Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Diskussionen über die Schlagzeilen in den Medien

Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon karl143 » 28. Dezember 2010, 08:20

CD, man könnte den Eindruck gewinnen, du vertrittst hier das Weiße Haus. Der Status von Guantanamo ist mir schon klar. Ich wollte es nur nicht so deutlich schreiben, aber in Deutschland kann man sowas in Zeitungen lesen. Vielleicht im Gegensatz zu den USA, da halten ja noch viele Hawaii für Ausland. Das nur als OT. Tatsache ist, es wurden Menschen verschleppt. Und wenn jetzt KID hier angeführt wird, kann man nicht einfach die Schuld auf Deutschland schieben. Thomas, mache dir nichts vor - die USA handeln in vielen Fällen alles andere als Rechtsstaatlich. Diese ganze Hysterie nach dem 11.9. - was hat sie bisher gebracht? Ein Krieg im Irak, der mit falschen Informationen begründet wurde. Ein Krieg in Afganistan. Der den USA Milliarden von Dollar kostet, mal ganz abgesehen von vielen Toten, und den Toten in Ländern, die meinen aus Solidarität dort auch auftreten zu müssen. Bin Laden wurde in fast 10 Jahren nicht gefasst - dafür wurden sehr viele Rechte dermaßen eingeschränkt das in vielen Fällen von Überwachung gesprochen werden kann. Die USA haben es nicht geschafft in 10 Jahren eine demokratische Regierung in Afganistan zu installieren. Kurz gesagt, alles was bisher unternommen wurde, ist wirklich kläglich in die Hose gegangen. Sorry, aber für mich ist dieses Land nicht mehr das Land, welches hier mal in Westberlin die Demokratie verteidigt hat. Und wenn sich jetzt die Ministerin Clinton vor der Presse über die Justiz in Russland beschwert, dann sollte sie erst mal reinhören in die Forderungen von US-Politikern, was die zu Assange sagen.
karl143
 

Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 28. Dezember 2010, 10:03

Karl,
nimm erst mal 'nen Kaffe am morgen, bevor Du hier so wild losprustest
karl143 hat geschrieben:CD, man könnte den Eindruck gewinnen, du vertrittst hier das Weiße Haus.
Nein, mach ich nicht, ist nicht meine Linie. Bin aber schon lange genug hier (in den USA und in D), um inzwischen gruendlich-deutsche Ignoranz zu erkennen. Dabei sag ich nicht mal, das ich frueher da anderer Meinung war. Aber es heisst ja: Reisen bildet. Ich empfehl Dir das auch mal.

karl143 hat geschrieben:Der Status von Guantanamo ist mir schon klar. Ich wollte es nur nicht so deutlich schreiben, aber in Deutschland kann man sowas in Zeitungen lesen.
Schoen, dann frag ich mich warum's so schwer zu verstehen ist? (Siehe deine eigenen Ausfuehrungen unten)

karl143 hat geschrieben:Vielleicht im Gegensatz zu den USA, da halten ja noch viele Hawaii für Ausland.
Aha. Und wie oft warst Du schon auf Hawaii? Und wieviele Ami's kennst Du persoenlich, fuer die Hawaii tatsaechlich noch "Ausland" ist?

karl143 hat geschrieben:Tatsache ist, es wurden Menschen verschleppt.
Sicher, auch Goering, Jodl, Kaltenbrunner und Keitel wurden nach Nuernberg "verschleppt". Baader, Raspe und Meinhoff wurden nach Stammheim "verschleppt". Waren doch auch Menschen...

karl143 hat geschrieben:Und wenn jetzt KID hier angeführt wird, kann man nicht einfach die Schuld auf Deutschland schieben.
Hab ich net, lies nochmal.

karl143 hat geschrieben:Thomas, mache dir nichts vor - die USA handeln in vielen Fällen alles andere als Rechtsstaatlich.
So, so, da warte ich mal gespannt auf Beispiele. Erzaehl mal wie das war, mit der "alles andere als Rechtstaatlichkeit". Fang mal am besten damit an, zu erklaeren, um welche Territorialitaet es sich handelt, und welches Recht (nach deiner Meinung) darin zu gelten habe. Dann fuehr mal aus wo da was schief ging.

karl143 hat geschrieben: Diese ganze Hysterie nach dem 11.9. - was hat sie bisher gebracht?
Hysterie merkt man da nur in europaeischen Medien. Anscheinend fruchtet das...

karl143 hat geschrieben:Ein Krieg im Irak, der mit falschen Informationen begründet wurde.
Das stimmt, da geb' ich Dir recht. Zumindest mit den Informationen die Du warnehmen moechtest. Allerdings kratzt man (von US Seite) nicht die Kurve vor der Verantwortung die man da inzwischen hat, man versucht sein bestes. Vielleicht wird das sogar was, mal sehen.

karl143 hat geschrieben:Ein Krieg in Afganistan. Der den USA Milliarden von Dollar kostet,
Man hat gelernt -grade nach Kriegen in Europa, allerdings auch in Afgh.-, das man nach dem eigentlich militaerischen Sieg kein Vakuum hinterlassen darf. Das versucht man hier eben auch. Militaerisch haette man sich aus Afgh. schon vor 5 Jahren zurueckziehen koennen, sollte man das?

karl143 hat geschrieben:mal ganz abgesehen von vielen Toten, und den Toten in Ländern, die meinen aus Solidarität dort auch auftreten zu müssen.
Wenn sie nur "meinen" dies zu muessen dann sollten die nach meiner Meinung einfach nach Hause gehen. Was wollen die dort?

karl143 hat geschrieben:Bin Laden wurde in fast 10 Jahren nicht gefasst
Den kennen inzwischen die wenigsten seiner eigenen Anhaenger. Nur noch die Deutschen, geschichtsbewusst wie man dort ist...
Vielleicht hebt man sich den einfach fuer den 10ten Jahrestag auf, oder was auch immer. Rede (oder zumindest versuch's) mal mit 'nem devotem Muslim ueber Bin-Ladin, da gehen dir die Augen ueber. Naja, ist klar, geht net so einfach in Deutschland...
Ich hatte da immer vor seinem 2ten i.C. al-Zawahiri mehr Respekt, nachdem der tatsaechlich was in der Kirsche zu haben scheint. Der wurde allerdings auch schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen.

karl143 hat geschrieben:dafür wurden sehr viele Rechte dermaßen eingeschränkt das in vielen Fällen von Überwachung gesprochen werden kann.
Na, das ist aber schon schade, das dem in Deutschland so ist. Hier gibts sowas eher weniger, soweit ich weiss.

karl143 hat geschrieben:Die USA haben es nicht geschafft in 10 Jahren eine demokratische Regierung in Afganistan zu installieren.
Wie gesagt, das ist schade. Man versucht immer noch sein bestes. Wenn's nix wird, was kann man machen...

karl143 hat geschrieben:Sorry, aber für mich ist dieses Land nicht mehr das Land, welches hier mal in Westberlin die Demokratie verteidigt hat
Ich find ja gerade das damalige Verhalten eher klaeglich. Wurde uebrigens auch damals von anderen so empfunden. Allerdings ist Europa inzwischen da weniger im Focus, nachdem das Gefahren-Potential in Europa nicht mehr so extrem ist. Das das Verstaendniss dafuer in Europa eher begrenzt ist (nachdem man sich in Europa am liebsten mit sich selbst beschaeftigt), und von daher das Verstaendniss fehlt ist auch irgendwie verstaendlich. Genausowenig verstehen die Europaer (mit einem gewissen Tiefgang) was in Indien vorgeht, oder in China oder Brasilien, oder anderswo ausserhalb von Europa. Man macht den Europaern da allerdings keinen Vorwurf draus.

karl143 hat geschrieben:Und wenn sich jetzt die Ministerin Clinton vor der Presse über die Justiz in Russland beschwert, dann sollte sie erst mal reinhören in die Forderungen von US-Politikern, was die zu Assange sagen.
Welche Politiker? Palin? Die ist hier keine offizielle "Politikerin" mehr, und nochweniger eine Richterin (welche ein gefaelliges Urteil fuer 'nen Despoten faellt) - fuer 'nen Richter brauchts Grip's, ein Politiker braucht das net. Politiker duerfen hier uebrigens auch ihre Privatmeinung haben, auch wenn die manchmal nicht mit deiner Meinung uebereinstimmt.

