Rynartice/Bad Schandau,Beliebtes Wanderziel abgebrannt

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Rynartice/Bad Schandau,Beliebtes Wanderziel abgebrannt

Beitragvon Zicke » 22. Mai 2020, 10:06

Beliebtes Wanderziel in der Böhmischen Schweiz abgebrannt!
Ein Feuer hat zwei historische Jagdhütten im tschechischBeliebtes Wanderziel en Nationalpark Böhmische Schweiz an der Grenze zu Sachsen völlig zerstört.
Die Grafen von Kinsky hatten die Ansiedlung "Na Tokani", auf Deutsch Balzhütten genannt, im 19. Jahrhundert als Sommerfrische im Alpenstil anlegen lassen.
Nach einer Brandkatastrophe im Jahr 1905 wurde sie wiederaufgebaut und noch einmal erweitert.
Die Blockhütten sind als Kulturdenkmal geschützt und ein beliebtes Wanderziel in der Region.
https://www.tag24.de/thema/feuerwehrein ... en-1523912
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Re: Rynartice/Bad Schandau,Beliebtes Wanderziel abgebrannt

Beitragvon pentium » 22. Mai 2020, 14:00

Zicke hat geschrieben:Beliebtes Wanderziel in der Böhmischen Schweiz abgebrannt!
Ein Feuer hat zwei historische Jagdhütten im tschechischBeliebtes Wanderziel en Nationalpark Böhmische Schweiz an der Grenze zu Sachsen völlig zerstört.
Die Grafen von Kinsky hatten die Ansiedlung "Na Tokani", auf Deutsch Balzhütten genannt, im 19. Jahrhundert als Sommerfrische im Alpenstil anlegen lassen.
Nach einer Brandkatastrophe im Jahr 1905 wurde sie wiederaufgebaut und noch einmal erweitert.
Die Blockhütten sind als Kulturdenkmal geschützt und ein beliebtes Wanderziel in der Region.
https://www.tag24.de/thema/feuerwehrein ... en-1523912


Die Balzhütte ist nicht mehr...
Für Spekulationen ist es natürlich entschieden zu früh. Aber natürlich wird derzeit in diversen Netzwerken vor allem gefragt, wieso zwei getrennt stehende Gebäude nahezu gleichzeitig Feuer fangen konnten. Man muss da abwarten.
Interessant dürfte auch die Frage sein, wie es weitergeht. Die ursprüngliche Balzhütte, Jagdhaus der Kinskys, war ja schon 1905 einmal abgebrannt. Danach wurde sie im bis heute bekannten, schweizerischen, Stil wieder aufgebaut. Ob diesmal auch ein Wiederaufbau erfolgt, wird sich zeigen.

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Rynartice/Bad Schandau,Beliebtes Wanderziel abgebrannt

Beitragvon pentium » 22. Mai 2020, 17:21

Die Jagd auf balzende Auerhähne im April jeden Jahres war auch in der Herrschaft Böhmisch-Kamnitz, zu der das Waldgebiet der hinteren Böhmischen Schweiz seit 1614 gehörte, seit der Frühen Neuzeit ein Privileg des Adels. Da die Zahl der Auerhähne auch damals schon rückläufig war, wurden einige von ihnen in umzäunten Gehegen gehalten. Die Unterhaltung und Beaufsichtigung der sogenannten Tiergärten oblag Jägern des Fürsten Kinsky, für deren Unterkunft der Vorläufer der Balzhütte spätestens zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtet worden war.

1904 wurde die alte Balzhütte renoviert und im Hauptgebäude zahlreiche Jagdtrophäen des Dittersbacher Reviers untergebracht. Durch einen Fehler an der Elektroanlage brannte die Balzhütte 1905 nieder. Nach Plänen des Baumeisters August Hermann wurde noch im gleichen Jahr mit dem Neubau der Balzhütte im alpenländischen Blockhausstil begonnen.
Die Balzhütte

Die neue Balzhütte, zu der neben dem Jagdschloss ein Gästehaus, die Schankwirtschaft und drei weitere Gebäude gehörten, wurde fortan zur beliebten Jagdunterkunft für die Familie Fürst Kinsky und deren in- und ausländischen Gäste. Doch bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Gastwirtschaft Balzhütte immer mehr zum stark besuchten Ausflugsziel für Wanderer, die hier einkehrten und übernachteten. Um sich seine Privatsphäre zu bewahren, beschloss Fürst Kinsky 1931 die Errichtung einer etwas abseits gelegenen neuen Balzhütte, die er mit einem Zaun umgeben ließ. Der Architekt der neuen Balzhütte war der Oberbaurat Ingenieur Otto Gröber aus Wien. Hier befindet sich heute eine Gaststätte.

