Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Es gab zwischen beiden deutschen Staaten große Unterschiede in der Sozialpolitik (welche ja eine der Philosophien des DDR-Sozialismus war). Wo lagen die Unterschiede? Wie effektiv waren beide Sozialsysteme? Was war ungerecht, was war gerecht? Wie ist es im Vergleich zu heute?
Der Bereich für Diskussionen zu den Sozialen Systemen der beiden deutschen Staaten.

Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Beethoven » 24. Oktober 2016, 15:32

In Bergen auf Rügen - normaler HO oder Kosum weiß ich nicht mehr. In den Sommermonaten, mit 1000-en Urlaubern, war das WE- Fleisch wirklich knapp. Aber die Mädels dort waren super drauf. Sie packten für die Einheimischen, die dort regelmäßig kauften, die Fleisch- und Wurstpakete vorher ab. Wenn meine Frau dann zum Einkaufen kam, hieß es "ach Sie hatten doch bestellt" und man bekam ein Paket zugeschoben. Zuhause dann war klar, was es am WE gab. Ich glaube ich schrieb dies schon einmal. Übrigens, Selbstbedienungsläden gab es schon zu Anfang der 60 Jahre. Zu meiner Schulzeit sind wir in der Pause öfter mal über die Straße gegangen und haben uns was aus dem "Koofmich" geholt und zwar aus dem Regal und sind dann zur Kasse marschiert.

Selbst in Lehnin, ein Nest, gab es den Konsum oder die HO als Selbstbedienung. Und auch da hatten wir stets einen vollen Kühlschrank.

Und ich kann mir gut vorstellen, dass ein "Kumpel" ob seiner Menschenliebe, nicht gerade der Mann war, dem die Verkäuferinnen, solch ein Paket gepackt hätten, wie ich es oben geschildert habe.

Das es einen Mangel an vielen Dingen gab, wird keiner leugnen aber der Mangel war nicht so, dass man am Daumen lutschen mußte. Ganzjährig Bananen oder Apfelsinen gab es nicht. Na und? Dann gabs nen Apfel oder eine Birne oder Erdbeeren oder was eben gerade Saison hatte.

Hartes Brot oder keine Milch (?) - wo hast Du denn eingekauft? In der Mitropa gab es sowas nicht. Da mußte man schon mal seine Füße in einen Laden lenken. Brot und Milch waren Grundnahrungsmittel, die gab es immer außer dort, wo Du, lieber Kumpel, eingekauft hast. Ich vermute mal ganz kühn, dass Volker Z. natürlich auch zu berichten weiß, dass es Brot und Milch nicht gab und kann uns sogar die Adresse des Ladens nennen, wo dies nicht vorhanden war. Bullshit.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Nostalgiker » 24. Oktober 2016, 15:47

Na wenn es sich nicht in den nächsten gefühlten zweihundert Beiträgen um die geheimen Sonderläden für die Nomenklatura dreht ......

Na klar war Berlin besser Versorgt, das stand den Berlinern von Natur aus zu. Schließlich mußten sie Tag für Tag die Massen an Sachsen und Mecklenburger ertragen welche die Geschäfte belagerten und damit die Berliner am entspannten Einkaufen nach Feierabend hinderten.
Nicht das die Berliner so spät Feierabend gehabt hätten aber es war einfach alles von dern Provinzlern am Tage weggekauft und weggeschleppt worden.
Und die bittere Konsequenz für die werktätige Frau war demnach das sie in ihrer kurzen Mittagspause durch die Läden hetzen mußte um rare Grundnahrungsmittel zu ergattern damit die Familie zum Abendbrot überhaupt etwas zum beißen hatte.
Viel lieber hätte sie in der geschmackvoll eingerichteten Kantine gesessen um ein leckeres Mittagessen zu sich zu nehmen welches sie aus einem vielfältigen Angebot ausgewählt hätte.

