Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Es gab zwischen beiden deutschen Staaten große Unterschiede in der Sozialpolitik (welche ja eine der Philosophien des DDR-Sozialismus war). Wo lagen die Unterschiede? Wie effektiv waren beide Sozialsysteme? Was war ungerecht, was war gerecht? Wie ist es im Vergleich zu heute?
Der Bereich für Diskussionen zu den Sozialen Systemen der beiden deutschen Staaten.

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Edelknabe » 24. Januar 2012, 05:27

"Akkordarbeit" in DDR-Heimen oder Jugendwerkhöfen so der Text von David oder dem Link? Das will ich jetzt genau wissen?
Also über den Westen und seine Akkordarbeiterinnen in den Heimen hab ich ja ne ganze Menge Unterlagen aber in dieser DDR? Glaube ich nicht und lasse mich doch gerne eines Besseren belehren.

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Wosch » 24. Januar 2012, 20:14

Edelknabe hat geschrieben:"Akkordarbeit" in DDR-Heimen oder Jugendwerkhöfen so der Text von David oder dem Link? Das will ich jetzt genau wissen?
Also über den Westen und seine Akkordarbeiterinnen in den Heimen hab ich ja ne ganze Menge Unterlagen aber in dieser DDR? Glaube ich nicht und lasse mich doch gerne eines Besseren belehren.

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Lieber Rainer-Maria Rohloff, mir persönlich ist es egal ob Du es "angeblich" nicht glaubst, ich werde Dir auch keine "Steilvorlage" für das Einstellen Deiner gesammelten "Unterlagen" geben, aber mitlesen werde ich hier in jedem Falle trotzdem.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon S51 » 24. Januar 2012, 23:06

manudave hat geschrieben:...Jahrelang wurden sie in Heimen und Werkhöfen drangsaliert. Heute fürchten viele frühere DDR-Heimkinder, dass die geplante Entschädigung für Ostdeutschland an ihren Bedürfnissen vorbeigeht.

Sie waren allein im Dunklen eingesperrt, bekamen Prügel oder durften nicht miteinander sprechen. Es gab drakonische Strafen und Akkordarbeit.
... zum Beispiel Monatsrenten in Höhe von 300 Euro.

http://www.n-tv.de/panorama/DDR-Heimkin ... 95786.html


Oh, da könnte ich mir aber vorstellen dass es Streß gibt.
Es ist sicherlich so manches passiert, was nicht in Ordnung war. Ja sogar sehr viel! Aber Dunkelzelle, das wird nur für Torgau behauptet und war auch dort "nur" eine zeitweise Methode der Disziplinierung. Akkordarbeit ist wirklich schlichter Unsinn. Es sei denn, man setzt schlichte Normen mit "Akkordarbeit" gleich.
Es bekommt aber kein Fabrikarbeiter irgendwo nur dafür eine extra Gratifikation neben der erworbenen Rente weil er Normen erfüllt hat!
Es dürfte auch so manchem Bürger sauer aufstoßen, wenn Leuten nach zig Diebstählen, Sachbeschädigungen, Prügeleien und so weiter auch noch dafür staatliche Rente einfach pauschal gezahlt werden soll. Dann blecht der Bürger ja extra dafür noch mal als Belohnung dafür dass er bekl... wurde?
Denn das war nun mal in aller Regel der Grund für eine Einweisung in einen Jugendwerkhof. Mag es auch lange her sein. Auch wenn man sich die in Torgau ja ausliegenden Akten durcharbeitet, ist der Prozentsatz jener, die eben nicht solche Seiten trotz teilweise recht grob frisierter Akten aufzuweisen haben gering - vorsichtig formuliert. Man könnte auch sagen, es war wohl meistens eben doch genau so. Zumindest zum Teil und dann war es ein "Teil", bei dem auch der heutige Stammtischbeurteiler erhebliche Argumentationspobleme bekäme, beträfe es ihn als damals jeweiliges Opfer. Reichen denn die Beispiele nicht, die ich brachte?
Wo Unrecht geschehen ist, was auch nicht zu knapp passiert ist, da ist Wiedergutmachung angebracht. Wo unangemessen übertrieben wurde, müssen die Folgen gemindert, möglichst aufgehoben werden. Doch ist Unrecht gerade auf diesem Gebiet eine sehr relative Sache. Denn mir ist auch nicht ein Fall bekannt, wo einer dieser ehemals jugendlichen Täter gegenüber einem seiner früheren Opfer irgendeine Form der Wiedergutmachung nach dem Ende der DDR geleistet hätte. Und auch da gäbe es reichlich zu tun. Nicht mal Entschuldigungen gibt es bis heute, obwohl dies immer wieder angemahnt wurde. Immer waren nur die Anderen schuld.
Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum eben nicht auf Wiedergutmachung in Form pauschaler Berentungen orientiert wurde. Auch im "Westen" nicht.
Denn manche Dinge glichen sich doch sehr...
S51
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 24. Januar 2012, 23:27

@S51

da sprichst Du mir aus dem Herzen.
Denn wer sich ein wenig mit der "Entschädigung West" beschäftigt wird feststellen das da um nachgewiesenen Mißbrauch geht.

