karl143 hat geschrieben:Die US-Amerikansiche Regierung hat nur Vorwürfe parat nach dem Auftauen der Dolumente im Internet. Das sie aus eigenen Behörden stammen, ist ihr weder peinlich noch wird darauf eingegangen. Die Dokumente belegen jetzt, das jahrelang von verantwortlichen Politikern bewußt falsche Einschätzungen den Bürgern mitgeteilt wurden.
karl143 hat geschrieben:...
Außerdem sind in den Dokumenten klare Verbindungen zwischen dem pakistanischen Geheimdienst und Al-Kheida erkennbar.
CaptnDelta hat geschrieben:Bei 90,000 Seiten wird sich da schon was finden lassen. Hoffentlich liest die auch jemand...
CaptnDelta hat geschrieben:karl143 hat geschrieben:...
Außerdem sind in den Dokumenten klare Verbindungen zwischen dem pakistanischen Geheimdienst und Al-Kheida erkennbar.
Nur um mal eins herauszunehmen (und da sieht man was dann eben passiert):
1. Da haste was falsch gelesen (war nicht Al-Quaida, sondern Taliban - das ist doch ein bisserl ein Unterschied), und
2. sind sich da die 3 Zeitungen welche diese Papiere analysiert haben nicht darueber einig, inwieweit dies tatsaechlich stimmt. Einig ist man sich allerdings bei der Verbindung Iran -> Taliban(1). Es soll auch (nach diesen Papieren) eine Verbindung nach Nordkorea geben, welche allerdings von den Zeitungen nicht unabhaengig verifiziert werden konnte(2).
Uebrigens, der Bundestag wusste auch schon laenger von den "rauchenden Colts" aus diesen Akten (wurde sogar oeffentlich angefragt, siehe hier).
-Th
karl143 hat geschrieben:Der Unterschied mag zwar in den Bezeichnungen stecken, und vielleicht in den Zielen.
karl143 hat geschrieben:Sehr interessant ist aber die Tatsache, welche Verbindungen da im Hintergrund vorhanden sind. Das Ganze wirft ein undenkbar schlechtes Licht auf die Ziele und Strategien des Westens. Ich weiß nicht, wie es in den USA gehandhabt wird, hier schlachtet die Presse es jedenfalls genüßlich aus, das der pakistanische Geheimdienst die Interessen der USA unterläuft, und das Land im Gegenzug auch noch erhebliche finanzielle Unterstützung dafür bekommt.
Das von einem "Sieg geht eigentlich keiner mehr aus"- geht aus den Berichten nicht hervor. Da sollte man mal lesen was wirklich drinsteht - und was dann die Medien draus machen.karl143 hat geschrieben: Zum anderen zeigen die vielen Einträge von Einheiten und Soldaten, wie es in dem Land wirklich aussieht. Von einem Sieg geht eigentlich keiner mehr aus. Da wird auch die gestern beschlossene Aufstockung der genehmigten Militärausgaben für den Afganistan Krieg von 56 Milliarden US- Dollar keine Wende herbeiführen.
Ist nicht ungewoehnlich hier. Wenn Gesetzesvorschlaege nicht die notwendige Mehrheit in der eigenen Partei finden, dann schaut man eben wo anders. Das gibts hier sehr oft, Senatoren sind hier ziemlich unabhaengig von der "Parteilinie".karl143 hat geschrieben:Interessant ist übrigens, das Obahma sich die Mehrheit dafür bei den Republikanern besorgen mußte.
karl143 hat geschrieben:Und der Abzug von Dänen und Niederländern noch in diesem Jahr muß ja von irgendjemand aufgefangen werden. Der Abzug ist beschlossene Sache. Und in 2011 folgt Kanada. In diesem Zusammenhang muß man die Veröffentlich der Dokumente sehen. Das dies zum jetzigen Zeitpunkt sehr ungünstig für die Verfechter des Einsatzes läuft kann wohl keiner abstreiten.
DOD SEES NO INTEL COMPROMISE FROM WIKILEAKS DOCS
The unauthorized release of tens of thousands of classified U.S. military
records from the war in Afghanistan last July on the Wikileaks website did
not result in the disclosure of sensitive intelligence sources, according
to a mid-August assessment by the Department of Defense that has just been
made public.