Es war schon ein gerütteltes Maß an Unfreiheit für die entwürdigten Menschen das sie nicht frei wählen konnten wo sie einkaufen wollten sondern das ihnen de facto vorgeschrieben war dies in unmittelbarer Nähe ihres Betriebes zu machen; ganz schlimm für die Nomenklatura denn die mußten, ob sie wollten oder nicht, in den geheimen Sonderläden einkaufen und frei und selbstbestimmt wählen wann man einkaufen wollte, reine Illusion. War man doch faktisch gezwungen in der Mittagspause oder der Arbeitszeit wie es so schön hieß 'auf Nahrungssuche' zu gehen. Das galt selbstverständlich auch für die viel zu wenigen und unverschämt überteuerten Konsumgüter .......

Das es am Abend in der Kaufhalle nur noch hartes Brot gab, beim Bäcker war es sowieso seit 10 Uhr ausverkauft, muß ich leider bestätigen. Es kam ab und an einfach mal vor. Dramatisch wurde es aber mit dem harten Brot erst wenn die Milch zum eintunken 'aus' war.
Aber zum Glück gab es da noch den leckeren Muckefuck, glaube 'im nu' hieß er, indem man die Stücken harten Brotes tunken konnte.

Besonders demütigend war es im Sommer an der Ostsee wenn man als Selbstversorger, sprich privater Feriengast, beim Bäcker in der Schlange "unerwünschte Fremde" anstehen mußte und zusah wie die Dorffrauen die Backwaren Säckeweise aus dem Laden schleppten um damit ihre Viecher zu füttern. Genauso bei Fleisch und Wurst, alles ging verpackt an die Einheimischen über die Ladentheke und für die Fremden blieben nicht einmal die abgeschabten Schweineknochen. Wo es die gab erfuhr ich erst nach der Wende durch einen erschütternden Zeitzeugenbericht.

Rückblickend kann ich nur sagen, es war schon schlimm ......


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Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon augenzeuge » 24. Oktober 2016, 16:07

Nostalgiker hat geschrieben:Na wenn es sich nicht in den nächsten gefühlten zweihundert Beiträgen um die geheimen Sonderläden für die Nomenklatura dreht ......

Na klar war Berlin besser Versorgt, das stand den Berlinern von Natur aus zu. Schließlich mußten sie Tag für Tag die Massen an Sachsen und Mecklenburger ertragen welche die Geschäfte belagerten und damit die Berliner am entspannten Einkaufen nach Feierabend hinderten.
Nicht das die Berliner so spät Feierabend gehabt hätten aber es war einfach alles von dern Provinzlern am Tage weggekauft und weggeschleppt worden.
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Dann haben die Massen von Sachsen und Mecklenburgern etwa nicht gearbeitet? Nun sag nicht, die haben Urlaub genommen, soviel gab es in der DDR nicht. [grins]

Die Berliner hatten aber einen Vorteil. Früh war alles wieder aufgefüllt. [shocked]
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon pentium » 24. Oktober 2016, 16:10

augenzeuge hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Na wenn es sich nicht in den nächsten gefühlten zweihundert Beiträgen um die geheimen Sonderläden für die Nomenklatura dreht ......

Na klar war Berlin besser Versorgt, das stand den Berlinern von Natur aus zu. Schließlich mußten sie Tag für Tag die Massen an Sachsen und Mecklenburger ertragen welche die Geschäfte belagerten und damit die Berliner am entspannten Einkaufen nach Feierabend hinderten.
Nicht das die Berliner so spät Feierabend gehabt hätten aber es war einfach alles von dern Provinzlern am Tage weggekauft und weggeschleppt worden.
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Dann haben die Massen von Sachsen und Mecklenburgern etwa nicht gearbeitet? Nun sag nicht, die haben Urlaub genommen, soviel gab es in der DDR nicht. [grins]

Die Berliner hatten aber einen Vorteil. Früh war alles wieder aufgefüllt. [shocked]
AZ


Außerdem fehlen die Thüringer, die Anhaltiner und die Sorben....wobei, wieso sind wir schon wieder einmal beim Einkaufen. Deshalb also waren die Frauen damals in der DDR immer am Limit....

