Ohne Kampf kein Sieg

Ohne Kampf kein Sieg

Beitragvon pentium » 8. September 2015, 19:37

Ein Film des Deutschen Fernsehfunks in 5 Teilen -

Regie: Rudi Kurz
Drehbuch: Rudi Kurz
(nach der gleichnamigen Biographie von Manfred von Brauchitsch)

Musik: Wolfgang Hohensee
Kamera: Horst Hardt

Inhalt:

Ginge es nach seinem traditionsbewussten Vater, so sollte Manfred von Brauchitsch Soldat werden. Doch bereits bei Beginn seiner Kriegsausbildung weiß er, dass der bedingungslose Gehorsam in der Armee nichts für ihn ist. Seine Leidenschaft gilt der schnellen Fahrt auf seinem Motorrad, das ihm Onkel Walther, ein angesehener und einflussreicher Militarist, schenkte. Bald ist Manfred besessen von dem Wunsch Rennfahrer zu werden und quittiert den Dienst bei der Armee. Unterstützt wird er von seinem Vetter Hans, der ihm seine Autos zur Verfügung stellt, ihm aber gleichzeitig rät, erst eine Lehre zu machen, um das nötige technische Verständnis zu bekommen. Während der Lehrzeit bei Mercedes lernt Manfred seinen späteren Mechaniker und treuen Freund Theo Hempel kennen, der mit ihm zusammen Übungsstrecken erarbeitet und ihm ein besseres Gefühl für die Maschine gibt. So fährt Manfred bald kleinere Touren, erlangt mit seiner "Zigarre" seinen ersten großen Sieg 1932 auf der Avus.

Der Name von Brauchitsch ist damit nicht länger unbekannt unter den Anhängern des Automobilsports. Er erhält einen Vertrag vom Mercedes-Chef Werlin, tritt sogar im Film auf und verkehrt in den höchsten Kreisen der Gesellschaft. Hitler regiert und auch Manfred jubelt mit, erhofft er sich vom Führer doch vor allem die Förderung des Rennsports, Geld für Rennstrecken, Wagen und Fahrer. Seit seinem Sieg hat für ihn eine Karriere als Rennfahrer begonnen, ein ständiger und unerbittlicher "Kampf um Meter und Sekunden", begleitet von einer Reihe gefeierter Erfolge am Steuer der neuen Silberpfeile, aber auch vielen Niederlagen, oftmals verschuldet durch unglückliche Umstände. Sein mitunter übertriebener Ehrgeiz und die enorm hohe Einsatzbereitschaft enden für Manfred auch mehrmals im Krankenhaus. Nach einer langen Pechsträhne geht er 1937 im Grand Prix von Monaco endlich wieder als strahlender Sieger hervor. Begleitet wird seine Laufbahn in der Presse durch die Artikel des jüdischen Journalisten Hans Levi, der nicht nur die Schnelligkeit des Rennfahrers sieht, sondern auch den Menschen dahinter. Privat verbindet ihn eine Freundschaft zu Manfred, welcher ungeachtet seines Rufes zu Levi hält und ihm in der mittlerweile bedrohlichen Lage für Juden hilft, sozusagen die Flucht ermöglicht.

Als sich die politische Situation in Deutschland weiter zuspitzt und es 1939 schließlich zum Krieg kommt, muss auch Manfred - dessen Interesse immer nur dem Sportteil der Zeitung galt - erkennen, welch grausame Gefahr die Nazi-Herrschaft darstellt. Um nicht an die Front eingezogen zu werden, bleibt er nach Kriegsausbrauch für einige Zeit in der Schweiz bei seinem Rennkollegen Caracciola. Seine Mutter jedoch erinnert ihn an seine Pflicht und appelliert an sein Ehrgefühl als Familienmitglied derer von Brauchitsch, seinem Vaterland allzeit die Treue zu halten. So fügt sich Manfred seinem Schicksal und kehrt nach Deutschland zurück. Dort arbeitet er während des Krieges zunächst als persönlicher Referent des Industriellen Dr. Koppenberg, später ist er dann als technischer Berater in der Rüstung und Kriegsproduktion, u.a. der Abteilung für Panzerentwicklung, tätig. Hier trifft er Theo wieder, der ihn stets vor der Macht des Nationalsozialismus warnte, und auch seine Soldaten-Vergangenheit holt ihn ein - in Form seines ehemaligen Ausbildungsoffiziers von Siegel und seines Freundes Claus von Stauffenberg, die die Sabotage an Panzern aufdecken sollen.

