Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Es gab zwischen beiden deutschen Staaten große Unterschiede in der Sozialpolitik (welche ja eine der Philosophien des DDR-Sozialismus war). Wo lagen die Unterschiede? Wie effektiv waren beide Sozialsysteme? Was war ungerecht, was war gerecht? Wie ist es im Vergleich zu heute?
Der Bereich für Diskussionen zu den Sozialen Systemen der beiden deutschen Staaten.

Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. November 2014, 20:18

Hmmmm, was ich mich allerdings frage....wäre es was mit dem Sozialismus geworden wenn alle so gewesen wären wie uns Rainer Maria.... [denken]


groetjes

Mara
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Edelknabe » 4. November 2014, 18:24

Diesen Diskussionsvorschlag vom Jörg auf Seite 4 hatte ich irgenwie damals übersehen:

"Rainer, stell doch mal die sozialistische der freien sozialen Persönlichkeit gegenüber.....
AZ"

Wenn wir einmal das Politische im Sozialismus etwas beiseite lassen(siehe was da zur ESP geschrieben steht) fiele mir zur Gegenüberstellung ein, jetzt mal für den Osten die damalige DDR in die 80er Jahre, ein Mensch um die 35 Jahre, lebte in fester Beziehung, hatte so ein, zwei Kinder im Alter von 13/7 Jahren, arbeitete wie seine Partnerin voll soll heißen 43,75 Std die Woche, hat ein Hobby das könnte ne Sportart so Handball oder ein Modellbauverein gewesen sein, seine Partnerin ist Trainerin der Tanztruppe vom Karnevalsverein, sie macht das richtig gut die Mädels sind bei jedem Auftritt nicht nur ne Augenweite von der Figur her, beide haben Freunde in recht großer Zahl, haben heute noch ne Datsche mitten im Wald(Familienerbe so 10000 qm) waren loyal gegenüber dem Staat, somit bodenständig ach so und der Rainer und seine Frau kannten die Beiden gut, waren somit Freunde von uns.

Urlaub wo wie....kann ich leider nicht dienen, war deren ganz eigene Sache und soweit ich weiß passierte das auch schon mal im Wald, weil der bewirtschaftet werden musste.

Jetzt kann ich natürlich mit der freien sozialen Persönlichkeit in der damaligen BRD nicht dienen, müsste somit ein Anderer....

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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Dr. 213 » 4. November 2014, 21:50

Rainer, dein Beispiel der Beschreibung eines typischen Biedermanns in der DDR, schon mit gehobenen Ansprüchen
und gesellschaftlich aktiv, war nicht der Normalfall. Weil, wer hatte in der DDR schon einen Wald zu bewirtschaften ?

Im Normalfall konnte sich so eine Familie glücklich schätzen, eine zweieinhalb Zimmer Wohnung in einer
WBS70 Einheitsplatte zugewiesen zu bekommen, oder im Ringtausch eine ergattert zu haben.

Zur ESP, was immer das auch sein soll, ich denke seit 3 Tagen darüber nach und komme einfach nicht drauf,
da fehlt doch noch irgend etwas.

Ich glaube die Lösung ist ganz einfach.
Es war der Prototyp DDR- Mensch, der den Machthabern besonders gut auf den Leim gegangen ist,
der immer mit marschiert ist, nie ernsthaft hinterfragt hat und dem Kritik am System völlig fremd war.

Kurz gesagt, die ESP war der perfekt zurecht geschliffene Mitläufer.
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon augenzeuge » 4. November 2014, 21:52

Dr. 213 hat geschrieben:Zur ESP, was immer das auch sein soll, ich denke seit 3 Tagen darüber nach und komme einfach nicht drauf,
da fehlt doch noch irgend etwas.


Schulfach Einführung in die sozialistische Produktion....
AZ
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Dr. 213 » 4. November 2014, 22:07

Nee, nicht ESP und USP.
Du AZ weißt das sicher, ich schreibe das noch mal für alle nicht DDR- Insider:

Die entwickelte, sozialistische Persönlichkeit.
ESP ist hier nur die Abkürzung dafür, dann muß man es nicht ganz ausschreiben hier im Thema.
Das hat nichts zu tun mit:

ESP: Einführung in die sozialistische Produktion - einen ganzen Tag Unterricht, fast schon so wie in der Berufsschule.

