Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Es gab zwischen beiden deutschen Staaten große Unterschiede in der Sozialpolitik (welche ja eine der Philosophien des DDR-Sozialismus war). Wo lagen die Unterschiede? Wie effektiv waren beide Sozialsysteme? Was war ungerecht, was war gerecht? Wie ist es im Vergleich zu heute?
Der Bereich für Diskussionen zu den Sozialen Systemen der beiden deutschen Staaten.

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 12. Februar 2013, 23:14

Hi, Torsten, sie freut sich und grüßt zurück.
Ich habe dummerweise Gänsefüßchen, wohl schon aus Gewohnheit gesetzt. Ich meinte aber eine wirkliche offene demokratische Abstimmung, auch über den Werkhof.
Ich glaube nicht, dass die meisten Torgauer Bürger damals den Jugendwerkhof hätten schließen lassen wollen.
Dass es brutal zuging, wurde ja DDR-weit gemunkelt. Dennoch kannte niemand von uns Normalos das ganze Ausmaß.
Und in Torgau war so eine Abhängigkeit von den Gefängnissen und dem Militär als Arbeitgeber, da hingen ja fast alle dran. Allein die Frauen als Küchenkräfte waren ja schon hunderte. Dann das übrige Personal....

Wir haben 2009 mit einem Kneiper am Schloss Hartenfels gesprochen.... Erschreckend seine Aussagen zum Jugendknast....
Mittlerweile wurde ja auch Ersatz-Industrie für etliche Erwerbslose aufgebaut.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Edelknabe » 13. Februar 2013, 07:21

Wenn ich das schon wieder lese Volker so von dir ..."in Torgau herrschte ein grauseliges Klima". Da schüttelt sich irgendwie mein in der DDR geborener Kopf von ganz alleine. Wahrscheinlich schien auch nie die Sonne, es regnete ständig, alle Bürger liefen ängstlich mit gesengten Köpfen durch die Strassen, Kinder sah man auch nirgends und noch so anderengrusligen Kram, du bist mir schon so einer im DDR-Büßerhemd der sich doch am liebsten noch selber geiseln würde, wenn er denn könnte.

Wie kann man nur dermaßen Mist texten also ne, ich glaube fast, deine Enkel bekommen immer ne richtige Gänsehaut wenn der Opa aus der alten DDR-Zeit erzählt. Und wie er da geschunden wurde in Neiden und dann wie der Mohr aus dem Struwelpeter später im Beruf durch die Schornsteine gezogen wurde.

Am besten du liest mal "Todesautomatik" über den Michael Gartenschläger der übrigens auch in Torgau im Strafvollzug saß. Da beschreibt man so schön, wie der Staat DDR" in seiner fiesen Grausamkeit" dem G.(und nicht nur Ihm alleine) eine Lehre im Metallbau überhelfen wollte nur der G. war so renitent, der verweigerte sich nach anfänglicher gutem Beginn der "Grausamkeit der Lehrausbildung", wollte lieber mit dem Kopf durch die dicken Mauern.

Rainer-Maria ach so, hätte ich ja fast vergessen. Der Rainer war mit Kollegen auch öfters da so Mitte der 70er bis Mitte der 80er Jahre und zwar in den Kasernen der Sowjets um paar Kesselhäuser zu reparieren. Also bei uns war fast immer schönes Wetter, na gut, geregnet hatte es auch schonmal.Und hübsche Mädchen gabs auch....obwohl ich damals schon verheiratet war.

Einen guten Tag allen ins Forum
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Interessierter » 13. Februar 2013, 08:34

Beitragvon Edelknabe » 13. Februar 2013, 07:21
Wenn ich das schon wieder lese Volker so von dir ..."in Torgau herrschte ein grauseliges Klima". Da schüttelt sich irgendwie mein in der DDR geborener Kopf von ganz alleine. Wahrscheinlich schien auch nie die Sonne, es regnete ständig, alle Bürger liefen ängstlich mit gesengten Köpfen durch die Strassen, Kinder sah man auch nirgends und noch so anderengrusligen Kram, du bist mir schon so einer im DDR-Büßerhemd der sich doch am liebsten noch selber geiseln würde, wenn er denn könnte.