Was soll man zu Assange sagen? Das er ein bigoter Looser ist, der 'nen gewaltigen Minderwertigkeitskomplex mit sich 'rumschleppt? Oder das er einfach ein wenig Groessenwahnsinnig geworden ist, und die Idee hinter Wikileaks fuer sein eigenes Auskommen verraten hat?

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon augenzeuge » 28. Dezember 2010, 14:20

CaptnDelta hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Wirklich? So wie Osama Bin Laden? Den man nicht bekommt....

Yikes, den Vergleich zu OBL hast aber *DU* losgetreten, nicht ich oder Sarah Palin, nur das wir das hier mal festhalten [laugh]
Joerg, sorry, aber der Vergleich hinkt nicht nur, der sitzt schon im Rollstuhl.

-Th



Ich habe kein Problem damit, Assange mal humorvoll mit OBL zu vergleichen. Letztlich ging es nur um die Frage, ob er zu fassen wäre. Nun, deine Erwähnung von Sarah Palin macht es wieder rund. [grins]

Ich hätte mir in meinem Leben nie vorstellen können, dass es ein Wüstensohn schaffen könnte, die USA 10 Jahre an der Nase herumzuführen.....und so richtig kann ich es immer noch nicht begreifen. Da gibt es sicher etwas, was wir nicht wissen, CD. Die unterschiedlichen Welten sind es nicht nur......
[denken]

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 28. Dezember 2010, 14:57

augenzeuge hat geschrieben:
CaptnDelta hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Wirklich? So wie Osama Bin Laden? Den man nicht bekommt....

Yikes, den Vergleich zu OBL hast aber *DU* losgetreten, nicht ich oder Sarah Palin, nur das wir das hier mal festhalten [laugh]
Joerg, sorry, aber der Vergleich hinkt nicht nur, der sitzt schon im Rollstuhl
...
Ich hätte mir in meinem Leben nie vorstellen können, dass es ein Wüstensohn schaffen könnte, die USA 10 Jahre an der Nase herumzuführen.....und so richtig kann ich es immer noch nicht begreifen. Da gibt es sicher etwas, was wir nicht wissen, CD. Die unterschiedlichen Welten sind es nicht nur......

Doch, ist schon moeglich. R-M-R versucht uns ja auch immer wieder mal zu erklaeren, das die NVA uebers Wochenende am Rhein gewesen waere. Ab Mitte der 70er eher unwarscheinlich, ab Ende der 70er unmoeglich. Aber man hat die in dem Glauben gelassen. Das grosse Erwachen kam dann im 1ten Golfkrieg 1990, als die (nach sowjetischer Struktur/Taktik operierenden) Iraker keinen Fuss mehr auf den Boden bekamen, und die sowj. Berater eher beklommen dreinschauten. Das "Geheimniss" ist hier einfach Triage - und keine Ideologie. Das trifft offensichtlich heutzutage genauso auf OBL zu. So einfach ist -fuer mich- die Erklaerung.

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon karl143 » 28. Dezember 2010, 15:01

Ich werde mich zu WikiLeaks hier nicht mehr äußern, da manche Menschen die Wahrheit gepachtet haben. Für mich ist das die Arroganz, welche gerade die Amerikaner in der Welt unbeliebt macht. Thomas, das gerade du mir Reisen empfiehlst finde ich nett, ist aber überflüssig. Ich war zwar noch nie in Südvietnam oder Indien kenne aber genug andere Länder. Trotzdem danke für den Ratschlag, er war aber überflüssig.
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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon augenzeuge » 28. Dezember 2010, 19:46

CaptnDelta hat geschrieben:Was soll man zu Assange sagen? Das er ein bigoter Looser ist, der 'nen gewaltigen Minderwertigkeitskomplex mit sich 'rumschleppt? Oder das er einfach ein wenig Groessenwahnsinnig geworden ist, und die Idee hinter Wikileaks fuer sein eigenes Auskommen verraten hat?
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Wird das etwa so in der US-Presse vermittelt? [shocked] Ein wenig erinnert mich die Argumentation an von Schnitzler. Muss man sich nicht die Frage stellen, wieso diese weltweiten Aktivitäten so ein von Minderwertigkeitsgefühlen geplagter Grössenwahnsinniger auslösen konnte. Glaubt man wirklich, er hätte das allein getan?

Das Sprichwort: Getroffene Hunde bellen, wurde wieder mal bestätigt. Wenn die Depeschen so normal waren, dann frage ich mich, ob die Beruhigungsbesuche von Frau Clinton überhaupt erforderlich waren. Eine einfache Depesche hätts sicher auch getan..... [flash]

Es ist doch wohl ganz eindeutig, dass A. wikileaks nicht verraten hat. Seine Leute stehen weiter hinter ihm und täglich werden es mehr Sympathisanten. Erkennt man daran wer die Kaution bezahlt hat. Verräter schrien doch nur US-Möchtegern-Politiker oder TV-Moderatoren.... manche wollten gleich ein Spezialkommando schicken um Herrn A. die Himmelfahrt zu ermöglichen.Und das wegen, wie du es sagst, eigentlichen harmlosen Depeschen.
Haben die das nicht richtig verstanden?

Übrigens, warum wird Bradley Manning die ganze Zeit in Einzelhaft gehalten? Was hat er denn so Schlimmes getan, was diese Art von psych. Folter so lange rechtfertigen kann. Es ging doch nur um ein paar harmlose Depeschen......oder doch nicht?

Hier mal ein Beitrag, der einiges klar stellt. Der die Depeschen zeigt. Und was dahinter steckt. Natürlich aus Deutschland.


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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon augenzeuge » 28. Dezember 2010, 20:13

CaptnDelta hat geschrieben: Von mir aus auch das sog. "collateral murder" video, wobei sogar die Leutchen im NVA-Forum dem Video nichts aussergewoehnliches beimessen konnten.


Nichts aussergewöhnliches?? Dann taugen sie noch weniger als ich dachte, wenn es so wäre. Und überhaupt, seit wann geben die eine Messlatte vor? Meine Fakten siehe unten.

CaptnDelta hat geschrieben:Aber wieso die Berichte aus Afgh, Irak, und die Botschaftsdepeschen? *Wenn* in diesen Depeschen tatsaechlich etwas waere, dann von mir aus auch.
Nur: Wo isses?
Was genau wirft man den wem vor, in diesen sogenannten "Verbrechen"??? Haste schon mal *EINE* dieser Depeschen im Original gelesen? Dann zeig mir mal bitte eine Originaldepesche, mit den Verbrechen/Vorwuerfen. (Und bitte nichts nachgekautes von Spiegel und Co.)
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Originaldepeschen im vorigen Video.

Schau mal, das hätte man gern verheimlicht.....


