6 Gründe, warum Deutschland gerade so irre viel Geld hat
Verfasst: 25. August 2016, 12:32
Wenn du gerade mit Freunden aus Griechenland oder Italien rumhängst, solltest du das jetzt vielleicht für dich behalten, aber: Deutschland hat schon in der ersten Hälfte des Jahres einen Haushaltsüberschuss von 18,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Während viele südeuropäische Länder also immer noch mit katastrophalen Wirtschaftskrisen kämpfen, klingelt bei uns gerade richtig die Kasse.
Wenn jetzt nichts total Verrücktes passiert, wird 2016 nämlich das dritte Jahr in Folge, in dem Deutschland deutlich mehr Geld einnimmt als ausgibt. Für Normale Menschen und Unternehmen mag das selbstverständlich sein—bei Staaten ist das aber eher die Ausnahme. Woran liegt es also, dass Deutschland in letzter Zeit so irrsinnig viel Patte übrig hat?
Das sind die sechs Gründe für den Geldsegen Deutschlands:
1. Viel mehr Leute haben Arbeit – auch wenn sie nicht immer gut ist
"Die Lage am Arbeitsmarkt ist gerade ziemlich gut", erklärt Arne Heise, Professor für Finanzwissenschaft an der Universität Hamburg und. Mit 6 Prozent Arbeitslosigkeit erleben wir gerade ein historisches Tief—seit der Wiedervereinigung waren noch nie so wenig Menschen arbeitslos wie jetzt. "Das hat aber auch damit zu tun, dass wir nach den Hartz-Gesetzgebungen sehr viel prekäre und Teilzeit-Beschäftigungen geschaffen haben, die nicht wirklich Arbeit schaffen", sagt Heise. Das bedeutet: Du hast vielleicht einen Job, aber die Chancen stehen nicht schlecht, dass du einen befristeten Vertrag hast oder in einem Mini-Job für 8,50 Mindestlohn schuftest. Für den Staat ist das großartig, weil du ihn keine Sozialausgaben kostest. Das ist die Ironie der Geschichte: Merkel räumt die Lorbeeren ab, weil ein sozialdemokratischer Kanzler die härtesten Arbeitsmarktreformen alller Zeiten in Deutschland durchgezogen hat.
2. Die Deutschen verprassen mehr
Der Konjunkturaufschwung, der das Geld in die Kassen bringt, hat auch damit zu tun, dass wir alle mehr Geld ausgeben. Die Menschen können mehr verprassen, weil viele Deutsche ihr Gehalt gut verhandelt haben oder die Gewerkschaften es für sich aushandeln haben lassen. Die Botschaft für jeden echten Patrioten ist klar: Wenn ihr Deutschland helfen wollt, dann konsumiert! Konsumiert, bis es euch zu den Ohren rauskommt!
Traditionell sind die Löhne in Deutschland stets deutlich langsamer gestiegen als in den anderen europäischen Ländern, weil die die Fabriken auf keinen Fall zu teuer produzieren wollten; Deutschland ist als Exportland davon abhängig, dass irgendwer im Ausland unsere Produkte kauft. In den letzten zwei oder drei Jahren sind die Löhne aber plötzlich stärker gestiegen. Laut Heise liegt das zum einen am gesunden Arbeitsmarkt—wer nicht dauernd Angst haben muss, seinen Job zu verlieren, der verhandelt härter. Und zum anderen hätte auch die EU Druck ausgeübt und dafür gesorgt, dass die deutschen Löhne zu den anderen europäischen aufholen. Das ist nötig, damit auch andere EU-Länder eine Chance haben, ihre Produkte zu verkaufen.
3. Auch die Flüchtlinge kaufen fleißig
Der Konsum wurde aber nicht nur von Arbeitnehmern angekurbelt, sondern auch durch die Ankunft von über einer Million Flüchtlingen allein im letzten Jahr. "Die bekommen erstmal öffentliche Mittel, und das macht einiges aus", sagt Heise. "In dem Sinne ist die Zuwanderung auch ein bisschen ein Konjunkturprogramm, weil dadurch Nachfrage entsteht. Ohne Flüchtlinge wäre der Wirtschaftswachstum wohl 0,3 bis 0,4 Prozentpunkte niedriger."
http://www.vice.com/de/read/6-grnde-war ... l-geld-hat
Das wird den sogenannten " Besorgten Bürgern " sicher nicht gefallen, zeigt es doch auf, dass sie - wie so oft - grundlos Ängste schüren.