Naja, bei vielen hat es andere Ursachen, wenn sich ihr Kopf von alleine schüttelt. [laugh] Aber Verständnis und Mitgefühl kann man wohl von einem Menschen nicht erwarten, der schon meinte: " Was kümmerten mich die Toten an der Grenze ", obwohl er die Tötungsautomaten selbst installierte.

Da kann ich Dich nur noch einmal zitieren: " Wie kann man nur dermaßen Mist texten also ne " .

Sorry wenn ich genauso wenig zum eigentlichen Thema geschrieben habe wie Du und diejenigen, die versuchen das Thema auf Mörder und Totschläger zu fokussieren, um die es aber gar nicht geht.

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Edelknabe » 13. Februar 2013, 08:54

Das hieß Wehrpflicht Interessierter...ganz einfach und simpel Wehrpflicht siehe der Auszug aus deinem Vortext mit den "Todesautomaten". Also genauer im DDR deutsch formuliert der Anlage 501 mit den Splitterminen SM 70. In der Jugend Interessierter macht man doch manchmal Sachen, man glaubt es doch kaum. Und die Pflicht, also die Wehrpflicht musste erfüllt werden, da biss die DDR-Maus keinen Faden ab, so war das nun mal.

Rainer-Maria und das damals nicht nur in der DDR, zu Zeiten dieses "Kalten Krieges"....siehe eben diese Wehrpflicht.
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Interessierter » 13. Februar 2013, 10:00

@ Edelknabe
Die Wehrpflicht entbindet einen aber nicht davon, sich Gedanken über das eigene Tun und die daraus entstehenden tödlichen Konsequenzen für die eigenen Mibürger zu machen !!

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Februar 2013, 10:27

@Edelknabe, Du willst nichts begreifen!
Überleg mal, wie viele Menschen in Torgau wohnten und wie viele Menschen in und um Torgau gefangen gehalten wurden.
Nicht nur Werkhof und Zuchthaus! Nein, wie viele meiner Kameraden (450) waren gegen ihren Willen dort? Wie viele wohl, der über 1000 Mot-Schützen?
Dann nimm die ärmsten der geschundenen Kreaturen (mit denen ich 8 Monate Kontakt hatte).... Die einfachen russischen Soldaten, ein einziger Haufen von tausenden Geschundenen ...
Wenn ich dann nach einem seltenen Ausgang die 7 km zurücklief, vorbei an Russenkaserne und Fort Zinna, glaub mir, da hatte ich Zeit mir meine eigenen Gedanken über die Sinnhaftigkeit zu machen.

Egal was und wie ich es schreibe, ich bleibe wohl ein ROTES Tuch für Dich.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Interessierter » 13. Februar 2013, 10:40

Egal was und wie ich es schreibe, ich bleibe wohl ein ROTES Tuch für Dich.

Gruß Volker


Also Tuch will ich ja noch gelten lassen, aber bei Rot würdest Du augenblicklich zum besten Kumpel bei ihm mutieren. [laugh]

" Der Interessierte "
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Februar 2013, 10:51

[super]

selbst der unbedeutendste Stier geht doch auf ein rotes Tuch los, oder?
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon inel » 13. Februar 2013, 11:58

Es ist wirklich erschreckend, welche Auffassungen und Meinungen manche Leute hier haben was die Frage der Erziehung von Kindern und Jugendlichen betrifft und insbesondere was die Verursachung und Lösung von (auch schweren) Konflikten angeht.

Es werden hier immer nur die Beispiele von Jugendlichen angebracht, die Verbrechen begingen. Um solche Jugendliche ging es aber in Torgau gar nicht und noch viel weniger in den anderen Werkhöfen. In der Hauptsache handelte es sich doch wohl um Jugendliche, die irgendwelche von Staat gesetzten Normen nicht erfüllten und dadurch „verhaltsauffällig“ wurden. Es zählte dann nur die Tatsache der Verhaltensauffälligkeit; wie es dazu gekommen ist und was die Ursachen dazu waren interessierte niemanden. Gerade das aber ist wichtig, wenn man ernsthaft eine Hilfestellung den jungen Leuten geben will.

