Suizidquote in der DDR

Es gab zwischen beiden deutschen Staaten große Unterschiede in der Sozialpolitik (welche ja eine der Philosophien des DDR-Sozialismus war). Wo lagen die Unterschiede? Wie effektiv waren beide Sozialsysteme? Was war ungerecht, was war gerecht? Wie ist es im Vergleich zu heute?
Der Bereich für Diskussionen zu den Sozialen Systemen der beiden deutschen Staaten.

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 31. August 2015, 11:53

Wir sind zwar voll OT aber der war gut Thoth, der war köstlich, dein:

"Wahrscheinlich kursierten diese "Wahrheiten" nur als Geschichten in elitären Geheimzirkeln der zottmannschen Sippe......"
Textauszug ende

Am Besten war "zottmannsche Sippe", ich sah doch in dem Moment so ne Art Familie vor mir wie auf so nem uralten Foto, vom Großvater bis zur Enkelin,die gerade nen Hansakeks bekaut,darauf herumknabbert, dann welche mit Uniform,auch ohne aber mit Anzug, dazu strengem MFS-Blick und der typischen Aktentasche, da Einer mit Bonbon am Revers, dort ein junger Bausoldat, dann Einer mit der Maurerkelle und Schnapsflasche angesetzt, zu dem ein junges Mädchen stolz aufschaut, ganz links Einer in FKK Montur und Sonnenbrille, rechts baut Einer an einem Campinganhänger dem Klappfix herum, da ne Oma mit dem typischen DDR-Dederoneinkaufsbeutel voller Weißkohlköpfe drin und so ließe sich das richtig humorvoll fortsetzen.

Rainer-Maria also ne war der schön, die "zottmannsche Sippe", du haust aber auch immer Bolzen raus......
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon HPA » 31. August 2015, 12:35

Thoth hat geschrieben:
AkkuGK1 hat geschrieben:Hansa Keks und Schnaps war immer am Lager im Konsum & HO


Das erzähl mal deinem Kumpel Volker Zottmann, der bejammert doch ständig das in der DDR an allem fehlte ......


Da fehlte es witzigerweise nie. Schnaps war immer da .Und immer in ausreichenden Mengen um sich Leber und Hirn wegzusaufen.

http://www.bundesstiftung-aufarbeitung. ... kochan.pdf
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 31. August 2015, 13:24

Sag mal Edelknabe,
sind die Mistbeete im Muldental so überladen, dass Deine Mistbeetphantasien so ins Kraut schießen?

Du solltest nicht alles forenthoth´sche Geseier glauben. Es gibt um ganz Quedlinburg nämlich nicht einen einzigen Ort, der 14 km entfernt ist. Des Weiterern bestand die Sippe meines Namens in QLB lediglich aus 4 Personen bis 1974. Dann nur noch eine einzige Person...

Ich traue mich gar nicht, hier jemals aufzuhören mitzuschreiben, wie nur bauten denn dann einige User ihre Aggressionen ab? [flash]

Diese hätten den "Staatsplan bei Suiziden" damals lieber gleich mit übererfüllen sollen... Dann lebte es sich heute bedeutend ruhiger! [wink]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 31. August 2015, 14:04

Na Volker Zottmann, wo bleibt denn deine von dir dir selbst angedichtete Höflichkeit?
Contenance verloren oder was soll der verbale Durchfall?

Oder gehört "Geseier" zum umgangssprachlichen Wortschatz eines höflichen, niemals beleidigend werdenden Menschen?
Kann ja sein, da im Harzvorland so vieles anders ist als im Rest der Republik, das dieser Ausdruck als besondere Wertschätzung für Jemanden verwendet wird.

Entfernungen von Quedlinburg nach:
- Suderode 8,7 km Strasse
- Gernrode 9,6 km Strasse
- Thale 10,8 km Strasse
- Ditfurt 9,8 km Strasse
- Hedersleben 12,5 km Strasse
- Wegeleben 10 km Luftlinie /Strasse etwas über 15 km
- Halberstadt 14,2 km Strasse
- Blankenburg 14,4 km Strasse

Und wenn du richtig lesen könntest du Harzer Schlau, dann wäre dir aufgefallen das ich vor der Entfernung ein 'ca.' setzte und das Bedeutet nun mal das es um die 14 km sein können. Also zwischen 13,01 und 14,99 Kilometern um genau zu sein .....
Noch Fragen Volker Zottmann?


Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 31. August 2015, 14:14

Volker Zottmann hat geschrieben:
Ich traue mich gar nicht, hier jemals aufzuhören mitzuschreiben, wie nur bauten denn dann einige User ihre Aggressionen ab? [flash]

Diese hätten den "Staatsplan bei Suiziden" damals lieber gleich mit übererfüllen sollen... Dann lebte es sich heute bedeutend ruhiger! [wink]

Gruß Volker


Da du diese Geschmacklosigkeit erst mit dem Änderungsmodus hinzugefügt, eine Frage Volker Zottmann: Bäume und Wäscheleinen gab es offenbar auch nicht im Harzer Vorland? Oder bist immer leer ausgegangen wenn es mal welche gab?
Ich kann mich an sehr viele Bäume an den Landstrassen von und nach Quedlinburg erinnern oder gar im Harz selber.

Du merkst es vielleicht nicht aber du überschreitest Grenzen.
Du bist und bleibst einfach widerlich.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon HPA » 31. August 2015, 14:22

Wie sagt man so schön: "Wer (grenzenüberschreitend) austeilt , sollte auch ( grenzenüberschreitend) einstecken können."

In diesem Sinne...
HPA
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 31. August 2015, 14:43

HPA, da du auch so gerne austeilst; warum hast du denn nicht, nachdem dein Traum vom NVA Offizier platzte, so, wie es Volker Zottmann launig formulierte, den "Staatsplan bei Suiziden" mit erfüllt?
Mangelte es dir an Mut?

Auch du mein Freundchen vergreifst dich regelmäßig im Ton und zwar gewaltig. Also zeig nicht empört mit deinen dreckigen Fingern auf Andere um von dir selbst abzulenken.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 31. August 2015, 15:15

Warum habe ich nur das Gefühl, dass ich wesentlich entspannter und auch recht glücklich durchs Leben schreite? [ich auch]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 31. August 2015, 15:19

Einbildung deinerseits?

Jemand der so nachtragend ist wie du kann nicht entspannt sein. Da machst du dir gewaltig was vor.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon HPA » 31. August 2015, 15:20

Ich kann mich nicht erinnern, dass wir je ein Schwein oder eine Harley zerlegt haben, also lass das " Freundchen" stecken, ja?

Also meine Finger sind sauber. Hab gerade nochmal nachgeschaut. [grins]

Wer sagt denn, dass es mein " Traum" war, NVA Offizier zu werden? Weil ich das den Clowns vom WKK so erzählt habe?
Von was träumst DU nachts?

Es war ein Notnagel, mehr nicht , um etwas zu tun, was ein Traum war.
Übrigens dachte die MASSE meiner Mitbewerber nicht anders.

Wie gefällt Dir das?
HPA
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 31. August 2015, 15:55

Thoth hat geschrieben: warum hast du denn nicht den "Staatsplan bei Suiziden" mit erfüllt? Mangelte es dir an Mut?


Es reicht!!! Letzte Warnung vor einer längeren Sperre. [mad]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon HPA » 31. August 2015, 16:28

Naja ,solche Äußerungen muss man nicht weiter kommentieren, AZ. Sie lassen allerdings sehr tief in die Gedankenwelt des Schreibenden blicken. [grins]
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Jago » 31. August 2015, 16:39

Ich denke mal der Herr Wissel hat im Keller einen kühlen Platz gesucht und ist dabei fündig geworden zu einem alten Parteiauftrag [peinlich] [shocked] . Man sollte ihm erst einmal in Ruhe wieder zu sich kommen lassen . Der Wink mit den vielen Bäumen an der Landstrasse ist ernst zu nehmen , nicht daß er sich daran festklammern will .

gruß Jago
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 31. August 2015, 17:29

naja nun wissen wir ja nun endlich warum der Mondgott so frustriert ist: Kein Geld fürs Bordell!
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Spartacus » 31. August 2015, 17:38

Tja, warum bringt sich jemand um?

Ich denke mal, es ist in erster Linie immer Verzweiflung über eine bestimmte Situation. Also so habe ich
es zweimal erlebt, als sich während meiner Ausbildungszeit zwei "Freiwillige" aufgehangen haben.
Der eine sagte kurz davor noch zu mir, er packt das nicht, wird es nicht schaffen, ist somit ohne Perspektive
und Peng. Beim zweiten war es dasselbe, wie mir der Ausbilder später mitteilte, denn auch er wäre raus
geflogen, da er für die harte Ausbildung einfach zu schwach war. Da er das wußte, hat er Schluß gemacht.