Der eingestellte Artikel suggeriert mal wieder das alle Heimkinder in der BRD eine Wiedergutmachung bekommen und die aus der DDR leer ausgehen.

Meine persönliche Meinung dazu ist, wenn sich ein Schulverweigerer; auch wenn es nur den "Staatsbürgerkunde" Unterricht betrifft, meint dies sei ein Akt des politischen Widerstandes dann irrt er.
Er war, so wie es lese, nicht im geringsten bereit sich überhaupt nach irgendwelchen Grundregeln des menschlichen Zusammenlebens zu richten...... dieser Totalverweigerung wurde im Nachhinein schnell das "politische Widerstandsmäntelchen" umgehängt und schon war es für bestimmte Zwecke stimmig.

Ein Schulverweigerer im freiheitlich, demokratischen System kann auch nicht dieses System dafür verantwortlich machen das er heutzutage Hartz IV bezieht und seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt mehr wie bescheiden sind.

Es sollte bei aller Sympathie doch die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden.

Nicht alle die sich als Jungfrau von Orleans darstellen sind unbefleckt.......

Gruß
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Edelknabe » 25. Januar 2012, 04:47

Konntest es dir nicht verkneifen Wolfgang auch deinen Senf loszuwerden was. Ne ne mein Freund, da war eben nix mit Akkordarbeit, da wurde Jugendlichen ne ganz normale Schulbildung und Lehre zuteil in diesen Heimen, in diesen Jugendwerkhöfen.Und wenn da mal für nen VEB und die Konsumgüterproduktion was gebaut wurde wars garantiert nicht im Akkord, das war im Westen Wolfgang in deinem Westen....das mit dem Akkord.

Dein Freund Gartenschläger, auch so ein "Abbrecher" würde man heute sagen schmiss seine Lehrausbildung ebenfalls in Torgau nur saß der Junge im Knast und nicht im Werkhof. Lies mal das Buch seiner Freunde,"Todesautomatik" da stehts drin. Und ohne Frage, über das unsinnige Urteil brauchen wir hier nicht zu schwatzen, da hatte sich die DDR nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Rainer-Maria und allen einen guten Tag ins Forum, auch dir mein Freund Wolfgang...auch dir alter Kasselaner
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Wosch » 25. Januar 2012, 12:56

Edelknabe hat geschrieben:Konntest es dir nicht verkneifen Wolfgang auch deinen Senf loszuwerden was. Ne ne mein Freund, da war eben nix mit Akkordarbeit, da wurde Jugendlichen ne ganz normale Schulbildung und Lehre zuteil in diesen Heimen, in diesen Jugendwerkhöfen.Und wenn da mal für nen VEB und die Konsumgüterproduktion was gebaut wurde wars garantiert nicht im Akkord, das war im Westen Wolfgang in deinem Westen....das mit dem Akkord.

Dein Freund Gartenschläger, auch so ein "Abbrecher" würde man heute sagen schmiss seine Lehrausbildung ebenfalls in Torgau nur saß der Junge im Knast und nicht im Werkhof. Lies mal das Buch seiner Freunde,"Todesautomatik" da stehts drin. Und ohne Frage, über das unsinnige Urteil brauchen wir hier nicht zu schwatzen, da hatte sich die DDR nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon bruno » 25. Januar 2012, 14:57

im februar 1980, als schüler der 8.klasse, konnte/durfte ich zum erstenmal in den winterferien arbeiten.
mit ein paar mitschülern bin ich in der konservenfabrik erfurt-gispersleben gelandet, in der einen
woche die wir dort arbeiteten verdiente ich 96,-mark der ddr bei 8,25 arbeitsstunden pro tag.
in diesen betrieb arbeiteten auch gleichaltrige jugendliche aus einem jugenwerkhof aus der nähe
von erfurt. die konnten für ihre arbeit von 0 -5,00 mark der ddr für den ganzen tag(!), je nach
einschätzung, verdiennen.
was für mich absolute verstörend hängen geblieben ist, war die hohe gewaltbereitschaft untereinander
aber auch uns gegenüber.
bruno
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon manudave » 25. Januar 2012, 19:34

Heidemarie Puls, 1957 in Neukalen geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend seit dem 12. Lebensjahr in Kinder- und Durchgangsheimen der DDR.