"The review to date has not revealed any sensitive intelligence sources
and methods compromised by this disclosure," wrote Secretary of Defense
Robert M. Gates in an August 16 letter to Senate Armed Services Committee
Chairman Carl Levin.
The Taliban threats mentioned by Secretary Gates include a statement by
Taliban spokesman Zabihullah Mujahid, who said on July 29 that the Taliban
were studying the Wikileaks documents in order to identify and punish
Afghan collaborators. "We will investigate through our own secret service
whether the people mentioned are really spies working for the U.S. If they
are U.S. spies, then we know how to punish them," the Taliban spokesman
said.
"People named in those documents have a reasonable belief that they are
going to get killed," said author and New Yorker writer Steve Coll, who
has reported extensively from the region.
augenzeuge hat geschrieben:Irak-Enthüllung von Wikileaks: 400.000 geheime Dokumente
Die Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht geheime US-Militärdokumente über den Irak-Krieg. Darin sollen Folter und Missbrauch irakischer Häftlinge durch irakische Polizisten und Soldaten dokumentiert sein. Die USA hätten die Folterpraktiken vertuscht.
US-Außenministerin Hillary Clinton griff Wikileaks noch am Freitagabend scharf an. Sie verurteile es "klar und eindeutig", sollten geheime Unterlagen zugänglich gemacht werden, sagte sie. Solche Enthüllungen gefährdeten Leben und bedrohten die nationale Sicherheit der USA "und derer, die mit uns zusammenarbeiten". Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen kritisierte, die Veröffentlichung geheimer Unterlagen könne "Soldaten und auch Zivilisten in Gefahr bringen". Sie sei daher "sehr bedauerlich", sagte er in Berlin.
http://www.sueddeutsche.de/politik/irak ... -1.1015230
AZ
karl143 hat geschrieben:Manchmal sind starke Medien erforderlich, um Regierungen ihre Schranken aufzuzeigen, die ihr lt. Verfassung gegeben sind.
NY Times hat geschrieben:A huge trove of secret field reports from the battlegrounds of Iraq sheds new light on the war, including such fraught subjects as civilian deaths, detainee abuse and the involvement of Iran.
The secret archive is the second such cache obtained by the independent organization WikiLeaks and made available to several news organizations. Like the first release, some 92,000 reports covering six years of the war in Afghanistan, the Iraq documents provide no earthshaking revelations, but they offer insight, texture and context from the people actually fighting the war.
Das ist ein Punkt den man schnell wieder vergessen wird (siehe Vietnam). Nur im Falle das andere Grossmaechte sich imperial (und noch um laengen brutaler) auffuehren, wird die gegenseitige Brutalitaet der lokalen Bevoelkerung in den Vordergrund gestellt (siehe Afghanistan 1980, Tibet 1960, Korea 1950)¶ The deaths of Iraqi civilians — at the hands mainly of other Iraqis, but also of the American military — appear to be greater than the numbers made public by the United States during the Bush administration.
¶ While the abuse of Iraqi prisoners by Americans, particularly at the Abu Ghraib prison, shocked the American public and much of the world, the documents paint an even more lurid picture of abuse by America’s Iraqi allies — a brutality from which the Americans at times averted their eyes.
¶ Iran’s military, more than has been generally understood, intervened aggressively in support of Shiite combatants, offering weapons, training and sanctuary and in a few instances directly engaging American troops.
¶ The war in Iraq spawned a reliance on private contractors on a scale not well recognized at the time and previously unknown in American wars. The documents describe an outsourcing of combat and other duties once performed by soldiers that grew and spread to Afghanistan to the point that there are more contractors there than soldiers. [An article on this topic is scheduled to appear in The New York Times on Sunday.]
So wie das letzte mal im Juli, als Hunderte von Namen in den DB-Dumps steckten, welche jetzt entweder auf der Flucht oder erschossen sind?As it did with the Afghan war logs, The Times has redacted or withheld any documents that would put lives in danger or jeopardize continuing military operations. Names of Iraqi informants, for example, have not been disclosed. WikiLeaks said that it has also employed teams of editors to scrub the material for posting on its Web site.
WikiLeaks has been under strong pressure from the United States and the governments of other countries but is also fraying internally, in part because of a decision to post many of the Afghan documents without removing the names of informants, putting their lives in danger. A profile of WikiLeaks’s contentious founder, Julian Assange, will appear in Sunday’s newspaper.