Hat ja nun nicht direkt etwas mit der DDR zu tun, aber ich kann mir schon vorstellen, dass aus Frust und
/ oder Perspektivlosigkeit "schwache" Naturen in der DDR eben auch deshalb Schluß machten.

Heute sind es zu meist Menschen die in die Schuldenfalle geraten sind, sich keinen Rat mehr wissen ( zu stolz
sind eine Privatinsolvenz anzumelden) und dann halt zum letzten Mittel greifen.

LG

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon andr.k » 31. August 2015, 17:38

Ganz toll hier ....

"Gerangel" um Neuvergabe der Stasi-und MdI-Heime" ...
... 1990 "Verkehrsunfälle" mit tödlichem Ausgang" - Zumindest mein Eindruck ...
"zottmannsche Sippe" ...
Schnaps war immer da .Und immer in ausreichenden Mengen um sich Leber und Hirn wegzusaufen. ...
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Diese hätten den "Staatsplan bei Suiziden" damals lieber gleich mit übererfüllen sollen... Dann lebte es sich heute bedeutend ruhiger! ... Unglaublich!!!
Warum habe ich nur das Gefühl, dass ich wesentlich entspannter und auch recht glücklich durchs Leben schreite? (ich, ich, ich)
dass wir je ein Schwein oder eine Harley zerlegt haben ...
Ich denke mal der Herr Wissel hat im Keller einen kühlen Platz gesucht und ist dabei fündig geworden zu einem alten Parteiauftrag ...


Mit sachlichen Antworten zum Thema ist wohl nicht mehr zu rechnen? ...
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon HPA » 31. August 2015, 18:09

Na, haben wir da nicht ein paar Zitate vergessen? [grins]
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Merkur » 31. August 2015, 19:53

Und gibt's mal was mit Substanz zum Thema? Interessiert mich sehr.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon andr.k » 31. August 2015, 20:59

Merkur hat geschrieben:Und gibt's mal was mit Substanz zum Thema? Interessiert mich sehr.


Ja, ich denke schon. Fangen wir mit der Untersuchung von Suiziden und Suizidversuche an.

Auf Grundlage dienstlicher Bestimmungen waren die Spezialkommissionen für die Untersuchung von Suiziden und Suizidversuchungen verantwortlich, wenn es sich

-um Personen handelte, die wegen des Verdachtes der Feintätigkeit operativ bearbeitet wurden,

-um Personen handelte, bei denen aufgrund in Vergangenheit, Stellung oder Verbindungen ein operatives des MfS vorlag,

-um das Vorliegen feindlicher Verbindungen handelte, die bei Ermittlungen durch Untersuchungs- oder andere zuständige Organe durch konkrete Verdachtsmomente erarbeitet worden waren,

-bei betreffenden Personen um Geheimnisträger, einen wichtigen Staats- oder Wirtschaftsfunktionär oder einen Angehörigen der bewaffneten Organe handelte.

Bei derartigen Todesfällen wurden für die Ereignisortarbeit in der Regel ein Untersuchungsführer und ein Kriminaltechniker eingesetzt. Zusätzlich erfolgte bei Bedarf der Einsatz eines Gerichtsmediziners. Am Ereignisort sollte insbesondere geklärt werden, ob ein Suizid oder ein Tötungsverbrechen vorlag.

Bei Personen mit Verdacht auf Feintätigkeit bzw. Feindverbindung war bei der Ereignisortuntersuchung oder bei anderen Untersuchungshandlungen ausreichend Schriftenvergleichsmaterial zu sichern und an die HA II (Spionageabwehr) zu senden.

Die Inhalte von Befragungen und Zeugenvernehmungen betrafen die Frage "wer ist wer", weiterhin ging es um Informationen zu den Lebensgewohnheiten, zum Verhalten vor dem Suizid/Suizidversuch, zur Tätigkeit, zum Umgang, zum Verbindungs- und Bekanntenkreis und zum Motiv.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Kumpel » 1. September 2015, 07:27

Ich hatte einen Mitschüler, mit leichter geistiger Behinderung. Der kam zwar schulisch einigermaßen mit , konnte sich jedoch schlecht artikulieren und kam zudem noch aus einer Familie die sich nicht so um ihn kümmerte wie er es gebraucht hätte.
Den hat man in der POS bis zur 8. Klasse mit geschleift und anschließend in eine normale Lehrausbildung für 8.Klasse Abgänger gesteckt. Mobbing und Drangsale waren für ihn ab diesen Zeitpunkt alltäglich.
Der hat sich kurz vor dem Ende seiner Lehrzeit in einer Scheune aufgehängt.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon karnak » 1. September 2015, 08:37

