Kleiner Käfer ganz groß

Industriegeschichte, Technik- und Industriedenkmäler, Firmen

Kleiner Käfer ganz groß

Beitragvon Interessierter » 14. Juni 2020, 08:02

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Das ist er: Am 5. August 1955 feiert VW in Wolfsburg den millionsten Käfer.

Seine Erfolgsgeschichte beginnt in der Nachkriegszeit: Mitten im Wirtschaftswunder-Deutschland läuft am 5. August 1955 unter großem Medienrummel der millionste Käfer bei Volkswagen in Wolfsburg vom Band. Tausende Beschäftigte und Gäste feiern das Ereignis. Nur acht Jahre später kann das Unternehmen zehn Millionen Fahrzeuge vermelden, Anfang der 70er-Jahre erreicht der Käfer achtstellige Produktionszahlen und ist damit der meistgebaute Pkw der Welt.

Die Nazis wollen ein Auto fürs Volk

Der Beginn der außergewöhnlichen Industriegeschichte liegt lange zurück. Ähnlich wie beim Volksempfänger schwebt der NS-Führung Anfang der 30er-Jahre ein Auto fürs Volk vor. Am 17. Januar 1934 verfasst der Ingenieur Ferdinand Porsche ein "Exposé betreffend den Bau eines deutschen Volkswagens". Das Auto soll vier Personen Platz bieten, 100 Kilometer pro Stunde erreichen, 30-prozentige Steigungen bewältigen können, verschiedene Aufbauten tragen und nicht mehr als 1.000 Reichsmark kosten. Am 22. Juli 1934 erhält Porsche den Auftrag, das Auto zu bauen.

Seine Erfolgsgeschichte beginnt in der Nachkriegszeit: Mitten im Wirtschaftswunder-Deutschland läuft am 5. August 1955 unter großem Medienrummel der millionste Käfer bei Volkswagen in Wolfsburg vom Band. Tausende Beschäftigte und Gäste feiern das Ereignis. Nur acht Jahre später kann das Unternehmen zehn Millionen Fahrzeuge vermelden, Anfang der 70er-Jahre erreicht der Käfer achtstellige Produktionszahlen und ist damit der meistgebaute Pkw der Welt.

Kübelwagen statt Käfer

Bis 1936 entstehen drei Prototypen, denen Hitler später den Namen "KdF-Wagen" (KdF = Kraft durch Freude) gibt. Mit dem Geld vieler Tausend Sparer, die auf einen Volkswagen hoffen, wird 1938 im Flecken Fallersleben bei Braunschweig eine Fabrik aus dem Boden gestampft: das Volkswagenwerk und spätere Wolfsburg. Doch statt der angekündigten 500.000 Modelle jährlich werden nur wenige Hundert Käfer für die zivile Nutzung gebaut. Stattdessen montieren Deutsche und Zwangsarbeiter in dem Werk Flugzeugteile und Granaten und stellen Zehntausende Kübelwagen her, eine militärische Version des Käfers für Wehrmacht und SS.

Mehr kann man hier lesen:
https://www.ndr.de/geschichte/chronolog ... er100.html
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Re: Kleiner Käfer ganz groß

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Juni 2020, 08:58

Ohne Krieg wären sicher schon 15 Jahre früher millionen Käfer unters Volk gekommen. Deutschland hätte seine Wissenschaftler und Ingenieure nicht an die Alliierten verloren und hätte 20 Jahre zuvor schon zur größten Industrienation der Welt aufsteigen können.
Hitler oder wer auch immer, hätten völlig ohne Krieg und 60-millionen Tote die Welt "beherrschen" können.
Als Jugendlicher bewunderte ich immer noch 2 in Quedlinburg privat fahrende Kübelwagen. Damals waren die mein Traum.

1990 hätte ich einen Trabant-Kübel der Grenztruppen, oder auch 10 oder 20 in Nordhausen kaufen können.... Nein danke.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Kleiner Käfer ganz groß

Beitragvon Interessierter » 14. Juni 2020, 11:28

Es wäre aber sehr freundlich wenn man nun mal vom " Zappelfrosch " wegkommt und zum Thema " Käfer " zurückfindet - Danke.

[hallo]
Interessierter
 

Re: Kleiner Käfer ganz groß

Beitragvon Edelknabe » 14. Juni 2020, 11:37

Guter Hinweis. Machen wir Interessierter, machen wir.

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Re: Kleiner Käfer ganz groß

Beitragvon zoll » 14. Juni 2020, 12:09

Na gut, dann mache ich mal den Anfang. Selbst habe ich zwei Käfer gefahren, beide mit 34 PS und 1200 cm³, einer in der Farbe blau, der andere berylgrün. Beide haben gute Dienste geleistet. Sie waren allerdings sehr durstig, die Geräusche des Motors gingen auf die Nerven und die Fahrleistungen waren für die damaligen Zeiten im Vergleich zu gleichwertigen Fahrzeugen soweit o. K.
Aber das Wichtigste, es war ein vollwertiges Fahrzeug, die Staumöglichkeiten waren gar nicht so schlecht. Hinter der hinteren Sitzbank passte immer ein großer Koffer, kleinere Teile kamen unter die vordere Haube. Auch mit vier Personen und etwas Gepäck konnte man schon für einige Tage verreisen.
Was allerdings genervt hat waren die immer wieder kehrenden Abschmierintervalle an den verschiedensten Stellen. Wenn man das einige Male vergessen hat die Achsschenkel zu schmieren dann bekam man die Quittung beim TÜV. Da waren nämlich die Buchsen ausgeleiert. Nicht vergessen darf man den Rost anfälligen Auspufftopf. Der ließ sich aber leicht auswechseln.
Auch die Vorderradlager waren etwas anfällig. Musste sie einmal während der Urlaubsfahrt unterwegs auswechseln.
Kurz und gut. Der Käfer war etwas für Selbermacher.
zoll
 

Re: Kleiner Käfer ganz groß

Beitragvon Interessierter » 14. Juni 2020, 13:59

Also den Käfer mit dem geteilten Heckfenster kannte ich nur vom Sehen, als Kind und Jugendlicher. Mein erster Käfer und mein erster eigener Pkw war im Jahre 1962 ein weißes Cabriolet. Mit dem es keinerlei Probleme gab. Probleme hatten nur die Diebe, die nachts versuchten mein Radio auszubauen und sich dabei auf frischer Tat von der Polizei überraschen ließen.
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Re: Kleiner Käfer ganz groß

Beitragvon zoll » 14. Juni 2020, 17:52

Ich dachte es sollte sein "Back to the roots", soll heißen zurück zum Käfer. Aber da wollen sich zwei lieber mit "Rost" bewerfen.
zoll
 

Re: Kleiner Käfer ganz groß

Beitragvon Edelknabe » 14. Juni 2020, 17:59

Ist schon in Arbeit Zoll. ich bat bereits einen Admin das hier auszugliedern, in den Sapofred.Ihr könnt also in Ruhe weiter texten, völlig ohne Rost, "Made in Germany."

Rainer Maria

PS: Merkur ich merke schon, du lachst so gerne wie ich selber, über Klugscheißer.
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