.be/tsPKRSvSWVg?t=169
https://youtu.be/tsPKRSvSWVg?t=279
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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon Nostalgiker » 28. April 2019, 16:46

Irrtum, die Masse hat es einen Scheiß interessiert.
Genauso wie die Masse im Heute ......
Da geht genauso Privat vor Katastrophe ......

Oder warum glaubst haben die Rattenfänger auf der einen Seite solch einen Zulauf? und die andere Seite ruft schon mal vorsorglich den neuen Heiland aus ......
Und die Dritten himmeln nen Typen wegen seiner charismatischen Erscheinung an und nicht der politischen Inhalte für der er stehen sollte.

Es freut die multinationalen Konzerne; denn die im Dunkeln sieht man nicht ......
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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon augenzeuge » 28. April 2019, 16:51

Nostalgiker hat geschrieben:Irrtum, die Masse hat es einen Scheiß interessiert.


Und warum war sie so?

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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon Nostalgiker » 28. April 2019, 16:56

Sie "war" nicht so, sie ist immer noch so.
Irgendwann wirst auch du das Erkennen, um mal eine deiner beliebte Floskeln zu verwenden.

-------------------------------

In den 70ger Jahren als ich mit der Westverwandtschaft in Richtung Süden fuhr und wir an Borna, Espenhain etc. vorbeigekommen sind haben die aus dem Ruhrgebiet stammenden Leuten nur eine Frage gehabt, bekommen die Menschen die hier wohnen und arbeiten mehr Geld dafür das sie hier sind?
Der Gestank und Dreck war für sie völlig normal aber wie gesagt sie kamen aus dem Ruhrgebiet ......
Zuletzt geändert von Nostalgiker am 28. April 2019, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon augenzeuge » 28. April 2019, 16:58

Nostalgiker hat geschrieben:Sie "war" nicht so, sie ist immer noch so.
Irgendwann wirst auch du das Erkennen, um mal eine deiner beliebte Floskeln zu verwenden.


Aha, dann ist es also egal, welches System "herrscht"?

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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon Nostalgiker » 28. April 2019, 17:01

Ja
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon pentium » 28. April 2019, 17:59

Magdeborn

Magdeborn war ein Dorf südlich von Leipzig. Es lag im Kreis Leipzig-Land, Bezirk Leipzig. Es entstand in seiner letzten Form 1934 durch den Zusammenschluss von sieben Dörfern und erhielt seinen Namen nach dem nur aus Kirche, Pfarrhaus und Schule bestehenden Platz Magdeborn. Der Name Magdeborn rührt von einem Kastell Medeburu her (Ersterwähnung 969). Kirchlich gehörten die Dörfer von Anfang an zur Pfarrei Magdeborn. Um 1940 wurde der Ort um eine große Siedlung für die Beschäftigten der in Espenhain entstehenden Braunkohlenindustrie erweitert. Zwischen 1977 und 1980 musste Magdeborn dem Braunkohlebergbau weichen, nachdem alle ca. 3200 Einwohner seit Ende der 1960er-Jahre umgesiedelt worden waren. Das ist die größte Zahl Einwohner im Leipziger Südraum, die wegen der Braunkohle ihre Gemeinde verlassen mussten. Die Fläche des Ortes gehörte ab dem 1. August 1980 zur Gemeinde Störmthal, welche seit 1996 nach Großpösna eingemeindet ist. Ein großer Teil der Fläche des ehemaligen Magdeborn wird jetzt vom Störmthaler See bedeckt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Magdeborn

Magdeborn lag etwa 12 km südsüdöstlich Leipzigs im bzw. am breiten Tal der nach Nordwesten verlaufenden Gösel, einem Nebenfluss der Pleiße. Der Nordostrand des Tales stieg 20 bis 30 Meter über das Flussniveau an, was ein abwechslungsreiches Ortsbild und im Winter schöne Schlittenbahnen ergab (Krankenberg, Kaiserberg). Die Gösel selbst floss durch Wiesengelände, an dessen Rändern die Ortsteile lagen.