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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon S51 » 29. Dezember 2010, 03:28

CaptnDelta hat geschrieben:...PS: S51, nur so als Frage: was meinste denn was Dir passiert waere, wenn Du damals zu Ostblockzeiten dich als GAK fuer ein paar Jahre fuer die Ami's verpflichtest haettest, Dir dann der Boden unter den Fuessen zu heiss geworden und Richtung Westen getuermt waerest. Dann nach 3 Jahren faehrste auf Urlaub nach Prag oder Berlin. Was waer Dir da passiert?


Also, mal abgesehen davon, dass Fahnenflucht als Eidbruch irgendwie nicht als Handlungsvariante in mein Schema will. Ich hoffe, ich wäre dann nicht so megadäm..., ich meine intelligent und blauäugig gewesen. Man hätte mich sicherlich höchst nett und nachdrücklich zu Hause willkommen geheißen. Ich hätte den Boden der DDR vermutlich nicht mehr wieder verlassen. Nicht in diesem Leben. Oder es alternativ gewiss vermieden, ihn irgendwie zu betreten. Da die CSSR ein Auslieferungsabkommen mit der DDR hatte, auch nicht dort, nirgendwo im Warschauer Vertrag.
KID allerdings hielt sich eben nicht in den Staaten auf, er wurde in einem theoretisch souveränen Drittstaat weggefangen. Allerdings einem NATO-Staat. Ohne diesen zu fragen, ohne auch nur den Anschein eines halbwegs diplomatischen Verfahrens. Ohne Amtshilfe auch nur in Anspruch zu nehmen. Das könnte man schon eine Entführung nennen. Ziemlich egal, welche Staatsangehörigkeit er da hatte. Es war eben keine Festnahme auf amerikanischem Boden.
Und nein, Deutschland hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Natürlich könnte man sagen, dieser Mann war unserem Staat zumindest egal. Vermutlich sortierte unser Staat ihn eher noch als Gegner ein, eher als so manchen Fanatiker auf ganz anderen Ebenen. Aber ein Staat hat Pflichten gegenüber seinen Bürgern und davor hat unsere Bundesrepublik recht kleinlich und lange gekniffen. Das machte keinen souveränen Eindruck.
Wie es ihm heute geht? Ich weiß das nicht. Habe nur guten Tag gesagt.
S51
 

Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2011, 10:47

Wieder mal etwas Neues:
[b]
WikiLeaks behauptet: USA und Deutschland arbeiten an einem Spionagesatelliten

Glaubt man WikiLeaks-Dokumenten, entwickeln Deutschland und die USA einen leistungsstarken Satelliten, der der Spionage dienen soll.

Entsprechende Depeschen zwischen beiden Ländern wurden in einer norwegischen Zeitung veröffentlicht.

Getarnt sei das Projekt als Satellit für zivile Umweltzwecke. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln bestreitet aber eine derartige Entwicklung.

Was sagt dazu die US-Presse?

AZ
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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon karl143 » 4. Januar 2011, 22:18

Jörg,
die beschäftigen sich gerade mit den Schwulen Videos auf einem ihrer Flugzeugträger [laugh]

Mehr dazu hier: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... aeger.html
Da bleibt für WL nicht mehr viel Platz.
karl143
 

Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon karl143 » 5. Januar 2011, 13:49

Heute steht in der Zeitung, das der Kapitän Honors kein Kapitän auf dem Flugzeugträger mehr ist. Er wurde in den Innendienst versetzt. Ob er da jetzt weiter Filme drehen läßt ?
karl143
 

Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 7. Januar 2011, 06:03

augenzeuge hat geschrieben:Wieder mal etwas Neues:
[b]WikiLeaks behauptet: USA und Deutschland arbeiten an einem Spionagesatelliten
Glaubt man WikiLeaks-Dokumenten, entwickeln Deutschland und die USA einen leistungsstarken Satelliten, der der Spionage dienen soll.
Entsprechende Depeschen zwischen beiden Ländern wurden in einer norwegischen Zeitung veröffentlicht.
Getarnt sei das Projekt als Satellit für zivile Umweltzwecke. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln bestreitet aber eine derartige Entwicklung.
Was sagt dazu die US-Presse?
AZ


Mensch, Joerg, das ist aber jetzt grade ein sooo schoenes Beispiel wie daemlich die deutsche Presse da wieder ist, und auf alles reinfaellt was "wikileaks" heisst. Hatte das hier vom Leithammel der deutschen Medienkultur extra ausgeschnitten:
spiegel-wl-satellites.png


Was die US-Presse dazu sagt?
Kuck mal: http://www.spacenews.com/civil/germany-eyes-teaming-industry-for-satellite-system.html, Datum 16.09.2009, hochaktueller Schnee von gestern...
Mit einmal gurgeln haetten die beim Spiegel (oder Aftonbladet, das ist ja eher ein Revolverblatt, denen kann man sowas verzeihen) das sogar glatt auf 'nem Server einer deutschen Universitaet gefunden, und das mit vielen bunten Bildern: http://www.ifp.uni-stuttgart.de/phowo/presentations/150Eckhardt.pdf (kuck mal auf's Datum)

Naja, die deutschen Medien, was soll's, eine Luftnummer nach der anderen...
Wobei, langsam wird's anscheinend sogar denen peinlich oder zu bloed, es wird immer duenner was da kommt.

Wikileaks ist inzwischen nur die Geldmaschine fuer Assange und seine Escapaden. Wenn er WL wirklich ernsthaft betreiben wuerde, dann haette er sich lange schon zurueckgezogen (wie man dies von jedem vernuenftigen Vorstand erwarten wuerde).

Seine ehemaligen Weggefaehrten basteln inzwischen z.B. an openleaks. Cryptome hat sich schon laenger abgewendet (da gibts uebrigens ein paar interessante emails zu Assange von Anfang letzten Jahres und 2009, lange bevor Assange bekannt wurde), FAS nun entgueltig auch. Inzwischen glaub ich fast wirklich das Assange von PNAC oder aehnlichem ferngesteuert wird, um Europaern etwas Weltpolitik nahezubringen. Wenn man die gleichen DoS-Depeschen einfach auf die state.gov webseite gestellt haette, dann haette sich keiner drum gekuemmert. So wird's wenigstens gelesen.
Schade, eigentlich 'ne schoene Verschwoerungstheorie.

-Th
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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 7. Januar 2011, 06:07

karl143 hat geschrieben:Vielleicht im Gegensatz zu den USA, da halten ja noch viele Hawaii für Ausland.

karl143 hat geschrieben:Für mich ist das die Arroganz...

Allerdings.

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 7. Januar 2011, 06:52

S51 hat geschrieben:
CaptnDelta hat geschrieben:...PS: S51, nur so als Frage: was meinste denn was Dir passiert waere, wenn Du damals zu Ostblockzeiten dich als GAK fuer ein paar Jahre fuer die Ami's verpflichtest haettest, Dir dann der Boden unter den Fuessen zu heiss geworden und Richtung Westen getuermt waerest. Dann nach 3 Jahren faehrste auf Urlaub nach Prag oder Berlin. Was waer Dir da passiert?


Also, mal abgesehen davon, dass Fahnenflucht als Eidbruch irgendwie nicht als Handlungsvariante in mein Schema will. Ich hoffe, ich wäre dann nicht so megadäm..., ich meine intelligent und blauäugig gewesen.
Naja, ganz so einseitig war's auch nicht, da hat man auf oestlicher Seite ganz schoen nachgeholfen, da hatte KID wenig Chancen.

