Grobianismus: Wie Johnson und Rees-Mogg konservative Werte mit Füßen tretenBoris Johnson und Donald Trump verraten die konservativen Werte ihrer Parteien. Leider machen dabei viel zu viele opportunistische Parteigänger mit. Immerhin aber reicht es inzwischen über zwanzig Tory-Abgeordneten. Während sie sich dem Diktat von Boris Johnson, der sich als neues grünes Monster „Hulk“ versteht, entziehen, inszeniert sich ausgerechnet der näselnde Aristokrat Jacob Rees-Mogg als Stimme des Volkes und zelebriert einen pseudo-volksnahen Grobianismus, inklusive Schlaf im Unterhaus. Liane Bednarz analysiert.
„Hulk“ und „grabbing pussy“ oder der Niedergang der Tories und der RepublikanerJohnsons gleichsam narzisstische wie groteske Inszenierung als neuer „Hulk“, der Gesetze umgeht, steht in all ihrer Flegelhaftigkeit pars pro toto für den Niedergang jener ehemals Konservativer, der nicht nur bei weiten Teilen der Tories im Vereinigten Königreich, sondern auch bei nicht weniger weiten Teilen der Republikaner in den USA zu beobachten ist. Aus der stolzen Partei Winston Churchills und Maggie Thatchers wurde eine Gruppierung, die sich einem zerstörerischen Berserker und Narzissten unterworfen hat, für den das Wort „Clown“ viel zu harmlos ist. Und aus den Erben von Ronald Reagan und George Bush senior wurde ein Haufen von Opportunisten, die sich einem Trump freibieten, der alle Werte der „Grand Old Party“ mit Füßen tritt und der stolz darauf ist, „pussy“ zu „grabben“.
Nun also träumt der mittlerweile vielfach mit Trump verglichene Johnson davon, ein Kraftmensch wie Hulk zu werden. Weit weg von jedweder Mäßigung will Johnson also ein Strongman sein, jemand, der ausrastet, wütend wie das Monster Hulk wird und die Fäuste spielen lässt. Unbritischer geht es kaum.
Wahrscheinlich steckt hinter Johnsons Kraftmensch-Fantasien die Geschichte einer Kränkung. Immerhin hat er sinngemäß darauf hingewiesen, dass er in einem Gespräch mit neuen Leuten erst einmal minutenlang durch Gerede sein nicht unbedingt attraktives Gesicht vergessen lassen müsse. Donald Trump wiederum mag vermögend sein, aber Teil der New Yorker Upper Class war er nie, da er stets als zu edel-prollig wahrgenommen wurde. Ein, vielleicht sogar der entscheidende Grund für seine Anti-Establishment-Rhetorik. Den vollständigen Beitrag findet man hier:
https://starke-meinungen.de/blog/2019/0 ... #more-8066