Suizidquote in der DDR

Es gab zwischen beiden deutschen Staaten große Unterschiede in der Sozialpolitik (welche ja eine der Philosophien des DDR-Sozialismus war). Wo lagen die Unterschiede? Wie effektiv waren beide Sozialsysteme? Was war ungerecht, was war gerecht? Wie ist es im Vergleich zu heute?
Der Bereich für Diskussionen zu den Sozialen Systemen der beiden deutschen Staaten.

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Beethoven » 30. August 2015, 07:57

HPA hat geschrieben:Mein lieber Zitatezusammenklauber,

Du liebe Güte, dann nennen wir es doch im DDR Sprech Kaderbestätigung! Jährlich zu erneuern! Oder willst Du das etwa jetzt auch abstreiten? Und wer entschied schlussendlich entscheidend darüber? Die entsprechende KD des MfS wo der Delinquent seinen Wohnsitz hatte!
Und wenn Du mit dem Begriff Stasistempel nichts anzufangen weisst, ist das ja nicht mein Problem. In meiner Region war dieser Begriff jedenfalls geläufig.
Wobei ich denke, dass man aus einer Nomenklaturafamilie entstammend bereits mit den entsprechenden Vorschusslorbeeren bedacht wurde. [grins]
...

Ich behaupte mal ganz kühn, dass die Arbeits und Lebensbedingungen in der bundesdeutschen Ruhrkohle um Längen besser waren als je im ostdeutschen Bergbau!
Auch im zeitlichen Kontext.



Passend die Zitate, wa? [hallo] Mach ich gerne weiter.

Jetzt OT

Mein lieber "fast Offiziersschüler der NVA", ich freue mich, dass Du solche Sachkenntnis über die Arbeit des MfS im Flugsport der DDR besitzt und uns daran teilhaben lässt. Nun, ich kann mir schon vorstellen, dass die Fliescher von diesem Ministerium argwöhnisch betrachtet wurden. Ob das bei uns Fallschirmspringern auch so war, kann ich nicht einschätzen. Ich hatte mit diesen Burschen nie etwas zu tun und es hat mich auch nicht die Bohne interessiert. Für mich war es seinerzeit wichtig, dass ich springen konnte und das habe ich zur Genüge getan, bereits vor der Zeit in der NVA.
Und Du wirst es nicht glauben, neben mir sprangen ganz normale andere Jungs und Mädchen im gleichen Alter wie ich (16 Jahre damals). Ob die alle aus Familien kamen, die die gleiche Einstellung zur DDR hatten wie mein Elternhaus, kann ich auch nicht einschätzen, vermute aber mal, dass dies bei der Masse nicht der Fall war.
Für uns war damals wichtig, dass wir was erlebten und hin und wieder bei einer Kameradin mal einen wegstecken konnten, wenn Du weist was ich meine.
Politik oder MfS hat uns einen Dreck gekümmert.

Trennung

Auch was die Suizide in der DDR angeht, habe ich keine näheren Kenntnisse.
Mit Selbsttötungen bin ich persönlich erst nach der Wende in Berührung gekommen. Ein Cousin von mir, der in Erfurt die Bezirksbehörde des Mf mit erstürmt hatte (war übrigens ein kluger Mann, hat in Ilmenau irgendwas mit Computern studiert), stürzte sich ein Jahr später aus dem 11 Stock, weil er in der Bundesrepublik keinen Job bekam. Seine trauernde Witwe erzählte, er wurde gerade deswegen, weil er ein "Stürmer" war, nirgends eingestellt. Die wollten keinen "Revoluzer".

Na ja, schade um ihn. Ich mochte ihn.

In diesem Sinne - Selbstmord beendet die Probleme des Selbstmörders, aber es löst sie nicht.
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. August 2015, 09:07

Beethoven hat geschrieben:Auch was die Suizide in der DDR angeht, habe ich keine näheren Kenntnisse.


Oben warst du sicher, diese vom System unabhängig zu sehen. Nun wars aber nicht so.
Ok, dann trifft es zu...mit den fehlenden Kenntnissen. [grins]

AZ
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon tom-jericho » 30. August 2015, 10:03

Da es auch im Bundestag zu dem Thema gerade heiß her geht, und sich so mancher nicht an den Fraktionszwang hält.

Eigentlich müßte mann ja erst so manchen Suizid nach dem 3. Oktober 1990 wieder aufrollen.

