Damals Sirius, war ich Meister für Wohnungs-und Gesellschaftsbau. Nach der Wende, nach Ablegen des pädagogischen Teils dann noch bundesdeutscher Maurermeister.
Die Eigenheime wurden in der DDR oft von bauwilligen Laien gebaut. Damit nicht zu viel schief geht, bekamen die einen Bauleiter beigestellt, den sie bezahlen mussten. Der Bauleiter war der besagte Baubetreuer. Ich hatte die Vermessung vorzunehmen und dann die Gewerke zu koordinieren, war dem Bauherren und dem Kreisbauamt verpflichtet. Gebäude einwinkeln ist ja denkbar einfach. Die Höhe festlegen, macht schon nicht mehr jeder gern. Wehe, die Abflüsse funktionieren dann nicht. "Aus Versehen" vermessen habe ich mich einige Male zu Gunsten des Bauherren. Der bekam ja irgendeinen "passenden" Haustyp aufs Auge gedrückt. Aussuchen war nicht. Quadratmeter waren vorgegeben. Dessen Typenbau ist nun etwas länger.... Einmal hat nach meinem gütigen Verlängern des Gebäudes ein Bauherr noch weitere volle 3 m zugeschummelt.... da musste ich beim Kreis antanzen. Ist nun auch Geschichte!
Heute kann auch nicht jeder Bauleiter ein Dachdecker sein. Trotzdem muss er das Gewerk überwachen.
Die Baulöhne waren DDR-weit unterschiedlich. So bekamen gleiche Handwerker in einem Bau-und Montagekombinat mehr als im Wohnungsbaukombinat. In den einzelnen Landkreisen verdienten Maurer weniger als in der Bezirkshauptstadt Halle. Das war staatlich geregelt. Hatte auch den Sinn, genügend Personal in so beschissene Betriebe wie Bitterfeld oder Leuna zu bekommen. Die verdienten mehr und hatten bessere Versorgung. Wir waren das Schlusslicht im Bezirk Halle, hatten aber die bessere Landschaft und Luft.
Gruß Volker
Und nun investiere ich meine Jahresrestzeit in die Betreuung meiner Enkelinnen. Guten Rutsch!
Meine etwas abgestürzten Ripple haben sich auch wieder berappelt! Super. 300% Steigerung seit 17. Dezember, da will ich nicht meckern.