USP: Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion - praktische Arbeit in einem Betrieb.
Zuletzt geändert von Dr. 213 am 4. November 2014, 22:14, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon andr.k » 4. November 2014, 22:09

augenzeuge hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:Zur ESP, was immer das auch sein soll, ich denke seit 3 Tagen darüber nach und komme einfach nicht drauf,
da fehlt doch noch irgend etwas.


Schulfach Einführung in die sozialistische Produktion....
AZ



Genau, und "PA" war auch alle 14 Tage angesagt. Wir waren damals im VEB Plastmaschinenwerk Schwerin-Süd "tätig". Angefangen haben wir mit Kabelverlängerungen fertigen und später in der Produktion für Spritzgutmaschinen irgendwelche Teile zu feilen, bohren usw...

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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon SkinnyTrucky » 5. November 2014, 07:39

Dr. 213 hat geschrieben:Nee, nicht ESP und USP.
Du AZ weißt das sicher, ich schreibe das noch mal für alle nicht DDR- Insider:

Die entwickelte, sozialistische Persönlichkeit.
ESP ist hier nur die Abkürzung dafür, dann muß man es nicht ganz ausschreiben hier im Thema.
Das hat nichts zu tun mit:

ESP: Einführung in die sozialistische Produktion - einen ganzen Tag Unterricht, fast schon so wie in der Berufsschule.

USP: Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion - praktische Arbeit in einem Betrieb.


Tja Doc, hättste es ausgeschrieben, dann hättste jetzt nich so viele Worte nötig gehabt zum Erklären.... [wink]

Bei uns hiess ESP nur PA....Produktive Arbeit....und sozialistisch produziert wurde da auch....so nebenher.... [flash]

Richtig gefährliche Wurfsterne haben sich viele gebaut aus dickem Stahl....ansonsten mussten wir Pumpendeckel für die Pumpenfabrik in Salzwedel bearbeiten....im Winter auch schonmal Grünkohlzupfen....wer das kennt, weiss das das nach dem ersten richtigen Frost getan wird....boar ey, mir schmerzen heute noch die Hände, wenn ich daran denke....


groetjes

Mara
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Nov65 » 5. November 2014, 11:49

Über die Ansätze und Erfolge dieser beiden Fächer kann man durchaus diskutieren.
Aber hatten jungen Menschen auf diesem Wege nicht Zugang zur körperlichen Arbeit? Lernten sie dabei nicht das Wissen und Können von Arbeitern/Gen.bauern kennen?
Das fehlt doch heute total. Viele junge Menschen hauen sich doch mit dem Hammer auf den Daumen, weil sie aber auch nichts können.
Dieser Teil der DDR-Schulbildung war nicht so wertlos wie man ihn heute hinstellen möchte.
Auch heute sollte so was Ähnliches geben: Jungen und Mädchen werkeln unter Anleitung von Ausbildern im Handwerk, in der Industrie oder auf dem Bauernhof.
Andreas
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Volker Zottmann » 5. November 2014, 11:55

Wir haben in der 7. Klasse im UTP-Unterricht jeder ein voll funktionsfähiges Innenzimmertür-Einsteckschloss gebaut. Aber wirklich jedes einzelne Teil selbst hergestellt, gefeilt. Die Federn allerdings nicht. Das war Klasse Unterricht. Ab 8. Klasse ging es dann volle Vormittage ins Messgerätewerk und hier wurden von uns 2 volle Jahre nur noch Ausschussteile, Messfühler für Waschmaschinen, demontiert. Vor den Kältemitteln und öligen Flüssigkeiten waren wir stets ungeschützt.

Gruß Volker
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Dr. 213 » 5. November 2014, 12:27

Oh Mara, diese Wurfsterne kenne ich noch gut, die haben wir auch heimlich gebastelt.
Daran waren bestimmt diese bösen Imperialisten Schuld, die wollte damit das schöne
Alublech durch viele kleine sozialistische Kinderhände böswillig zerschnippeln lassen.

Nein es war wohl anders, die Idee dazu kam aus der Fernsehserie Shogun, da bin ich mir 100% sicher.

