Volker Zottmann hat geschrieben:Der erste sieht ja lecker aus. Da fällt mir ein, es war nicht alles schlecht. Höchstens dass es neben keinen Waffeln auch keine echten Pulsnitzer Lebkuchen mehr gab und heute nirgends gelistet sind. Ich meine die rechteckigen, die nur eine ganz zarte Zuckerglasur drüber hatten.
Gruß Volker
Interessierter hat geschrieben:Aufrechter Gang: Zivilcourage im Alltag
http://www.buergerimstaat.de/3_11/zivilcourage.pdf
"Wir müssen feststellen, daß die Angriffe des Klassenfeindes auf die Staatsgrenze der DDR zugenommen haben.So verletzten vom Territorium der BRD aus seit 1973 mehr als 6 900 und vom Gebiet Westberlins aus über 16 000 Provokateure unsere Staatsgrenze und versuchten, in das Hoheitsgebiet der DDR einzudringen, In nachweislich mehr als 120 Fällen wurde das Gebiet unserer Republik beschossen, wobei Leben und Gesundheit unserer Grenzsoldaten und anderer Bürger der DDR gefährdet wurde.
In nachweislich mehr als 120 Fällen wurde das Gebiet unserer Republik beschossen
1. Die Staatssicherheit als Teil der sozialistischen Dienstklasse
2. " Tschekismus " zur Ideologie und Mentalität einer Repressionselite
3. Freund und Feind - Die Wahrnehmung der Außenwelt
4. Privilegien und Disziplin - Die Staatssicherheit nach innen
5. Intergenerationelle Vermittlung
6. Kann man den Gegner hassen mit dem man kooperiert
Der längere Bericht vermittelt einen Eindruck von der engen Zusammenarbeit der beiden Sicherheitsapparate VP und MfS. Ebenso lassen sie erahnen, daß nicht nur die Staatssicherheit politische Gegner bekämpfte, sondern daß auch die Volkspolizei einen wichtigen Anteil daran hatte.
Während die Volkspolizei sich einerseits an der Auflösung des MfS beteiligt, beginnt sie andererseits, möglichst rasch und gründlich alle Spuren zu verwischen, die die enge Verbindung zum MfS und zur SED offen-legen könnten.
Die Volkspolizei konnte deshalb ungestört bis in den Herbst 1990 hinein ihre Archive säubern, und auch danach wurde die Aktenvernichtung noch mehrere Jahre lang in Ruhe fortgesetzt. Auf diese Weise sind tausende Akten verlorengegangen, in denen die Bespitzelung zahlreicher Bürger durch die Volkspolizei dokumentiert war.
Die Volkspolizei konnte deshalb ungestört bis in den Herbst 1990 hinein ihre Archive säubern, und auch danach wurde die Aktenvernichtung noch mehrere Jahre lang in Ruhe fortgesetzt.
Es wurden weitere folgende Vorkommnisse bekannt: -Am 04.10.89 Störung einer Festveranstaltung des Rates der Gemeinde Trantow, Krs. Demmin durch eine Bürgerin (Mitglied der CDU). Sie trat mit Äußerungen auf, in denen sie forderte, daß Veränderungen zur Reisefreiheit durchgesetzt und wirtschaftliche und allgemeine Reformen verwirklicht werden sollen. Sie wurde durch die Bürgermeisterin am weiteren Auftreten gehindert und sah nach einem Gespräch ihr Fehlverhalten ein.
Information zu Versorgungsproblemen im Kreis Prenzlau
Die Versorgungsaufgaben durch den Handelstransport und der GHG WtB werden trotz einiger Probleme mit Transportfahrzeugen gelöst. Kritische Bemerkungen gibt es von Futterfahrern der LPG (T) Prenzlau zum unverantwortlichen Umgang mit Lebensmitteln.
So wurden heute 5 Tonnen Tomaten vom Betrieb der OGS abgefahren, die zum Teil durch Verlesen der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden könnte. Ferner werden vorrangig von den beiden HO-Kaufhallen über 1000 Brötchen zum Verfüttern abgeholt, obwohl sich daraus z.B. Sem-melmehl herstellen läßt, daß es seit geraumer Zeit in der ganzen Stadt kaum oder gar nicht gibt. Altes Brot wird zum Teil LKW-weise zur Vieh-fütterung zusammengefahren. Zu Versorgungsfragen gibt es z.B. im VEB Kraftverkehr kritische Diskus-sionen darüber, daß Fleischwaren, wie Schinken und normale Wurst fast ausschließlich nur in Delikatläden verkauft werden.
An der Wandzeitung der Ingenieurschule für Bauwesen wurden folgende Artikel veröffentlicht: 1.Ich schlage u.a. vor: Verzicht auf den Führungsanspruch durch die SED schnellstmögliche Neuwahlen für alle Volksvertretungen mit allen politischen Interessengruppen Beseitigung aller Privilegien für auserwählte Funktionäre und andere Bürger Schaffung neuer Formen von Gemeineigentum Einführung marktwirtschaftlicher Prinzipien und Veränderungen der Planwirtschaft für Leiter in allen Ebenen müssen fachliche Fähigkeiten erste Bedingungen sein wichtiges Ziel: die Einheit Deutschlands. gez. Helmut B[...]