Nach einer Einweisung in den Jugendwerkhof Burg wurde sie schließlich in den Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau verbracht. Hier gehörten Prügel, Misshandlungen und weitere Verletzungen der Menschenwürde zu den "normalen" täglichen Erziehungsmaßnahmen.

Dem vorausgegangen war jahrelanger sexueller Missbrauch durch den Stiefvater und Vernachlässigung durch die Mutter.

Heidemaries einzige "Vergehen" bestanden in wiederkehrender Flucht und Ausreißen nach Vorfällen wie sexuellen Übergriffen oder anderen Gewaltmaßnahmen in den Heimen, sowie in Rebellion gegen Ungerechtigkeit und Gewalt.

Erst 2006 gelang es Heidemarie Puls, diesen Teil ihrer Lebensgeschichte ans Licht zu holen und aufzuarbeiten.

Ihre Autobiografie war nominiert für den Sächsischen Kunstpreis für Toleranz und Demokratie 2009 und wurde gefördert durch die Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Mecklenburg-Vorpommern.

Frau Puls lebt heute mit ihrer Familie in Mecklenburg.

http://www.heidemarie-puls.de/lesermeinungen.htm
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Edelknabe » 25. Januar 2012, 19:57

Urteil zu Einweisung in Jugendwerkhof/DDR-Praxis war rechtens

Berlin/dpa. Die Einweisung eines Jugendlichen zu DDR-Zeiten in den Jugendwerkhof Gerswalde-Suckow (Uckermark) war nach einem Urteil des Berliner Kammergerichts nicht rechtsstaatswidrig. Ein heute 48-Jähriger hatte 1975/76 in dem Werkhof wegen "Arbeitsbummelei" sowie "strafbarer Handlungen" eingesessen. In der DDR gab es mehr als 50 Jugendwerkhöfe. Für die Einweisung dort habe es immer einen konkreten disziplinarischen Anlass gegeben, so das Gericht. Nach dem Gesetz zur Rehabilitierung und Entschädigung sind behördliche DDR-Entscheidungen aber nur dann aufzuheben, wenn sie mit "wesentlichen Grundsätzen einer freiheitlichen rechtstaatlichen Ordnung" unvereinbar sind.

Quelle Mitteldeutsche Zeitung, Sonnabend, 10. März 2007

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 25. Januar 2012, 20:04

Bruno, wenn ein Kind/Jugendlicher in einem Heim/Werkhof landet, dann muss es sich seinen Platz dort erkämpfen....in solchen Einrichtungen entsteht über kurz oder lang immer eine gewissen Hackordnung....oft sogar gewollt vom Personal, denn dann sind die nämlich der Meinung, es regelt sich alles von selbst....

....David...tjaaa ein Beispiel, wo einige am Anfang vom Fred garnicht bei still gestanden haben als sie posaunten, das dort wohl niemand ohne Grund gelandet ist....man möchte in solchen Momenten dann den Kritikern gerne wünschen, das sie mal solche Erfahrungen gemacht hätten in einem echt kaputten und zerrütteten Elternhaus aufgewachsen und dann irgendwann in einem Heim gelandet zu sein....ich mach es aber nicht, denn das wünscht man niemand....

groetjes uit M'gladbach

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Zicke » 25. Januar 2012, 20:07

SkinnyTrucky hat geschrieben:man möchte in solchen Momenten dann den Kritikern gerne wünschen, das sie mal solche Erfahrungen gemacht hätten in einem echt kaputten und zerrütteten Elternhaus aufgewachsen zu sein und dann irgendwann in einem Heim gelandet zu sein....ich mach es aber nicht, denn das wünscht man niemand....


und ganz egal ob staatliches oder kirchliches Heim.
Wer Kinder und Schutzbefohlene mißbraucht, gehört hart bestraft.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 25. Januar 2012, 20:24

Zicke hat geschrieben:
SkinnyTrucky hat geschrieben:man möchte in solchen Momenten dann den Kritikern gerne wünschen, das sie mal solche Erfahrungen gemacht hätten in einem echt kaputten und zerrütteten Elternhaus aufgewachsen zu sein und dann irgendwann in einem Heim gelandet zu sein....ich mach es aber nicht, denn das wünscht man niemand....


und ganz egal ob staatliches oder kirchliches Heim.
Wer Kinder und Schutzbefohlene mißbraucht, gehört hart bestraft.