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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Nostalgiker » 24. Oktober 2016, 16:19

Augenzeuge, das Geheimnis" hieß Dienstreise und ja es gab viele die extra einen Tag Urlaub nahmen um nach Berlin zum Einkaufen zu fahren.
Frauen hatten einen Haushaltstag um nach Berlin zu fahren ......

Pentium, alles Stämme welche südlich der Stadtgrenze lebten waren der Übersichtlichkeit wegen Sachsen und nördlichen Stämme waren ......, ne das kann ich hier nicht schreiben, also Mecklenburger. Mit solche Details wie du sie benennst hielt sich ein Berliner nicht auf.
Schließlich wohnte jemand der im Neubaugebiet Marzahn wohnte auch unmittelbar an der polnischen Grenze ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon augenzeuge » 24. Oktober 2016, 16:24

Nostalgiker hat geschrieben:Augenzeuge, das Geheimnis" hieß Dienstreise und ja es gab viele die extra einen Tag Urlaub nahmen um nach Berlin zum Einkaufen zu fahren.
Frauen hatten einen Haushaltstag um nach Berlin zu fahren ......
..


Ja, diese Regierung war sowas von gütig.... [grins] . Nun weiß ich jedoch, wer Dienstreisen machen konnte. Der normale Facharbeiter ganz sicher nicht, denn der durfte nicht und musste sich auf den Pfusch nachmittags vorbereiten. [flash]
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Kumpel » 24. Oktober 2016, 16:28

Beethoven hat geschrieben:.............................
Hartes Brot oder keine Milch (?) - wo hast Du denn eingekauft?
.................
Gruß



Nun lieber Betthoven,

die Milch gab es schon , nur war eben in der Provinz oft nicht genug da. Wenn ich aus der Schule kam war sie meistens schon ausverkauft. Ich konnte dann eine Verkäuferin aus dem kleinen Kiosk in unserem Wohngebiet überreden mir jeden zweiten Tag 4 Flaschen zu reservieren.
Das klappte eigentlich ganz gut , bis ich eines Tages bedingt durch einen Schultermin am Nachmittag die Milch nicht abholen konnte.
Die vier Flaschen durfte ich dann beim nächsten Mal mitkaufen und zu Hause ins Klo kippen , da es in diesem Laden keine Kühlung gab und sauer war.
Mein Milch-Abbo war ob meiner Unzuverlässigkeit damit auch gekündigt.
Im Berufsleben setzte sich dieses gestörte Verhältnis fort. In dem Kaff in dem ich da im Thüringer Wald wegen der Montagetätigkeit wohnte hatte nur einen Konsum und wenn ich am Nachmittag nach der Nachtschicht zum Einkaufen ging war die Milch stets ausverkauft.
Eines Tages jedoch standen die Kästen auch am Nachmittag noch fast bis zur Decke. Ich konnte mir das kaum erklären bis ich wieder ins Wohnheim zurückkehrte und wir auf ZDF erfuhren , dass
in der Ukraine ein AKW in die Luft geflogen wäre und über uns gerade eine atomare Wolke nieder gehen sollte.
Und das mit dem Brotz war echte Glückssache ob der Plexiglaskasten in der Kaufhalle voll mit altem oder frischen Brot war.
Auf Nachfrage des alten Brotes wegen bekam man darauf auch schonmal zu hören , dass erst das alte Brot weg müsse bevor das frische käme.
Kumpel
 

Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Olaf Sch. » 24. Oktober 2016, 16:44

Nostalgiker hat geschrieben:Augenzeuge, das Geheimnis" hieß Dienstreise und ja es gab viele die extra einen Tag Urlaub nahmen um nach Berlin zum Einkaufen zu fahren.
Frauen hatten einen Haushaltstag um nach Berlin zu fahren ......

Pentium, alles Stämme welche südlich der Stadtgrenze lebten waren der Übersichtlichkeit wegen Sachsen und nördlichen Stämme waren ......, ne das kann ich hier nicht schreiben, also Mecklenburger. Mit solche Details wie du sie benennst hielt sich ein Berliner nicht auf.
Schließlich wohnte jemand der im Neubaugebiet Marzahn wohnte auch unmittelbar an der polnischen Grenze ......