Wenn jetzt nichts total Verrücktes passiert, wird 2016 nämlich das dritte Jahr in Folge, in dem Deutschland deutlich mehr Geld einnimmt als ausgibt. Für Normale Menschen und Unternehmen mag das selbstverständlich sein—bei Staaten ist das aber eher die Ausnahme. Woran liegt es also, dass Deutschland in letzter Zeit so irrsinnig viel Patte übrig hat?
Das sind die sechs Gründe für den Geldsegen Deutschlands:
1. Viel mehr Leute haben Arbeit – auch wenn sie nicht immer gut ist
"Die Lage am Arbeitsmarkt ist gerade ziemlich gut", erklärt Arne Heise, Professor für Finanzwissenschaft an der Universität Hamburg und. Mit 6 Prozent Arbeitslosigkeit erleben wir gerade ein historisches Tief—seit der Wiedervereinigung waren noch nie so wenig Menschen arbeitslos wie jetzt. "Das hat aber auch damit zu tun, dass wir nach den Hartz-Gesetzgebungen sehr viel prekäre und Teilzeit-Beschäftigungen geschaffen haben, die nicht wirklich Arbeit schaffen", sagt Heise. Das bedeutet: Du hast vielleicht einen Job, aber die Chancen stehen nicht schlecht, dass du einen befristeten Vertrag hast oder in einem Mini-Job für 8,50 Mindestlohn schuftest. Für den Staat ist das großartig, weil du ihn keine Sozialausgaben kostest. Das ist die Ironie der Geschichte: Merkel räumt die Lorbeeren ab, weil ein sozialdemokratischer Kanzler die härtesten Arbeitsmarktreformen alller Zeiten in Deutschland durchgezogen hat.
2. Die Deutschen verprassen mehr
Der Konjunkturaufschwung, der das Geld in die Kassen bringt, hat auch damit zu tun, dass wir alle mehr Geld ausgeben. Die Menschen können mehr verprassen, weil viele Deutsche ihr Gehalt gut verhandelt haben oder die Gewerkschaften es für sich aushandeln haben lassen. Die Botschaft für jeden echten Patrioten ist klar: Wenn ihr Deutschland helfen wollt, dann konsumiert! Konsumiert, bis es euch zu den Ohren rauskommt!
Traditionell sind die Löhne in Deutschland stets deutlich langsamer gestiegen als in den anderen europäischen Ländern, weil die die Fabriken auf keinen Fall zu teuer produzieren wollten; Deutschland ist als Exportland davon abhängig, dass irgendwer im Ausland unsere Produkte kauft. In den letzten zwei oder drei Jahren sind die Löhne aber plötzlich stärker gestiegen. Laut Heise liegt das zum einen am gesunden Arbeitsmarkt—wer nicht dauernd Angst haben muss, seinen Job zu verlieren, der verhandelt härter. Und zum anderen hätte auch die EU Druck ausgeübt und dafür gesorgt, dass die deutschen Löhne zu den anderen europäischen aufholen. Das ist nötig, damit auch andere EU-Länder eine Chance haben, ihre Produkte zu verkaufen.
3. Auch die Flüchtlinge kaufen fleißig
Der Konsum wurde aber nicht nur von Arbeitnehmern angekurbelt, sondern auch durch die Ankunft von über einer Million Flüchtlingen allein im letzten Jahr. "Die bekommen erstmal öffentliche Mittel, und das macht einiges aus", sagt Heise. "In dem Sinne ist die Zuwanderung auch ein bisschen ein Konjunkturprogramm, weil dadurch Nachfrage entsteht. Ohne Flüchtlinge wäre der Wirtschaftswachstum wohl 0,3 bis 0,4 Prozentpunkte niedriger."
http://www.vice.com/de/read/6-grnde-war ... l-geld-hat
Das wird den sogenannten " Besorgten Bürgern " sicher nicht gefallen, zeigt es doch auf, dass sie - wie so oft - grundlos Ängste schüren.