Volker Zottmann hat geschrieben:Alles Lügen Wilfried! Die streute der Klassenfeind!
Erinnerst Du Dich, wenn ich von der Harzer Mangelwirtschaft schrieb, und die Nostalgiker dieses Forums sich auf mich stürzten?
Gruß Volker
Bereits Anfang Oktober hatte Erich Honecker den Abbau der Minen angekündigt.
Es ist bezeichnend, dass die Bekanntgabe dieser Entscheidung die Grenztruppen der DDR im Oktober 1983 überraschend traf.
Sie wurden über den völkerrechtlichen Zusammenhang weder informiert, noch verfügten sie über Mechanismen, um die Entwicklung des Völkerrechts selbst zur Kenntnis zu nehmen.
Interessierter hat geschrieben:Ein kürzerer Bericht mit vielen interessanten Dokumenten, den ich persönlich daher ab Seite 10 als besonders lesenswert einstufe.
A.H wurde sogar einmal auf einer Geburtstagsfeier eines
weiteren Studenten erwischt, wie er versuchte das Radio auf West-Sender zu
durchsuchen. Peinlicher Weise kam in dem Moment jemand in das Zimmer, woraufhin
A.H. so ein Schreck bekam, dass er rückwärts vom Hochbett (auf dem das Radio stand)
runtergefallen ist und mit seinem Hinterteil in der Geburtstagstorte landete.
In jeder Einheit gab es einen Offizier, der ein versiegeltes Büro besaß.
An deren Türen waren sogar Petschiere (Siegel) angebracht. So auch am Dienstzimmer
des Verbindungsoffiziers der Abteilung 200030. Dieser rief regelmäßig Offiziere und
Soldaten zu sich ins Büro, um sie zu unterschiedlichen Themen zu befragen. Papa wurde
zwar nie in das Büro gerufen, doch seine Mitarbeiter berichteten ihm, dass ihnen vorerst
immer alkoholische Getränke angeboten wurden. „Wahrscheinlich sollten sie locker
werden und möglichst hemmungslos plaudern können“
Ein NVA-Offizier, ein LPG-Bauer und ein Pfarrer haben tatsächlich jeder einen anderen DDR-Alltag erlebt und oft vom anderen Alltag wenig geahnt, denn in der DDR gab es keine freie, gemeinsame Öffentlichkeit.
Denn die Ergebnisse von uns Kriminalisten und den beteiligten Wissenschaftlern waren ernüchternd für die Führung von SED und Stasi: etwa 6.000 Neonazis wurden DDR-weit erfasst, davon schätzten wir rund 1.000 als rückfällig dauergewaltbereit ein. Monatlich wurden 1988 bis zu 500 Taten aus diesem Milieu registriert. Der Einfluss von Neonazis aus dem Westen konnten wir nicht als „Existenzbedingung“ für rechtsradikale Skinheads ausmachen –im Gegenteil, die Entwicklung erwies sich weitgehend als hausgemacht. Die meisten Neonazis kamen aus der „jungen Arbeiterklasse“, waren gut in Schule, Lehre und Arbeit und stammten aus gutem, ja parteitreuem DDR-Elternhaus. Sie waren zu stabiler, effizienter Organisation und Netzwerkerei fähig und lernten schnell, sich auszubreiten.
Diese Neonazis waren nicht nur mit den besonders aktiven und oft brutalen Skinheads verbunden, sondern befanden sich in allen Jugendkulturen und dem breiten Fußballspektrum. Sie alle einigte ihre Ideologie, auch wenn die Gruppen Unterschiede im Detail aufwiesen.Eine wichtige Erkenntnis war, dass die Neonazigruppen sich auf die staatliche Überwachung und Strafverfolgung eingestellt hatten. Dazu diente das Prinzip der ‚kleinen Gruppe‘, die sich in einem Zellennetzwerk selbsttätig handelnd einfügte. Daher konnten MfS, Volkpolizei und Justiz nur wenige Erfolge erzielen.
Alleine standen wir mit unseren Erkenntnissen nicht. Zeitgleich stellten Jugendforscher am Leipziger Zentralinstitut für Jugendforschung unter Walter Friedrich fest, dass rund ein Achtel der DDR-Jugendlichen die Auffassung vertrat, dass der Faschismus „auch gute Seiten“ gehabt habe, rund zwei Prozent bekannten sich offen zur rechten Skinheadszene und weitere vier Prozent bekundeten, mit ihnen zu sympathisieren.
Doch wir Überbringer der schlechten Nachrichten wurden zum Stillschweigen verdonnert, solche Erkenntnisse kamen unter Verschluss und in Berlin wurde die „AG Neonazis“ im Herbst 1988 alsbald wieder aufgelöst -und wir Mitarbeiter fortan vom MfS überwacht, das offenkundig einen Imageschaden für die DDR befürchtete. Mein Kripo-Chef verkündete, dass Wissenschaft und Strategie nicht gefragt seien, „sondern die Macht“. Er führte dazu aus: “Es gibt eine Wissenschaftlichkeit und eine Parteilichkeit, und wir sind parteilich.“ Kritik, die ich und andere daran übten, wurde sanktioniert.
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