Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Es gab zwischen beiden deutschen Staaten große Unterschiede in der Sozialpolitik (welche ja eine der Philosophien des DDR-Sozialismus war). Wo lagen die Unterschiede? Wie effektiv waren beide Sozialsysteme? Was war ungerecht, was war gerecht? Wie ist es im Vergleich zu heute?
Der Bereich für Diskussionen zu den Sozialen Systemen der beiden deutschen Staaten.

Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Interessierter » 19. Januar 2015, 13:41

Individualität war in der DDR nicht gefragt. In allen Lebensbereichen dominierten Gruppen wie das "Arbeitskollektiv" das Schicksal des Einzelnen. Die politische Fremdbestimmung durch Gruppen war ein stabilisierender Faktor für das SED-Regime - und wird in der Rückschau häufig verklärt.

Viel wurde bisher über den SED-Staat veröffentlicht und die Diskussionen werden auch heute noch kontrovers geführt, aber eine Frage blieb dennoch weitestgehend unbeachtet, nämlich die, wie die politische Konformität der Masse erreicht wurde. Das Heer der Mitläufer hat dieses System über Jahrzehnte gestützt. Die Angepasstheit großer Teile der Bevölkerung wurde nicht allein durch den Drohfaktor des Ministeriums für Staatssicherheit erreicht. Es gab daneben diverse Zwänge und Abhängigkeiten, die den Untertanengeist beförderten. Ein wichtiger Aspekt war die politische Fremdbestimmung über Gruppen, der jeder Bürger ausgesetzt war und die dem Machterhalt diente.

Den zentralen Zusammenschlüssen, wie den Arbeitskollektiven und betrieblichen Partei- und Gewerkschaftsgruppen, wurde eine völlig überzogene politische Bedeutung suggeriert, Gewissenskonflikte des Einzelnen wurden durch die vermeintliche Tatsache, dass es ja alle wollten, vielfach verdrängt. So entstand das Heer der Mitläufer, das diesen SED-Staat wesentlich über Jahrzehnte stützte und durch das auch Unrecht "von unten" angerichtet wurde.

Den vollständigen und interessanten Beitrag findet man hier:
http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschi ... ed-staates

Individualität wurde in dieser Diktatur nicht erwünscht, sondern vom Staat und seinen Organen argwöhnisch betrachtet und gegebenenfalls auch geahndet. So entstand zwangsläufig das große Heer der angepassten und eingerichteten Bürger.

" Der Interessierte "
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon augenzeuge » 19. Januar 2015, 19:52

Interessierter hat geschrieben: Es gab daneben diverse Zwänge und Abhängigkeiten, die den Untertanengeist beförderten.
" Der Interessierte "


Du hast recht, aber die gab es immer. Auch heute und in diesem Land.
AZ
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Interessierter » 20. Januar 2015, 07:22

Welche vergleichbaren Zwänge und Abhängigkeiten, die systematisch in der Kindheit beginnen, sich in der Jugend fortsetzen und dann auch konstant bei Erwachsenen zwecks einseitiger politischer Meinungsbildung ausgeübt werden, meinst Du denn ?

" Der Interessierte "
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon augenzeuge » 20. Januar 2015, 08:05

Nein, nichts mit Kindheit meinte ich, ich denke eher an das Verhalten später im Job. Scheuklappen und Untertanentum werden da oft gefördert.
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Edelknabe » 20. Januar 2015, 08:34

Du Jörg, bei unserem Interessierten ist das auch so ne Art Wessizwangsneurose. Der Kerl muss irgendwie zwingend dem ostdeutschen Landsmann, der Landsfrau einen aufzwingen, und zwar das Ossi/line in der DDR damals wie ferngelenkte Zombis durch die Gegend gelaufen sind. Irgend wie immer in gebückter Haltung, dazu mit ängstlichem Blick, dann stets die Arschbacken zusamen gekniffen wegen Mangel an Toilettenpapier und immer mit leichtem Stottern, wenn doch Einer einmal den Mund aufbekam.
Dazu wurde ein Bein nachgezogen, bissel mit dem Kopf geschüttelt, statt normalem gehen war ständig Laufschritt angesagt und es wurde öfters einmal die Zunge rausgestreckt, aber dieselbe bei Annäherung eines Bonbonträgers(SED-Mitglied) schnell wieder verschluckt. Gefurzt wurde auch und zwar aus stillem Protest weil, anders war der Protest nicht möglich und gelacht wurde nie, nur traurig geschaut, weil die Sonne einfach nicht aufging, immer im Industrienebel so herumsuppte wie verwelktes Suppengrün.
Lieder kannten wir auch so gut wie nicht und wenn doch, dann nur Kampflieder, geliebt wurde im Dunkeln so bissel krampfhaft verschämt weil man immer dachte das die Pille noch nicht angeschlagen hatte und auch im Sommer war es kalt weil ja die Sonne nicht durch kam.Genug von dem köstlichen.....und gut, das die alte gemütliche DDR längst Geschichte ist.