Denn nicht jeder Suizid ist Suizid.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 30. August 2015, 10:33

Man lese sich mal diesen Artikel zum Thema durch: http://www.bundesstiftung-aufarbeitung. ... ashoff.pdf

Thoth
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Beethoven » 30. August 2015, 15:10

Interessanter Artikel.

Danke Thoth.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. August 2015, 15:19

Stimmt. Wie man lesen kann stieg die Suicidrate bei gewissen politischen Ereignissen(Mauerbau) regional an.

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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 30. August 2015, 15:54

und wie es scheint hast du nach der dir dringend gesuchten "Bestätigung" das lesen verlernt.

Denn nicht wie du schreibst "bei gewissen politischen Ereignissen" stieg die Selbstmordrate leicht an sondern bei einem Ereignis. Udo Grasshoff schreibt in der Einzahl, du macht daraus völlig undifferenziert die Mehrzahl! Und so wie du es schreibst können das dann Zwei, Zwanzig oder Zweihundert gewesen sein.

Soetwas nennt man manipulative Suggestion, denn du suggerierst mit deiner Aussage die Selbstmordrate immer dann anstieg wenn etwas "gewisses" passierte.
Natürlich lässt du völlig offen was du unter "gewisse" verstehst.

Augenzeuge, mal wieder eine Bestätigung mehr das du die dir unbequeme Wahrheit, nachgewiesen an Fakten, in deinem Sinne beugen möchtest, in der Hoffnung das nicht alle den Artikel lesen.
Er beruht übrigens auf dem umfangreichen Buch welches Udo Grasshoff zur Thematik schrieb; "In einem Anfall von Depression ...."

Wie ich eben feststellte hast du offenbar noch nicht einmal die PDF gelesen sondern verklickerst hier einen besonders reißerischen Satz aus der Verlagsankündigung zum Buch als deine "eigene" Meinung oder Erkenntnis.
Der Satz aus dem sich Augenzeuge seine Erkenntnis borgte lautet: "Dabei zeigt er anhand von bisher unveröffentlichtem Material die unterschiedlichen Arten im Umgang mit Selbsttötungen auf und arbeitet die Konfliktfelder und existenzbedrohenden Situationen in der SED-Diktatur heraus, die zeitweilig zu gehäuften Selbsttötungen führten."

Wie billig ist das denn von dir, Augenzeuge?


Thoth
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. August 2015, 16:15

Thoth du irrst. Ich habe nichts zitiert. Und ich habe die PDF gelesen, das andere gar nicht. Nun beruhige dich und dann verrate ich dir warum es nicht nur ein Ereignis war. AZ
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 30. August 2015, 16:18

tom-jericho hat geschrieben:Da es auch im Bundestag zu dem Thema gerade heiß her geht, und sich so mancher nicht an den Fraktionszwang hält.

Eigentlich müßte mann ja erst so manchen Suizid nach dem 3. Oktober 1990 wieder aufrollen.

Denn nicht jeder Suizid ist Suizid.



...warum denn nur die nach dem 3. Oktober 1990? Vor allem fanden diese Suizide ja nicht mehr in der DDR statt. Und hier geht es explizit um diese.
Davor gab es doch seit dem Frühjahr auch schon Einige (überdurchschnittlich) die sich verabschiedeten. In QLB beispielsweise, selbst ein Minister der aus QLB stammte, war dabei.


Gruß Volker
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. August 2015, 16:50

Hier ein etwas deutlicher Forschungsbericht, der aufzeigt, wie sich die Suicidraten im Zusammenhang der Wende entwickelt haben.

Auszüge:
Die forschungsleitende Hypothese der Arbeit entwickelte sich unter dem Eindruck, dass die gravierenden gesellschaftspolitischen Umwälzungen, wie sie sich auf dem Gebiet der ehemaligen DDR seit November 1989 vollzogen, nicht ohne Einfluss auf das Befinden – ob im positiven oder negativen Sinn – der Menschen bleiben können. Daher erscheint es plausibel, dass sich diese Veränderungen gerade auch in einem solch sensiblen Phänomen wie dem Suizid niederschlagen..... Befürchtungen wurden laut, die eine regelrechte „Selbstmordepidemie“ auf den Osten
Deutschlands zukommen sahen.

...ist der starke Rückgang der Suizidraten nach 1989 in Ostdeutschland insgesamt und in Thüringen speziell auffällig.