Wir hatten so Lagerhallen mit Holzverkleidung. Da klebten dann noch eine ganze Zeit lang diese Dinger.
War aber glaube ich nicht im USP- Praktikum sondern etwas später in meiner Lehrzeit. (1982 bis 1984)

Im USP haben wir Starkstromstecker an einer kleinen Fertigungsstraße zusammengebaut.
War schon ganz ok dieser Unterricht und vielen eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag.

Manchmal sind Erklärungen einfach notwendig. Nicht jeder kennt sich mit den ganzen Abkürzungen aus.
Zum Thema Erklärungen fällt mir was lustiges ein, was ich mal irgendwo gelesen habe:

"Ausfuhrbestimmungen sind Erklärungen zu den Erklärungen, mit denen man eine Erklärung erklärt"
(aus einem Protokoll im Wirtschaftsministerium)
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Spartacus » 5. November 2014, 18:19

Also bei USP haben wir Grubenlampen zusammen geschustert, kann ich mich auch noch gut erinnern,
da ich die Drähte verzinnt habe und das immer so schön gestunken hat.

Und ja, Andreas hat schon Recht, so was in der Art sollte es heute wieder geben. Es gibt zwar so was
ähnliches in Form von einem Praktikum, allerdings sind die AZUBIS heutzutage "sakrosankt" und die
Praktikanten noch schlimmer.

Das die blos nix anfassen, sich blos nicht verletzen und blos nicht schikaniert, vielleicht noch sexuell
belästigt oder diskriminiert werden. [smile]

Verrückt was da heute so alles läuft und ich bin mal echt gespannt, wo das noch enden soll?

LG

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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Edelknabe » 6. November 2014, 08:51

Der war köstlich Doktor, dein Text von gestern.Aber erst nochmal zum nachlesen mein Versuch von vorgestern:

"Wenn wir einmal das Politische im Sozialismus etwas beiseite lassen(siehe was da zur ESP geschrieben steht) fiele mir zur Gegenüberstellung ein, jetzt mal für den Osten die damalige DDR in die 80er Jahre, ein Mensch um die 35 Jahre, lebte in fester Beziehung, hatte so ein, zwei Kinder im Alter von 13/7 Jahren, arbeitete wie seine Partnerin voll soll heißen 43,75 Std die Woche, hat ein Hobby das könnte ne Sportart so Handball oder ein Modellbauverein gewesen sein, seine Partnerin ist Trainerin der Tanztruppe vom Karnevalsverein, sie macht das richtig gut die Mädels sind bei jedem Auftritt nicht nur ne Augenweite von der Figur her, beide haben Freunde in recht großer Zahl, haben heute noch ne Datsche mitten im Wald(Familienerbe so 10000 qm) waren loyal gegenüber dem Staat, somit bodenständig ach so und der Rainer und seine Frau kannten die Beiden gut, waren somit Freunde von uns.

Urlaub wo wie....kann ich leider nicht dienen, war deren ganz eigene Sache und soweit ich weiß passierte das auch schon mal im Wald, weil der bewirtschaftet werden musste.

Jetzt kann ich natürlich mit der freien sozialen Persönlichkeit in der damaligen BRD nicht dienen, müsste somit ein Anderer...."

Und jetzt du:
"Rainer, dein Beispiel der Beschreibung eines typischen Biedermanns in der DDR, schon mit gehobenen Ansprüchen
und gesellschaftlich aktiv, war nicht der Normalfall. Weil, wer hatte in der DDR schon einen Wald zu bewirtschaften ?!

Wenn wir so weitermachen Doktor und Andere so Jörg,dann kommen wie nie zur ESP geschweige denn zur freien sozialen Persönlichkeit im damaligen Westen. Um gerade einmal 100x100 Meter vom Opa geerbten Wald zu besitzen war man also schon" ein sozialistischer Biedermann", um nen Sport zu betreiben oder ne Tanzgruppe anzuleiten" zu gesellschaftlich aktiv,wo waren jetzt gleich noch die gehobenen Ansprüche"?