Jipp Jörg, aber hier mit diesem Satz deutete ich auf den Streit hin, der am Anfang des Fred's entstanden ist....klar gab es Menschen, die als Kind schon Schei**e waren aber man sollte auch sehen, das eine nicht geringe Anzahl Kinder und Jugendliche einfach zwischen ziemlich brutalpädagogischen Mahlsteine geraten sind....davon wurden se echt nich besser, eher das Gegenteil trat ein und se sind dann für ihr Leben gezeichnet....

groetjes

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon augenzeuge » 4. April 2012, 17:51

Heidemarie Puls und ihre Erlebnisse in Torgau.

Der vielleicht schrecklichste Ort, an dem Jugendliche in der DDR landen konnten, befand sich in einem Keller in der sächsischen Stadt Torgau. Der sogenannte Fuchsbau ist nur wenige Quadratmeter groß und abgedunkelt. Um in die Arrestzelle zu gelangen, muss man unter einem Mauervorsprung hindurch kriechen.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... stem-opfer
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Habicht-3 » 4. April 2012, 19:08

Edelknabe hat geschrieben:Urteil zu Einweisung in Jugendwerkhof/DDR-Praxis war rechtens

Berlin/dpa. Die Einweisung eines Jugendlichen zu DDR-Zeiten in den Jugendwerkhof Gerswalde-Suckow (Uckermark) war nach einem Urteil des Berliner Kammergerichts nicht rechtsstaatswidrig. Ein heute 48-Jähriger hatte 1975/76 in dem Werkhof wegen "Arbeitsbummelei" sowie "strafbarer Handlungen" eingesessen. In der DDR gab es mehr als 50 Jugendwerkhöfe. Für die Einweisung dort habe es immer einen konkreten disziplinarischen Anlass gegeben, so das Gericht. Nach dem Gesetz zur Rehabilitierung und Entschädigung sind behördliche DDR-Entscheidungen aber nur dann aufzuheben, wenn sie mit "wesentlichen Grundsätzen einer freiheitlichen rechtstaatlichen Ordnung" unvereinbar sind.

Quelle Mitteldeutsche Zeitung, Sonnabend, 10. März 2007

Rainer-Maria

So ist es, Rainer.

Und heute haben ebendiese junen menschen nichts mehr zu befürchten. Wie an einer unserer Schulen. Da werden Schüler gemobt ohne Ende, ohne das noch Lehrer einschreiten. Allein in diesem Jahr gabs eine versuchte Messerstecherei (ausführender Schüler wurde vom gleichaltrigen vom Kaliber Bud Spencer rechtzeitig ausser Funktion gesetzt), ein mänlicher Lehrer wurde auf dem Schulhof durch K.O.Schlag Funktionsuntüchtig gemacht, eine Lehrerrin wurde Krankenhausreif geschlagen. PKW von gemobten Eltern werden regelmässig zerkratzt etc.
Die gleiche "Gang" aus 14 bis 17 Jährigen Leuten bewarf in Nachbarschule Erstklässler mit Feuerwerkskörpern.
Statt Anzeigen bei der Polizei und ähnlichem erfolgte die "Bestrafung" mit 6 Tage Suspendierung von der Schule, ergo in deren Augen Urlaub.
Und das sind alles keine Einzelfälle. Eltern der der zerkratzten Autos erhalten nach Anzeige jedesmal Post, das dass Verfahren eingestellt wird.
Zudem wird durch diese Gruppierung extrem der Unterricht gestört.

Und genau hierfür gabs die Jugendwerkhöfe. Da hatten derartige Störenfriede nichts zu lachen. Zu Recht.
Habicht-3
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. April 2012, 21:08

Habicht-3 hat geschrieben:Und genau hierfür gabs die Jugendwerkhöfe. Da hatten derartige Störenfriede nichts zu lachen. Zu Recht.


Genau dafür...??? Gab es denn schon in der DDR ähnliche Zustände, wie du sie hier beschreibst Habicht....??? Muss man deiner Meinung auffällige Teenies nur ordendlich misshandeln a la Torgau und so....

....was willst du diesen Menschen....???? Das sie endlos eingeschüchtert und ihr Leben gezeichnet werden oder glaubst du allen Ernstes, das nur die Härte zählt und die auch noch gesteigert je nach Bedarf.... [shocked]

Zum Lesen....Seite 1 und Seite 2....

groetjes

Mara
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Habicht-3 » 4. April 2012, 21:17

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Habicht-3 hat geschrieben:Und genau hierfür gabs die Jugendwerkhöfe. Da hatten derartige Störenfriede nichts zu lachen. Zu Recht.


Genau dafür...??? Gab es denn schon in der DDR ähnliche Zustände, wie du sie hier beschreibst Habicht....??? Muss man deiner Meinung auffällige Teenies nur ordendlich misshandeln a la Torgau und so....