Nun ist diese Statistik eine unbestreitbare Tatsache, gleichzeitig ist es mit Statistiken auch immer so eine Sache, man kann sie auch ganz gut für irgendwas"benutzen", in die oder in die andere Richtung.
Fakt ist nämlich auch, die hohe Selbstmordrate ist ein historisches Erbe der Gebiete auf dem sich die DDR bildete.Schon Mitte des 19.Jahrhunderts war die Selbstmordrate in Sachsen und Thüringen ungewöhnlich hoch.Es gibt und gab immer ein Ost-West und Nord- Süd Gefälle,dass hat auch etwas mit religiösen Unterschieden zu tun.Die moralische Hemmschwelle in nicht religiösen Gebieten, besonders nicht katholischen Gebieten ist naturgemäß niedriger als bei katholisch sozialisierten Menschen, bei denen eine Suizid als Todsünde gilt.
Und so gibt es z.B.keine Hinweise, dass sich bei NVA,Stasi und in DDR-Haftanstalten mehr Menschen umgebracht haben als anderswo. Was die Haftanstalten angeht sogar eher umgedreht, in den DDR-Haftanstalten haben sich statistisch gesehen 3-4 Mal weniger Menschen umgebracht als in Haftanstalten der alten Bundesrepublik.Was natürlich auch unbestritten etwas mit der Intensität der dort stattfindenden Kontrollen zu tun haben dürfte.
Fakt ist, bei aller Statistik, ein Zusammenhang zwischen politischen System und Selbstmordrate ist nicht nachweisbar, ist einfach nur eine Behauptung. Besonders deswegen nicht, weil die Selbstmordrate in der DDR von Anfang der achtziger Jahre an stetig zurückging, was ja eigentlich nicht hätte sein dürfen in einer Zeit in der die Situation immer hoffnungsloser wurde.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon HPA » 1. September 2015, 09:01


Fakt ist, bei aller Statistik, ein Zusammenhang zwischen politischen System und Selbstmordrate ist nicht nachweisbar, ist einfach nur eine Behauptung


Das scheint allerdings der Dresdner Suizidforscher Prof Felber etwas anders zu sehen, wenn auch er einschränkend schreibt, dass es sich nicht beweisen lässt.


http://www.suizidprophylaxe.de/Suizid%2 ... 202012.pdf

Genausogut kann man behaupten, dass so mancher Suizid eines Nomenklaturkaders zu Wendezeiten überhaupt nicht mit den politischen Umwälzungen zu tun gehabt hat.

Lässt sich ja schliesslich nicht beweisen.
HPA
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Kumpel » 1. September 2015, 10:22

Danke HPA,

ein sehr interessanter Link. Besonders die Grafik Nr.6 zeigt ein interessantes Bild der Entwicklung.
Diese Zahlen gehörten in der DDR in den Giftschrank und waren Staatsgeheimniss. Offenbar hielt es die herrschende SED durchaus für plausibel, daß es einen Zusammenhang zwischen ihrer Politik und der Selbstmordrate im Land geben könnte und hielt die Zahlen daher möglicherweise unter Verschluss.
Das es regionale Besonderheiten gab kann durchaus möglich sein , allerdings hätte doch die Selbstmordrate mit dem Einzug des Sozialismus rapide sinken müßen , nach der Beseitigung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und all den Vorzügen und Verbesserungen für die Bevölkerung und der sozialen Fürsorge die jedem Bürger in der DDR angeblich zuteil wurde:
Meine Tante hat oft gesagt: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein........"
Die tristen Lebensverhältnisse nicht nur in den verkommenen Altbaugebieten der DDR und die unterentwickelte Psychotherapie waren sicherlich auch nicht besonders förderlich die Suizidquote in der DDR zu internationalen Normwerte abzusenken.
Kumpel
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon karnak » 1. September 2015, 12:23

HPA hat geschrieben:

Fakt ist, bei aller Statistik, ein Zusammenhang zwischen politischen System und Selbstmordrate ist nicht nachweisbar, ist einfach nur eine Behauptung


Das scheint allerdings der Dresdner Suizidforscher Prof Felber etwas anders zu sehen, wenn auch er einschränkend schreibt, dass es sich nicht beweisen lässt.


http://www.suizidprophylaxe.de/Suizid%2 ... 202012.pdf

Genausogut kann man behaupten, dass so mancher Suizid eines Nomenklaturkaders zu Wendezeiten überhaupt nicht mit den politischen Umwälzungen zu tun gehabt hat.