Doch um wirkliche Hilfe ging es aber gar nicht: Zwar bezeichneten sich derartige Einrichtungen als Teil der Jugendhilfe, in der Sache ging es aber nur darum, die Jugendlichen zu brechen und sie in das Korsett des Staates und seiner Einrichtungen zu pressen. Was mit dem Menschen selbst los war interessierte nicht die Bohne. Es scheint wohl auch Jugendliche gegeben zu haben, die das genau verstanden haben. Als nach der Wende ein Bürgerkomitee die Anstalt in Torgau inspizierte fand man u.a. folgenden Spruch, den ein Jugendlicher dort in die Wand geritzt hatte:

Kennst Du einen Ort, wo die Sonne nie lacht?
Das ist Torgau
Wo man aus Menschen
Idioten macht


Gut erkannt würde ich sagen, denn willfährige Idioten standen hoch im Kurs in der ehemaligen DDR, im Gegensatz zu Individualisten.
inel
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 13. Februar 2013, 13:42

ABV hat geschrieben:Ein typischer " Jugendwerhofslogan" war das sicher nicht. Schon gar nicht der ultimative Torgau-Spruch.


Aber dort passte er wie die Faust auf's Auge Uwe....wer will schon behaupten, das nach einem Aufenthalt dort, die Insassen zu entwickelte sozialistische Persönlichkeiten mutiert sind....

groetjes

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Februar 2013, 14:06

Wer googlet, Grab meiner Jugend, kennst du das land wo nie die Sonne lacht, wird recht schnell feststellen, dass die ganze DDR ein Jugendfriedhof war... [laugh]

Volker
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Edelknabe » 13. Februar 2013, 18:34

"Jugendfriedhof DDR" Volker, so dein Vortext, du armes .....fällt mir da nur noch ein. Also meine Mutter war schon keine Feine wenns um ständige Prügel ging aber deine Mutter war bestimmt noch ne Nummer schlimmer drauf.

Rainer-Maria der aber dadurch auch nur nicht in seiner Kindheit/Jugend ein Anwärter für den JWH wurde. Ach, geklaut haben wir auch, ohne Ende und in Masse fast täglich in der Clique, in Läden fings an, in Leipzigs Kaufhäusern setzte es sich fort. Nur alte Leutchen(so wie Heutzutage) haben wir nicht beraubt, gar körperlichen Schaden zugefügt. Warum wohl Volker oder inel, warum wohl?

Rainer-Maria einer meiner Kumpel hatte dann das Vergnügen siehe JWH. Keine Ahnung mehr warum? Zumal, er trieb es auch nicht nur doller wie wir.
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Edelknabe » 13. Februar 2013, 18:49

Nochmal der Rainer Volker und gleich dazu(schrieb ich schon öfters), der Rainer hatte gute 15 Jahre in den Kasernen der GSSD in der DDR gearbeitet.Jetzt hin zu deinem: Die einfachen russischen Soldaten, ein einziger Haufen von tausenden Geschundenen ...

Armee Volker und da wirst du dich auskennen ist nun mal kein Zuckerschlecken, egal in welcher Gesellschaftsordnung. Nur vergiss ganz schnell die "Geschundenen" im Vortext. Sowas erinnert mich irgendwie an Gallerensklaven, tiefstes Mittelalter und Anderes. Der Rainer hatte doch in diesen Jahren hunderte junge Kerlchen kennengelernt, die mir überhaupt nicht "geschunden" vorkamen, gar so rüberkamen in ihrem ganzen täglichen Verhalten.

Zuwenig Urlaube und anderer EK-Kram ähnlich der NVA der DDR , da geh ich voll mit, da gab es garantiert auch sehr krasse Seiten was der einfache Soldat so erleben konnte aber eben...."Geschunden???"

Rainer-Maria
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Februar 2013, 19:10

Volker Zottmann hat geschrieben:Wer googlet, Grab meiner Jugend, kennst du das land wo nie die Sonne lacht, wird recht schnell feststellen, dass die ganze DDR ein Jugendfriedhof war... [laugh]

Volker


@Edelknabe, bist Du wirklich begriffsstutzig? Siehe Dein Text nachfolgend?

"Grab meiner Jugend" wurde DDR-weit von allen Jugendlichen in jeder Art von Heimen, Kasernen etc. benutzt. Und das sieht man, wenn man googlet und sich nicht dümmer stellt als man ist.