Die Nachbarorte von Magdeborn waren von Norden im Uhrzeigersinn: Auenhain (zu Wachau), Güldengossa (jetzt zu Großpösna), Störmthal (mit Rödgen, jetzt zu Großpösna), Dreiskau, Espenhain, Geschwitz (zu Rötha, 1951/52 abgebaggert), Rüben (1955/57 abgebaggert), Zehmen (1957/58 abgebaggert) und Cröbern (1982 abgebaggert).

In der jetzigen, nachbergbaulichen Gestaltung der Landschaft befinden sich die Bereiche der ehemaligen Ortsteile von Magdeborn an folgenden Stellen. Vom Störmthaler See überflutet sind Tanzberg mit der Siedlung, Kötzschwitz, Göltzschen und die östlichen Feldfluren von Magdeborn. Göhren und Sestewitz liegen unter der Ablagerungsfläche der Zentraldeponie Cröbern. Den Namen „Göhrener Insel“ trägt nun eine östlich davon gelegene Insel. Über dem Gebiet von Dechwitz stehen die Betriebsgebäude der Zentraldeponie Cröbern. Gruna wurde nicht überbaggert; dieses Gelände heißt jetzt Magdeborner Halbinsel. Eine 1907 in Gruna gepflanzte Kastanie hat den benachbarten Tagebau überstanden und wird nun als „Überlebenskastanie“ bezeichnet.

Private Seite:
http://www.magdeborn.de/

....
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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon Interessierter » 25. August 2020, 08:41

Ein Gutachten für die Bundesregierung bestätigt: Die Kohle unter Mühlrose wird von der LEAG überhaupt nicht gebraucht

Geschrieben hat das Gutachten die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young schon im Juni, bekannt wurde es erst am jetzigen Wochenende. Im Auftrag der Bundesregierung hat Ernst & Young die Plausibilität der Abbaupläne der LEAG in der Lausitz geprüft – insbesondere die von der LEAG behauptete Notwendigkeit zum Abbau der Kohle unter dem Dorf Mühlrose. Aber seit der Kohleausstieg beschlossen wurde, sind die Abbaupläne noch weniger plausibel. Der Revierplan der LEAG entspricht nicht (mehr) der Realität, kritisieren die Grünen. Dabei hatte die LEAG extra einen neuen geschrieben.

Zum am Wochenende bekannt gewordenen Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, die den Revierplan der LEAG für die vier genehmigten Tagebaue Jänschwalde, Welzow-Süd, Nochten und Reichwalde im Auftrag der Bundesregierung überprüft hat, erklärt deshalb Dr. Daniel Gerber, energie- und klimapolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: „Im sächsischen Koalitionsvertrag (im Abschnitt ,Energie und Klimaschutz‘, Abschnitt ,Braunkohle‘, Seite 40/41, d. Red.) ist eindeutig festgehalten, dass für die Tagebaue in der Lausitz keine Flächen in Anspruch genommen oder abgesiedelt werden dürfen, die für den Betrieb der Kraftwerke im Rahmen des Kohlekompromisses nicht auch zwingend benötigt werden. Das Gutachten von Ernst & Young macht deutlich, dass die aktuelle Revierplanung der LEAG dieser Vereinbarung nicht entspricht.“

Zudem stütze das Gutachten die Überzeugung der Grünen, dass die LEAG die Kohle unter Mühlrose nicht benötigt, um den Weiterbetrieb bis zum Kohleausstieg 2038 zu garantieren.

https://www.l-iz.de/wirtschaft/metropol ... cht-344647
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Re: Gewinnung von Braunkohle...damals und heute

Beitragvon pentium » 6. Februar 2023, 17:08

MDR AKTUELL begleitet zehn Jahre lang fünf Menschen aus dem Mitteldeutschen Braunkohlerevier. Mit dabei: Bastian Zimmer, der für die Mibrag den Kohlebergbau plant. Weil Energie derzeit knapp ist, laufen die Bagger in seinem Revier wieder auf Hochtouren. Kohle zu verfeuern, lohnt sich wieder. Der Ausstieg scheint ferner als vor einem Jahr.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschl ... r-100.html
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