Die Thüringer Frauen unterschreiten erstmals 1992 die Suizidziffern, die die westdeutschen Frauen noch Anfang der 80erJahre innehatten.....Bei den Thüringer Frauen ist im Vergleich
zu den westdeutschen ein wesentlichsteilerer Abfall der Suizidziffern nach 1989 zu beobachten. Ab 1993 scheinen sich auch ihre Ziffern zu konsolidieren.

Im Vergleich zu Westdeutschland findet man bei den Thüringer Männern den steileren Abfall der Suizidziffer nach 1989 mit ihrem Minimalwert 1993. Dieser Wert wird 1996 nach leichten
Anstiegen der Suizidziffer 1994 und 1995 nochmals erreicht. Die Suizidziffer der Thüringer Männer unterschreitet auch 1993 erstmals die Suizidziffern, die von den westdeutschen Männern
in den 80er-Jahren erreicht wurden.

Der auffällige Rückgang der ursprünglich sehr hohen Alterssuizidalität könnte im Hinblick auf die verbesserte (materielle) Situation alter Menschen zu interpretieren sein. „Alte Menschen zählen demgegenüber, betrachtet man die Einkommensseite, zu den Gewinnern [der Wende – Anm. d. Verf.]

Der Höhepunkt der politische und wirtschaftlichen Krise wird mit der Wende im Herbst 1989 erreicht, in deren Anschluss die Suizidraten steil fallen.

http://www.systemagazin.de/zeitschrifte ... Straub.pdf

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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 30. August 2015, 17:22

warum bringt sich ein Mensch um? Aussichtslose Situationen, unmenschliche Lebensbedingungen, zu wenig Licht und auch genetische Veranlagung.

Zumindest Punkt 1 und 2 trafen doch häufiger auf die DDR zu.
Olaf Sch.
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 30. August 2015, 17:30

Hatten wir schon die konkreten Gründe Leute, warum nahm, nimmt sich also Einer das Leben.Und das im ehemals Sozialismus und dem Drüben, dem Westdeutschland? Nur mal für die "Ältere Suizidquote" Also wenn ich von mir selber ausgehe, gewindelt möchte ich im hohen Alter unter Garantie mal nicht werden, dann eher so ne Art Schlaftrunk und gut wäre es dann.

Aber zum Thema. Warum nahm sich eigentlich Einer in der DDR das Leben? Doch nicht zu 100% wegen dem System? Eher spielten da unter Garantie ganz persönliche Probleme ne Rolle, familiäre Probleme, auch der Suff sozusagen.Oder Krankheiten aber unter Garantie nicht, weil ich nun in einem Staat lebte der mich nicht Weltreisen lies, oder zur Westverwandtschaft, oder was weiß ich denn was nicht zuließ?

Und setzt mal den damaligen Westen dagegen, wo da konkret die Gründe per Abschiedsbrief lagen? Wenn denn Einer es schaffte, noch was zu seinem Ableben verfassen?

Rainer-Maria eh Akku "unmenschliche Lebensbedingungen....in der DDR", bist du noch ganz ....entschuldige, ich weiß nicht so recht bei Dir in der Denke?
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 30. August 2015, 18:55

Was die angesprochenen "unmenschlichen Lebensbedingungen" in der DDR betrifft, da kann bestimmt der Forenexperte mit seinem umfassenden Insiderwissen "DDR", ein 'Interessierter', bestimmt mit zahllosen erhellenden Links Licht ins dunkel der Behauptung bringen.

Es reicht auch vorerst wenn ein Nordharzer mal wieder über sein jammervolles Leben ohne Kekse und mit nackten Schweineknochen berichtet ......



Thoth
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 30. August 2015, 19:23

es ging mir bei den unmenschlichen Bedingungen nicht um die Mehrheit der Menschen in der DDR, sondern um die, die unter Umweltbedingungen leben mußten, die unzumutbar waren, die aus politischen Gründen in Haft saßen ecc.
Olaf Sch.
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 30. August 2015, 19:27

Ach wirklich?
Du solltest dir mal die PDF zu Gemüte führen, da steht was zu deiner abenteuerlichen These drin .....
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. August 2015, 21:26

Thoth hat geschrieben:Denn nicht wie du schreibst "bei gewissen politischen Ereignissen" stieg die Selbstmordrate leicht an sondern bei einem Ereignis.
Thoth


Ich hoffe du verträgst jetzt die Antwort. Das zweite Ereignis welches zum überdurchschnittlichen Suicidanstieg führte, war neben dem Mauerbau die Zwangskollektivierung.