Nun diese "geographischen" Kenntnisse lassen tief blicken.
Olaf Sch.
 

Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon augenzeuge » 24. Oktober 2016, 16:47

Ab wann wurde ein Sachse eigentlich ein Berliner? [grins]
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Wosch » 24. Oktober 2016, 16:58

Nostalgiker hat geschrieben:
Rückblickend kann ich nur sagen, es war schon schlimm ......


Nostalgiker




Abgesehen Von dem ironischen Unterton in Deinem hier vorliegenden "Zeitzeugenbericht" hast Du die damalige Situation der 80er DDR-und deren "Hauptstadt"-Jahre recht gut beschrieben. Was das Warenangebot betraf versuendigte sich meine mecklenburgische Schwester auch regelmaessig an der Vielfalt der ueberwaeltig-vollen Ostberliner Regale, anlaesslich ihrer berufsbedingten Einkaufsfahrten, deren kroenender Abschluss und Hoehepunkt dann immer der Besuch der Markthalle unter den S-Bahn-Gleisen war. Hier wurden dann die Spickzettel ihrer Kollegen abgearbeitet und wenn sie noch so ungeniessbar verkommen und verdorben aussahen, die Bohnen im Glas, sie wurden mitgenommen- besser als garnichts.
Ich habe nach 1982 mich regelmaessig mit meinen Bruder 2 Jahre (bis Zur seiner Entlassung aus der Staatsbuergerschaft) und danach regelmaessig mit meiner Schwester in Ost-Berlin getroffen und JA Nostalgiker, Es sah schon schlimm aus wenn man nicht Bescheid wusste und keine guten Freunde hatte. Ansonsten gab es ja Alles, zwar nicht immer, nicht ueberall und auch nicht fuer Jeden, aber sonst ging's, nicht wahr.

Berlin war immer eine Reise wert.
Aus Kassel. Wosch. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Volker Zottmann » 24. Oktober 2016, 17:20

Nostalgiker hat geschrieben:Na wenn es sich nicht in den nächsten gefühlten zweihundert Beiträgen um die geheimen Sonderläden für die Nomenklatura dreht ......

Na klar war Berlin besser Versorgt, das stand den Berlinern von Natur aus zu. Schließlich mußten sie Tag für Tag die Massen an Sachsen und Mecklenburger ertragen welche die Geschäfte belagerten und damit die Berliner am entspannten Einkaufen nach Feierabend hinderten.
Nicht das die Berliner so spät Feierabend gehabt hätten aber es war einfach alles von dern Provinzlern am Tage weggekauft und weggeschleppt worden.
Und die bittere Konsequenz für die werktätige Frau war demnach das sie in ihrer kurzen Mittagspause durch die Läden hetzen mußte um rare Grundnahrungsmittel zu ergattern damit die Familie zum Abendbrot überhaupt etwas zum beißen hatte.
Viel lieber hätte sie in der geschmackvoll eingerichteten Kantine gesessen um ein leckeres Mittagessen zu sich zu nehmen welches sie aus einem vielfältigen Angebot ausgewählt hätte.

Es war schon ein gerütteltes Maß an Unfreiheit für die entwürdigten Menschen das sie nicht frei wählen konnten wo sie einkaufen wollten sondern das ihnen de facto vorgeschrieben war dies in unmittelbarer Nähe ihres Betriebes zu machen; ganz schlimm für die Nomenklatura denn die mußten, ob sie wollten oder nicht, in den geheimen Sonderläden einkaufen und frei und selbstbestimmt wählen wann man einkaufen wollte, reine Illusion. War man doch faktisch gezwungen in der Mittagspause oder der Arbeitszeit wie es so schön hieß 'auf Nahrungssuche' zu gehen. Das galt selbstverständlich auch für die viel zu wenigen und unverschämt überteuerten Konsumgüter .......