S51 hat geschrieben:KID allerdings hielt sich eben nicht in den Staaten auf, er wurde in einem theoretisch souveränen Drittstaat weggefangen. Allerdings einem NATO-Staat. Ohne diesen zu fragen, ohne auch nur den Anschein eines halbwegs diplomatischen Verfahrens. Ohne Amtshilfe auch nur in Anspruch zu nehmen.
Richtig. Und jetzt lies dir mal das Truppenstatut durch. Da steht nix von Diplomatie, und die Amtshilfe ist eine Kann-Bestimmung, die angefordert werden kann (und dann auch gegeben werden sollte), jedoch nicht angefordert werden *muss*.

Uebrigens ist mir das Vorgehen beim damaligen Zustand der oestlichen Polizei ziemlich verstaendlich, nachdem diese doch recht stark von den Leutchen aus KID's Verein unterlaufen waren. Die Berliner Polizei da einzubeziehen haette das gleiche bedeutet als die Aktion abzublasen. Wenn es sich um die Muenchner oder von mir aus Hamburger Polizei gehandelt haette, dann waer man da sicher anders vorgegangen. In Berlin, 1991? Yeah, right...
Man hat allerdings schon alle juristischen Moeglichkeiten ausgeschoepft. So z.B. hat man mit der Festnahme gewartet, bis Ost-Berlin (also seine Residenz) Nato-Gebiet wurde - obwohl man schon viel laenger wusste wo er zu greifen war. Ganz so einfach gings dann doch nicht.

Andersrum wuerde ein Schuh draus, KID haette sich der Berliner Polizei stellen koennen (er hat die OSI-Leute schon ein paar Tage vor seiner Haustuer gesehen), dann haette man da sicher fuer ein paar Tage diplomatische Verwicklung gespielt. Im Endeffekt waer's das gleiche Resultat gewesen, die Jurisdiktion lag bei den Ami's, die hatten einfach die "aelteren Rechte" an ihm.

S51 hat geschrieben:Das könnte man schon eine Entführung nennen. Ziemlich egal, welche Staatsangehörigkeit er da hatte. Es war eben keine Festnahme auf amerikanischem Boden.
Nein, lies nochmal. Auch die deutschen BW'ler koennten in El Paso einen fahnenfluechtigen deutschen Nato-Soldaten einfangen und nach Deutschland bringen, ohne irgendwen hier konsultieren zu muessen.

S51 hat geschrieben:Und nein, Deutschland hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Natürlich könnte man sagen, dieser Mann war unserem Staat zumindest egal. Vermutlich sortierte unser Staat ihn eher noch als Gegner ein, eher als so manchen Fanatiker auf ganz anderen Ebenen. Aber ein Staat hat Pflichten gegenüber seinen Bürgern und davor hat unsere Bundesrepublik recht kleinlich und lange gekniffen. Das machte keinen souveränen Eindruck.
Wobei das mit dem "Buerger" ja wohl auch eher nicht so recht in den Kontext hier passt.

S51 hat geschrieben:Wie es ihm heute geht? Ich weiß das nicht. Habe nur guten Tag gesagt.
Wollte nur wissen ob er jetzt in D wohnt, und ob er endlich legal dort sein darf (also nicht nur als Tourist).

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 7. Januar 2011, 10:16

augenzeuge hat geschrieben:
CaptnDelta hat geschrieben:Was soll man zu Assange sagen? Das er ein bigoter Looser ist, der 'nen gewaltigen Minderwertigkeitskomplex mit sich 'rumschleppt? Oder das er einfach ein wenig Groessenwahnsinnig geworden ist, und die Idee hinter Wikileaks fuer sein eigenes Auskommen verraten hat?
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Wird das etwa so in der US-Presse vermittelt? Ein wenig erinnert mich die Argumentation an von Schnitzler.
Nein, das sagt einem etwas Recherche, der gesunde Menschenverstand, oder auch das von dir eingestellte Video aus den deutschen Medien.

augenzeuge hat geschrieben:Muss man sich nicht die Frage stellen, wieso diese weltweiten Aktivitäten so ein von Minderwertigkeitsgefühlen geplagter Grössenwahnsinniger auslösen konnte. Glaubt man wirklich, er hätte das allein getan?
Nein, er hatte das Glueck, das Manning einfach duemmer ist als es die Polizei erlauben sollte. Die "weltweiten Aktivitaeten" sind nix anderes als ein Sturm im Wasserglas (und fuer manchen ein schoenes corpus, sich wieder mal in den Medien zu profilieren).

augenzeuge hat geschrieben:Das Sprichwort: Getroffene Hunde bellen, wurde wieder mal bestätigt. Wenn die Depeschen so normal waren, dann frage ich mich, ob die Beruhigungsbesuche von Frau Clinton überhaupt erforderlich waren. Eine einfache Depesche hätts sicher auch getan.....
wann hat die denn das letzte mal ueber WL gebellt? Im Endeffekt isse ja, als Secretary of State, fuer die letzte Ladung Leaks verantwortlich. Von daher kann die einfach nur verlieren: Wenn die nix gesagt oder getan haette, dann haettest Du das Argument einfach umgedreht und sie der "Heimlichtuerei" und "Arroganz" beschuldigt.

augenzeuge hat geschrieben:Es ist doch wohl ganz eindeutig, dass A. wikileaks nicht verraten hat. Seine Leute stehen weiter hinter ihm und täglich werden es mehr Sympathisanten. Erkennt man daran wer die Kaution bezahlt hat.
Mach dich mal bitte schlau wer da tatsaechlich bezahlt, und mach dich mal bitte schlau was hinter den Kulissen passiert (guck z.B. mal in dieses Chat log. Sollte dich an an einen gewissen "Koenig" erinnern der sich vor nicht allzulanger Zeit genauso aufgefuehrt hat).
Die, die sich schon jahrelang mit Geheimhaltung und der Bekaempfung dieser auseinadergesetzt haben, teilen da nicht deine etwas naive Begeisterung. Allerdings hat Assange ja das ganze recht gut inszeniert. Der Folgeschaden bleibt trotzdem unermesslich.

augenzeuge hat geschrieben:Verräter schrien doch nur US-Möchtegern-Politiker oder TV-Moderatoren.... manche wollten gleich ein Spezialkommando schicken um Herrn A. die Himmelfahrt zu ermöglichen.Und das wegen, wie du es sagst, eigentlichen harmlosen Depeschen. Haben die das nicht richtig verstanden?
Ich hab' nie behauptet das es hier keine Idioten gibt. Man kann die allerdings recht gut ignorieren.

augenzeuge hat geschrieben:Übrigens, warum wird Bradley Manning die ganze Zeit in Einzelhaft gehalten? Was hat er denn so Schlimmes getan, was diese Art von psych. Folter so lange rechtfertigen kann. Es ging doch nur um ein paar harmlose Depeschen......oder doch nicht?
Bei ihm gehts um Geheimnisverrat, die Depeschen waren klassifiziert. Ausserdem war er vereidigter Militaerangehoeriger (das macht hier einen Unterschied, warscheinlich in Deutschland nicht einfach zu verstehen...).

Allerdings offenbart deine Fragestellung im Umkehrschluss den Grund, woran deine Argumentation zur Fallacy wird: "Wenn etwas geheim ist, muss es auch etwas schlechtes enthalten, sonst waere es nicht geheim". Verstaendlich, allerdings unlogisch.

augenzeuge hat geschrieben:Hier mal ein Beitrag, der einiges klar stellt. Der die Depeschen zeigt. Und was dahinter steckt. Natürlich aus Deutschland.