Und nun lies dir nochmal alles durch, was du mir an den Kopf geknallt hast....erschütternd, oder?

AZ
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 30. August 2015, 21:29

Hallo Jörg (AZ) ,
zu dem Forschungsbericht kann meine Überlegung noch einfließen. Speziell im den ostdeutschen neuen Ländern zog es überwiegend Frauen, sprich wesentlich mehr als Männer, in den Westen. Frauen wurden also knapp im Osten, ist in vielen Jahrgängen heute noch schmerzlich zu spüren. Auch dazu gibt es Statistiken.
Folglich standen (makaber formuliert) weniger Frauen für Suizide zur "Verfügung". [laugh]
Inwieweit sich Ostfrauen im Westen selbst ins Jenseits beförderten, wird sicher auch noch erforscht werden.

Der Forenthoth irrt schon wieder gewaltig, wenn er meint, dass ich im Osten gelitten hätte. Zustände als Augenzeuge zu beschreiben, ist etwas anderes, als unbedingt selbst zu darben. Selbst, oder gerade wegen der Mangelwirtschaft, griffen wir ja zur Selbsthilfe, so, wie wir es jederzeit wieder täten.

Dass es in der DDR keine Kekse gab, ist mir neu. Ich zumindest habe von Waffeln geschrieben!
So ist es aber immer wieder im Forum, dass von einer Seite frech falsche Tatbestände einem höhnisch untergejubelt werden. Du AZ hast es ja heute selbst erlebt! Seis drum!

(Übrigens enthält mein Beitrag 2 x das "Fürwort" ICH, weil doch einer so gerne nachzählt) [flash]

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 30. August 2015, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
Volker Zottmann
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 30. August 2015, 21:33

augenzeuge hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Denn nicht wie du schreibst "bei gewissen politischen Ereignissen" stieg die Selbstmordrate leicht an sondern bei einem Ereignis.
Thoth


Ich hoffe du verträgst jetzt die Antwort. Das zweite Ereignis welches zum überdurchschnittlichen Suicidanstieg führte, war neben dem Mauerbau die Zwangskollektivierung.

Und nun lies dir nochmal alles durch, was du mir an den Kopf geknallt hast....erschütternd, oder?

AZ


Das 3. Ereignis dann war der Zusammenbruch der DDR. Da starben ja in gewissen Kreisen die Leute reihenweise. Der eine wollte keinen Prozess, machte da lieber gleich selbst kurzen Prozess... ein anderer fiel vom Balkon.... ein weiterer erhängte sich aus Schande...

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Jago » 30. August 2015, 22:28

Volker Zottmann hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Denn nicht wie du schreibst "bei gewissen politischen Ereignissen" stieg die Selbstmordrate leicht an sondern bei einem Ereignis.
Thoth


Ich hoffe du verträgst jetzt die Antwort. Das zweite Ereignis welches zum überdurchschnittlichen Suicidanstieg führte, war neben dem Mauerbau die Zwangskollektivierung.

Und nun lies dir nochmal alles durch, was du mir an den Kopf geknallt hast....erschütternd, oder?

AZ


Das 3. Ereignis dann war der Zusammenbruch der DDR. Da starben ja in gewissen Kreisen die Leute reihenweise. Der eine wollte keinen Prozess, machte da lieber gleich selbst kurzen Prozess... ein anderer fiel vom Balkon.... ein weiterer erhängte sich aus Schande...

Gruß Volker



Ich habe auch selbst 4 Leute gekannt die die Wende nicht verkraftet haben Waren alle so mitte 50 . Die Felle sind halt davongeschwommen . Kein Suicit , wohl mehr Scham , weil sie andere von der Sache überzeugen wollten und sich damit nur lächerlich gemacht haben

gruß Jago
Jago
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 31. August 2015, 06:46

Seit mal weiter felsenfest davon überzeugt das sich die Menschen massenhaft in der DDR wegen "gewisser Ereignisse" umbrachten.