Das es am Abend in der Kaufhalle nur noch hartes Brot gab, beim Bäcker war es sowieso seit 10 Uhr ausverkauft, muß ich leider bestätigen. Es kam ab und an einfach mal vor. Dramatisch wurde es aber mit dem harten Brot erst wenn die Milch zum eintunken 'aus' war.
Aber zum Glück gab es da noch den leckeren Muckefuck, glaube 'im nu' hieß er, indem man die Stücken harten Brotes tunken konnte.

Besonders demütigend war es im Sommer an der Ostsee wenn man als Selbstversorger, sprich privater Feriengast, beim Bäcker in der Schlange "unerwünschte Fremde" anstehen mußte und zusah wie die Dorffrauen die Backwaren Säckeweise aus dem Laden schleppten um damit ihre Viecher zu füttern. Genauso bei Fleisch und Wurst, alles ging verpackt an die Einheimischen über die Ladentheke und für die Fremden blieben nicht einmal die abgeschabten Schweineknochen. Wo es die gab erfuhr ich erst nach der Wende durch einen erschütternden Zeitzeugenbericht.

Rückblickend kann ich nur sagen, es war schon schlimm ......


Nostalgiker


Beethoven, Du bist der Widerspruch in Person.

Die letzten Jahre war alles Mangel!
Fehlendes Fleisch-und Wurstangebot haben wir kompensiert, in dem wir uns zu 2 Familien ein Schwein kauften und selbst geschlachtet haben. Wir hatten nämlich keine Beziehung!
Unsere Milchverkäuferin im Konsum steckte im letzten Jahr auch uns oft, viel zu oft Pakete zu. Man bezahlte und zu Hause sah man, dass man schon wieder Hartkäse gekauft hatte. Da ich den absolut nicht mag, türmte der sich eher!
Wenn Du das normal empfindest, dass (gutgemeint) die Verkäuferinnen festlegten, was wir essen, dann dauerts mich um Dich....

Wir, die DDR, waren nur noch einen Steinwurf von der Steinzeit entfernt.
Siehe beispielgebend Leipzigs Altbausubstanz. Noch 10 Jahre weiter wären es nur noch Steinhaufen gewesen und dazwischen wir alle, die Tauschgeschäfte betrieben....
Würdest Du ein Gedächtnis besitzen, wäre Deine gerade hier verteilte Nörgelei sich schmaler ausgefallen. Ich schrieb schon immer, dass wir frisches Brot hatten, aber eben auch nur, weil wir im Harz (Achtung Adresse: Bei Bäcker Hartmut Herbst) bis zum letzten Tag Brotmarken kaufen mussten.
Es gab also nachweislich 1989 noch Lebensmittelmarken in Harzgerode. (Abgestempelte Kinokarten von der Rolle, jede Woche andere Farbe) Pflicht zum Kauf bestand nie, aber Brot hatte man sonst keins!

Gruß Volker
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon karnak » 24. Oktober 2016, 17:36

[flash] War denn der Bäcker Herbst ein Privater , klingt doch zumindest so und hat er denn die Brotmarken in Eigeninitiative ausgegeben oder hatte er einen staatlichen Auftrag dazu? Und was bekam man denn für so eine Marke 100 Gramm oder ein ganzes Brot.? Waren das nicht eher Bestellmarken damit er als Privater genau weiß wie viele Brote er braucht und keins wegschmeißen muss? Und gab es denn bei Euch nicht einen einzigen Konsum oder HO mit angeschlossener Konsumbäckerei, das war doch eigentlich Standart Land auf Land ab.
Ich gebe Dir schon recht, im Nachinein betrachtet, wir hätten wohl keine 10 Jahre mehr durchgehalten, aber trotzdem habe ich solch beschriebenen Zustände im Lebensmittel Einzelhandel nie irgendwo erlebt. Und ich bin 57 in Limbach- Oberfrohna geboren und habe längere Zeiräume in Mittweida, Clausnitz, Görlitz, Löbau, Bautzen, Eilenburg, Oranienburg und ab 78 Potsdam erlebt. Was nicht heißen soll, es war in Qualität hnd Quantität wie heute, allerdings auch nicht wie Nordkorea.
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Olaf Sch. » 24. Oktober 2016, 17:57

Wer mal in einem cubanischem Pesoladen war, der weiss was wirklicher Mangel bedeutet. Uns ging es im Verhältnis richtig gut, aber kein Vergleich zum Westen.