Mit Wald bewirtschaften war übrigens nur das Bruchholz gemeint, nicht das der Schüler von heute noch denkt, die sozialistische Beispielfamilie erwirtschaftete irgendwelche Gewinne aus Holzverkäufen? Denn bauen bis auf das schon stehende Hexenhäuschen vom Opa aus Reichszeiten durfte Familie auch nicht...Wald war eben nur Wald.

Rainer-Maria oder fehlte im Beispiel der antifaschistische Familienstammbaum?

Einen guten Tag allen ins Forum
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Volker Zottmann » 6. November 2014, 11:29

Hallo Rainer-Maria,
ganz verstehe ich Dein zitiertes Durcheinander nicht. Benutze doch zum leichteren Begreifen auch die eingebaute Zitierfunktion.
Mal meine Frage am Rande, bist du nun heute eine entfaltete Sozialistische Persönlichkeit oder steckst Du noch in der Verpuppung? [ich auch]

Wirklich interessiert! Gruß Volker
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Dr. 213 » 6. November 2014, 12:49

Ach Rainer, der DDR wäre es zum Vorteil gereicht, wenn es viel mehr solche Biedermänner gegeben hätte.
Oder hätte ich statt Biedermann lieber gutbürgerlich und bodenständig schreiben sollen ? Ja !
Mit Waldgrundstück, Wochenendhaus am See, mit Boot und Lada Shiguli in der Garage konnte man
es schon sehr gut aushalten in der DDR. Ich weiß es aus eigner Erfahrung. Aber gehalten hat es mich nicht.
Weil als Gegenleistung dafür Wohlverhalten gegenüber der Partei, Verrat und Spitzeltätigkeit notwendig war.
Die fehlenden Reisefreiheit und die seit 1961 fehlende Alternative, einfach in den Westen gehen zu können,
hat dann die DDR endgültig zu einem nicht erstrebenswerten Lebensmodell gemacht.

Es fehlte der DDR ganz ohne Zweifel an genug Bewohnern, die wirklich voll hinter dem Staat gestanden haben.
Das sind übrigens nicht automatisch alle diejenigen, welche bis zum Schluß geblieben "wurden".
Viele haben den Zirkus nur wegen vermeintlicher Vorteile oder aus falscher Überzeugung mitgemacht.
Wie groß der Rückhalt wirklich war, zeigte sich zur Wende und bei der ersten freien Wahl.

Es fehlten schon Jahre vorher die vielen Unternehmertypen, Handwerker die sich in den PGH's
nicht wohlfühlten, Bauern die in die LPG's gepresst wurden, aus Grenzgebieten Vertriebene,
enteignete Hotel- und Pensionsbesitzer ( halb Oberhof haben sich des Spitzbart's Schergen so gekrallt ).
Es war ein riesengroßer Fehler, dieses "bürgerliche Lager" aus stalinistischer Boshaftigkeit auszudünnen.

Und dann waren da noch die vielen "Werktätigen" in den zahlreichen Plattenbausiedlungen.
Maloche im Dreischichtsystem und zum Schlafen ab in die Platte.
Das Leben in so einem Arbeiterschließfach war so was von austauschbar.
Halle- Neustadt oder Rostock- Schmarl, alles die gleiche Soße. Alles potentielle Ausreisekandidaten.

Der Mensch braucht eben mehr als billige Mieten, warmes Wasser aus der Leitung und Zentralheizung.
Schätze mal, daß diese Menschen mit neuer Platte nicht gerade die unglücklichsten in der DDR waren,
so auf der Wohlfühlskala im Vergleich zu den Altbauten mit undichten Dächern und ohne richtigem Bad gesehen.

Ja das hat es auch im Westen gegeben. Zum Glück nicht in den Ausmaßen wie in der DDR.
Kiel- Mettenhof und Hamburg- Mümmelmannsberg sind auch keine architektonischen Heldentaten.
Und das sind auch heute noch die ungeliebten Wohnquartiere mit der dazu passenden Bewohnerstruktur.

Da kann man auch nicht von biederen oder staatstragenden Bürgern sprechen.
Wenn da eines Tages der Bankomat die H4- Stillhalteprämie nicht mehr ausspuckt,
es kein Handynetz gibt, die Bude kalt bleibt und die Prekärenglotze auch nichts mehr zeigt,
ja dann werde solche Staatsbürger die dafür verantwortlichen Politiker auch wieder zum Teufel jagen.