Nach der 1946 erfolgten Vertreibung der deutschen Bevölkerung nahmen tschechoslowakische Grenztruppen die Gebäude in Beschlag, nach deren Abzug nach 1968 zog ein Betriebsferienheim hier ein. Die Gaststätte wurde wieder eröffnet. Nach 1989 wechselten die Besitzer, und die Gaststätte schloss zeitweilig ihre Pforten. Sie war dann wieder als Gaststätte und Herberge geöffnet. Am 22. Mai 2020 brannten zwei historische Jagdhütten nieder.[1]

Quelle: Wiki

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Ein Bild aus besseren Zeiten:
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Etwas mehr Historie:
http://www.czippe.homepage.t-online.de/ ... alzhut.htm

...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Rynartice/Bad Schandau,Beliebtes Wanderziel abgebrannt

Beitragvon Edelknabe » 22. Mai 2020, 17:43

Irgendwie fällt mir zum Thema der typische Versicherungsfall ein. Wem gehörte die Hütte eigentlich in letzter Zeit? Steht das hier irgendwo?

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Re: Rynartice/Bad Schandau,Beliebtes Wanderziel abgebrannt

Beitragvon pentium » 22. Mai 2020, 17:54

Edelknabe hat geschrieben:Irgendwie fällt mir zum Thema der typische Versicherungsfall ein. Wem gehörte die Hütte eigentlich in letzter Zeit? Steht das hier irgendwo?

Rainer Maria


Ja das steht oben im Text und es ist keine Hütte, sondern es sind zwei Blockhäuser...wie man auf dem Bild erkennen kann.
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Re: Rynartice/Bad Schandau,Beliebtes Wanderziel abgebrannt

Beitragvon pentium » 25. Mai 2020, 13:11

Das ganze erinnert auch stark an den Brand der Peterbaude 2011 (eine der ältesten damals) im Riesengebirge. Diese steht nach 8 Jahren immerhin wieder und sieht recht authentisch aus.

War das Zufall, Rübezahl?
http://riesengebirgler.de/gebirge/Baude ... -Brand.htm
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Re: Rynartice/Bad Schandau,Beliebtes Wanderziel abgebrannt

Beitragvon pentium » 2. November 2020, 17:49

Die Balzhütte – Na Tokáni

Als wir in den 1970er/80er Jahren fast jedes Wochenende in unseren Bergen draußen waren, gab es da eine Legende. Dass es da weit hinter dem Zeughaus, hinter dem Ende der Welt noch ein Hinterland geben sollte – ungleich abgelegener als Partschenhörner, Thorwalder Wände, Raumberg oder Altarstein. Inmitten undurchdringlicher Felslabyrinthe und riesiger Wälder soll es da ein sagenumwobenes Wirtshaus geben: Die Balzhütte. Nur zu Fuß erreichbar und die nächsten Grenzübergänge waren weit entfernt (Schmilka und Varnsdorf). Daher konnte man diese Einöde kaum anders erreichen, als mit tagelangen Fußmärschen, zu denen auch Freinächte gehörten. Alte Meinholdkarten von vor dem Krieg verhießen den Ort, auch in der DDR/Kartografie-Praha-Karte fand er sich (freilich in 1:50000 nur schwach angedeutet). Die Wirtin war der Überlieferung zufolge „die Leipzigerin“, die die Wirren der Zeit in dem Land irgendwie überdauert hatte. Gelegentlich werde ausgeschenkt, tschechisches Bier, man solle ein paar Schwarzkronen mitnehmen. Eine andere sich um die Balzhütte rankende Abenteuergeschichte war die mit dem Queren der grünen Grenze. Vor Staatsgrenzen hatte man damals – war ja so eine Sache in der DDR – einen gewissen Respekt. In Hinterdittersbach fuhren zumindest gelegentlich tschechische Grenzer Streife. Konnte sein, man wurde erwischt und das hieß dann drei Tage Kartoffen schälen, ehe man wieder frei kam. Man musste also vorsichtig sein. Von den Thorwalder Wänden leuchtete fern das Hohe Gewände. Da irgendwo musste es sein.

In der neuen Zeit war dann die Balzhütte ein wunderschönes Wirtshaus geworden, und es war eine Freude, dort „ganz normal“ einzukehren und zu übernachten. Radek und Pauline bewahrten als freundliche Wirtsleute die uralte Romantik des Hauses. Und nach jahrelangem Kartieren und Zeichnen hatte ich letztes Jahr dann die „Balzhütte“ als Kartentitel 1:10000 herausgebracht.

Gerade noch rechtzeitig: Am 22.05.2020 ist das große Unglück geschehen. Zwei der Hauptgebäude der Balzhütte sind abgebrannt. Eine eventuelle Wiedererrichtung ist mehr als ungewiss. Irgendwann wird die Erinnerung an die alte Balzhütte erblassen.

http://www.boehmwanderkarten.de/wandern ... uette.html
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