Hallo zusammen, in einem anderen Fred hatte ich es schon angesprochen und es wird bestimmt ein interessantes Thema zumindest für den Schüler, sollte er denn hier mitlesen.
IG-Farben-Konzern- bis 1945 größter deutscher Chemiekonzern und neben der Vereinigte Stahlwerke AG größter Konzern in der Geschichte des deutschen Imperialismus, der sowohl vor und im ersten und zweiten Weltkrieg entscheidenden Anteil an der Rüstungsproduktion hatte. Die IG entstand aus einer Reihe von Chemieunternehmungen, deren Hauptprodukt urspr. künstliche Farbstoffe auf Anilinbasis bildeten. Die Entwicklung begann 1904 mit der Bildung zweier Interessengemeinschaften (IG) und mündete 1925 in der Fusion der IG-Unternehmungen zur IG-Farben-Industrie AG, dem größten Konzern der Chemieindustrie kapitalistischer Länder. Das vielseitige Produktionsprogramm der IG reichte von Teerfarbstoffen über Pharmazeutika, Kunststoffe, synthetische Treibstoffe und Leichtmetalle bis zu Explosiv-und Sprengstoffen sowie Giftgasen. Die IG war von jeher besonders eng mit dem imperialistischen deutschen Staat verbunden. 1933/45 nahmen 24 Direktoren der IG 81 führende Positionen im faschistischen Staatsapparat ein. Der Konzern nahm aktiv an der Ausplünderung der vom Hitlerfaschismus okkupierten Länder teil. Zahlreiche führende Vertreter der IG machten sich schwerster Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig. Ein beträchtlicher Teil des Aktienkapitals wurde von den Gründerfamilien gehalten(Bayer, Brüning, Weinberg u.a). Die sog. Entflechtung (später dazu ein Text im Fred) nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte nach einem bereits 1940 beschlossenen Reorganisationsplan. Die ehemalige IG bildet heute in der BRD eine eng mit den Monopolbanken liierte finanzkapitalistische Gruppe aus drei Konzernen: BASF, Bayer und Hoechst. Nachdem die Kapitalverflechtung über Gemeinschaftsunternehmungen Ende der 60er Jahre durch Austausch der Kapitalbeteiligungen weitestgehend aufgegeben wurde, beruht der enge Zusammenhalt der drei Konzerne seither auf abgestimmter Politik hinsichtlich der Produktionsschwerpunkte sowie der inneren und äußeren Expansion. Die Konzerngruppe der ehemaligen IG ist mit einem Umsatz von rd. 71 Md. DM (1976) und mehr als 500000 Beschäftigten die bedeutendste Monopolgruppe der BRD und die mit Abstand größte Gruppierung internationaler Konzerne in der kapitalistischen Chemieindustrie. Rund ein Drittel des Umsatzes (22 Md. DM) stammt aus den ausländischen Produktionsgesellschaften mit rd. 160000 Beschäftigten in über 100 Ländern.
Quelle: „Ökonomisches Lexikon, Verlag Die Wirtschaft Berlin 1979
Rainer-Maria