* Der Euro wird die nächsten Jahre nicht überleben
* Wirtschaftsforscher prognostizieren Euro-Aus
* Euro Crisis Roars Back to the Forefront
* Euro stands just 20pc chance of survival in next decade
Eine der Ursachen liegt klar auf der Hand: Die Euro-Zone ist aus ihrer Balance gekommen, und hat keine inhaerenten Mechanismen, diese Imbalance auszugleichen. Fuer den deutschen Wirtschaftsraum ist der Euro gegenueber anderen Waehrungen zu niedrige angesetzt (depressed). Das hilft zwar der deutschen Exportwirtschaft in eine Aufschwungsblase zu geraten, jedoch verringert sich der Real-Lohn in Deutschland zusehends. Gleichzeitig ist der Euro jedoch fuer andere, schwaechere Laender des Euro-Raumes zu stark, behindert zum einen deren Exporte und Wirtschaftsaufschwung, und machte gleichzeitig die Refinanzierung von faelligen Krediten schwierig und vor allem teuer. Im Endeffekt: Die momentane Konstellation, das relativ schwache Staaten den Euro vor Aufwertung schuetzen bestaerkt die deutsche Wirtschaft, welche wiederum dafuer sorgt das der Euro nicht schwach genug wird fuer eben diese Staaten, sich im Rahmen der Moeglichkeiten zu refinanzieren. Die Zentrifugalkraefte dieser Konstellation treiben beide Systeme immer weiter auseinander.
Hier eine Graphik, welche die momentanen Kredit/Schuldenkonstellation der GIPSI's darstellt:
(quelle)
Welche Wege gibts aus diesem Dilemma? Hier mal was mir dazu einfiel:
- Man tut garnix, und ueberlaesst die GIPSI (aka PIIGS) Laender sich selbst. Dies wuerde irgendwann zu wirtschaftlichen "Default" fuehren, das heisst das Land koennte seine Zinsen und Tilgung gegenueber den leihenden Institutionen nicht mehr nachkommen. Siehe dazu oben die Darstellung der momentanen "Schuldenstroeme" dieser Laender. Im Endeffekt wuerde dies bedeuten, das die Creditoren (vor allem deutsche Banken) ihre Forderungen nicht bekommen wuerden. Keine dieser Banken wuerde dies in dieser Groessenordnung ueberleben. Nun waere es ja nicht so schlimm wenn mal so 'ne Grossbank ueber den Jordan gehen wuerde, meint man immer. Wenn da nicht ein kleines Detail waere: Diese Schulden sind gedeckt durch Spareinlagen der Bundesbuerger - d.h. "Good Bye" fuer die Deutschen von ihren Lebensversicherung, Angespartem, Rente. Der Kollaps von "Lehmann Brothers" hat die Auswirkungen gezeigt: Wenn nur eine Bank auf diese Art kollabiert, werden alle anderen mitgezogen.
- Man schmeisst die GIPSI Laender aus der Euro-Zone 'raus. Effektiv das gleiche wie oben, nachdem die Kreditwuerdigkeit dieser Staaten im freien Fall waere. Von daher wuerden alle Forderungen faellig, jedoch koennte kein Geld mehr aufgetrieben werden ==> "Default". Das interessante an diesen beiden Szenarien ist das die GIPSI-Laender noch die waeren, welche am besten wegkaemen. Betroffen waeren in erster Linie die Glaeubiger-Laender (Deutschland, England, ...)
- Man verwandelt die EU in eine Transfer-Union. Dies war zwar urspruenglich politisch nicht gewollt, es sollte doch ein "Wettbewerb" stattfinden, nur gibts anscheinend in Europa unterschiedliche Ansichten, was "Wettbewerb" heisst. Effektiv waere dies nicht die schlechteste Loesung, da es den sozialen Frieden einigermassen bewahrt. Auch die Bundesrepublik war nicht als "Transfergemeinschaft" gegruendet, doch weiss jeder der schon mal in Baden-Wuertemberg oder Bayern gearbeitet hat, das man so wirtschaftspolitische Blindgaenger wie Bremen, Niedersachsen oder Berlin mit durchfuettern muss. Das ganze nennt sich Laenderfinanzausgleich. Ein aehnliches Konzept waere die Transfer-Union fur die Euro-Zone. Effektiv wuerde allerdings diese Loesung kurzfristig darauf hinauslaufen, das mittels Steuermitteln Aussenstaende gesichert werden, welche man aus Spareinlagen vergeben hatte. Das nebenher ein paar Banken mitgerettet werden ist nur collateral.
- Man kreiert einen sogenannten "Rettungsfond" (der momentane Plan). Effektiv ist dies nichts anderes als der obige "Laenderfinanzausgleich", jedoch mit politischen, wirtschaftlichen und sozialen Forderungen verknuepft. Dies ist fuer mich ein eher schlechter Weg, welcher viel Unfrieden stiften kann und stiften wird.
Als Beispiel zur Verdeutlichung: Effektiv waere dies das gleiche, als wenn die Bayern z.B. den Niedersachsen oder Berlinern "befehlen" wuerden, das man den Laenderfinanzausgleich nur bekommt wenn ab jetzt 48 Stunden pro Woche gearbeitet wird, und man erst mit 70 in Rente gehen darf. Das haette in Deutschland den Effekt, das sich noch mehr "Preussen" und "Fischkoeppe" sich auf den Weg nach Bayern und BaWue machen wuerde (und da hat man eh schon genug von denen, deswegen bezahlt man lieber das die dort bleiben), zum anderen wuerde es bei den "Hinterbliebenen" sozialen Unfrieden geben. Das letztere ist im relativ unbeweglichen Europa eher der Fall, Portugiesen wuerden nicht so ohne weiteres in's kalte, fremde Deutschland ziehen. Das heisst es wuerden sich Resentments bilden, welche in offene Gewalt umschlagen koennten - ausser man weigert sich schlicht, die Auflagen zu erfuellen. Vor genau diesem Szenario hat Margareth Thatcher vor 20 Jahren gewarnt, deswegen ist England nicht in der Euro-Zone. - Deutschland steigt aus dem Euro aus und fuehrt die DM wieder ein. Im Endeffekt wuerde der Euro auf kurz oder lang kollabieren, und das erste Szenario tritt in Kraft (default der Spareinlagen). Vorher jedoch wuerde die DM aufgewertet werden, in Deutschland waere Benzin billig. Gleichzeitig waere jedoch mit dieser Aufwertung die deutsche Exportwirtschaft nicht mehr konkurrenzfaehig, d.h. die Wirtschaftsblase platzt, mit all ihren Folgen.
- China kauft die "bad debt" der GIPSI-Laender. Es stellt sich die Frage, was diese als Gegenwert bieten koennten (Laendereien? Einfluss in Europa, am Euro selber?). Egal was geboten wuerde, die Gewinner waeren hier die Ami's, nachdem eine breitere Streuung der amerikanischen Bonds etwas mehr Stabilitaet braechte. Gleichzeitig muesste sich China endlich mal etwas mehr mit frei konvertiblen Waehrung befassen, anstatts Phantomkurse fuer seine Waehrung festzulegen. Der Euro als die konvertible Waehrung China's?
Gaeb' es sonst noch Moeglichkeiten fuer den Euro?
-Th