Gruß Volker
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Wosch » 13. Februar 2013, 19:35

Edelknabe hat geschrieben:Nochmal der Rainer Volker und gleich dazu(schrieb ich schon öfters), der Rainer hatte gute 15 Jahre in den Kasernen der GSSD in der DDR gearbeitet.Jetzt hin zu deinem: Die einfachen russischen Soldaten, ein einziger Haufen von tausenden Geschundenen ...

Armee Volker und da wirst du dich auskennen ist nun mal kein Zuckerschlecken, egal in welcher Gesellschaftsordnung. Nur vergiss ganz schnell die "Geschundenen" im Vortext. Sowas erinnert mich irgendwie an Gallerensklaven, tiefstes Mittelalter und Anderes. Der Rainer hatte doch in diesen Jahren hunderte junge Kerlchen kennengelernt, die mir überhaupt nicht "geschunden" vorkamen, gar so rüberkamen in ihrem ganzen täglichen Verhalten.

Zuwenig Urlaube und anderer EK-Kram ähnlich der NVA der DDR , da geh ich voll mit, da gab es garantiert auch sehr krasse Seiten was der einfache Soldat so erleben konnte aber eben...."Geschunden???"

Rainer-Maria



Ich hatte bis 1959 direkt am "Russenzaun" gewohnt und kann das mit den "geschundenen" einfachen Soldaten durchaus bestätigen. Du magst ja in Deiner Zeit hunderte "junge Kerlchen" kennengelernt haben, ich hatte aber auch mit Denen reden können. An "Gallerensklaven"und ans "tiefste Mittelalter" kann ich mich dagegen nicht mehr erinnern, war ja wohl auch vor unserer Zeit. Die armen "Muschkoten" hatten doch der ganzen DDR leid getan, eingesperrt in etwa wie die Zwangsarbeiter in Workuta, 3 Jahre ´ne Glatze, damit sie bei ´ner Flucht leichter zu outen waren, mit bischen Glück zum Kofferträger für Offiziere "befördert" und als Gegenleistung dessen parfümierte Gattin vor der Nase rumlaufen sehn, so war das damals. Schlafsäle mit hundert Mann und mehr, nichts vernünftiges zum "fressen", Schläge von den Vorgesetzten und bei den geringfügsten Verstößen von der "Kommendantur". Na ja "edler Knabe", "Lehrjahre sind eben keine Herrenjahre", könnte man wohl sagen, oder?
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Janko » 13. Februar 2013, 19:37

@VZ.........dass die ganze DDR ein Jugendfriedhof war..


Das kann nur Aschermittwoch geschuldet sein, da ist der Kopf noch schwer und noch nicht richtig durchlüftet....oder ?

Hält das am Donnerstag auch noch an....also mit der Phobie möcht ich mich nicht rumschlagen. Da gibst ja kaum noch Heilungschancen
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Edelknabe » 13. Februar 2013, 19:50

"so war das damals."....in den 50er Jahren Wolfgang, du hast es völlig richtig getextet. Der Rainer war nur paar Jährchen später in den Kasernen der GSSD, da war das doch bissel anders, ne besser, ganz anders.

Rainer-Maria jeder zu seiner Zeit...in dieser DDR
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Februar 2013, 19:55

Janko hat geschrieben:@VZ.........dass die ganze DDR ein Jugendfriedhof war..


Das kann nur Aschermittwoch geschuldet sein, da ist der Kopf noch schwer und noch nicht richtig durchlüftet....oder ?

Hält das am Donnerstag auch noch an....also mit der Phobie möcht ich mich nicht rumschlagen. Da gibst ja kaum noch Heilungschancen



Schwere Leben gehabt Janko? [flash] oder soll ich von Schitzler sagen? Stell doch mal das als komplettes Zitat ein, damit der letzte Deine Begriffsstutzigkeit bemerkt oder deine Gehässigkeit.

Du bist heute schon der 2., der zu dumm ist, einen spaßigen Wink zu verstehen...
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 13. Februar 2013, 19:58

Edelknabe hat geschrieben:"so war das damals."....in den 50er Jahren Wolfgang, du hast es völlig richtig getextet. Der Rainer war nur paar Jährchen später in den Kasernen der GSSD, da war das doch bissel anders, ne besser, ganz anders.