Danke fuer den Beitrag. Genau auf diese arrogante Art von Assange ("this is not an interesting question"), in welchem er genau der gleichen Fragestellung ausweicht, wollte ich hinweisen!!! Haette ich ehrlich gesagt vom ZDF nicht erwartet. Ich kenn den Kerl schon etwas laenger (nicht persoenlich, durch andere), von daher bin ich da nicht so ueberrascht. Allerdings die Depesche - war leider aus dem Afgh.-Krieg, keine aus dem Aussenministerium (wo Frau Clinton zustaendig waere), wo wir nun alle immer noch gespannt auf die "Verbrechen" warten. Auch hat der liebe Moderator das Ding leider net ganz vorgelesen, sondern nur die Ueberschrift. Was solls?
Apropos "Verbrechen", schau dazu nochmal das Video an. Danke dafuer, anscheinend ist nicht alle Hoffnung verloren!

augenzeuge hat geschrieben:
Bin mir net sicher was dieses Video sollte. Ist irgendjemands Privatmeinung (recht naiv, mMn), kein Originaldokument.

augenzeuge hat geschrieben:
CaptnDelta hat geschrieben: Von mir aus auch das sog. "collateral murder" video, wobei sogar die Leutchen im NVA-Forum dem Video nichts aussergewoehnliches beimessen konnten.
Nichts aussergewöhnliches?? Dann taugen sie noch weniger als ich dachte, wenn es so wäre. Und überhaupt, seit wann geben die eine Messlatte vor? Meine Fakten siehe unten.
Naja, das mit deinen "Fakten" ist ja eben das traurige. Da waren die Leutchen (zumindest die meisten) im NVA-Forum schon ein bisserl fichelanter, die haben zumindest das "Original"-Video von 39 Minuten Laenge gefunden und angeschaut, anstatts die verrissenen 7 Minuten in dem ZDF-Video mit entscheidenden Auslassungen und fragwuerdigen Uebersetzungen/Kommentaren. Zum anderen sind viele dort Soldaten, welche sich warscheinlich eher in die Situation versetzen konnten.

augenzeuge hat geschrieben:
CaptnDelta hat geschrieben:Aber wieso die Berichte aus Afgh, Irak, und die Botschaftsdepeschen? *Wenn* in diesen Depeschen tatsaechlich etwas waere, dann von mir aus auch.
Nur: Wo isses?
Was genau wirft man den wem vor, in diesen sogenannten "Verbrechen"??? Haste schon mal *EINE* dieser Depeschen im Original gelesen? Dann zeig mir mal bitte eine Originaldepesche, mit den Verbrechen/Vorwuerfen. (Und bitte nichts nachgekautes von Spiegel und Co.)
-Th
Originaldepeschen im vorigen Video.
Echt, zeig mal? Oder meinst Du den Beitrag wo der Typ die Ueberschrift eine der Depeschen stottert? Sorry, das war armseelig (das Stottern mein ich), allerdings ist das *kein* Verbrechen. Was der da vorliesst, ist die Dokumentation eines hinterhaeltigen Angriffs auf Zivilisten und Polizei.
Allerdings gehts mir jetzt - in Bezug auf die Botschaftsdepeschen - immer noch wie den Reportern in deinem Video, der Assange nach den "Verbrechen" fragt: Wo isses?

augenzeuge hat geschrieben:Schau mal, das hätte man gern verheimlicht.....

Das Problem ist hier eher: Was wird *dir in diesem Video* verheimlicht? Das WL-"Original" war 39 Minuten lang, gibts auch noch irgend wo im Netz. Da koennte man ein paar mehr Zusammenhaenge ableiten, wenn man sich das anschauen wuerde.

Allerdings ist genau dieses sogenannte "Original"-WikiLeaks-Video manipuliert, es fehlen gute 20 Minuten, und diese waeren ziemlich entscheidend. Einige Szenen bewegen sich schneller als im Original, interessanterweise sind dies genau die Bilder in welchem die Waffen der "Zivilisten" zu sehen sind. Komisch, oder? Ausserdem hat Assange (nach meinen Infos) auch noch die 2 Stunden vorher. Warum werden die nicht veroeffentlicht? Von daher ist dein Video Medien-Manipulation im Quadrat, erst durch WikiLeaks, dann durch die Redaktion. Vor diesem Hintergrund sollte man auch die Aussage von Robert Gates verstehen: Der kennt eben das *ganze* Video.

Fuer die Depeschen ergibt sich ein aehnliches Bild, auch hier wurden schon Manipulationen gefunden. Interessanterweise sind dies immer Auslassungen von "amends".

Nachdem uns allerdings Assange erzaehlen will, das *alles* im Original veroeffentlicht wird (siehe dein Video, ab 3:40), und diese Art von Manipulationen eher dilletantisch sind, erlischt jede Glaubwuerdigkeit von Assange. Das Konzept ist jedoch klar: Manipulation durch Auslassung, da kann man spaeter zurueckrudern wenn's auffliegt und sich auf "technische Probleme" berufen.

-Th

PS: http://cryptome.org/0003/wikileaks-rip.htm, Youngs Schreibstil ist nicht einfach zu lesen, allerdings stimme ich seinem assessment zur Situation um Wikileaks/Assange volkommen zu.
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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon S51 » 7. Januar 2011, 11:46

CaptnDelta hat geschrieben:[...(1) ...Naja, ganz so einseitig war's auch nicht, da hat man auf oestlicher Seite ganz schoen nachgeholfen, da hatte KID wenig Chancen...

S51 hat geschrieben:...(2)...KID allerdings hielt sich eben nicht in den Staaten auf, er wurde in einem theoretisch souveränen Drittstaat weggefangen. Allerdings einem NATO-Staat. Ohne diesen zu fragen, ohne auch nur den Anschein eines halbwegs diplomatischen Verfahrens. Ohne Amtshilfe auch nur in Anspruch zu nehmen.
Richtig. Und jetzt lies dir mal das Truppenstatut durch. Da steht nix von Diplomatie, und die Amtshilfe ist eine Kann-Bestimmung, die angefordert werden kann (und dann auch gegeben werden sollte), jedoch nicht angefordert werden *muss*.

(3)...Uebrigens ist mir das Vorgehen beim damaligen Zustand der oestlichen Polizei ziemlich verstaendlich, nachdem diese doch recht stark von den Leutchen aus KID's Verein unterlaufen waren. Die Berliner Polizei da einzubeziehen haette das gleiche bedeutet als die Aktion abzublasen. Wenn es sich um die Muenchner oder von mir aus Hamburger Polizei gehandelt haette, dann waer man da sicher anders vorgegangen. In Berlin, 1991? Yeah, right...
Man hat allerdings schon alle juristischen Moeglichkeiten ausgeschoepft. So z.B. hat man mit der Festnahme gewartet, bis Ost-Berlin (also seine Residenz) Nato-Gebiet wurde - obwohl man schon viel laenger wusste wo er zu greifen war. Ganz so einfach gings dann doch nicht.
...-Th


1. Da bringe aber bitte meine Meinung nicht nur halb. Inwiefern hat denn der Osten nachgeholfen, dass KID letztendlich durch seine ehemaligen Brötchengeber kassiert werden konnte?
2. Das Truppenstatut hebt die Souveränität eines anderen Staates auf? So dass man einfach rüber kann und dort militärisch bzw. militärpolizeilich tätig werden kann? Autsch, nicht sehr souverän, die Bundesrepublik. Das hat was von Banana. Das hätte analog selbst in der DDR kräftigen Ärger gegeben bis hin zur (kurzzeitigen) Festsetzung bei dem Versuch, die DDR zu verlassen. Selbst wenn das Truppenstatut solche Handlungen zuläßt, steht immer noch die Frage, wieso sich die Bundesrepublik so etwas bieten läßt.
Und sorrry, nach dem Recht der Bundesrepublik kann man so etwas schon als Entführung sehen. Oder hebt das Truppenstatut etwa StPO und StGB auf?
3. Die Berliner Polizei hatte zwar sicher noch manchen Ehemaligen in ihren Reihen aber keinen in leitenden Stellungen. Maximal Schichtführer. Die anderen aus den Reihen der Volkspolizei waren da alle schon entlassen oder zurückgestuft wie auch die normalen Wachtmeister. Ich habe ja seinerzeit auch wieder als Hauptwachtmeister begonnen.
Von daher halte ich eine Gefährdung dieser Aktion für extrem unwahrscheinlich, auch, weil ich nicht wüßte, wie so jemand ohne Logistik noch hätte aktiv werden können. Obwohl andererseits eben dieses Argument aus geheimdienstlicher Sicht natürlich etwas für sich hat (Risikominimierung).