So nun muß ich mich wieder meinem Eigentum an Produktionsmitteln zuwenden. [wink]

Gruß
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon SkinnyTrucky » 6. November 2014, 13:31

Doc, ich lese deine Texte gerne.... [super]


groetjes

Mara
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Edelknabe » 6. November 2014, 17:54

Irgendwie merke ich, ihr nehmt das Ganze nicht ernst genug. Unser damals blutjunges Kerlchen Doktor faselt doch etwas von Lada, Datsche gar noch von Garage und....dann noch ich fasse es nicht "aus eigener Erfahrung "dieser jugendliche Habenichts in der DDR so wie uns Jörg und Spartacus und uns Volker käst einfach nur belehrend dumm herum, während Mara am Ende den Doktor ergeben leckt....

So wird das nix Leute, so wird das nix, das macht keinen Sinn, da kann man den Schüler von Heute auch gleich verklickern.....

" das der geborene DDR-Bürger nen angeborenen Haltungsfehler hatte, er lief somit immer etwas nach vorne gebeugt,(der unaufrechte Gang)wohl auch wegen der schweren Einkaufsbeutel, sein Blick war stets scheu und ergeben, jegliche an Ihn gestellte Fragen beantwortete er einzig und allein nur mit Nein oder JA, Wiederrede war Ihm somit ein Fremdwort, er strebte auch nicht nach irgendwelchem Schönen im Leben weil er genau wusste, das gibt es nur im Westen so diese irgend wie betäubenden Gerüche aus dem Intershop"...und so liese sich das köstlich fortsetzen.

Rainer-Maria der heute ganz simpel und vereinfacht meint, um also eine ESP (Eine entwickelte sozialistische Persönlichkeit) in eben dieser DDR gewesen zu sein läßt man sinngemäß den ganzen Käse vom Halstuch und Pioniernachmittagen weg. Denn, jetzt kommt die Begründung vom Rainer: "die ESP hat einfach nur gearbeitet,jeden Tag, Monat, Jahr, war nicht arbeitsscheu denn Arbeitsplätze gab es jede Menge in dieser DDR, hatte ne normale Familie (die kleinste Zelle der Gesellschaft) gegründet,sich ordentlich was geschaffen, hat noch ein bis drei Kinderchen mit Frau oder Freundin gezeugt, sich auch mal gesellschaftlich betätigt(Sport/Kultur etc), stand dem Staat loyal gegenüber und der Staat DDR Ihm, er nutzte somit die vorgegebenen Möglichkeiten der eigenen Entfaltung, war recht zufrieden, auch mal unzufrieden und machte auch mal aus Scheiße Kompott"

Hatte ich noch was vergessen....es kann gerne ergänzt werden.

Rainer-Maria und jetzt hin zur "sozialen freien Persönlichkeit...." ich muss schon lachen weil, mir fällt da sowas von einem hinterfotzigen Text ein, da lachen wir unter Garantie morgen noch.
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon SkinnyTrucky » 6. November 2014, 18:13

Edelknabe hat geschrieben:So wird das nix Leute, so wird das nix, das macht keinen Sinn, da kann man den Schüler von Heute auch gleich verklickern.....


Welche Schüler Rainer Maria....ich glaub, die interessiert unser allabendlicher Forenstammtisch hier eh nich.... [muede]

Edelknabe hat geschrieben:Rainer-Maria der heute ganz simpel und vereinfacht meint, um also eine ESP (Eine entwickelte sozialistische Persönlichkeit) in eben dieser DDR gewesen zu sein läßt man sinngemäß den ganzen Käse vom Halstuch und Pioniernachmittagen weg. Denn, jetzt kommt die Begründung vom Rainer: "die ESP hat einfach nur gearbeitet,jeden Tag, Monat, Jahr, war nicht arbeitsscheu denn Arbeitsplätze gab es jede Menge in dieser DDR, hatte ne normale Familie (die kleinste Zelle der Gesellschaft) gegründet,sich ordentlich was geschaffen, hat noch ein bis drei Kinderchen mit Frau oder Freundin gezeugt, sich auch mal gesellschaftlich betätigt(Sport/Kultur etc), stand dem Staat loyal gegenüber und der Staat DDR Ihm, er nutzte somit die vorgegebenen Möglichkeiten der eigenen Entfaltung, war recht zufrieden, auch mal unzufrieden und machte auch mal aus Scheiße Kompott"