Wenn der um sein Konsumbrot Tanzende, seine DDR wiederhaben will, bitteschön. Vielleicht lässt sich ja im Fischkopp*land ein Reservat einrichten... Platz soll da ja genug sein.


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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Spartacus » 24. Oktober 2016, 17:58

Kumpel hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Das Einkaufen war schon manchmal so´n Ding.
...............
Gruß



Manchmal?
Ich kenne das als permanenten Kampf und Belastung meiner Mutter , die alleinstehend drei halbwüchsige Söhne mit einem eher unterdurchschnittlichen Einkommen durchbringen musste.
Das ging schon bei der Bekleidung und Schuhen los , entweder schweineteuer oder nicht zu bekommen.

Die Krönung waren dann noch diese unverschämten, unfreundlichen Verkäuferinnen , denen dieses sozialistische Mangelsystem jedweden Respekt vor den bittstellenden Kunden abgewöhnt hatte.


Genau so habe ich es auch in Erinnerung, nur das meine Mutter nur zwei Jungs durchbringen musste.

Ich sehe uns zwei noch in der kleinen Küche sitzen, war so um 1965 rum und Speckfettbemmen futtern. Dazu gab es Muckefuck. Von beidem hatte Muttern immer reichlich, da
immer vorhanden und entsprechend billig. Ich lernte so auch noch den Sonntagsbraten - dem bei mir heute noch gehuldigt wird - kennen und lieben, denn es war der einzige
Tag wo es Fleisch gab. Kein Witz, so war es damals halt. Fernseher? Waschmaschine? Zentralheizung? Alles Fehlanzeige. Wir hatten ein altes Röhrenradio, Muttern wusch in der
Waschküche von Hand und ich war für`s Heizen zuständig. Im Sommer nur barfuß und die Schuhe wurden im Winter aufgetragen, bis sie den Geist aufgaben.

War trotzdem ne schöne Zeit. [shocked]

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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Volker Zottmann » 24. Oktober 2016, 17:59

Weil Du so artig fragst Kristian:
Ja, das war ein privater Bäcker, bis vor wenigen Jahren noch aktiv. Montags Ruhetag! Also gab es die Marken stets am Dienstag zu kaufen. Ich rede hier vom Wochenendbrot. Die Marken waren für 78 Pfennige zu kaufen, also für Dreipfünder-einfach.
Es gab im weiten Rund eine einzige Konsumbäckerei in QLB. Die versorgte auch die 3 kleinen Ortskonsumläden. Das Brot hat hervorragend geschmeckt, wenn es frisch oder 1 Tag alt war. Auch im Konsum musste man sich anmelden. Die Lagerkapazitäten waren so minimal, die hätten so wie heute das Brot nie anbieten können. Nicht zu einem Zehntel! Wer Brot wollte, hatte sich auch stets im Konsum vormerken lassen müssen. Ab wohl 1986 gab es auch begrenzt Sauerkrautsaftbrot, das hielt sich etwas länger.

Du kannst ja gern bei Deinem "Harry" mal ein "DDR-Brot-Quiz" veranstalten. Meine Angaben stimmen. Selbst den Bäcker kannst Du fragen.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 24. Oktober 2016, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon augenzeuge » 24. Oktober 2016, 18:00

und Speckfettbemmen futtern. Dazu gab es Muckefuck.


Und du meinst, das versteht jeder....Wessi. [flash]
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon karnak » 24. Oktober 2016, 18:03

AkkuGK1 hat geschrieben:
Wenn der um sein Konsumbrot Tanzende, seine DDR wiederhaben will, bitteschön.

Das sagt ja nun keiner, es geht nur um eine, manchmal schon fast skurrile, Vergangenheitsbeschreibung. Und wenn Dir nun dazu nicht viel mehr einfällt als ein abgewandeltes"Dann geh doch rüber", dabei ist uns das"Drüben"abhanden gekommrn. [flash]
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Wosch » 24. Oktober 2016, 18:05

augenzeuge hat geschrieben:
und Speckfettbemmen futtern. Dazu gab es Muckefuck.