Rainer-Maria hahahuhiho nu lach doch mal mit Interessierter...nu mach schon, tue deinem Forenfreund mal den Gefallen
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Interessierter » 20. Januar 2015, 10:14

Zitat Edelknabe:
Irgend wie immer in gebückter Haltung, dazu mit ängstlichem Blick, dann stets die Arschbacken zusamen gekniffen wegen Mangel an Toilettenpapier und immer mit leichtem Stottern, wenn doch Einer einmal den Mund aufbekam.


Ich gehe mal davon aus, dass Du Dich selbst und Deine Verhaltensweise beim Klauen von Volkseigentum damals beschrieben hast [laugh]

Wenn einem zum Thema nichts einfällt, muss man sich wohl zwangsläufig mit dem User befassen. Was sollen eigentlich die immer Deiner Fantasie entspringenden, hier lesenden Schüler von Dir denken?
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Nostalgiker » 20. Januar 2015, 12:35

Interessierter hat geschrieben:Zitat Edelknabe:
Irgend wie immer in gebückter Haltung, dazu mit ängstlichem Blick, dann stets die Arschbacken zusamen gekniffen wegen Mangel an Toilettenpapier und immer mit leichtem Stottern, wenn doch Einer einmal den Mund aufbekam.


Ich gehe mal davon aus, dass Du Dich selbst und Deine Verhaltensweise beim Klauen von Volkseigentum damals beschrieben hast [laugh]

Wenn einem zum Thema nichts einfällt, muss man sich wohl zwangsläufig mit dem User befassen. Was sollen eigentlich die immer Deiner Fantasie entspringenden, hier lesenden Schüler von Dir denken?


Das du, Interessierter, vom normalen und alltäglichen Leben in der DDR keinen blassen Schimmer hast, dir aber Anmaßt es zu bewerten und darüber zu urteilen.
Genau das wird der hier lesende Schüler sich denken.

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon tom-jericho » 20. Januar 2015, 12:44

Ich muß noch viel lernen von euch, da ich das ja alles nie mitgemacht habe.

Ich sehe mich also als der lesende Schüler hier.

Früher sprachen wir vom Begriff des "verstehenden Lesens". [hallo]
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon tom-jericho » 20. Januar 2015, 12:55

Allein, ich komme schon wieder nicht mit der Überschrift klar.

Ist dieses "Gruppen-Stabilisator" nun ein zusammengetztes Substantiv?

Also so: Gruppenstabilisator?

Was heiszt hier die Individualität nicht gefragt, wir hatten in der NVA zu mindestens das Prinzip der Einzelleitung, und da hatte auch z.B. der Parteisekretär und der VO-er die Gusche zu halten.
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Wosch » 20. Januar 2015, 14:05

Thoth hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Zitat Edelknabe:
Irgend wie immer in gebückter Haltung, dazu mit ängstlichem Blick, dann stets die Arschbacken zusamen gekniffen wegen Mangel an Toilettenpapier und immer mit leichtem Stottern, wenn doch Einer einmal den Mund aufbekam.


Ich gehe mal davon aus, dass Du Dich selbst und Deine Verhaltensweise beim Klauen von Volkseigentum damals beschrieben hast [laugh]

Wenn einem zum Thema nichts einfällt, muss man sich wohl zwangsläufig mit dem User befassen. Was sollen eigentlich die immer Deiner Fantasie entspringenden, hier lesenden Schüler von Dir denken?


Das du, Interessierter, vom normalen und alltäglichen Leben in der DDR keinen blassen Schimmer hast, dir aber Anmaßt es zu bewerten und darüber zu urteilen.
Genau das wird der hier lesende Schüler sich denken.


Thoth



Wenn es sich bei Denen um "Hilfsschüler" handeln würde könntest Du möglicherweise recht haben!
Dein "Spezialfreund" Wilfried kommt mit seinen Beiträgen der Wahrheit (wenn´s um die DDR geht) doch schon mal bedeutend näher als Du mit Deinen ewigen persönlichen Beschimpfungen und DDR-Lobhudeleien, er bringt zumindesten (im Gegensatz zu Dir) auch "Substanzielles"!!
Gut finde ich daß sich hier Jedermann seine persönliche Meinung auch über Deine "Einbringungen" machen kann.

Schönen Gruß aus Kassel, Wosch [hallo]
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Nostalgiker » 20. Januar 2015, 15:14

wosch, es hat eben jeder seine Sichtweisen.