Du hast noch vergessen zu erwähnen, das er sich bei Gelegenheit auf die Strasse begibt und *wir sind das Volk* skandiert....oder stimmt das nicht, sind nur diejenige ESP's, die dann auch noch durchgeschuftet haben.... [wink] [ich auch]



groetjes

Mara
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Spartacus » 6. November 2014, 18:22

stand dem Staat loyal gegenüber und der Staat DDR Ihm, er nutzte somit die vorgegebenen Möglichkeiten der eigenen Entfaltung,


[flash]

Ja genau und wenn die ESP bei der Entfaltung mal ein bisschen aus dem Rahmen fiel, dann lernte er mal die
Loyalität der DDR ihm gegenüber so richtig kennen.

Mönsch Rainer, wenn du einmal falsch "gezuckt" hättest, wäre Dir das nachdenken über die ESP, mit
freundlichen Nachbarn, bei trocken Brot und Wassersuppe, von der DDR sofort ermöglicht worden. Das
böse Erwachen hätte es dann noch gratis dazu gegeben. [zunge]

Ich weiß schon, du kannst dir so was nicht vorstellen, aber versuche es mal.

LG

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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Edelknabe » 6. November 2014, 18:40

Ja Mara da stimme ich dir voll zu, diese ESP hatte sagen wir so ab Mitte der 80er Jahre(der Rainer weiß das gut, hat es ja am eigenen Leibe erlebt)die Schnauze gestrichen voll von einer Führung (Alte Herren im Politbüro)die sich irgendwie mit ihren jungen Nachzöglingen (hier genannt die Außenhandelsfirmen der DDR)im eigenen Licht sonnten, die doch irgendwie auf einem anderen Stern nur nicht in der DDR leben zu schienen.

Nur Mara, ich schrieb es ja schon in hunderten Texten, ich hatte soviel zu tun, mir ging es ähnlich wie dem Malocher in der BRD vom heute, ich registrierte zwar den ganzen Unwillen im Volk aber vor lauter Arbeit/Feierabendarbeit hatte ich einfach keine Zeit zu den Montagsdemos....zu gehen.War gut was, der köstliche Vergleich?

Rainer-Maria wo kämen wir denn heute hin wenn Jeder Schaffende zur Demo, zum Streik geht(hier genannt die Bundesbahn/die Lokführer), also ne Mara, stell dir nur vor du stellst deinen Truck ab und streikst...aus was für Gründen auch immer? Bist du ein ...ich nenne es mal "Arbeitsschwein", so wie der Rainer oder willst du die Gesellschaft schädigen...so wie man derzeit von diesen Lokführern behauptet?

Vorstellen Spartacus? Besser nicht. weil, ich hatte immer Massel, nen es einfach Glück. "Geben und Nehmen in dieser DDR", das schrieb ich schon hunderte Male, daran habe ich mich stets gehalten und der Staat hat es mir gedankt(sinngemäß), er ließ mich einfach machen. Was Besseres konnte mir gar nicht passieren.
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Volker Zottmann » 6. November 2014, 18:45

Edelknabe hat geschrieben:Irgendwie merke ich, ihr nehmt das Ganze nicht ernst genug. Unser damals blutjunges Kerlchen Doktor faselt doch etwas von Lada, Datsche gar noch von Garage und....dann noch ich fasse es nicht "aus eigener Erfahrung "dieser jugendliche Habenichts in der DDR so wie uns Jörg und Spartacus und uns Volker käst einfach nur belehrend dumm herum, während Mara am Ende den Doktor ergeben leckt....