Man kann es natürlich drehen und wenden. Bundesdeutsche Feldjäger können sicherlich nicht einfach ohne Kenntnis der örtlichen Behörden in die Staaten fliegen, nach el. Paso und dort Fahnenflüchtige festnehmen, verhaften und standepede einfach aus den Staaten heraus und in die Bundesrepublik schaffen. Doch lasse ich mich gerne belehren.
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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon augenzeuge » 7. Januar 2011, 12:29

[hallo]
Na, CD, nachdem du nicht nur nachrichtenreif meinen Text (pass auf, du bekommst noch einen Job als Regierungssprecher, wenn du so weiter machst) [flash] , sondern auch die Videos gut selektiert, und auch deiner Meinung nach entsprechend beantwortet hast, kann man also folgendes zusammenfassen:

1.Es mangelt der deutschen, generell der europäischen Presse, am gesunden Menschenverstand, die Recherchen sind nicht nur weltfremd, wobei die Weltsicht eh mit Vorsicht zu genießen ist, wenn sie nicht aus USA kommt, ja sie ist nicht nur antiamerikanisch, sondern sogar teilweise noch manipuliert.

2. Der vereidigte Militärangehörige Manning, der deiner Meinung "dümmer als die Polizei agierte" sitzt zurecht dauerhaft in Einzelhaft. Selbst McCain spricht hier von Folter. Die Gründe liegen in der amerikanischen Rechtssituation, die scheinbar zu schwer verständlich für die schwach ausgebildeten Reporter aus Europa ist. Immerhin hat er nur harmlose Depeschen verraten...

3. Man könnte sich auch die Frage stellen, wer denn an der Nase herumgeführt wird. Man versucht in der US-Presse mit viel Geschick Militärvideos inhaltlich als völlig normal darzustellen, es soll scheinbar niemand merken, das dieses Video selbst nie veröffentlich werden sollte. Also, nicht fragen: Wo isses! Wenn man im Glashaus sitzt, kann man das Glas manchmal nicht sehen, wenn es gut geputzt wurde... Naja, man erschiesst auch nur die falschen Leute. Wenn diese angeblich Waffen hatten, dann ist es auch interessant, warum die dann später weg waren? Der Reporter von Reuters war dann auch am falschen Ort.......Passiert eben. Verstehen eh nur Soldaten. Man muss es nicht falsch übersetzen, die Untertitel sind doch auf englisch. Reichen die nicht für eine Meinungsbildung?

4. Ein hinterhältiger Angriff auf Zivilisten ist kein Verbrechen....in deinem Sinne.

5.Das Video, mit dem du nix anfangen kannst, ist nicht nur eine unbedeutende Privatmeinung. Das erkennt man, wenn man das Ende gesehen hat....oder die Infos zum Video liest. Hier werden Fakten der Weltpresse zusammengefasst.....aber das muss nix bedeuten. Sind nur Visionen. Eigentlich war doch gar nix los. Ob da jemand ins Wasserglas bläst?

6. Ich bin nicht unbedingt von Assange restlos begeistert, mehr bin ich über den Umgang mit ihm bzw. seiner Taten in einem demokratischen Land enttäuscht. Klar hat er Fehler gemacht, aber das kann auch eine Gläubigkeit gegenüber Domscheit-Berg nicht begründen, wie es dein Chatlog möchte.

7. Es ist einfach so, dass es eine moralische Pflicht für gewisse Veröffentlichungen von Fehlentscheidungen von Vertretern demokratischer Staaten geben muss. Hier müssen wohl einige Leute noch sensibilisiert werden....
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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 8. Januar 2011, 12:51

Hi S51...
S51 hat geschrieben:
CaptnDelta hat geschrieben:[...(1) ...Naja, ganz so einseitig war's auch nicht, da hat man auf oestlicher Seite ganz schoen nachgeholfen, da hatte KID wenig Chancen...

1. Da bringe aber bitte meine Meinung nicht nur halb. Inwiefern hat denn der Osten nachgeholfen, dass KID letztendlich durch seine ehemaligen Brötchengeber kassiert werden konnte?
Mein Kommentar war in Bezug auf deinen Kommentar "megadäm..., ich meine intelligent und blauäugig". Da hatte KID wenig Chancen, aus genannten Gruenden (und ich werd' das hier nicht weiter ausfuehren, das soll er besser selber machen). Er war nicht von Anfang an ein "Glaubensbruder", auch wenn das oft erzaehlt wird.

S51 hat geschrieben:2. Das Truppenstatut hebt die Souveränität eines anderen Staates auf? So dass man einfach rüber kann und dort militärisch bzw. militärpolizeilich tätig werden kann? Autsch, nicht sehr souverän, die Bundesrepublik. Das hat was von Banana. Das hätte analog selbst in der DDR kräftigen Ärger gegeben bis hin zur (kurzzeitigen) Festsetzung bei dem Versuch, die DDR zu verlassen. Selbst wenn das Truppenstatut solche Handlungen zuläßt, steht immer noch die Frage, wieso sich die Bundesrepublik so etwas bieten läßt.
Das Truppenstatut betrifft fremde Truppen auf fremden Gebiet. Wo auch immer man hier "Souveraenitaet" festmachen moechte haengt vom Beobachtungswinkel ab. Es betrifft auch nicht alle Straftaten, sondern nur eine bestimmte Qualitaet. Nur als Beispiel: Eine Vergewaltigung waere was anderes als Spionage (wie gesagt, dies war ein Beispiel, keine Unterstellung).

Zu deinem Vergleich: Du wirst mir nicht ernsthaft erzaehlen wollen, das z.B. die sowjet. Militaerkommandatur bei Spionageverdacht einer ihrer in der Koenigsbrucker Landstrasse in Dresden wohnenden Offiziere erst im VPKA Dresden-Neustadt angefragt haette, ob man diesen festnehmen duerfte...

S51 hat geschrieben:Und sorrry, nach dem Recht der Bundesrepublik kann man so etwas schon als Entführung sehen. Oder hebt das Truppenstatut etwa StPO und StGB auf?
Fuer gewisse Straftaten: ja (und setzt dafuer die Bestimmungen des entsendenden Staates ein). Fuer andere Straftaten: Nein. Am besten mal selber durchgehen: http://www.abg-plus.de/abg2/ebuecher/abg_all/index.htm

S51 hat geschrieben:3. Die Berliner Polizei hatte zwar sicher noch manchen Ehemaligen in ihren Reihen aber keinen in leitenden Stellungen. Maximal Schichtführer. Die anderen aus den Reihen der Volkspolizei waren da alle schon entlassen oder zurückgestuft wie auch die normalen Wachtmeister. Ich habe ja seinerzeit auch wieder als Hauptwachtmeister begonnen.
Von daher halte ich eine Gefährdung dieser Aktion für extrem unwahrscheinlich, auch, weil ich nicht wüßte, wie so jemand ohne Logistik noch hätte aktiv werden können. Obwohl andererseits eben dieses Argument aus geheimdienstlicher Sicht natürlich etwas für sich hat (Risikominimierung).
Bin mir sicher, das unter den heutigen Bedingungen (oder wenn man damals mehrere Leute wie dich in den eigenen Reihen gehabt haette) man dies anders bewerkstelligt haette. Allerdings wieder mal viele Konjunktiv's.