Das du das Einstellen von von bpb Seiten durch den Interessierte dahingehend hochstilisierst das er was "Substanzielles"* liefert ist eine sehr gewagte These.
Sein 'Eigenes' reduziert sich dahingehend den Link unfallfrei zu setzen, worin da der eigene, schöpferische Gedanke und Erkenntnissprozeß besteht den du zu erkennen meinst; das Substanzielle; wird auf ewig dein dunkles Geheimnis sein.
Es reduziert sich wie meist auf deine Lust mir mal wieder gepflegt einen vor den Koffer zu sch***** (Achtung das war sie wieder, die persönliche Beschimpfung .....)
Zum Glück hast du das Wort Substanziell in An- und Ausführungsstriche gesetzt und damit deine vielleicht gewollte Aussage das er was wichtiges, nämlich substanzielles, hier kundtut ad adsurdum geführt. Genau das Gegenteil von dem was du meintest hast du geschrieben, nämlich das die Beiträge vom Interessierten fast alles sind, nur eines nicht; substanziell!
Bist schon ein Schlitzohr, dem guten Interessierten so elegant das argumentative Messer von hinten und verdeckt in den Bauch zu rammen. Meisterleistung!

Wenn übrigens jemand der Wahrheit** nahe kommt, bedeutet dass das er mitnichten die Wahrheit sagt oder schreibt. Auch so ein ungewolltes ?? Bonmot von dir dafür das er im Prinzip über Dinge labert von denen er nichts weiß.

Es ist natürlich für mich interessant das du eine Feststellung, das Jemand über etwas nicht bescheid weiß, in den Rang einer persönlichen Beschimpfung erhebst.
Denn mit deiner, dieser Logik gesehen hast du mich mit deinem Beitrag persönlich beschimpft und deine übliche DDR-Gülle vergossen ....., compris ?

Thoth


* auch für (Auswahl): aussagekräftig, bedeutungsvoll, essenziell, gewichtig, relevant, wesentlich, wichtig, , real, konkret, wirklich, wesentlich, ....
** welche Wahrheit ist denn überhaupt gemeint? diejenige die dir in den Kram passt? Die absolute Wahrheit a la bpd gibte s nicht obwohl genau diese Einrichtung sie in schönster SED Tradition, des HistMat, mein gepachtet zu haben. Wohin das führt wenn Einer meint das nur seine Wahrheit die wahre Wahrheit sei weiß man inzwischen.
Zuletzt geändert von Nostalgiker am 20. Januar 2015, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon tom-jericho » 20. Januar 2015, 15:16

Sehr herabwürdigend.

Entweder Sonderschüler oder Förderschüler, wenn schon denn schon.
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Wosch » 20. Januar 2015, 15:45

[quote="tom-jericho"]Sehr herabwürdigend.

Entweder Sonderschüler oder Förderschüler, wenn schon denn schon.[/quot


Bei uns damals in den 50/60ern hießen sie "Hilfsschule" und deren "Besucher" entsprechend!
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Interessierter » 20. Januar 2015, 18:59

" Thoth ", Du hast in Deinem Beitrag von 13,35 Uhr dieses von mir zitiert:

Wenn einem zum Thema nichts einfällt, muss man sich wohl zwangsläufig mit dem User befassen


und damit gleichzeitig demonstriert, dass diese Aussage auch für Dich zutrifft.
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Edelknabe » 20. Januar 2015, 19:26

Das gute Interessierter ist, das wir uns in Goslar einmal(wenn auch nur sehr kurz) persönlich kennen gelernt haben. Ich nenne es mal in etwa " So bissel abgeschnuppert" haben und so weiß Jeder von uns Beiden, was er vom Anderen zu halten hat. Wenn ich nicht so faul wäre würde der Rainer schon längst wieder ein Forumtreffen anschieben, auch mit deiner Teilnahme zum richtig besseren kennen lernen aber leider fehlt mir momentan der Antrieb dazu.

Oder ne, da fällt mir ein du organisierst einmal etwas und ich komme, Hundertpro, wenn es vom Monat her passt?

Rainer-Maria also das mit dem Lustig machen liegt in die Familiengene...aber darüber schrieb ich schon mal hier irgendwo?
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon pentium » 20. Januar 2015, 19:30

Edelknabe hat geschrieben:Das gute Interessierter ist, das wir uns in Goslar einmal(wenn auch nur sehr kurz) persönlich kennen gelernt haben. Ich nenne es mal in etwa " So bissel abgeschnuppert" haben und so weiß Jeder von uns Beiden, was er vom Anderen zu halten hat. Wenn ich nicht so faul wäre würde der Rainer schon längst wieder ein Forumtreffen anschieben, auch mit deiner Teilnahme zum richtig besseren kennen lernen aber leider fehlt mir momentan der Antrieb dazu.