Lässt sich ja schliesslich nicht beweisen.

Kann schon sein,dass der das anders sieht, ein Udo Grashoff ,auch ein studierter Mensch und auf den beruft sich sogar die Stasiunterlagen Behörde, beschreibt nun in seinem Buch"In einem Anfall von Depression,Selbsttötungen in der DDR" die von mir benannten Fakten, die sicher auch nicht von der Hand zu weisen sind. Und so kann man es eben so oder so sehen.
Was mich angeht, ich bevorzuge einleuchtende Fakten und keine ideologische Eiferei.Denn was sich nicht mittels Statistik und Wissenschaft beweisen lässt soll man auch nicht als Wahrheit verkaufen, dass ist dann schlichtweg unseriös. [wink]
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon HPA » 1. September 2015, 12:28

Fakten zeigen allerdings auch die Grafiken in der oben verlinkten PDF. Nämlich Zunahme von Suiziden bei bestimmten gesellschaftlichen Umwälzungen. So ja auch 1991.

Udo Grashoff hat sich ja bekanntermaßen mit dem Thema Suizid in der DDR literarisch auseinander gesetzt.

Ein Prof.Dr. med Werner Felber ist ein langjährig anerkannter Suizidforscher in Dresden

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Werner_Felber
HPA
 

Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon karnak » 1. September 2015, 12:35

HPA hat geschrieben:Fakten zeigen allerdings auch die Grafiken in der oben verlinkten PDF. Nämlich Zunahme von Suiziden bei bestimmten gesellschaftlichen Umwälzungen. So ja auch 1991.

Natürlich, dass hat aber dann eher was mit sozialen Unsicherheiten und oder der vermeintlichen Erkenntnis sein Leben in den Dienst einer falschen Sache gestellt zu haben zu tun, nicht mit dem unerträglichen Leben in dem System DDR an sich, dass gab es nämlich 91 nicht mehr.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon HPA » 1. September 2015, 12:37

Dafür gibt es keinerlei Beweise! [grins]
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon Kumpel » 1. September 2015, 12:42

Also ich muß noch einmal auf die Grafik Nr.6 aus HPAs Link verweisen.
Da ist nun eindeutig zu sehen , daß die Selbstmordrate in der DDR generell höher lag als in der BRD ( möglichereise regionale Besonderheiten) , allerdings gibt es in der DDR im Gegensatz zu einer fast gleichbleibenden Selbstmordrate im Westen heftige Ausschläge nach oben , besonders in Zeiten politischer Veränderungen oder besser gesagt politischer Zumutungen in der DDR.
Zuletzt geändert von Kumpel am 1. September 2015, 13:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon karnak » 1. September 2015, 12:46

HPA hat geschrieben:Dafür gibt es keinerlei Beweise! [grins]

Auch das mag sein, aber wie schon gesagt, wenn es hier um die Suizidquote in der DDR geht ist es doch kein Beweis dafür,dass sich die Leute umbrachten weil sie in diesem System lebten wenn sie es 1991 getan haben. Das ist doch ein völlig anderer Sachverhalt, dass waren dann doch wohl eher die, die in dieser DDR glücklich waren, also die mit den vielen Privilegien.
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Re: Suizidquote in der DDR

Beitragvon karnak » 1. September 2015, 13:18

Kumpel hat geschrieben:Also ich muß noch einmal auf die Grafik Nr.6 aus HPAs Link verweisen.
Da ist nun eindeutig zu sehen , daß die Selbstmordrate in der DDR generell höher lag als in der BRD ( möglichereise regionale Besonderheiten) , allerdings gibt es in der DDR im Gegensatz zu einer fast gleichbleibenden Selbstmordrate im Westen heftige Ausschläge nach oben , besonders in Zeiten politischer Veränderungen oder besser gesagt politischer Zumutungen in der DDR.

Eine erhöhte Selbstmordrate nach dem Bau der Mauer,verbunden mit der Trennung von Familien, dass würde mir noch einleuchten.Aber die 30 Jahre danach, was für politische Veränderungen in einer Dimension,dass sie Selbstmordwellen auslösten soll es denn eigentlich gegeben haben?
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