....was willst du diesen Menschen....???? Das sie endlos eingeschüchtert und ihr Leben gezeichnet werden oder glaubst du allen Ernstes, das nur die Härte zählt und die auch noch gesteigert je nach Bedarf.... [shocked]

Zum Lesen....Seite 1 und Seite 2....

groetjes

Mara

Da wurde keiner missbraucht, und ja, diese Art muss mal furchtbar eingeschüchtert werden. Selbst lassen sie es ja auch andere, schwächere merken.
Anders wird man der Situation nicht mehr Herr. Und ja, da hilft nur mehr Härte, denn diese Leute muessen ihre Grenze erfahren.
Habicht-3
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon ex-maja64 » 4. April 2012, 21:18

Der Gotthard ist wohl wieder frei, oder??? [flash]

Mara schreib einfach mal über was, was du auch erlebt hast, aber bitte nich so viel davon wie sonst. [grins]

Du warst nicht in Torgau und auch nicht an der Grenze, also bitte nicht immer schreiben wovon du null Ahnung hast.


Mario
ex-maja64
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon augenzeuge » 4. April 2012, 21:26

Habicht-3 hat geschrieben: Da wurde keiner missbraucht.....


Sorry, aber wir müssen keine Diskussion über bewiesene Fakten neu beginnen, oder? Es waren sicher "solche" und "solche" in Torgau. Aber davon zu reden, dass es keinen Mißbrauch gab, ist ein schlechter Witz. Da muss man nicht mal drin gesessen haben, nur mal die Beweise der Ausstellung verinnerlichen.
AZ
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Habicht-3 » 4. April 2012, 21:36

Durchaus möglich, dass es Einzelfälle gab. Ansonsten war es Strafvollzug. Nutella und Disco war sicher zweitrangig.
Diese Orte hatten in den allermeisten Fällen ihre volle Berechtigung.
Habicht-3
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. April 2012, 21:55

ex-maja64 hat geschrieben:Mara schreib einfach mal über was, was du auch erlebt hast, aber bitte nich so viel davon wie sonst. [grins]

Du warst nicht in Torgau und auch nicht an der Grenze, also bitte nicht immer schreiben wovon du null Ahnung hast.


Mario, schreib du doch mal was, was du so in der Zone erlebt hast....und nich nur immer da auftauchen, wo de mal jemanden was sagen kannst....nur einfach mal so....

.....ich war nicht in Torgau, aber ich hab gewaltig viel Menschen kennengelernt, wo das Leben anders gelaufen ist als optimal....bzw Menschen, die als Kinder Opfer von Gewaltakten wurden....um mal ganz mein persönliches Erleben rauszulassen....was sowas mit einem Menschen macht, davon hab ich wohl etwas mehr Ahnung wie du....

....und auch wenn ich nicht an der Grenze war, musst du mir hier in diesem Fred nicht sagen, wie ich mich hier einzubringen habe....

@Habicht, ich habe nicht gesagt, das dort die Kinder und Jugendliche missbraucht wurden....und ausserdem ist deine Betrachtungsweise scheinbar etwas beschränkt im Fall Torgau....wie Jörg vielleicht mit seiner Post erahnen lässt, denk auch ich, das es zu nichts führt, gegen die Fakten zu diskutieren....

Habicht hat geschrieben:Ansonsten war es Strafvollzug


Ohne Richter, ohne Verurteilung....wie sieht bei dir eigendlich normaler Strafvollzug aus....???? Strafvollzug bekommt man doch für Straftaten, wenn ein Richter das urteilt....

groetjes

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon ex-maja64 » 4. April 2012, 22:26

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Mario, schreib du doch mal was, was du so in der Zone erlebt hast....und nich nur immer da auftauchen, wo de mal jemanden was sagen kannst....nur einfach mal so....

.....ich war nicht in Torgau, aber ich hab gewaltig viel Menschen kennengelernt, wo das Leben anders gelaufen ist als optimal....bzw Menschen, die als Kinder Opfer von Gewaltakten wurden....um mal ganz mein persönliches Erleben rauszulassen....was sowas mit einem Menschen macht, davon hab ich wohl etwas mehr Ahnung wie du....

....und auch wenn ich nicht an der Grenze war, musst du mir hier in diesem Fred nicht sagen, wie ich mich hier einzubringen habe....




@Mara, es ist jedem selbst überlassen, was er hier von sich und seinem Leben preisgibt. Ich muß hier nicht darüber schreiben ob mein Vater Hühner oder Kaninchen gezüchtet hat.
Ich denke mal das ich, in diesem und dem anderen Forum einige Internas, über mich und meinen Lebensweg in der DDR geschrieben habe.
Z.B. kennen gute Freunde in diesem Forum auch meinen Lebensweg. [wink]
In solchen Foren schreiben aber auch viele selbstverliebte Menschen, die eigentlich die Beiträge von anderen gar nicht richtig lesen, aber um so mehr ihre eigenen.
Mara, sicher muß ich dir nicht sagen wie du dich hier einzubringen hast, aber dass gleiche verlange ich auch von dir und deines Gleichen, Ich denke wir verstehen uns!!!