Lest dazu die entsprechenden Publikationen welche euch der Interessierte selektiv ausgesucht für die "freie und unabhängige Meinungsbildung" präsentiert.
Selber denken war weder gestern und heute ist es auch nicht angesagt. Schließlich findet man "seine" Meinung bequem im Netz .......
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 31. August 2015, 07:40

wir hatten doch mal das Thema wie viele sich beim Militärdienst das Leben nahmen... auch in den DDR Gefängnissen wird es doch wohl den einen oder anderen Fall gegeben haben.

ich kenne in meinem Kollegenkreis einen Mann der sich das Leben nahm, war ein Bär von einem Mann, aber als sich seine Frau getrennt hat, kam er nicht mehr auf Arbeit. Am Heizungsrohr aufgehangen.
Olaf Sch.
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 31. August 2015, 07:52

Aha AkkuGK1 und die Frau hat den Mann wegen der "unmenschlichen Lebensbedingungen" in der DDR verlassen ........
Was die Sache mit der NVA angeht, einfach mal wieder den nächsten Satz in der PDF lesen, vielleicht kommst auf diese Art bis Weihnachten durch ..... [flash]
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 31. August 2015, 09:00

Also doch lesen?
Egal ob eine PDF oder andere Publikationen, egal was die alle schreiben oder nicht:

Mir ist am einleuchtendsten, was ich selbst erlebte, was ich selbst wahrnahm. Und das waren nunmal in der DDR die miserabele 40-jährige Versorgung, das war die Überbelastung der mitarbeiten müssenden Frau und Mutter. Das war die dadurch verursachte Vernachlässigung der Kinder. Es fehlte schlicht die Zeit der familiären Geborgenheit und der elterlichen Erziehung.
So kam es schon vor, dass sich Schwächere das Leben nahmen.
Zur Wende war es umgekehrt, darum heißt es ja Wende! [grins]
Da nahmen sich fast nur noch Verlierer (Nomenklatura) das Leben, die Masse aber atmete tief durch und nahm die besseren Lebensbedingungen in die eigenen Hände.

Gruß Volker
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Interessierter » 31. August 2015, 09:35

Dann gab es ja auch noch Todesfälle von Andersdenkenden in Stasigewahrsam, die man als Suizid deklarierte..... [denken]
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 31. August 2015, 09:53

Mir fielen nach 1990 einige "Verkehrsunfälle" mit tödlichem Ausgang auf, die doch recht schnell abgelegt wurden. Zumindest mein Eindruck. Beim "Gerangel" um Neuvergabe der Stasi-und MdI-Heime waren wohl auch nicht alle zufrieden, so will ich es mal vorsichtig ausdrücken.

Gruß Volker
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon andr.k » 31. August 2015, 10:34

Volker Zottmann hat geschrieben:Mir fielen nach 1990 einige "Verkehrsunfälle" mit tödlichem Ausgang auf, die doch recht schnell abgelegt wurden. Zumindest mein Eindruck.


Ist das wieder eine deiner wilden Behauptungen und was hat das mit der Suizidquote in der DDR zu tun? "Verkehrsstraftaten" standen jedenfalls schon mal nicht in der Statistik!

Volker Zottmann hat geschrieben:Zumindest mein Eindruck. Beim "Gerangel" um Neuvergabe der Stasi-und MdI-Heime waren wohl auch nicht alle zufrieden, so will ich es mal vorsichtig ausdrücken.


Alles klar und selbstverständlich ist das auch wieder umfangreiches Insiderwissen! Und dieses Gerangel führte dann zum Suizid .... [bloed]

P.S.:Im Harz ist das ganze Jahr Spekulatius-Zeit. [laugh]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 31. August 2015, 10:43

Ist Spekulatius nun ne Waffel oder hat man einen an der Waffel?
Aber wenn es keine Waffeln gab, kann man keinen an ihr haben aber dafür gab es doch wenigstens weiche Kekse .... [laugh]
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 31. August 2015, 10:48

Mal im Ernst, Verwandtschaft wohnt ca. 14km entfern von Quedlingburg, hat in dieser Stadt viele Freundschaften wie man dort sagt aber solche Räuberpistolen wie sie hier ein Volker Zottmann als Wahrheit verkaufen will sind allen nicht zu Ohren gekommen.
Wahrscheinlich kursierten diese "Wahrheiten" nur als Geschichten in elitären Geheimzirkeln der zottmannschen Sippe......
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 31. August 2015, 11:07

Hansa Keks und Schnaps war immer am Lager im Konsum & HO
Olaf Sch.
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 31. August 2015, 11:39

AkkuGK1 hat geschrieben:Hansa Keks und Schnaps war immer am Lager im Konsum & HO


Das erzähl mal deinem Kumpel Volker Zottmann, der bejammert doch ständig das in der DDR an allem fehlte ......
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