S51 hat geschrieben:Man kann es natürlich drehen und wenden. Bundesdeutsche Feldjäger können sicherlich nicht einfach ohne Kenntnis der örtlichen Behörden in die Staaten fliegen, nach el. Paso und dort Fahnenflüchtige festnehmen, verhaften und standepede einfach aus den Staaten heraus und in die Bundesrepublik schaffen. Doch lasse ich mich gerne belehren.
Siehe oben. Natuerlich ist dies moeglich. Es stellt sich allerdings die Frage nach dem Sinn.

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2011, 14:25

CaptnDelta hat geschrieben:
S51 hat geschrieben:Man kann es natürlich drehen und wenden. Bundesdeutsche Feldjäger können sicherlich nicht einfach ohne Kenntnis der örtlichen Behörden in die Staaten fliegen, nach el. Paso und dort Fahnenflüchtige festnehmen, verhaften und standepede einfach aus den Staaten heraus und in die Bundesrepublik schaffen. Doch lasse ich mich gerne belehren.
Siehe oben. Natuerlich ist dies moeglich. Es stellt sich allerdings die Frage nach dem Sinn.

-Th


Sorry, ich bin deinen Text durchgegangen, Thomas, aber eine Bestätigung hierfür habe ich nicht gefunden. Es mag sein, dass es möglich ist, aber doch nur unter Kenntnis einiger Behörden.....oder habe ich etwas überlesen?
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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2011, 19:46

Jetzt weiß ich, warum wikileaks für uns nicht gut ist..... [wink]

Wir bekommen einfach ein Übermaß an Information..... [grins]



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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon S51 » 9. Januar 2011, 16:05

CaptnDelta hat geschrieben:...
Zu deinem Vergleich: Du wirst mir nicht ernsthaft erzaehlen wollen, das z.B. die sowjet. Militaerkommandatur bei Spionageverdacht einer ihrer in der Koenigsbrucker Landstrasse in Dresden wohnenden Offiziere erst im VPKA Dresden-Neustadt angefragt haette, ob man diesen festnehmen duerfte...

...


Das wäre auf die Umstände angekommen. Eine Verfolgung auf frischer Tat war ohne vorherige Information möglich. Dann war diese umgehend nachzuholen. Ob sich die Führung des KGB oder der GSSD über unseren Protest sonderlich beeindruckt gezeigt hätten, weiß ich nicht. Eine Festnahme eines Offiziers oder anderen Militärangehörigen außerhalb des Garnisionsbereiches (der ist allerdings größer als die Umfriedung und umfasste auch die regulären Offizierswohnungen) wegen einer zurückliegenden Tat war ohne Kenntnis der DDR-Seite nicht rechtens und hätte massiven Ärger bedeutet. So etwas war durch uns (Polizei) oder das MfS zu erledigen (habe ich selbst einige Male gemacht, vor allem bei Diebstahlsdelikten). Die GSSD stand dann allenfalls Gewehr bei Fuß und hat uns dann die Leute abgenommen.
Nein, sie hätten nicht im VPKA nachgefragt, sondern in der BV des MfS und die hätten dann ihre Leute in die Spur gebracht und uns von der VP über eine bevorstehende Aktion informiert, damit wir diese nicht womöglich unterbinden. Da diese Wohnungen aber zum Garnisionsbereich gehörten, hätte in der Verfolgung auf frischer Tat auch ein sofortiger Zugriff erfolgen können. Vorher wären aber VP und MfS in Stellung gebracht worden, um eine weitere Flucht bei einem Schiefgehen der Festnahme zu unterbinden. Das aber wäre ohne vorheriges OK eben nicht gegangen. Der Spionageverdacht allerdings wäre nicht genannt worden. Stattdessen Fahnenflucht oder irgendeine "schwere Straftat".
Nein, so ganz souverän war die DDR ja auch nicht, wollte ich auch nicht behaupten. Was aber die Greifer der MP hier damals in der Bundesrepublik abgezogen haben, das wäre so hier umgekehrt nicht gut ausgegangen.
S51
 

Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 13. Januar 2011, 11:30

S51 hat geschrieben:
CaptnDelta hat geschrieben:...
Zu deinem Vergleich: Du wirst mir nicht ernsthaft erzaehlen wollen, das z.B. die sowjet. Militaerkommandatur bei Spionageverdacht einer ihrer in der Koenigsbrucker Landstrasse in Dresden wohnenden Offiziere erst im VPKA Dresden-Neustadt angefragt haette, ob man diesen festnehmen duerfte...
Das wäre auf die Umstände angekommen. Eine Verfolgung auf frischer Tat war ohne vorherige Information möglich. Dann war diese umgehend nachzuholen...
Danke fuer die Ausfuehrungen. Mein Beispiel war warscheinlich etwas zu einfach gestrickt. Fuer "normale" Straftaten im Gastland (Diebstahl, Vergewaltigung, Totschlag, ...) gilt dieser besagte Artikel auch nicht sondern das lokale Recht, wie sich dies auch in Gerichtsverfahren (z.B. Japan, Korea) schon mehrmals ergab.
Der spezielle Fall ergibt sich aus bestimmten Straftaten, welche gegenueber dem *entsendendem* Land gelten - egal was die Rechtslage im Sendeland. Uebrigens wurde dagegen soweit ich weiss auch kein Einspruch erhoben (waere warscheinlich sinnlos gewesen), Verteidigung beruhte eher aufgrund eines anderen, US-internen Rechtskonstrukts das man in Deutschland (nach meinem Wissen) nicht genauso kennt.

augenzeuge hat geschrieben:
CaptnDelta hat geschrieben:
S51 hat geschrieben:Man kann es natürlich drehen und wenden. Bundesdeutsche Feldjäger können sicherlich nicht einfach ohne Kenntnis der örtlichen Behörden in die Staaten fliegen, nach el. Paso und dort Fahnenflüchtige festnehmen, verhaften und standepede einfach aus den Staaten heraus und in die Bundesrepublik schaffen. Doch lasse ich mich gerne belehren.
Siehe oben. Natuerlich ist dies moeglich. Es stellt sich allerdings die Frage nach dem Sinn.
Sorry, ich bin deinen Text durchgegangen, Thomas, aber eine Bestätigung hierfür habe ich nicht gefunden. Es mag sein, dass es möglich ist, aber doch nur unter Kenntnis einiger Behörden.....oder habe ich etwas überlesen?
Bin mir net sicher was Du gelesen hast, das was man auf der NATO-Seite lesen kann ist fuer mich relativ eindeutig (eine "kann" Bestimmung, welche die lokalen Behoerden jedoch in die Pflicht nimmt, falls diese angefordert werden)

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon augenzeuge » 13. Januar 2011, 19:41

Der Spass geht weiter..... [blush]

Die Bank of America zittert vor Wikileaks

http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehm ... -wikileaks

Schaun mer mal was rauskommt.....sicher etwas was man eh schon wusste...bzw. dann vorgibt gewusst zu haben. [denken]
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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 13. Januar 2011, 23:55

augenzeuge hat geschrieben:Der Spass geht weiter..... [blush]
Die Bank of America zittert vor Wikileaks
http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehm ... -wikileaks
Schaun mer mal was rauskommt.....sicher etwas was man eh schon wusste...bzw. dann vorgibt gewusst zu haben. [denken]

