Unter den Ostblockländern außerhalb der Sowjetunion nahm die DDR mit ihrer Zigeunerpolitik in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein. Die
Entschädigungsregelungen für NS-verfolgte Sinti und Roma legten - wie auch in der Bundesrepublik diesen Personen besondere Hindernisse in den Weg, die auf
das Klischee vom "asozialen Zigeuner" zurückzuführen waren. Die DDR- "Richtlinie für die Anerkennung als Verfolgter des Naziregimes" von 1950 akzep-
tierte nur solche Zigeuner als NS-Verfolgte, die nachzuweisen vermochten, daß sie "wegen ihrer Abstammung" und nicht wegen vermeintlicher "Arbeitsscheu" in
Haft gewesen seien. Zudem machte die "Richtlinie" bei Zigeunern eine Entschädigungszahlung davon abhängig, daß sie "nach 1945 durch das zuständige
Arbeitsamt erfaßt" worden seien und eine "antifaschistisch-demokratische Haltung bewahrt" hätten Außerdem kriminalisierte der Paragraph 249 des Strafrechts,
der auf der "Pflicht zur Arbeit" in der DDR-Verfassung basierte, jene als "asozial", die "das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentli-
che Ordnung" dadurch "gefährdet(en)", daß sie sich "aus Arbeitsscheu einer geregelten Arbeit" entzögen. "Asozialität" konnte mit bis zu zwei und im
Wiederholungsfalle mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden
Zigeuner, die keiner Lohnarbeit nachgingen und denen - wie in der DDR üblich -die Zulassung als selbständige Gewerbetreibende verweigert wurde, liefen
insofern Gefahr, als "Asoziale" zu mehrjähriger Haft oder zu Zwangsarbeit verurteilt zu werden. Angesichts solch rigider Einschränkungen der Lebensmöglichkei-
ten verließ die Mehrheit der schätzungsweise 600 Sinti, die in den ersten Nachkriegsjahren in der SBZ gelebt hatten, das Land in Richtung Westen. Die
Zahl derer, die blieben, belief sich auf kaum mehr als 200; die Zigeuner bildeten somit in der DDR eine quantitativ völlig unbedeutende Größe.
Quelle:
http://www.uni-mannheim.de/fkks/fkks11.pdf Zigeunerpolitk
Bei 200 Zigeunern in der DDR brauchen wir also nicht groß weiter zu diskutiern.
Zu den sozialistischen Bruderländern und der Intigration, sag mal RM warst du mal in Ungarn? Oder Volker geschrieben hat in Bulgarien oder Rumänien?
mfg
pentium