Mario


P.S. @ all, Entschuldigung fürs OT [peinlich]
ex-maja64
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. April 2012, 22:42

Was ist jetzt der zufügende Wert deiner letzten zwei Posts in diesem Fred Mario, vielleicht erklärst du uns das mal....????

Mara
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon vs1400 » 4. April 2012, 23:03

augenzeuge hat geschrieben:
Habicht-3 hat geschrieben: Da wurde keiner missbraucht.....


Sorry, aber wir müssen keine Diskussion über bewiesene Fakten neu beginnen, oder? Es waren sicher "solche" und "solche" in Torgau. Aber davon zu reden, dass es keinen Mißbrauch gab, ist ein schlechter Witz. Da muss man nicht mal drin gesessen haben, nur mal die Beweise der Ausstellung verinnerlichen.
AZ


mehr sollte man zu diesem thema wohl auch nicht schreiben, wer lesen kann ist klar im vorteil @ Habicht-3.

gruß vs
vs1400
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 5. April 2012, 02:50

ex-maja64 hat geschrieben:In solchen Foren schreiben aber auch viele selbstverliebte Menschen, die eigentlich die Beiträge von anderen gar nicht richtig lesen, aber um so mehr ihre eigenen.
Mara, sicher muß ich dir nicht sagen wie du dich hier einzubringen hast, aber dass gleiche verlange ich auch von dir und deines Gleichen, Ich denke wir verstehen uns!!!


Nein, ich versteh dich nicht....du kannst dich aber gerne mit all den vielen selbstverliebte Menschen, die du grad erwähnst unterhalten....mir wäre sehr daran gelegen, das du mich zufrieden lässt, denn du beleidigst mich fortwährend....ja allein schon wegen deiner Anwesenheit, denn was bei dir zwischen den Zeilen zu lesen ist ist einfach nur vorpubertär....

....denn du hast es wie ein Kasper auf meines Gleichen abgesehen und ich weiss garnicht, was und wen du damit meinst....vielleicht löst du da erstmal dein eigenen Konflikt mit und kommst dann wieder zurück, aber das ist nur so ein Vorschlag....um Gottes Willen, halt dich nicht dran, wenn er dir nicht gefällt....ich mach ihn dir nur, weil du grad den Hang zum generalisieren zeigst....

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Habicht-3 » 5. April 2012, 06:10

vs1400 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Habicht-3 hat geschrieben: Da wurde keiner missbraucht.....


Sorry, aber wir müssen keine Diskussion über bewiesene Fakten neu beginnen, oder? Es waren sicher "solche" und "solche" in Torgau. Aber davon zu reden, dass es keinen Mißbrauch gab, ist ein schlechter Witz. Da muss man nicht mal drin gesessen haben, nur mal die Beweise der Ausstellung verinnerlichen.
AZ


mehr sollte man zu diesem thema wohl auch nicht schreiben, wer lesen kann ist klar im vorteil @ Habicht-3.

gruß vs

Ich kann es!
Und bleibe bei der Aussage.
Habicht-3
 

Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Wosch » 5. April 2012, 14:57

Über die Jugendwerkhöfe, insbesondere über den in Torgau, ist im Internet reichlich Material vorhanden. Jedermann hat also die Möglichkeit sich zu informieren, zum einen durch die geschichtliche Aufarbeitung nach der Wende (durch staatliche Stellen) und zum anderen durch reichliche Berichte ehemaliger Insassen. Auswerten kann man seine daraus gemachten Erkenntnisse natürlich auch so wie es Einem in sein politisches Kalkül paßt. Ob man so allerdings der Wahrheit gerecht wird wage ich zu bestreiten. Man kann sich natürlich auf die Aussagen der ehemaligen "Pädagogen" stützen, die in diesen "Jugendarbeitshäusern" (in Holland heißt "werken" ARBEITEN) im Auftrag der Frau des Errichters der Berliner Mauer, mit seinen jeder Menschlichkeit verhöhnenden Grausamkeit das Sagen hatten, wäre aber auch nicht weniger wert wie die Aussagen der ehemaligen MA der DDR-Untersuchungs-und Strafanstalten, die ja auch meinten daß sie es den Inhaftierten eigentlich nur Gut gehen ließen. Wer also meint, die Jugendwerkhöfe und das damit verbundene Gewalt-Regime hätte seine Berechtigung gehabt, dem sollte man meiner Meinung nach nie Befugnisse über fremde Kinder und Jugendliche in die Hand geben weil er selbst nicht in der Lage zu sein scheint, das Leid welches man diesen Kindern angetan hatte vernünftig zu verarbeiten. Auch wenn es sicher ein paar "schlimme Brocken" unter Diesen gegeben hatte, ein Land das sich immer rühmte die Prügelstrafe in den Schulen abgeschafft zu haben, aber in den geschlossenen Anstalten mit brachialer Gewalt sogar gegen Kinder und Jugendliche vorging, verdient in dieser Hinsicht nicht daß man es rechtfertigt!!
Bevor man dazu übergehen sollte, wäre es angebracht sich eingehend mit den Zuständen in diesen Einrichtungen zu informieren und nicht gleich wieder die geschilderten Erlebnissberichte ehemaliger dort Eingesperrten in Frage stellen.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]