Bei einem Bombenangriff verlässt Manfred, angewidert vom luxuriösen Lebensstil der sogenannten besseren Gesellschaft in Zeiten der Not und des Elends für die einfachen Bürger, den Luftschutzbunker und begegnet bei seinem nächtlichen Spaziergang seiner zukünftigen Frau Gisela. Zusammen wohnen sie mit Manfreds Mutter in der Starnberger Familienvilla, von wo sie nach Kriegsende von den Amerikanern vertrieben werden. In ihrem neuen Zuhause, einer kleinen Waldhütte, verlebt das Ehepaar von Brauchitsch eine zwar von Entbehrungen gezeichnete aber dennoch glückliche Zeit. Gemeinsam mit Theo bastelt Manfred an der Konstruktion eines Motorrads, mit bescheidenen Mitteln zwar, aber dafür mit viel Enthusiasmus. Hans Levi, jetzt amerikanischer Staatsbürger namens James Levan, besorgt ihnen durch seine Beziehungen einige Ersatzteile. Der Rennsport kommt langsam wieder ins Rollen und Manfred wird Präsident des Automobilclubs von Deutschland. Allerdings bereitet ihm die Lage in seiner Heimat Unbehagen, scheint man doch im westlichen Teil nicht aus der Geschichte gelernt zu haben. Als er sieht, wie die Kriegsverbrecher von gestern heute bereits wieder in hohen Positionen agieren, fasst er den Entschluss, Deutschland zu verlassen.

Eine Einladung des argentinischen Automobilclubs bietet ihm Gelegenheit dazu. Sein Aufenthalt in Südamerika erweist sich angesichts der neuen Bekannten aus der deutschen Kolonie - millionenschwere Altnazis, die hier Unterschlupf gefunden haben bis sich die Situation in der Heimat beruhigt hat - jedoch als unerträglich und Manfred und Gisela kehren ernüchtert nach Starnberg zurück. Bald darauf reisen sie zu den Wintersportmeisterschaften der DDR in Oberhof. Trotz all seiner Skepsis gegenüber dem Kommunismus, beeindruckt Manfred die Begeisterung der Menschen und ihr fester Wille, den Faschismus auszurotten und einen sozialistischen Staat aufzubauen. Wieder in der Bundesrepublik, gründet er ein Komitee, das die friedliche Verständigung zwischen Ost und West mittels des Sports fördern soll. Manfred selbst nimmt in einer Eigenbaukonstruktion auf dem Nürburg-Ring letztmalig aktiv an einem Rennen teil und feiert trotz Niederlage einen würdigen Abschied, begleitet vom stürmischen Applaus der Zuschauer als er die letzten Kilometer ins Ziel zu Fuß zurücklegt. In der Presse verleumdet man ihn wegen seines Engagements für das Komitee und schürt damit die Propaganda gegen die DDR und die bevorstehenden Weltjugendspiele in Berlin. Auch den Regierungsbehörden wird er durch seine Kontakte zur Nachbarrepublik zunehmend unbequem, sodass kein westdeutscher Verlag seine Memoiren zu veröffentlichen wagt. Warnungen und Versuche, ihn von seiner Arbeit im Dienste der Völkerversöhnung abzubringen, lehnt Manfred ebenso entschieden ab wie das Angebot des amerikanischen Geheimdienstes, für sie als Spitzel zu fungieren. Unter fadenscheinigen Gründen wird er schließlich festgenommen und monatelang mit Verhören terrorisiert. Die Anklage lautet auf Hochverrat und Geheimbündelei. Während seine Frau fast zerbricht, widersteht Manfred dem Druck. Landesweite massive Proteste gegen seine Gefangenschaft erzwingen seine vorläufige Freilassung. Sofort macht sich Manfred mit seinen Verbündeten an die Vorbereitung des ersten deutschen Turn- und Sportfestes in Leipzig. Als eine erneute Verhaftung droht, flieht er mit Theos Hilfe - doch ohne Gisela, die nicht noch einen Neuanfang zu verkraften glaubt - in die DDR, wo er später vom Selbstmord seiner Frau erfährt.

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Re: Ohne Kampf kein Sieg

Beitragvon augenzeuge » 8. September 2015, 21:11

Starker Film, ich habe die DVD's. [super]

AZ
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Re: Ohne Kampf kein Sieg

Beitragvon trommel99 » 2. März 2016, 19:45

finde ich sehr interessant
trommel99
 

Re: Ohne Kampf kein Sieg

Beitragvon HPA » 2. März 2016, 19:47

Und sein Buch gleichen Namens fliegt bei mir noch als Erstausgabe herum
HPA
 


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