Und du meinst, das versteht jeder....Wessi. [flash]
AZ




Ich rate mal: "Schmalzstullen"??
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Spartacus » 24. Oktober 2016, 18:07

augenzeuge hat geschrieben:
und Speckfettbemmen futtern. Dazu gab es Muckefuck.


Und du meinst, das versteht jeder....Wessi. [flash]
AZ


Schmalzbrote und Malzkaffee. [flash]


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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon augenzeuge » 24. Oktober 2016, 18:09

ochsoo? Hädste toch kleij sochen gönn. [grins]
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Spartacus » 24. Oktober 2016, 18:18

augenzeuge hat geschrieben:ochsoo? Hädste toch kleij sochen gönn. [grins]
AZ


Die Sachsen haben es schon verstanden. Die anderen müssen sich halt ein bisschen bilden. [flash]


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Nostalgiker » 24. Oktober 2016, 18:22

Spartacus hat geschrieben:

....... war so um 1965 rum und Speckfettbemmen futtern. Dazu gab es Muckefuck. Von beidem hatte Muttern immer reichlich, da
immer vorhanden und entsprechend billig. Ich lernte so auch noch den Sonntagsbraten - dem bei mir heute noch gehuldigt wird - kennen und lieben, denn es war der einzige
Tag wo es Fleisch gab. Kein Witz, so war es damals halt. Fernseher? Waschmaschine? Zentralheizung? Alles Fehlanzeige. Wir hatten ein altes Röhrenradio, Muttern wusch in der
Waschküche von Hand und ich war für`s Heizen zuständig. Im Sommer nur barfuß und die Schuhe wurden im Winter aufgetragen, bis sie den Geist aufgaben.

War trotzdem ne schöne Zeit. [shocked]

LG

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1965 war aus heutiger Sicht irgendwo in der Steinzeit.
Es sollte allerdings nicht vergessen werden das ein schrecklicher Krieg erst seit 20 Jahren zu Ende war und auch die Westdeutschen zu der Zeit nicht alle wie die Made im Speck lebten, Warenangebot ist das Eine, ob es sich alle leisten können das Andere. Ist auch Heute so.
Fettbemme gab es immer, es wurde ständig selber Schmalz ausgelassen und dies stand auch immer auf dem Tisch in der Küche. Wer Hunger hatte schmierte sich ein Schmalzbrot.
Unter der Woche wurde in der Schule oder den Betrieben zu Mittag gegessen, sehr selten das es Abends warmes Essen gab. Es wurde viel Suppe gegessen, also Eintöpfe oder Nudeln mit Soße, mal Fisch. Braten in jedweder Form war dem Sonntag vorbehalten, Selbst ein Schnitzel war ein Sonntagsessen.

Zentralheizung war zur damaligen Zeit einfach kein Wohnstandard in Europa, Kohleheizung war vorherrschend. Dazu kam das nicht alle Zimmer in der Wohnung über einen Ofen verfügten. Zumindest gab es ab 1961 in der damals bezogenen Wohnung eine Gastherme in der Küche um warmes Wasser für den Abwasch zu machen. Gekocht wurde damals auf so einer zweiflammigen Kohle/Gas Kombi mit Backofen.
Waschmaschine und Kühlschrank kamen in der ersten Hälfte der 60ger Jahre in den Haushalt, der Fernseher gegen '66 oder '67. Davor genügte ein großes Radio.
Allerdings war es zumindest in der Stadt nicht üblich im Sommer permanent barfuß zu laufen, es gab schon Schuhe für den Sommer und im Winter eben Winterschuhe.

Ach ja und mit der Wäsche ging nach dem sie trocken war zur Mangel, es war eine sogenannte Kaltmangel. Heißmangel gab es in der Gegend wo meine Eltern wohnten offenbar nicht.

Erst sehr viel später wurde die Wäsche, außer Leibwäsche, zum Waschen gegeben, das heißt sie wurde abgeholt und Schrankfertig wiedergebracht von einer Wäscherei.