PS: Ein Staat der an seinen Außengrenzen selbst auf Frauen und Kinder schießen ließ und dessen 1. Frau im Staate für Diese im Nachhinein aus ihrem EXIL nur Worte der Verhöhnung übrig hat, soll man Der etwa abnehmen daß die JHW bessere Erholungsheime waren? Ich jedenfalls nicht!!Und ihren dortigen "Vollstreckern" auch nicht!!
Und ihre heutigen Sympathiesanten sollten mal in den Spiegel schauen.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Edelknabe » 5. April 2012, 18:15

Spieglein Spieglein an der Wand, wer urteilt da doch über DDR-Land? Frau Königin der Wolfgang wars der DDR Urlauber in Abständen, er hatte es gesehen.

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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Habicht-3 » 5. April 2012, 18:27

Wosch hat geschrieben:Über die Jugendwerkhöfe, insbesondere über den in Torgau, ist im Internet reichlich Material vorhanden. Jedermann hat also die Möglichkeit sich zu informieren, zum einen durch die geschichtliche Aufarbeitung nach der Wende (durch staatliche Stellen) und zum anderen durch reichliche Berichte ehemaliger Insassen. Auswerten kann man seine daraus gemachten Erkenntnisse natürlich auch so wie es Einem in sein politisches Kalkül paßt. Ob man so allerdings der Wahrheit gerecht wird wage ich zu bestreiten. Man kann sich natürlich auf die Aussagen der ehemaligen "Pädagogen" stützen, die in diesen "Jugendarbeitshäusern" (in Holland heißt "werken" ARBEITEN) im Auftrag der Frau des Errichters der Berliner Mauer, mit seinen jeder Menschlichkeit verhöhnenden Grausamkeit das Sagen hatten, wäre aber auch nicht weniger wert wie die Aussagen der ehemaligen MA der DDR-Untersuchungs-und Strafanstalten, die ja auch meinten daß sie es den Inhaftierten eigentlich nur Gut gehen ließen. Wer also meint, die Jugendwerkhöfe und das damit verbundene Gewalt-Regime hätte seine Berechtigung gehabt, dem sollte man meiner Meinung nach nie Befugnisse über fremde Kinder und Jugendliche in die Hand geben weil er selbst nicht in der Lage zu sein scheint, das Leid welches man diesen Kindern angetan hatte vernünftig zu verarbeiten. Auch wenn es sicher ein paar "schlimme Brocken" unter Diesen gegeben hatte, ein Land das sich immer rühmte die Prügelstrafe in den Schulen abgeschafft zu haben, aber in den geschlossenen Anstalten mit brachialer Gewalt sogar gegen Kinder und Jugendliche vorging, verdient in dieser Hinsicht nicht daß man es rechtfertigt!!
Bevor man dazu übergehen sollte, wäre es angebracht sich eingehend mit den Zuständen in diesen Einrichtungen zu informieren und nicht gleich wieder die geschilderten Erlebnissberichte ehemaliger dort Eingesperrten in Frage stellen.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]

PS: Ein Staat der an seinen Außengrenzen selbst auf Frauen und Kinder schießen ließ und dessen 1. Frau im Staate für Diese im Nachhinein aus ihrem EXIL nur Worte der Verhöhnung übrig hat, soll man Der etwa abnehmen daß die JHW bessere Erholungsheime waren? Ich jedenfalls nicht!!Und ihren dortigen "Vollstreckern" auch nicht!!
Und ihre heutigen Sympathiesanten sollten mal in den Spiegel schauen.