The New York Times told the Pentagon which specific documents it planned to post and showed how they had been redacted. The Pentagon said it would have preferred that The Times not publish any classified materials but did not propose any cuts.
karl143 hat geschrieben:@ Thomas,
Wikileaks veröffentlicht diese Dokumente nicht für Sicherheitsbehörden. Die wissen selber was Sache ist. Es geht um die Unterrichtung von der Bevölkerung.
Anstatt sich in in vagen Schlagzeilen ohne Inhalt, aber mit viel Unterstellung zu praesentieren, haette der "Focus" die 90,000 Seiten, welche seit Juni zugaenglich sind mal nach Neuigkeiten durchkaemmen koennen. Vielleicht haetten die dann sogar was gefunden, das man in eine Schlagzeile umsetzen koennte. Aber wir wollen doch vom Focus mal nicht zuviel erwarten...karl143 hat geschrieben:In den 1 Uhr Nachrichten vom NDR war eben die Meldung, das der Guardian, eine angesehene Zeitung in GB heute am Samstag groß darüber berichtet. Bei Focus-Online ist folgende Meldung eingestellt:
Gestern, 22:54
Eil+++ «Guardian»: 400 000 Irak-Krieg-Dokumente bei WikiLeaks
London (dpa) – Die Internetplattform WikiLeaks ist im Besitz von 400 000 geheimen Dokumenten der USA zum Irak-Krieg, die von Folter und Kriegsverbrechen zeugen. Das berichtet die britische Tageszeitung «Guardian» auf ihrer Online-Seite. Auch andere internationale Medien hätten Einblick in die Papiere gehabt, hieß es weiter. Bei dem «Leck» handele es sich um dieselbe Quelle, die bereits im Juli mehr als 90 000 geheime US-Dokumente zum Afghanistan-Krieg öffentlich gemacht habe, schrieb das Blatt.
Ende der dpa-Meldung
karl143 hat geschrieben:Lt. Radiomeldung geht es zum B. um Tötungen von privaten US Sicherheitsfirmen im Irak.
karl143 hat geschrieben:Ob sich eine Webseite diskreditiert hat, muß jeder selber für sich ausmachen. Auf alle Fälle ist das für das US Militär eine weitere Ohrfeige. Und weil es um die Wahrheit geht, ist es wichtig.
Richtige Nachrichten wuerden hier genauso interessieren, siehe Berichterstattung zu Abu Grahib, etc. Nur sinds dies "Neuigkeiten", welche schon ein gelaufen sind, in welchem *jedes* der vier Blaetter (welche zum Material ueber die letzten 2 Monate Zugang hatten) bekannt gibt, das es eben *keine* wirklichen Neuigkeiten gibt - nur extrem mehr Detail zu schon bekannten Vorkommen. Und dies wird dann von medialen Flachmaennern wie vom "Focus" ignoriert... (siehe dein Zitat oben).karl143 hat geschrieben:Man mag das in den USA anders sehen. Aber wenn auch in einem Land wie GB, welches immer der engste Verbündete der USA in allen Kriegen war, diese Nachrichten interessieren, sollte es auch der US Regierung zu denken geben.
karl143 hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, das die ganze Veröffentlichung so ganz spurlos an der US-Regierung, bzw. dem Militär vorbeigeht. Sonst hätte nicht die Clinton höchstpersönlich diese scharfe Wortwahl ergriffen.
karl143 hat geschrieben:Es geht wohl auch nicht nur um einen Vorfall der priv. Sicherheitsfirma den du schilderst. Es geht um Vorfälle, wo diese Firma u. a. Straßensperren und Kontrollposten eingerichtet hatte.