Oder ne, da fällt mir ein du organisierst einmal etwas und ich komme, Hundertpro, wenn es vom Monat her passt?

Rainer-Maria also das mit dem Lustig machen liegt in die Familiengene...aber darüber schrieb ich schon mal hier irgendwo?


Falscher Thread Rainer-Maria. Friedensbotschaften oder Forentreffen bitte nebenan!

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Interessierter » 21. Januar 2015, 12:53

Also in der alten Bundesrepublik habe ich weder als Kind, als Jugendlicher oder später als Erwachsener, auch im vereinten Deutschland, niemals eine Pflicht oder gar Zwang kennengelernt, irgendeiner Gruppe beizutreten.

Je mehr Zeit nach dem Kriegsende verging, um so grösser wurde auch das Freizeitangebot. Aber der Beitritt zu einer Gruppe oder Verein, war immer freiwillig und man musste keine Nachteile befürchten, wenn man einer Gruppe oder einem Verein nicht beitrat.

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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Edelknabe » 21. Januar 2015, 13:29

Um das einmal vom Interessierten fortzusetzen. In der DDR musste ich weder zu die Jungpioniere noch zur FDJ. War einfach kein Zwang. Später dann in die Sportclubs(Radsport, Volleyball/Handball und Judo) die gleiche Schiene, war alles freiwillig.Dann wollte der Rainer in die SED, so jung und wild wie er mit 22 Jahren war, nur eben deren Aufnahmeprüfung muss ich irgend wie vermasselt haben,(mit zu deftigem Gerede) ich durfte somit Draußen bleiben, war das ein Glück(so im Nachhinein betrachtet).

Also Zwang, wo war gleich nochmal Zwang?

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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Wosch » 21. Januar 2015, 13:55

Edelknabe hat geschrieben:Um das einmal vom Interessierten fortzusetzen. In der DDR musste ich weder zu die Jungpioniere noch zur FDJ. War einfach kein Zwang. Später dann in die Sportclubs(Radsport, Volleyball/Handball und Judo) die gleiche Schiene, war alles freiwillig.Dann wollte der Rainer in die SED, so jung und wild wie er mit 22 Jahren war, nur eben deren Aufnahmeprüfung muss ich irgend wie vermasselt haben,(mit zu deftigem Gerede) ich durfte somit Draußen bleiben, war das ein Glück(so im Nachhinein betrachtet).

Also Zwang, wo war gleich nochmal Zwang?

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Ironie an: "Oder hattest Du vielleicht einfach keine 2 Genossen finden können, welche für Dich als BÜRGEN die Hand ins Feuer legen mochten?" Ironie aus.
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Interessierter » 21. Januar 2015, 15:17

@Edelknabe:
Die Freiheiten in diesem Staat waren so gewaltig, dass Du Tötungsautomaten an der Grenze installieren mußtest, damit die Bürger, welche beispielsweise vor der Meinungsfreiheit und Reisefreiheit fliehen wollten, schwer verletzt oder getötet wurden, falls sie nicht vorher von Mitgliedern der Grenztruppen mit Schüssen in den Rücken erledigt wurden.

Das nur einmal zu Deiner Erinnerung, auch wenn Dich die Toten an der Grenze überhaupt nicht interessierten.
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Re: Politische Fremdbestimmung durch Gruppen – Stabilisator des SED-Staates

Beitragvon Edelknabe » 21. Januar 2015, 17:51

Wolfgang und völlig richtig, die Bürgen waren es, bei diesem Aufnahme/Wartezeit/Bewährungsritual vom Anwärter zum SED-Mitglied.Ich erinnere mich der letzten Versammlung wo mein Mundwerk regelrecht überfloss(wohl auch etwas unsachlich, gerade weil jung und wild) und das war es dann, die Entscheidung fiel im internen Kreis der Genossen wohl mit "nicht würdig usw".

Und Interessierter, du hattest es richtig geschrieben, "ich musste" denn es hieß Wehrpflicht, somit war es die Pflicht(nenne es meinetwegen Zwang) zum pioniermäßigen Ausbau der Staatsgrenze der DDR.Gemustert zur Artillerie, gezogen an die Grenze als Pionier,etwas besseres hätte mir gar nicht passieren können, abgesehen von der richtig menschlich unwürdigen Urlaubsregelung über volle 18 Monate, die aber wohl in der gesamten NVA Realität war.Warum sollte ich mich verweigern? Das wäre das Dümmste gewesen, was man als Wehrpflichtiger in der DDR ....usw.

Denn war ich ein Held? Etwa Einer, der den Staat herausforderte, auf Teufel komm raus etwa? Nein, ich war das ganze junge Gegenteil. Und das war gut so.

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