Ich halte vom meisten im Internet verfügbarem Material nichts. Weil da auch viele "Angeblich" internierte plötzlich auch Sachen erzählen, die nicht stimmen koennen, wenn man näher drauf eingeht. ich selbst kenne 3 Personen, die dort waren, und die hatten es garantiert verdient.
Das bedeutet aber keineswegs "Misshandlung" (allerdings taten die es mit anderen...) Mag sein, dass es Einzelfälle gab, aber im allgemeinen war dort lediglich ein etwas härterer Stil der Erziehen vorhanden, was auch angebracht war.

Und zum Schiessen auf Frauen und Kinder: Nein, das Stimmt nicht. Auch wenn es schwer war, keiner musste durch den Grenzzaun. Es wusste jeder, da koennte geschossen werden (z.Teil aus Eigenschutz) und es wusste eigentlich auch jeder, es geht anders.
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon manudave » 5. April 2012, 19:40

Da Habicht fast die gleichen Worte wie die zerknitterte Margot wählt, reicht als Kritik die Wortwahl von Schäuble. [denken]
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Re: Schlimmer als Knast - Die Jugendwerkhöfe der DDR

Beitragvon Wosch » 5. April 2012, 20:35

Habicht-3 hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:Über die Jugendwerkhöfe, insbesondere über den in Torgau, ist im Internet reichlich Material vorhanden. Jedermann hat also die Möglichkeit sich zu informieren, zum einen durch die geschichtliche Aufarbeitung nach der Wende (durch staatliche Stellen) und zum anderen durch reichliche Berichte ehemaliger Insassen. Auswerten kann man seine daraus gemachten Erkenntnisse natürlich auch so wie es Einem in sein politisches Kalkül paßt. Ob man so allerdings der Wahrheit gerecht wird wage ich zu bestreiten. Man kann sich natürlich auf die Aussagen der ehemaligen "Pädagogen" stützen, die in diesen "Jugendarbeitshäusern" (in Holland heißt "werken" ARBEITEN) im Auftrag der Frau des Errichters der Berliner Mauer, mit seinen jeder Menschlichkeit verhöhnenden Grausamkeit das Sagen hatten, wäre aber auch nicht weniger wert wie die Aussagen der ehemaligen MA der DDR-Untersuchungs-und Strafanstalten, die ja auch meinten daß sie es den Inhaftierten eigentlich nur Gut gehen ließen. Wer also meint, die Jugendwerkhöfe und das damit verbundene Gewalt-Regime hätte seine Berechtigung gehabt, dem sollte man meiner Meinung nach nie Befugnisse über fremde Kinder und Jugendliche in die Hand geben weil er selbst nicht in der Lage zu sein scheint, das Leid welches man diesen Kindern angetan hatte vernünftig zu verarbeiten. Auch wenn es sicher ein paar "schlimme Brocken" unter Diesen gegeben hatte, ein Land das sich immer rühmte die Prügelstrafe in den Schulen abgeschafft zu haben, aber in den geschlossenen Anstalten mit brachialer Gewalt sogar gegen Kinder und Jugendliche vorging, verdient in dieser Hinsicht nicht daß man es rechtfertigt!!
Bevor man dazu übergehen sollte, wäre es angebracht sich eingehend mit den Zuständen in diesen Einrichtungen zu informieren und nicht gleich wieder die geschilderten Erlebnissberichte ehemaliger dort Eingesperrten in Frage stellen.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]

PS: Ein Staat der an seinen Außengrenzen selbst auf Frauen und Kinder schießen ließ und dessen 1. Frau im Staate für Diese im Nachhinein aus ihrem EXIL nur Worte der Verhöhnung übrig hat, soll man Der etwa abnehmen daß die JHW bessere Erholungsheime waren? Ich jedenfalls nicht!!Und ihren dortigen "Vollstreckern" auch nicht!!
Und ihre heutigen Sympathiesanten sollten mal in den Spiegel schauen.

Ich halte vom meisten im Internet verfügbarem Material nichts. Weil da auch viele "Angeblich" internierte plötzlich auch Sachen erzählen, die nicht stimmen koennen, wenn man näher drauf eingeht. ich selbst kenne 3 Personen, die dort waren, und die hatten es garantiert verdient.
Das bedeutet aber keineswegs "Misshandlung" (allerdings taten die es mit anderen...) Mag sein, dass es Einzelfälle gab, aber im allgemeinen war dort lediglich ein etwas härterer Stil der Erziehen vorhanden, was auch angebracht war.

Und zum Schiessen auf Frauen und Kinder: Nein, das Stimmt nicht. Auch wenn es schwer war, keiner musste durch den Grenzzaun. Es wusste jeder, da koennte geschossen werden (z.Teil aus Eigenschutz) und es wusste eigentlich auch jeder, es geht anders.



Aus Deiner Sicht mußt Du ja einen ganz schlimmen Bekanntenkreis gehabt haben!!! [laugh]
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