Keineswegs, es war eine Bitte an Dich, besser, also wesentlich deutlicher zu zitieren.
Und Du wirst selbst wohl keine ESP gewesen sein. Nur auf Dich fixiert, gesellschaftlich nix, auch krumm laufend, aber nur wegen des Suchens, was Du wohl noch zusammenklauben kannst. Nee Reiner, meine Frage an Dich war ganz Ernst gemeint und über eine ehrliche, selbsteinschätzende Antwort hätte ich mich gefreut.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 6. November 2014, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon pentium » 6. November 2014, 18:46

Na trocken Brot und Wassersuppe nicht gleich. Aber eine Vorladung, wenn die entwickelte sozialistische Persönlichkeit ein ausgefallenes Hobby hatte. Bergsteiger z.B. und folgenden Spruch in das Gipfelbuch geschrieben hatte:

Viele stürmen heut' die Höhn
nach eignen Sportbegriffen,
der Fels dabei wird nicht gesehn,
geschweige denn begriffen.

Ich liebe meine Berge,
und das mit gutem Recht:
Hier oben bin ich König,
da unten bin ich Knecht.

http://home.wtal.de/rwobst/gipfel.html

Vor 1989 nutzten Kletterer die Gipfelbücher für kritische und meist anonyme Eintragungen zur Situation in der DDR. Dies führte sogar dazu, dass sich die Stasi mit den Gipfelbüchern befasste. Noch ein Beispiel für einen solchen Spruch ist folgender:

„Von der Ostsee bis nach Sachsen – kein Berg ist uns gewachsen. Von Osten nach Westen – das können wir nicht testen“

– Gipfelbuch des Falkenturms, 1988

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon SkinnyTrucky » 6. November 2014, 18:52

Herr Rohloff hat geschrieben:Rainer-Maria wo kämen wir denn heute hin wenn Jeder Schaffende zur Demo, zum Streik geht(hier genannt die Bundesbahn/die Lokführer), also ne Mara, stell dir nur vor du stellst deinen Truck ab und streikst...aus was für Gründen auch immer? Bist du ein ...ich nenne es mal "Arbeitsschwein", so wie der Rainer oder willst du die Gesellschaft schädigen...so wie man derzeit von diesen Lokführern behauptet?


Ja, wo kommen wir dann hin....zum Wachgerüttelt werden womöglich, da Trucks ja alles bringen und in drei Tagen alle Läden leer wären....naja, im Norden von den Alpen ist das Streiken für uns Fahrer eh verboten Rainer Maria....aber ich hab in Frankreich und Italien schon still gestanden und mitgestreikt....ansonsten hab ich gute Bedingungen und hab das Streiken nicht so sehr nötig....ich würde mich aber freuen, wenn Billigfahrer mal auf die Barrikaden gehen würden für mehr Lohn, da wär mir auch mit geholfen....denn ich hoffe drauf, wenn der Trent so weiter geht, das man genau wie bei den Fahrern, mal die Politiker austauschen sollte gegen Billigpolitiker aus Weitwegistan....die die wir haben kosten nur enorm viel Geld ansonsten kannste se allesamt in der Pfeife rauchen....


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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Edelknabe » 6. November 2014, 19:02

Besser nochmal lesen Volker, siehe dein:

"Nur auf Dich fixiert, gesellschaftlich nix, auch krumm laufend, aber nur wegen des Suchens, was Du wohl noch zusammenklauben kannst."

Und zwar das vom "Geben und Nehmen" in des Rainers Vortext. Du musst den Rainer nicht auf Egoismus reduzieren, dieser unschöne Wesenszug ist mir, war mir einfach nicht, noch nie eigen.Ich sehe meinen Gegenüber, ich sehe Ihn gut und ich helfe wenn Hilfe nötig ist, hatte auch schon selbst Hilfe nötig nur eines bin ich nicht...ein Gutmensch.

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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Volker Zottmann » 6. November 2014, 19:06

Das ist nicht gemeint Rainer, warum solltest Du auch keinem helfen?
Es geht um Deine ESP. Wenn Du eine warst, was war Dein "Geben" an die soz. Gesellschaft. So meinte ich. Rede mal... [ich auch]
Ist nicht immer böse gemeint, wenn ich Fragen stelle. Nach eigenem Bekunden, warst Du doch politisch uninteressiert...