Wie doll anders war denn das.... [denken]

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Janko » 13. Februar 2013, 20:14

@AZ..Du bist heute schon der 2., der zu dumm ist


Du "spaßiger Winker", bist du da der 1. ?

Was hat das jetzt mit meinem Leben zu tun und vor allem wer ist Schitzler ?........schei....Aschermittwoch
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 13. Februar 2013, 20:18

Janko hat geschrieben:@AZ..Du bist heute schon der 2., der zu dumm ist


Dumm finde ich nur, das du Janko, das jemand vom Team vorwirfst....in der Hinsicht hast du wohl ein klein wenig Pech beim Denken....aber ich bin mir sicher, das dies hier auch angemessen ausklamüsert wird....

....das wäre dann echt zu deinen Gunsten....

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Februar 2013, 20:18

Edelknabe hat geschrieben:"so war das damals."....in den 50er Jahren Wolfgang, du hast es völlig richtig getextet. Der Rainer war nur paar Jährchen später in den Kasernen der GSSD, da war das doch bissel anders, ne besser, ganz anders.

Rainer-Maria jeder zu seiner Zeit...in dieser DDR


Wenn es um Dich rum mit dem Russischen Soldaten anders bestellt war, na dann...

Ich sah als Kind die Russen als Regulierungsposten an unserem Haus stehen, oft schon ein, eineinhalb Tage bevor die Panzerkolonnen durch Wohngebiet ratterten. Kein Schlafen, kaum Essen...
Ich sah, wie eine Betonstraße 1972 durchörtert wurde in Quarmbeck. Da kam kein Gerät, nein, da mussten Soldaten mit Feldspaten quer unter der Straße durch, ohne Pardon, nur, um unsere Baustelle mit Strom zu versorgen.
In neu bezogenen Neubaublöcken wurde der Müll und die Asche lose in die Keller gekippt. Nach ein paar Wochen dann wurde alles mit Spaten aus den Kellerfenstern geschippt. Natürlich nicht von Offizieren.
Ich sah 1966 meinen (immer noch) russischen Freund Boris im Wald bei Diemitz, halb verhungert ohne Essen, ohne Trinken, tagelang bis wir ihn fanden. Der würde Dir Rainer wohl im übertragenen Sinne den Hals umdrehen, bei Deinen Lobpreisungen.
Und schlussendlich erlebte ich 8 Monate glückliche Soldaten, die bei uns den Himmel fanden, als wir sie ausbildeten.
Aber dann war ich in Jüterbog in deren Kaserne. Es wäre besser, ich hätte das nie sehen müssen. Unvorstellbar.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 13. Februar 2013, 20:38, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon pentium » 13. Februar 2013, 20:27

Es kann ja sein das Rainer-Maria Edelknabe nur die Sonnenseiten der Kasernen erlebt hat.
Bei der GSSD gab es aber nicht nur russische Soldaten. Solche Fälle, wie mit dem Regulierungsposten kenne ich auch. Aber wir sollten das Thema GSSD im Thread „Die ungeliebten Freunde“ fortsetzen. Ist irgendwo im Keller des Forums.

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Edelknabe » 13. Februar 2013, 20:34

Das musst du näher erklären Volker siehe:" Ich sah 1966 meinen (immer noch russischen Freund) Boris im Wald bei Diemitz, halb verhungert ohne Essen, ohne Trinken, tagelang bis wir ihn fanden." Wer ist Wir? Die Genossen, Einwohner, Schüler, ein Suchtrupp,Nachbarn, der Förster deine Kollegen im VEB?

Das klingt nach...ne besser, ich kann mir da keinen rechten Reim drauf machen?

Rainer-Maria ja klar Pentium,Danke für die Denkhilfe, soweit war ich auch schon, das es ca. 165 Völkerschaften in der großen UdSSR gab.Übrigens, die Dunkelhäutigen/Dunkelhaarigen in den Kesselhäusern waren die Fleißigsten, die Arbeitsbienen. Aber darüber schrieb ich schon drei Dutzend Texte, wer da wohl damals das Sagen hatte?
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Februar 2013, 20:43

Nur für Dich Rainer: http://mein-ddr-leben.de/37.html [wink]
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 13. Februar 2013, 21:50

Kurz nach der DDR irgendwo anders als in Torgau:

Heimkind Steve hat in seinem Leben mehr schlechte Erfahrungen gesammelt als so mancher Erwachsene. Aufgewachsen ist er im hamburger Problemviertel Mümmelmannsberg. Spiegel-TV berichtet 1992 über den Jungen.

