ABV hat geschrieben:Hallo!
Ich möchte mal etwas, aus meiner Sicht grundsätzliches zu dem Thema Jugendwerkhof sagen. Im Bezug auf die DDR sollte man wirklich jeden Einzelfall sogrfältig abwägen und sich vor Pauschalisierungen hüten! Das trifft unter anderem auch auf die Jugendwerkhöfe und deren Insassen zu. Nicht jeder frühere Insasse eines Jugendwerkhofes hat es verdient heute als Opfer bezeichnet zu werden. Ich würde es schlimm finden, wenn brutale Rowdys, von denen es auch in der DDR eine Menge gab, sich heute mit einem ihnen nicht zustehenden Glorienschein schmücken. Bei uns an der Schule ( Ende der siebziger Jahre) wurden mehrere damals fünfzehnjährige Jugendliche in den Werkhof geschickt. Aber nicht über Nacht und schon gar nicht grundlos! Vorangegangen war eine Kette krimineller Handlungen, angefangen von Diebstählen bis hin zu Körperverletzungen. Und eine Menge Aussprachen mit ihnen und den Straftätern und deren Eltern. Erst als das alles nicht fruchtete, nach mehreren Monaten, erfolgte die Einweisung in den Jugendwerkhof. Wer hatte da Schuld? Etwa der Staat?
In manchen Kommentaren drängt sich der Eindruck auf, dass nicht die Insassen der Werkhöfe kriminell waren, sondern das Aufsichtspersonal. Es gab viele die dort engagiert ihen schweren Dienst verrichteten. Ohne irgendwelche sadistischen Neigungen oder Machtgelüste an den Insassen auszulassen. Wobei ich nicht behaupte, dass es nicht zu Übergriffen gekommen ist! So etwas muss im Einzelfall betrachtet und untersucht werden. Genau wie die Schicksale der Insassen und deren Vorgeschichte. Wer nachweislich Unrecht erlitten hat, muss dafür auch entschädigt werden. Und er darf sich mit Fug und Recht auch öffentlich als Opfer bezeichnen. Wer Unrecht verübt hat, muss auch dafür bestraft werden. Das trifft auf jeden zu, der in der DDR seine Befugnisse überschritten hat. Pauschale Verurteilungen ganzer Berufsgruppen, wie das Setzen von Anführungszeichen bei dem Wort Erzieher, sind für mich ein Ausdruck von jener Arroganz mit der auch ehrlich um Aufarbeitung bemühte verprellt werden. Sachlichkeit ist gefragt und keine billige Stammtischpolemik [wink]
Gruß an alle
Uwe
Uwe
Na Uwe, dann fang mal ganz sachlich an und erkläre uns mal ob die von einigen ehemaligen 15/16 und 17jährigen Insassen dieser "Einrichtungen" bezeugten körperlichen Mißhandlungen und Bestrafungen aus der Luft gegriffen sind, oder ob diese "Erziehungsmaßnahmen" den davon Betroffenen zu besseren Menschen machen sollten.
Was hast Du eigentlich gegen Anführungsstriche, sie heben doch nur etwas zum besseren Verständnis hervor.
Ich kann mir gut vorstellen daß es auch hier noch einige von Denen gibt die meinen solche "Besserungsanstalten" täten der Jugend auch heute noch gut, ich will hoffen daß diese Leute sich nie durchsetzen werden.
Schönen Gruß aus Kassel.
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