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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Spartacus » 24. Oktober 2016, 18:27

Genau so war es Nostalgiker und ja hast du schon recht, es lag natürlich auch an der Zeit.

Unvergesslich daher, als wir 1974 in die Platte umzogen. Ein unfassbarer Luxus und das ist jetzt nicht ironisch gemeint.

LG

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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Beethoven » 25. Oktober 2016, 09:16

Tja, ich kann mich auch noch an Marken erinnern. Butter z.B. mußten wir auch auf Marken aus dem Konsum holen. Brot und Milch jedoch nie. Jedenfalls nicht in der Zeit, an die ich mich erinnern kann.

Am Sonnabend kam der Milchmann mit einem Framo der einen Milchtank eingebaut hatte und seiner Glocke. Dann flitzte man raus mit einer Milchkanne in der Hand und es gab zwei Liter Milch in die Kanne.
In der Schule gab es täglich 1/4 Liter Milch aus der Flasche. Jeden Tag gab es die bis das eingestellt wurde, weil die Versorgung mit Milch soweit gediehen war, dass die Kinder die Milch auch Zuhause regelmäßig trinken konnten. Ich weiß es nicht mehr genau aber ich denke, so um 1966 / 67 wars mit der "Schulmilch" vorbei. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ob wir den 1/4 Liter Milch bezahlen mußten.
Nun weiß ich natürlich nicht, wie das im "letzten" Ort der Republik war. Am (damaligen) Rande von Rostock, wo ich meine Kindheit und Jugend verbracht habe, war es jedoch so.

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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Oktober 2016, 09:28

Beethoven, ich bin im Herbst 1966 aus der Schule in Quedlinburg.
Bis dahin gab es an keiner Schule auch nur einmal Milch! Unsere (verbotene) Pausenversorgung waren die 2 Wasserhähne ich jedem Schul-Etagenflur.
Mit Deiner Zeitangabe kann was nicht stimmen, denn bei Dir endete die Milchversorgung, als sie hier nicht mal begonnen hatte.

Meine Frau, ein Jahr später zur Schule gekommen und auch länger dort gelernt, also 1969 dort erst raus, allerdings in Harzgerode, hat "schon" die Schulmilchversorgung erlebt.

Gruß Volker
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Beethoven » 25. Oktober 2016, 09:47

Ja, nagel mich nicht aufs Jahr fest. Es gab lange den 1/4 Liter Milch. Ich denke eben dass es in "meinem Falle" so bis zur 4. oder 5. Klasse war. Also so um 66 / 67. Kann auch bis 68 gewesen sein.
Google mal "Milch in der Schule, DDR". Das habe ich auf Deinen Einwand hin, soeben getan. Jede Menge Beiträge dazu. Sogar der Preis wird benannt. 23 Pfennige pro Tag mußten berappt werden. Daran konnte ich mich gar nicht mehr erinnern.

Schulspeisung zum Mittag hingegen, für ganz kleines Geld, gab es bis zum Schluss meiner Tage an der Schule. Aber die gibt es ja heute auch noch.

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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Werner Thal » 25. Oktober 2016, 10:30

Ab wann wurde ein Sachse eigentlich ein Berliner? [grins]
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Interessierter » 25. Oktober 2016, 12:13

"Jeder 3. Berliner ist ein Sachse!"
Da kenne ich auch einen.... [laugh]
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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Werner Thal » 25. Oktober 2016, 14:17

Insider sprachen auch von der 5. Besatzungsmacht [wink]

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Re: Frauen in der DDR, permanent am Limit?

Beitragvon Spartacus » 25. Oktober 2016, 16:53

Ja, nagel mich nicht aufs Jahr fest. Es gab lange den 1/4 Liter Milch.


Genau, ich bin 77 aus der Schule gekommen und bis dahin gab es die Milch, in kleinen Flaschen mit einem Aludeckel verschlossen sogar in 3 verschiedenen
Geschmacksrichtungen. Vanille, Erdbeere und Schoko.

LG

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