Eine persönliche Frage an alle hier bislang in der Diskussion beteidigter User....was hätte Torgau aus diesem Jungen gemacht....???? Unweigerlich wäre dieser Junge, wäre er in der DDR aufgewachsen, schlussendlich nach Torgau gekommen....würd ich mal so sagen....

http://www.spiegel.tv/filme/vor-20-jahren-steve/

groetjes

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon augenzeuge » 13. Februar 2013, 22:40

Janko hat geschrieben:@AZ..Du bist heute schon der 2., der zu dumm ist

Du "spaßiger Winker", bist du da der 1. ?

Was hat das jetzt mit meinem Leben zu tun und vor allem wer ist Schitzler ?........schei....Aschermittwoch


Sag mal Janko, gehts noch? Ich habe hier gar nichts geschrieben! [mad] Bei deinem geschriebenen Kauderwelsch blickt ja keiner mehr durch, du merkst nicht mal selbst wie du durcheinander kommst.

Auch wegen dir gibts einen Thread "Wie zitiere ich richtig". Ein Mensch wie du, der angeblich großes Wissen hat, muss doch dieses einfache Zitieren schaffen..... [denken]

Du darfst dich auch entschuldigen!


AZ
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon vs1400 » 13. Februar 2013, 22:45

SkinnyTrucky hat geschrieben:Kurz nach der DDR irgendwo anders als in Torgau:

Heimkind Steve hat in seinem Leben mehr schlechte Erfahrungen gesammelt als so mancher Erwachsene. Aufgewachsen ist er im hamburger Problemviertel Mümmelmannsberg. Spiegel-TV berichtet 1992 über den Jungen.

Eine persönliche Frage an alle hier bislang in der Diskussion beteidigter User....was hätte Torgau aus diesem Jungen gemacht....???? Unweigerlich wäre dieser Junge, wäre er in der DDR aufgewachsen, schlussendlich nach Torgau gekommen....würd ich mal so sagen....

http://www.spiegel.tv/filme/vor-20-jahren-steve/

groetjes

Mara


hi Mara,
da kann ich nur sagen, zu ddr zeiten hätte man ihn wohl schon viel früher gestoppt und das zurecht.
zu was er sich dann entwickelt hätte, keine ahnung.

gruß vs
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Februar 2013, 22:57

Hi Mara,
Du stellst sehr schwer zu beantwortende Fragen. Trotz dass ich den Film sah, kenne ich keine weiteren Hintergründe. Wäre der Junge nach den ersten Autoaufbrüchen eingefahren, würden die 3 Freunde eventuell noch leben. Dennoch ist alles Spekulation.
Die kann pro oder kontra Torgau (analog auch anderswo) enden. Wer kann das schon sagen?
Grundsätzlich sind heute viele Jugendlichen und Kinder (!) zu spät in diversen Erziehungsheimen. Zu spät, um sie noch zu erreichen, zu therapieren. So mein Eindruck.
Durch meine Tochter (Therapeutin und Diplom-Sozialpädagogin in solcher Einrichtung) bin ich näher an manchem geschilderten Einzelschicksal ans Andere.
Ich würde jedoch niemals als Erziehungsweg ein Heim in der Struktur Torgaus gut heißen.
Auch wegsperren und kurzzeitig isolieren wird oder muss ein Mittel sein. Aber niemals die geschilderten Leiden, die dort Jugendlichen angetan wurden, die dadurch teils zeitlebens gezeichnet sind.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 13. Februar 2013, 23:09

Ich bitte zu beachten, das ich mich eigendlich auf den Film vor dem, den ihr unter dem Link gesehen habt, berufe....

....irgendwie klappt das nicht mit dem Link, denn ihr seht unter dem Link, den folgenden Film und nicht, den, wo ich den Link von gepostet habe....wenn ihr trotzdem den richtigen Film sehen wollt, dann geht unten auf den Pfeil und klikt ein Film zurück....

danke

Mara
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