Gruß Volker
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Edelknabe » 6. November 2014, 19:17

Ist eigentlich ganz einfach Volker formuliert und ich glaube, das schrieb ich sinngemäß auch schon hunderte Male: "Der Rainer stand seinem Staat DDR zur Seite, und das akzeptierte diese DDR, ließ mich einfach nur im Alltag machen".

Ohne Mist jetzt, was Besseres kann doch einem Staat gar nicht passieren. Ein zufriedenes Menschenkind, nenne es einen bodenständigen Bürger.

Rainer-Maria und jetzt gehts in die Heia...bis morgen in alter Frische.
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Volker Zottmann » 6. November 2014, 19:26

...danke Rainer, nu´ weiß ich doch endlich Bescheid!
Schlaf schon mal vor, denn Sonnabend gibt es viel zu schleppen. Die ganzen zusätzlichen Freiexemplare der Bildzeitung...

Gruß Volker
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Spartacus » 6. November 2014, 19:27

Schlaf gut. [hallo]

Das blau weiße Bettzeug musst du dir noch dazu denken.

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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Dr. 213 » 6. November 2014, 19:42

Ach Rainer, an dir ist ein Charles Bukowski verloren gegangen, so deftig wie du manchmal schreibst.
Du läßt also nur die eigene Meinung gelten, alles andere ist dumm ?
Ich lese irgendwie heraus, daß du dich damals als so eine ESP gefühlt hast.

Mir erschließt sich aber immer noch nicht, was nun das sozialistische daran gewesen sein soll.
3 Kinder und recht zufrieden oder auch mal unzufrieden war Günther Giekenpaul aus Göttingen auch.
Und ich hoffe doch, die Kinder waren für dich, und nicht um sie dem Staat aus Dankbarkeit zu liefern.

ESP war doch mehr ein DDR- Kunstbegriff für den funktionierenden und systemtreuen Mitläufer.
Umgangsdeutsch war dieses Wort im DDR- Alltag genau so wenig wie etwa der "Kampfgenosse".
Das wurde doch nur im ND, im Staatsbürgerkunde- Unterricht oder auf Parteischulungen verwendet.

Wenn du sagen würdest, du hast dich in der DDR sauwohl gefühlt,
würde wahrscheinlich keiner aufmerken und es dir gönnen.
Dieses "sozialistische" daran ist es, was es zum roten Tuch macht.
Und das fordert bei solchen wie mir geradezu zum Widerspruch auf.
Das wirst du doch verstehen ?
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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon pentium » 6. November 2014, 19:47

ESP war doch mehr ein DDR- Kunstbegriff für den funktionierenden und systemtreuen Mitläufer...

Kunstbegriff und Erziehungsziel in der Theorie.

Die "Sozialistische Persönlichkeit" war in Abschnitt I ("Die Entwicklung der Jugend zu sozialistischen Persönlichkeiten") des Jugendgesetzes der DDR von 1974 beschrieben.[5]

Als vorrangige Aufgabe definierte das Gesetz, die Jugend so zu erziehen, dass diese

den Ideen des Sozialismus treu ergeben sind
als Patrioten und Internationalisten denken und handeln und
den Sozialismus stärken und gegen alle Feinde zuverlässig schützen.

„Die Arbeit zu achten“, „Die Sowjetunion zu lieben“ und „die Grenzen zu verteidigen“ (notfalls auch mit Waffengewalt), waren Hauptkriterien für eine sozialistische Persönlichkeit.

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Re: Die entwickelte sozialistische Persönlichkeit....

Beitragvon Dr. 213 » 6. November 2014, 19:50

Edelknabe hat geschrieben:Ist eigentlich ganz einfach Volker formuliert und ich glaube, das schrieb ich sinngemäß auch schon hunderte Male: "Der Rainer stand seinem Staat DDR zur Seite, und das akzeptierte diese DDR, ließ mich einfach nur im Alltag machen".

Ohne Mist jetzt, was Besseres kann doch einem Staat gar nicht passieren. Ein zufriedenes Menschenkind, nenne es einen bodenständigen Bürger.

Rainer-Maria und jetzt gehts in die Heia...bis morgen in alter Frische.


Meine allervollste Zustimmung Rainer, dieser Tag im Forum war also doch nicht umsonst ! [super]
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