Da gibts sicher von mir keinen Einspruch. Ich find das genauso scheusslich (was dann tatsaechlich vor Gericht gekommen ist). Nur: warum treibt man jetzt die gleiche Sau nochmal durch's Dorf? Nur weil *Du* keine Ahnung davon hattest, heisst das nicht das es anderswo genauso war. Was genau ist denn nach den Veroeffentlichungen anders? Guck dir mal -etwas genauer- die Reaktionen der 4 Zeitungen an, welche seit 2 Monaten Zugriff zum Material hatten, und damit Hunderte von Experten beschaeftigt haben. Die einzigen, die momentan etwas Schaum vorm Mund haben, sind die, welche keinen Zugriff hatten und jetzt auf den Zug aufspringen muessen. Weiteres Beispiel: kuck mal das Video von AZ zwei-dreimal an. Dann sollte das eigentlich klar werdenkarl143 hat geschrieben:Thomas, wenn du fragst, wie ich auf den Begriff einer "weiteren Ohrfeige für das US-Militär" komme? Da brauche ich eigentlich nicht groß zu überlegen. Die Verstöße der Militärs gegen die Menschenrechte und gegen die Würde waren leider keine Einzelfälle. Ob es um die Verhörmethoden (Waterboarding) ging, oder um die Unterbringung von Gefangenen auf Guantánamo, oder um den Status der Gefangenen um sie dem normalen US-Amerikanischen Recht zu entziehen, um z. B. jahrelange Internierung ohne Prozess oder richterliche Anhörung durchzuführen. Diese ganzen Fälle sind maßgeblich von der Presse erst veröffentlicht worden und haben dafür gesorgt, das sich Menschen mit diesen Methoden auseinandersetzen. Und insgesamt ergibt sich aus dieser Reihe von Vorkommnissen ein Bild, welches für mich jedenfalls nicht mehr mit dem übereinstimmt, welches ich mal von diesem Land hatte. Sorry, ist aber so.
Und die oben aufgezählten Methoden usw. sind sicher nicht durch die Verfassung gedeckt. Warten wir mal ab was als nächstes kommt.
CaptnDelta hat geschrieben:...Die Verfassung gilt nur im Land selber, also nicht im Irak, oder irgendwo anders ausserhalb der USA...
...So, jetzt kommt Assange, und entlaed seinen WL-Muell unbesehen in's Internet. Die Freunde, welche man dort hat, mit denen man geredet, geschaut, gefussballt, gegrillt, gequatscht hat sind auf einmal namentlich benannt, und laufen mit 'ner grossen Zielscheibe auf der Brust durch die Gegend (und wissen das meist noch nicht mal). Was meinste wie sauer meine 3 Spezl'n hier gerade sind?
Ja, ist schon richtig das man die gleiche Sau wieder durch's Dorf treibt, egal was es kostet. Sind ja nur Iraker. Hauptsache, man kann in Deutschland mal wieder so richtig den Zeigefinger schwingen...
-Th
S51 hat geschrieben:Verstehe dich schon aber ist es was anderes, was ihr mit uns von der ehemaligen Grenze macht?
Nonkonform hat geschrieben:Der Krieg war von Anfang nicht zu gewinnen,geschweige dort im Irak eine Demokratie nach westlichen Muster zu instalieren.
Man beseitigte nur den (Be)herrscher des Landes, nicht aber die inneren Konflikte. Wenn die US-Truppen dort abgezogen sind, wird das Land Spielball der mächtigen Nachbarstaaten Iran (schiitisch) u. Saudi-Arabien(sunnitisch).
NK
CaptnDelta hat geschrieben:Anscheinend gibt's demnaechst 'ne neue Ladung.
-Th
augenzeuge hat geschrieben:CaptnDelta hat geschrieben:Anscheinend gibt's demnaechst 'ne neue Ladung.
"Laut Enthüllungsplattform Wikileaks wurden in Großbritannien, Kanada, Australien, Israel, Dänemark und Norwegen die Regierungen durch US-Vertreter über die Inhalte der vertraulichen Dokumente informiert, die den Internet-Aktivisten vermutlich vorliegen. Nach eigener Einschätzung könnte der US-Regierung Ärger ins Haus stehen, weil peinliche Details aus dem Schriftverkehr zwischen den US-Botschaften und Washington ans Tageslicht kommen könnten, berichtete die "Washington Post"."
Der Ärger ist hausgemacht, letztlich hält wikileaks den USA nur den Spiegel ihrer eigenen Verfehlungen vor. Aus der Angst heraus informiert man nun seine Partner. Ob man in den USA (ggf. für die Zukunft) verstanden hat, dass ein ehrlicher, offener Umgang mit seinen Freunden und Partnern das vermieden hätte?
Na, waere doch auch schlimm wenn das anders waere. Wobei es da schon weniger stimmige Meinungen dazu gibt.karl143 hat geschrieben:Man muß aber auch immer bedenken, das Obama zuerst einmal seinem Volk verpflichtet ist.
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