Na, die "Zeit" mal wieder hinter der Zeit? [laugh]
Das ganze ist schon seit fast 1 1/2 Jahren im Gespraech (und wurde auch hier vor 6 Wochen oder so wieder mal aufgewaermt).
Bezeichnend allerdings der Artikel: Die "Fakten" zur BofA hat die "Zeit" praktisch komplett aus dem (eher schlechten) deutschen WP-Artikel abgekupfert - mit all seinen Unrichtigkeiten. Und ja, der "massive Wertverlust der Aktien" ueber die letzten Monate... [flash]

Soviel mal (wieder) zur deutschen "Qualitats-Journallie". [wink]

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon augenzeuge » 14. Januar 2011, 17:11

Richtig, man spricht über die Vergangenheit....sagte ich das nicht? [laugh]

Was, 1,5 Jahre zittert die Bank schon? Damals kannte man Assange doch gar nicht. Das mit dem Aktienkurs ist schwach, keine Frage, das ist nicht aktuell. Also nur ein Sturm im Wasserglas? Die Zukunft wirds zeigen.

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 17. Januar 2011, 02:25

augenzeuge hat geschrieben:Was, 1,5 Jahre zittert die Bank schon?
Ja, die koennen sich bald nicht mehr laenger halten, vor lauter "zittern". Die computerweek hatte im Sommer oder Herbst 2009 diese Ankuendigung schon "enthuellt". Uebrigens wurde auch schon laenger die Ankuendigung eines neuen Videos "enthuellt', vom Video selbst jedoch keine Spur. Und wenn man mit der momentanen Rate von 20-30 State-Depeschen pro Tag weitermacht, dann koennen wir uns die naechsten 25 jahre vor "Enthuellungen" kaum retten.

augenzeuge hat geschrieben:Damals kannte man Assange doch gar nicht.
*Du* vielleicht nicht. Ich kenn den Typen (virtuell) seit 14 Jahren, erst von der cypherpunk mailing-liste, spaeter dann von den FreeBSD-Listen. Der war damals die gleiche Luftnummer wie heute, z.B. als es um den nntp port ging. Google mal nach "proff@iq.org".

augenzeuge hat geschrieben:Das mit dem Aktienkurs ist schwach, keine Frage, das ist nicht aktuell. Also nur ein Sturm im Wasserglas? Die Zukunft wirds zeigen.
Was wirklich ironisch ist: Das es momentan einen wirklichen, handfesten Skandal (eigentlich sogar 2) um die BoFA gibt, das bringen deine Leitartikler allerdings nicht in ihre Zeitung. War da grade der Fernseher und das Radio kaputt, und der Zeitungsaustraeger vom Bus ueberfahren? Aber macht nix, es gibt doch Wikileaks. Die koennen das in 2-3 Jahren dann als "handfeste Enthuellung" bringen.

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon augenzeuge » 17. Januar 2011, 20:06

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 18. Januar 2011, 05:33



Der ist auch schon ein paar mal durch die Gazetten gehuscht, anscheinend ein aehnlicher Hochstapler, Noetiger und Faelscher wie Assange, von daher in 'guter' Gesellschaft - siehe z.B. das hier:http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Schweizer-Whistleblower-stellte-Unschuldige-an-den-Pranger/story/23513785.

Aber schoen was er da macht, das passt doch in's Konzept. Ich hoffe da findet man auch noch 'nen vergrantelten Finanzamts-Beamten, der mal gleich alle Steuererklaerungen einer Stadt (wie waer's z.B. mit Olpe?) ueber Wikileaks in's Internet schubst. Und 'ne Ex-Sekretaerin von 'nem deutschen Videoverleih, die uns die Kundendatenbank bei WL 'reinstellt, da koennte man mal richtig schoen sehen wer da pervers ist (da leiht man sich sowieso nix ausser Porno's aus, also sind die alle pervers). Ausserdem brauchen wir noch 'nen ehemaligen Sachbearbeiter von der Techniker-Krankenkasse und der AOK, der dort die Daten klaut, damit man das auch mal sieht. Dazu noch die deutsche Schufa-Datenbank, sicher interessant, muss sich doch auch irgendwoher auftreiben lassen.

Ich hol' mir schon mal Popcorn und 'n Bier, also enttaeuscht mich nicht.

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon CaptnDelta » 18. Januar 2011, 06:25

Noch ein Interview mit Elmer, vom Dezember 2010:
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Wikileaks-war-meine-letzte-Hoffnung-/story/23226809
Auszug:
Teilen Sie die Meinung, dass Wikileaks sich in den letzten drei Jahren stark verändert hat?
Heute ist Wikileaks gleich Julian Assange. Es hat sich von einer Whistleblower-Plattform zum politischen Instrument entwickelt. Damit stellt sich die Frage der Glaubwürdigkeit. Wenn Assange meint, er könne zum Beispiel die brasilianischen Wahlen mitentscheiden, wird es gefährlich. Weil die Organisation von ihren Grundprinzipien abweicht und in den Dienst einer Einzelperson gestellt wird, die die diplomatischen Depeschen als Munition braucht. Dies führte auch dazu, dass sich talentierte Leute von Wikileaks abgewendet haben. Ich habe im Moment Mühe, den Nutzen des politischen Aktivismus von Assange für die Öffentlichkeit zu erkennen.
...
Glauben Sie, dass anfällige Branchen wie die Finanzindustrie ihre Abwehrmechanismen verschärfen werden? Und dass Regierungen striktere Gesetze gegen Whistleblower erlassen werden?
Der Reputationsschaden durch die Aktionen eines Whistleblowers kann ein Unternehmen in seiner Existenz bedrohen. Deshalb werden die Abwehrmechanismen massiv verschärft, das liegt in der Natur der Sache. Anderseits wird der Verkauf von Informationen zu einem Geschäft, es können enorme Summen damit verdient werden, Zeitungen werden gezwungen sein, Seiten für anonyme Whistleblower einzurichten. Es entsteht eine Art Whistleblowing-Industrie. Gleichzeitig untergräbt die Veröffentlichung der diplomatischen Depeschen den über drei Jahre geschaffenen Goodwill für Wikileaks aufseiten der Politik. Der aus Gewissensgründen handelnde Whistleblower wird somit weiterhin keinen Schutz haben.

Holla die Waldfee. Anscheinend hat ihm Assange daraufhin Zucker in den Arsch geblasen...

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Re: Die Ohnmacht der US-Amerikanischen Regierung - Wikileaks

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2011, 08:39

CaptnDelta hat geschrieben:


Der ist auch schon ein paar mal durch die Gazetten gehuscht, anscheinend ein aehnlicher Hochstapler, Noetiger und Faelscher wie Assange....


Nun, die Begründer des sinnlosen Krieges im Irak und Afghanistan hatten auch ihre Kriegsgründe gefälscht. Mit schlimmen Folgen für hunderttausende Menschen. Von daher sind sie alle in bester Gesellschaft. [grins]

Nochmal: Assange ist kein Fälscher. Oder hat er etwa Depeschen gefälscht? Klar, das möchten die USA gern so vermitteln.....aber er hat sie nunmal nicht geschrieben.

Übrigens, da ich auch meine Steuern ordentlich zahle, finde ich es nicht nur legitim, wenn das auch die Politiker tun.
Und wenn hier viele Steuersünder aus der Politik durch Assange aufgedeckt werden, warum regst du dich da auf...? Oder nur weil dies Assange tut? Soll man die etwa in Ruhe lassen?
AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Flucht und Ausreise
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